11 Gründung unserer Schule durch seine Zügellosigkeit die Geduld aller seiner Lehrer erschöpft hatte, sprach eines Tages einer von ihnen im prophetischen Geiste: du wirst einst das Verderben deines Volkes werden! Das Wort des Mannes ist in Erfüllung gegangen. Der Unglückliche wurde aus der Schule gestoßen, ge langte später zu hohen Aemtern in unserem Lande, brachte es aber durch die Verwirrung, die er nicht ohne eigene Schuld anrichtete, dahin, daß er zuletzt den Tod durch Henkershand sterben mußte. Vielleicht ist dieß das einzige Beispiel aus der Geschichte unserer Anstalt, wo frühe Schuld durch eine solche Strafe mit gebüßt wurde. Aber das Walten eines heiligen Geistes hat sich unaufhörlich wiederholt; ein Gesetz der Vergeltung ist in dem Schicksale eines jeden Jüng lings kund geworden, der von hier aus in die Welt getreten ist. So viel Namen ein vorausgehendes Zeit alter dem nachfolgenden Geschlechte überliefert, so viel Beispiele der vergeltenden Hand Gortes gehen auf dasselbe über. Unsere Vorfahren besaßen Ernst der Denkungsart und Liebe zu ihren Kindern genug, um diesen Glauben in der aufwachsenden Jugend nicht untergehen zu lassen. Der Gott unserer Vater auch unser Gott: also besteht noch dieses Gesetz. Die Zeit hat sich geän dert. Die Spiele der Jugend, die Arbeit der Män ner, die Zucht der Schulen, die Sitten der Völker, das Urtheil der Welt sind anders geworden: das Ge setz der Vergeltung hat sich nicht geändert. Mancher möchte uns einreden, der Glaube daran gehöre zu den finsteren Meinungen einer alten, abgethanen Zeit; man