8 kicher aber tritt diese Hülfe des Herrn vor unser Auge, wenn wir an die Tausende gedenken, die hier für ihr ganzes Leben gelehrt und gebildet worden sind. In der Jugend des Menschen ist ja die Führung Gottes immer am deutlichsten, weil sich da überall größere Beweglichkeit findet und nach der Jugend das ganze übrige Leben gestaltet. Könnten sie reden, deren Mund längst verstummt ist, könnten jene Männer reden, die von hier ausgerüstet nah und fern im Rathe der Fürsten gesessen, das Wohl ihrer Mitbürger besorgt, in Kirchen und Schulen gelehrt haben: welch eine reiche Geschichte von Thaten Gottes an den Menschen würden wir daraus gewinnen! Welche rührenden Ge ständnisse würden wir hören von Armen, die hier Hülfe gefunden, von Leichtsinnigen, die sich hier dem Ernste der Wissenschaft zugewendet, von Verwöhnten, die hier fern von den Lerstreuungen der Welt ihre Kraft gesammelt, von Wißbegierigen, die hier den Durst ih res Geistes gestillt, von Freunden, die sich hier er kannt und für ihr Leben mit einander verbunden ha ben! Selbst die, welche scheinbar durch Abwege zu einem späten Ziele gelangt sind, würden bekennen müs sen, daß diese Art von göttlicher Führung es besser mit ihnen gemeint habe, als sie unter dem Drucke und in der Unzufriedenheit ihrer Jugend es sich vor stellen mochten. Gedenket der vorigen Zeiten d. h. bei dem Andenken an unsere Vergangenheit, gedenket der Hülfe, des Beistandes, durch den Gott sich hier unter uns unablässig kund gegeben hat! Und dieser Beistand ist uns geblieben. Der Gott unserer Väter ist auch unser Gott. Des Herren