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Dresdner Journal : 28.09.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189709286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18970928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18970928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-09
- Tag 1897-09-28
-
Monat
1897-09
-
Jahr
1897
- Titel
- Dresdner Journal : 28.09.1897
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Dresdner Mumal br, W 225 1897 Dienstag, den 28. September abends Amtlicher Teil Leipzig Chemnitz - Bautzen Freiberg - Zwickau Plauen Dresden, den 27. September Dr. Werner. Dietel. in den erwarteten bescheidenen Grenzen sich »stn- Irr«- Nichtamtlicher Teil v. Metzsch. Körner. zweiter Wah'gaug slattzu- Aunss und Wissenschaft, und den Partei halten. 7. ländlicher Wahlkreis (GcrichtSbezirke Bischosswerda PulSnitz). Bon den gewählten Wahlmännern gehören an: Konservativen 12, den Fortschrittlern 2, den Sozial- und« imal M. -M. Für 8 Wahlmänner hat roch ein finden. Exner, Landgerichtsdircktor vr. Müller, Landgerichtsdirektor OPP, Landgerichtsdirekior Aboe, Landgerichtsdirektor l)r. Stohwasser, Landgerichtsdireltor vr. Klöppel, Landgerichtsdirekior Oeser. 1897. b«, ach- Auf Allerhöchsten Befehl wird wegen erfolgten Ablebens Sr. Hoheit des Herzogs Friedrich Wil helm von Mecklenburg-Schwerin am König!. Hofe die Dauer auf eine Woche, vom 28. September bis mit 4. Oktober d. I. angelegt. Se Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Mitgliede des Kompetenzgerichtshofs, Senats- vräsidenten beim Oberlandesgerichte August Julius Lößnitzer die Stellvertretung de- Vorsitzenden dieses Gerichtshofs zu übertragen und den OberlandeL- gerichtSrath vr. Mox Julius Theodor Nipp old zum Mitgliede desselben- Gerichtshofs zu ernennen. Dresden, 23. September. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem ordentlichen Professor für Mechanik und theoretische Masch nenlehre an der hiesigen Technischen Hochschule Geheimen Rat vr Gustav Zeuner das Komthurkreuz erster Klasse des Verdienst orden- zu verleihen Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Oberhofmeister, General major z. D vonMalortie das von Sr. Majestät dem Könige von Schweden und Norwegen ihm verliehene Großkreuz des Nordstern-Ordens annehme und trage. Dresden, 28. September. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht dem Attache bei der Ge sandtschaft in Berlin, v Nostitz-Wallwitz, die Er- laubniß zur Annahme und zum Tragen des von Sr. Majestät dem Könige von Schweden und Nor wegen ihm verliehenen Ritterkreuzes zweiter Klasse des Wasa-Ordens zu ertheilen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Obergartendirektor Bouch« in Dresden den ihm von Sr. Majestät dem König von Siam verliehenen Weißen Elephantenorden V. Klasse annehme und trage. vezug-pret«: Fär Dresden vierteljährlich: 2 Mark KO Ps., bei den Sailer- lich deutschen Postanstalten vierteljährlich 3 Mark; außer halb des Deutschen Reiche« Post- und Stempelzuschlaa. Einzelne Nummern: lv Pf. Erscheinen: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abend«. Fernlpr -Anschluß: Nr 12S5. ische M M., 140 etto cher do. L bsea iro M., ,ckea rken. -ler- 1,b0 0,50 M., ftper rken, !r. 0 bi« kr 2 M. iNeie dner vbi« netto » bi» ung: 70er SOer Katt. HZekclnnLrncrchung. Zu Schwurgerichts-Vorsitzenden für die im vierten Kalendcrvierteljahre 1897 beginnende Sitzungsperiode M, mm rot itS, xo. 11« M, *Derorönung, die Abgabe von Schilddrüsen-Präparaten betreffend, vom 22. September 1897. Nachdem durch Kaiserliche Verordnung vom 19. August diese- Jahres — Reich-gesetzblatt S. 707 — die Schilddrüsen-Präparate denjenigen Drogen und chemischen Präparaten zugetheilt worden sind, welche nur in Apotheken feilgehalten oder verkauft werden dürfen, wird hierdurch folgendes bestimmt: Zu denjenigen Drogen und Präparaten, welche nach der Verordnung vom 5. Juni 1896 — Gef- und Berordn.-Blt. S. 61 — nur auf schriftliche, mit Datum und Unterschrift versehene Anweisung (Recept) eine- Arztes, Zahnarztes oder Thier- arztes als Heilmittel an das Publikum abgegeben werden dürfen, treten Th^reoickes.e prsopurstu — Schilddrüsen-Präparate — hinzu. Ter Handverkauf derselben ist hiernach untersagt; es leiden auf dieselben die Bestimmungen der Verordnung vom 5. Juni 1896 allenthalben sinngemäß Anwendung. Dresden, am 22. September 1897. Ministerium des Innern. großen Talenten anzurcihen, die, mit Jeremias Gotthelf beginnend, in der Darstellung ihres heimischen Volkstums ihr Bestes geleistet und sich dadurch unsterbliche Verdienste erworben haben " Mit gleicher Entschiedenheit betont der Verfasser, daß Hauptmanns Milieudramen keine voll ausgeprägten, dramatisch gesteigerten Handlungen sind, keine reinen Formen haben. Aber da sie doch „neue aus der Art des Stoffes natürlich erwachsene Formen haben, denen wir allerdings nur den Rang von Nebenformen zugestehen können", da Leben und Wirklichkeit in ihnen zu ihrem Recht kommen („ein ernster Mensch gicbt hier sein Bild der Welt, ein äußeres Bild, aber kein künstlich gemachtes, er gicbt es mit allen Mitteln, die reife, wenn auch besondere Kunst darbietet"), da nach Bartels Ueberzeugung auch der Naturalismus, wenn er nur erst seine Einseitigkeiten überwunden hat, sich noch einmal der dramatischen Haupt- sormen bemächtigen kann, so erachtet er es als kritische Pflicht, namentlich für „Die Weber", „College Crampton" und den „Biberpelz", die ihm als Hauptmanns Haupt werke erscheinen, einzutreten Alles in allem legt Bartels mit Recht den stärksten Nachdruck aus die innere Wahr haftigkeit und die energische Kraft, die ihre Nahrung aus dem Boden der Wirklichkeit saugt Er kommt trotz aller Kritik schließlich in den Fall, gegenüber einer Berlinischen Gruppe der „Jüngsten", die im Ingrimm über Haupt manns Erfolge den Dichter zum hcrrschsüchtigen Streber herabschreiben möchten, zu betonen: „Hauptmann ist von dem cynischen Erfolgstreben immer himmelweit entfernt gewesen, er möchte wohl als der größte deutsche Dichter anerkannt sein, aber er möchte es doch vor allem zuerst sein " Mit Bartels Grundanschauungen hängt es zusammen, daß er die Wendung des von ihm charakterisierten Dichter« zum „Symbolismu«" entschieden verwirft und beklagt Ohne zu leugnen, daß „Die versunkene Glocke" als Ganzes ein poetische« Werk sei, ohne die stellenweise ergreifende sub jektive Wahrheit, den an Böcklin gemahnenden Märchenzauber Der Präsident des K S. Oberlandesgerichts. per >cken M, scher bsen etto. eine M., Ueccr da« Ergebnis der Wahlmännrrwahlen, die gestern in einem Teile der sächsischen Landtags wahlen von der 3. Abteilung der Urwähler vor genommen worden sind, liegen folgende amtliche Meldungen vor: 1. Wahlkreis der Stadt Dresden. Bon den gc- wählien Wahlmännern gehören an: den Sozialdemokraten 24 Für 30 Wahlmänner Hal noch ein zweiter Wablgang stattzu finden. 4. Wahlkreis der Stadt Dresden Bon den ge wählten Wahlmännern gehören an: den Sozialdemokraten 20. sind nach tz 83 des Gcrichtsverfassungsgcsetzes vom 27. Januar 1877 ernannt worden: bei dem Landgerichte Dresden der Landgerichtsdirektor 27. ländlicher Wahlkreis (Gerichlsbezirke Waldheim, Roßwein, Hainichen re.). Bon den gewählten Wahlmännern gehören an: den Konservativen 1b, den Sozialdemokraten 1. 28. ländlicher Wahlkreis (Gerichtsbezirke Borna, Col ditz rc). Bon den gewählten Wahlmännern gehören an: dcn Konservativen 14, den Sozialdemokraten 2. Für 2 Wahl männer hat noch ein zweiter Wahlgang stattzufinden. 29 ländlicher Wahlkreis (GerichtsbezirkePenig, Burg städt, Rochlitz ,c). Bon dcn gewählten Wahlmännern gehören an: den Konservativen 12, den Sozialdemokraten 10. Unbe stimmt ist die Parteirichtung von 2 Wahlmännern (davon 1 den Ordnung-Parteien zugehörige Für 3 Wählmänner hat noch ein zweiter Wahlgang stattzufinden. 3V. ländlicher Wahlkreis (Gerichlsbezirk Chemnitz). Bon den gewählten Wahlmännern gehören an: den Sozial demokraten 24. Für 1 Wahlmann hat noch ein zweiter Wahl gang stattzufinden, (ö Bezirke fehlen noch) 33 ländlicher Wahlkreis (Gerichtsbeftrkc Zschopau, Lengefeld, Wolkenstein rc ). Bon den gewählten Wahlmännern gehören an: den Konservativen 11, den Sozialdemokraten 1 Unbestimmt ist die Partcirichtung von 2 Wahlmännern Für 2 Wahlmänner hat noch ein zweiter Wahlgang stattzufinden. (3 Bezirke fehlen.) 3b ländlicher Wahlkreis (GerichtSbezirkc Ehrensriedere- dors, Oberwiesenthal rc.). Bon den gewählten Wahlmännern gehören an. den Konservativen 15, den Nationalliberalcn 2, den Sozialdemokraten 4. Für 3 Wahlmänner hat noch ein zweiter Wahlgang stattzufinden 40. ländlicher Wahlkreis (GcrichtSbezirke Glauchau und Zwickau) Bon den gewählten Wahlmännern gehören an: Len Konservativen 4, den Sozialdemokraten 27. Unbestimmt ist die Parteirichtung von 1 Wahlmanne. Für 1 Wahimann hat noch ein zweiter Wahlgang stattzufinden (1 Bezirk fehlt noch.) Betrachtungen über den Wahlaussall sind heute noch nicht am Platze, da die vorliegenden Meldungen, besonders im Hinblick auf die zahlreichen vorzunehmen- den Nachwahlen, einen sicheren Schluß auf da- End ergebnis noch nicht zulasscn. Nur soviel ergicbt sich schon au- den vorhandenen Unterlagen, daß die Hoff nung der Sozialdemokraten, die 3. Abteilung lediglich mit Wahlmännern ihrer Partcirichtung zu besetzen, gescheiterc ist, da es den Ordnungspaltelen in der Mehrzahl der Wahlkreise gelungcn ist, schon in der 3. Abteilung ihre Wahlmänner durchzubringeu. Weiter dürfte auch voraussichtlich der Eifolg der Rcform- Anlüu»igungS«tdüdre«: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift 20 Ps. Unter „Eingesandt" die Zeile 50 Pf Bei Tabellen- und Ziffemsatz entsprechender Aufschlag. Herausgeber: Königliche Expedition de« Dresdner Journal« DrcSdcn, Zwingerstr 20. Fernfpr.-Anschluh: Nr 1L-L demokraten 3. Unbestimmt ist die Partcirichtung von 4 Wahl- männern.*) Für 4 Wahlmänner hat noch ein zweiter Wahlgang stattzufinden. S. ländlicher Wahlkreis (Gerichlsbezirke Radeburg, Radeberg rc). Bou dcn gewählten Wahlmännern gehören an: dcn Konservativen 4, den Fortschrittlern 1, der Reformpartci 2. 10. ländlicher Wahlkreis (Gerichtsbezirk Dresden). Bon den gewählten Wahlmännern gehören an: den Sozial demokraten 38. Für 8 Wahlmänner hat noch ein zweiter Wahlgang stattzufinden. ir ländlicher Wahlkreis (Gerichtsbezirke Neustadt, Schandau, Sebnitz) Bon den gewählten Wahlmännern ge hören an: den Konservativen 7, de» Fortschrittlern 3 Un bestimmt ist die Partcirichtung von 3 Wahlmännern. Für 10 Wahlmänner hat noch ein zweiter Wahlgang stattzufinden. 16 ländlicher Wahlkreis (Gerichtsbczrrke Döhlen, Tharandt rc.) Von den gewählten Wahlmänner» gehören an: den Konscrvativen 3, den Sozialdemokraien 28 18. ländlicher Wahlkreis (Gerichtsbezirke Lommatzsch, Meißen rc.). Bon den gewählten Wahlmännern gehören an: den Konservativen 15, den Sozialdemokraten 12. U ibestimmt ist die Partcirichtung von 2 Wahlmännern Für 1 Wahl mann bat noch ein zweiter Wahlgang stattzufinden. 1 Bezirk seh t noch 19. ländlicherWahlkreiS (G>richtsbezirke Riesa, Großen hain, Oschatz) Bon dcn gewählten Wahlmännern gehören an: den Konservativen 17, den Sofialoemokraten 5. (2 Bezirke mit 3 Wahlmännern fehlen noch ) 20. ländlicher Wahlkreis (Gerichlsbezirke Oschatz, Mügeln rc). Bon den gewählicn Wahlmännern gehören an: den Konservativen 15. Für 4 Wahlmänner hat noch einzwcitcr Wahlgang stattzufinden. 2l ländlicher Wahlkreis. (GcrichtSbezirke Grimma, Wurzen). Bon den gewählten Wahlmänmrn gehören an: den Konservativen 13. Für 4 Wahlmänner hat noch ein zweiter Wahlgang ftsttzufindcn. 24. ländlicher Wahlbezirk (Dresden-Land kl). Bon den gewählten äslhlmännern gehören an: den Konservativen 6, den Sozialdemokraten 12. Für 13 Wahlmänner hat noch ein zweiter Wahlgang stattzufinden *) Die Wahlmänner von „unbestimmter Parteirichlung" sind zum weitaus größten Teile den Ordnungspartcien (Kartell) zuznzählen. 4. Wahlkreis der Stadt Leipzig. Gewählt sind 58 Wahlmänner unbestimmter Parteirichtung. (OrdnungS- 1. Wahlkreis der Stadt Chemnitz. Bon dcn ge wählten Wahlmännein gehören an: den Sozialdemokraten 42. Für 20 Wahlmänner hat noch ein zweitcr Wahlgang stattzufinden. 2 städtischer Wahlkreis (Bautzen, Elstra, Kamenz rc.). Von den gewählten Wahlmännern gehören an: dcn konser vativen 4, dcn Sozialdemokraten 1. Für 20 Wahlmänner hat noch ein zweiter Wahlgang stattzufinden 11 städtischer Wahlkreis (Colditz, Geringswalde, Grimma rc). Von den gewähllen Wahlmännern gehörrn an: den Konservativen 5, den Nationalliberalen 8, den Sozial demokraten 5 Unbestimmt ist die Partririchtung von 1 Wahl manne (Ordnungspartei). 12. städtischer Wahlkreis (Borna, Brandis, Groitzsch rc.). Von den gewählten Wahlmännern gehören an: den Konser vativen 8, den Nationalliberalen 6. Unbestimmt ist diePartei- richtung von 13 Wahlmännern (Ordnungsparteien). 15. städtischer Wahlkreis (Glauchau, Lichtenstein rc). Bon den gewählten Wahlmännern gehören an: den Sozial demokraten 20. Für 2 Wahlmänner hat noch ein zweiter Wahlgang stattzufinden 18. städtischer Wahlkreis (Marienberg, Oederan, Schellenbergs Von dcn gewählten Wahlmännern gehören an: der Resormpartci 1. Unbestimmt ist die Parteirichtung von 8 Wahlmännern (Ordnungsparteien). Für 14 Wahlmänner hat noch ein zweiter Wahlgang stattzufinden 19. städtischer Wahlkreis (Annaberg, Buchholz, Jöh stadt rc ). Bon den gewählten Wahlmännern gehören an: den Konservativen 2, der Resormpartei 2 (unvollständig). 21. städtischer Wahlkreis (Hartenstein, Kirchberg, Reichenbach rc ). Bon den gewählicn Wahlmännern gehören an: den Konservativen 2, den Sozialdemokraten 17 Un- bestiistmt ist dir Parieirichtung von 6 Wahlmännern (Ordnungs parteien) 23. städtischer Wahlkreis (Plauen i. B, Mühltroff, Pausa,. Bon den gewählten Wahlmännern gehören an: den Sozialdemokraten 7 Unbestimmt ist die Parteirichtung von 3 Wahlmännern (Ordnung-Parteien). Für 30 Wahlmännrr hat noch ein zweiter Wahlgang stattzufinden. 24 städtischer Wahlkreis (Adors, Auerbach, Falken stein rc.) Bon dcn gewählten Wahlmännern gehören an: den Konscrvativen 1, Len Nationalliberalen 13, der Resormpartei I, den Sozialdemokraten 6 Unbestimmt ist die Parteirichtung von 7 Wahlmännern (5 gehören zu den Ordnungspartcien). Zur enftlischtn Politik iu Indien. Die Londoner Wochenschrift „Saturday Review" hat sich in ihrer Ausgabe vom 11. September mit der Frage, wer die Hauptschuld an den indischen Un ruhen trage, beschäftigt, und Lord Robert-, der mit verschiedeutlichen Unterbrechungen 41 Jahre lang in Indien eine militärische Stellung, zulrtzt al- Oberst kommandierender der indischen Streitmacht, bekleidet hat, für den indischen Aufstand verantwortlich gemacht. Von dem Genannten ist in jüngster Zeit mit be sonderem Eifer der Emir von Afghanistan als der Schuldige an dem Aufruhr der indischen Grenzstämme hingestellt worden, aber sür jeden, der das Buch Lord Roberts' über seine Thätigkeit in Indien („11 Jahre in Indien") auch nur oberflächlich liest, kann kein Zweifel darüber bestehen, daß, ob auch die Haltung des Emirs nicht unverdächtig erscheint, in erster Reihe es doch Lord Roberts gewesen ist, welcher die Politik der Vorsicht an der nordwestindischen Grenze in eine Eroberungspolitik verwandelt hat und auf Grund dieser Thatsache jedenfalls für die gegenwärtiocn Ereignisse mit verantwortlich zu machen ist. Es heißt in den diesbezüglichen Ausführungen des englischen Blatte-: Dic natürlichen Verhältnisse an der Nordwestgrenze nahmen sich für dcn Bestand des indischen Reiches von Natur so vor teilhaft ans wie nur möglich. Da war rin Wall von Gebirgen, unwirtl ch und nur an ein bis zwei Stellen sür einen größeren Trupp passierbar, bewohnt von krustigen und unabhängigen Völkern, dic jeden Versuch eines Übergriffes von Norden und Westen her um ihrer eigenen Selbständigkeit willen mit aller Kraft verhindert haben würden. Durch eine solche natürliche Schutzmaucr bewehrt, hatte Indien einen Übergriff der Russen von Zenrralasien her nicht zu fürchten Die ältere Politik der i. Wahlkreis der Stadt Leipzig Gewählt sind 48 Wahlmänner von unbestimmter Parteirichtung. (Ordnungs- parleien.) mit noch stärkerem Gefühl für Wahrhaftigkeit und Würde unserer Litteratur. Kein Leser der Bartelsschen Studie wird die sachliche Objektivität, keiner auch den besonderen Beruf des Ver fassers für eine klärende Beurteilung zeitgenössischen Schaf fen« in Frage ziehen Der Scharfblick des Verfassers für die geheimsten Zusammenhänge individuellen Lebens mit dem Allgcmeinleben der Zeit, die feste Sicherheit seiner Maßstäbe, die weder der Vergangenheit noch den Dogmen irgend eines modernen „Ismus" entnommen sind, sondern auf die Erkenntnis des innerlich Wahren und Tüchtigen in jeder Richtung und dichterischen Per sönlichkeit hinauslaufen, die lebendige Fühlung mit den Bestrebungen über die einseitigen Gegensätze von alt und neu hinweg zu einer allen Erscheinungen gewachsenen, gegen jede Erscheinung gerechten Ästhetik zu gelangen, treten in der ganzen Folge der Darstellung, wie im Urteil über die einzelnen Werke Gerhart Hauptmanns hervor. Bartels täuscht sich nicht über die Schranken, die der großen Begabung Hauptmanns gesetzt sind. Er faßt sein Gesamturteil dahin zusammen, daß Hauptmann zu den Dichtergestalten gehöre, die unzweifelhaft mit echter Begabung au«gestattet, doch gleichsam an die Wirklichkeit gekettet sind „Der von seinen Anhängern so oft beliebte Vergleich mit Shakespeare und Goethe ist Thorheit, auch Schiller und Grillparzer und den partiellen Genie« Kleist, Hebbel und Ludwig, die man mit Unrecht Kraftdrama tiker nennt, da sie ohne Zweifel echte Tragiker sind, darf Hauptmann nicht gleichgestellt werden." Aber in seiner Beschränkung auf einen echten, dazu an dic schlesische Heimat gebundenen Naturalisten, erblickt der Kritiker doch auch wieder Hauptmanns Stärke „Da« Genie kann sich von Heimat und Volkstum bis zu einem hohen Grade lösen, das Talent zieht seine beste Kraft daher Gehört Hauptmann einerseits zu den diachtgeistern der Litteraiur, die an die Wirklichkeit mit ihrer Brutalität und ihrem Elend gebunden sind, so ist er anderseits doch auch jenen Gerhart Hauptmann. „Giebt auch erst eine möglichst umfassende Überschau der Gesamtlitteratur der Zeit ein Gesamtbild ihres Lebens und Strebens, so spiegeln doch Phantasie und Geist eines einzigen Dichters immer ein Stück Welt wieder, je größer er ist, um so mehr, und die in seinen Werken niedergeleg ten Lebenserfahrungen, seine Bestrebungen, ja seine gesamte Entwickelung sind mehr oder minder typisch. Erst die Vergleichung vieler dichterischer Erscheinungen und Ent wickelungen kann das wahrhaft Geschichtliche, d i. das Wesentliche in der Litteraturbewegung einer Zeit auf zeigen; doch giebt es unter glücklichen Umständen Einzel erscheinungen, deren Schaffen den gesamten wesentlichen Zeitinhalt in sich aufnehmen kann, und jedenfalls liefert jeder bedeutende Dichter ein Weltbild, das, mag es auch einseitig sein, doch das Verständnis der Gegenwart un gemein erleichtert, indem es die Einzelerscheinungen des Lebens zusammen- und irgendwie suh speeiv uetcivi rückt." Mit diesem Satz seiner Einleitung weist Adolf Bartels den Lesern seiner eingehenden Schrift über „Gerhart Hauptmann" (Weimar, Verlag von Emil Felber, 1897) dcn Standpunkt an, von dem aus diese Charakteristik eines vielgenannten und leidenschaftlich umstrittenen Dich ter« der Gegenwart zu betrachten ist. Au« Bartel«' kritischen Ausführungen tritt in der That „die bestimmte Physio gnomie des Dichter«" und mit ihr „seine wahre, nicht Scheinstellung in seinem Volke und seiner Zeit, seine Be deutung für die Gegenwart" klar hervor Dem Verfasser des geistvollen, erfolgreichen, durch und durch ehrlichen und unabhängigen kleinen Buches „Die deutsche Dichtung der Gegenwart", da« an dieser Stelle gebührend gewürdigt worden ist, wird jeder Einsichtige von vornherein zutrauen, daß es sich, wenn er einen einzelnen Dichter oder vielmehr dessen Werke einer vergleichenden Prüfung unterzieht, weder um eine Partei- noch um eine Reklameschrist im viel beliebten Plakatstil handeln kann, und daß der Kritiker auf Untersuchung, auf genaue Unterscheidung des Charakteristischen, auf sachliche Wägung der Allgemein bedeutung des in Rede stehenden Talents, auf historisch begründete Feststellung des Verhältnisses Hauptmanns zu Vorgängern und Zeitgenossen ausgehen wird. Der Ver fasser spricht in seiner Einleitung unumwunden aus, daß in der Litteratur der Gegenwart fürchterliche Verhältnisse herrschen, „die unsre besten Talente um eine gedeihliche Entwickelung, das deutsche Volk um alle wahrhaft reifen Werke bringen könnten" Er ist überzeugt, daß dic litterarischen Kämpfe früherer Zeit den Dichter niemals so weit hinein in das Gewirr, den Staub und Oualm des Kampfes gezerrt, die künstlerische Und fangenheit des Schaffens nicht so ernsthaft bedroht haben, wie die Kämpfe der Gegenwart „In der Gegenwart mag der eine oder der andere Kritiker, der eine oder der andere im Publikum die Gesamtanschauung des Dichter« besitzen, in der Regel ist aber der Dichter sowohl dem Publikum wie der Kritik weiter nichts als der erfolgreiche oder erfolglose Schöpfer seines letzten Werke«, mit jedem Werke muß er auf« neue um die Gunst seines Volkes ringen, eine Niederlage stellt auch alles früher Errungene wieder in Frage." Dem gegen über erachtet es Ad. Bartels als Pflicht ernster Kritik, Gesamtbilder poetischen Schaffen« zu entwerfen, durch sie der widerwärtigen Aktualitätssucht entgegenzuwirken, mit ihnen die dichterische Freiheit und Unbefangenheit sicher zu stellen, selbst gegen den Willen der von der modernen Erfolgkrankheit ergriffenen Poeten Die Methode, die er hierbei anwcndet, ist die einer genau nachprüfenden Analyse der Werke Hauptmanns Er bespricht daher in seinem Buche die Dichtung „Promethidenlos" die beiden Er zählungen und die neun Dramen, mit denen Gerhart Hauptmann bisher hervorgetreten ist, eingehend, durchaus sachlich, mit entschiedenem Wohlwollen für den Dichter, Srutuuuugtu, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Im GeschiftSheretche »e« Miniftertums de« Kult«« un« öffentlichen Unterricht«. Erledigt: die Filialkirchschul- stellc zu Schönau Kollalor: die oberste Schulbehörde. Ein kommen außer freier Wohnung im Schulhaufe mit Gartcngcnuß 1000 M. vom Schuldienste, 296 M vom Kirchendienstc, 72 M für Fortbildungsschule, 18 M für Somm rturnen und eventuell 48 M an die Frau de- Lehrers für Handarbeitsuntcrricht. Bewerbung-gesucht mit sämtlichen PrüsungS und AmtSsühr- ung-zeugnissen sind bis zum 16. Oktober bei dem König! Be zirksschulinspektor vr. Putzger in Borna einzureichen; — eine ständige Lehrerstellt an der mittleren Volksschule in Zwenkau. Kollator: der Stadtrat daselbst. Einkommen: 1100 M jähr licher Gehalt und 180 M Wohnungsentschädigung für einen verheirateten, bez. 120 M. WohnungSgcld für einen unverhei rateten Lehrer. Der Gehalt steigt von einer vom 25. Lebens jahre an zu rechnenden Dienstzeit von 5 zu 5 Jahren bis zum Höchstbetrage von 2220 M., ausschließlich WohnungSentschädig- ung. Auswärts verbrachte Dienstjahre können aiigerechnet werden. Gesuche sind bis zum 15. Oktober bei dem Stadtrate in Zwenkau einzureichen — Zu besetzen: die Filialkirchschul stelle in Würschnitz i.)Kollalor: daS König! Ministerium de» Kultus und öffentlichen Unterrichte- Einkommen außer freier Wohnung und Gartengcuuß 1060M. vom Schuldienste, 366 M. vom Kirchendienste und 72 M. für den FortbildungSschulunter- richt. Die Frau de- Lehre-- erhält sür den Unterricht io den weiblichen Handarbeitcn 60 (ff Gesuche sind unter Beifügung sämtlicher Zeugnisse bis zum 1^ Oktober bei dem Könftl. Be- zirksschulinipcktor vr. Gelbe in Großenhain einzureichen; — die 5. Lehrerstelle zu Scheibenberg. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1000 M. Jahre-gehalt vor erfülltem 25. Lebensjahre, 1200 M. noch ^..selben. Dazu 120 M Wohnung-gelb für einen unverheirateten, 180 M für einen verheirateten Lehrer. Bewerbung-gesucht sind in vorschrifts mäßiger Form bi- zum 10. Oktober an den Königl. Beziiks- schulinspektor Schulrat Schreyer in Annabera einzureichen. — Gesucht werden Kandidaten des Schula.. der der Theo logie zu vikarischer Verwaltung vakanter Lehrerstellcn im Schul- in'pektionSbezirke Marienberg. Gesuche mit Zeugnissen sind an den Königl. Bezirksschulinspektor Pfütze in Marienberg zu richten.
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