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daß hell ich schaue den hehren Schein, der dir aus Aug’ und Antlitz bricht, und so süß die Sinne mir zwingt. Im Lenzesmond leuchtest du hell; hehr umwebt dich das Wellenhaar: was mich bedrückt errat’ ich nun leicht, denn wonnig weidet mein Blick. Wie dir die Stirn offen steht, der Adern Geäst in den Schläfen sich schlingt! Mir zagt es vor der Wonne die mich entzückt! Ein Wunder will mich gemahnen: den heut’ zuerst ich erschaut, mein Auge sah dich schon! Ein Minnetraum gemahnt auch mich: in heißem Sehnen sah ich dich schon! Im Bach erblickt’ ich mein Eigen bild, und jetzt gewahr’ ich es wieder: wie einst dem Teich es enttaucht, bietest mein Bild mir nun du! Du bist das Bild, das ich in mir barg. O still! Laß mich der Stimme lauschen: Mich dünkt, ihren Klang hört’ ich als Kind — doch nein! Ich hörte sie neulich als meiner Stimme Schall mir widerhallte der Wald. O lieblichste Laute, denen ich lausche! Deines Auges Glut erglänzte mir schon: So blickte der Greis grüßend auf mich, als der Traurigen Trost er gab. An dem Blick erkenn’ ihn sein Kind — schon wollt’ ich beim Namen ihn nennen! Wehwalt heißt du fürwahr? Nicht heiß’ mich so, seit du mich liebst: nun walt’ ich der hehrsten Wonnen! Und Friedmund darfst du froh dich nicht nennen? Heiße mich du, wie du liebst daß ich heiße, den Namen nehm’ ich von dir! Doch nanntest du Wolfe den Vater? Ein Wolf war er feigen Füchsen! Doch dem so stolz strahlte das Auge, wie, Herrliche, hehr dir es strahlt, der war: Wälse genannt. War Wälse dein Vater, und bist du ein Wälsung, stieß er für dich sein Schwert in den Stamm, so laß mich dich heißen wie ich dich liebe, Siegmund, so nenn’ ich dich! Siegmund heiß’ ich und Siegmund bin ich! Bezeug es dies Schwert, das zaglos ich halte! Wälse verhieß mir, in höchster Not fänd’ ich es einst: ich fass’ es nun! Heiligster Minne höchste Not, sehnender Liebe sehnende Not brennt mir hell in der Brust, drängt zu Tat und Tod: Nothung! Nothung! So nenn’ ich dich Schwert. Nothung! Neidlicher Stahl! Zeig deiner Schärfe schneidenden Zahn! Heraus aus der Scheide zu mir! Siegmund, den Wälsung siehst du, Weib! Als Brautgabe bringt er dies Schwert: so freit er sich die seligste Frau; dem Feindeshaus entführt er dich so. Fern von hier folge mir nun, fort in des Lenzes lachendes Haus: dort schützt dich Nothung das Schwert, wenn Siegmund dir liebend erlag! Bist du Siegmund, den ich hier sehe, Sieglinde bin ich, die dich ersehnt: die eigne Schwester gewannst du zu eins mit dem Schwert! Braut und Schwester bist du dem Bruder, so blühe denn Wälsungen Blut! LITERATURHINWEISE Chamberlain: „Richard Wagner“, München 1910 Wagner: „Aus meinem Leben“, München 1911 VO RAN KÜND I GUNG 21. Januar 1961, 19.30 Uhr, Betriebskonzert VEB Industrieprojektierung Dresden I 22. Januar 1961, 19.30 Uhr, — Freier Kartenverkauf 6. Außerordentliches Konzert Dirigent: Prof. Heinz Bongartz Solistin: Poldi Mildner, Buenos Aires 6034 Ra III-9-5 161 1,5 It-G 009/6/61