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Dresdner Journal : 02.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189707028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18970702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18970702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-07
- Tag 1897-07-02
-
Monat
1897-07
-
Jahr
1897
- Titel
- Dresdner Journal : 02.07.1897
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dir Erklärung abgeben, die Pforte halte das unan tastbare Recht der Türkei. Thessalien zu ver walten, aufrecht — Demselben Blatte wird aus Athen gemeldet, die Abgrenzung der neutralen Zone zwischen d<n griechischen und türkischen Truppen sei vorgestern zu Ende geführt worden. — Den „Times" wird aus Kapstadt unterm l. Juli gemeldet: Präsident Krüger forderte den StaatSsckreiär l)i Leyds telegraphisch aus, sofort zurückzukehren, wegen Krankheit unter den Mitgliedern des autzführenden Nals und wegen anderweiter Angelegenheiten von größter Wichtigkeit — Tie Offiziersdeputation des preußischen ersten Gardedragonerregiments ist heute von der Königin empfangen worden und wird morgen nach Deutschland zurückkehren Aldershot. Die zur gestrigen Parade befohlenen Truppen waren in zwei Treffen aufgestellt. Das erste war gebildet von Infanterie, Artillerie, Pionieren und Train, während im zweiten die Kavallerie stand Die Kolonialtruppen hatten ganz in der Nähe detz Wagens der Königin Aufstellung genommen Sie defilierten zuerst, und kehrten sodann sofort wieder in ihre Stellung zurück, um dem Borbeimarsch des ganzen Armeecorps vor der Königin beiwohnen zu können Die Parade nahm einen glänzenden Verlauf Portsmouth. Tie zur Flottenrevue bei Spithead versammelten Schiffe begannen gestern den hiesigen Hafen zu verlassen Die französischen und die russischen Kriegs schiffe liefen zusammen aus Die Königliche Jacht „Victoria and Albert" ging nach Sheerncß, wo sich Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich einschiffen wird. Balg arte«. — Der Mord von Philippopel, der so viel Staub auswirbelte und säst zum Zusammenstoß zwischen Öster reich-Ungarn und Bulgarien wurde, scheint endlich aus das Maß eines Kriminalfalles zu sinken, dessen weitere Behandlung Sache der Justiz ist Tie Regierung von Sofia dürfte um die Erfahrung klüger geworden sein, daß die Vertuschung-- und Verheimlichung-Politik einer energi schen und zielbewußten fremden Vertretung gegenüber nicht Stich hält, und daß sie sich in den Äugen von ganz Europa nur geschadet hat. Die Absicht Stoilows, das Palais und den Ruf der fürstlichen Umgebung zu ent lasten, hat das Kabinett in eine so schiefe Lage gebracht und derartige Angriffe der ausländischen Presse zur Folge gehabt, daß die angebliche Regierungsmüdigkeit StorlowS bald auf die Probe gestellt worden wäre. Tie Mörder, der fürstliche Adjutant Voitschew, der ehemalige Palais kurier und spätere Polizeipräfekt von Philippopel, Novelic, und der Palaisgendarm haben volle Geständnisse ihrer Schuld abgelegt und erwarten ihre Strafe, die kaum milde aussallen dürfte, da die Opposition aus Wache steht Der von der österreichisch-ungarischen Konsularbehörde für das Kind der ermordeten Anna Simon ausgestellte Pfleger hat eine Entschädigung von 60 000 FrcS verlangt und gleichzeitig die Unterbringung des Kindcs in Ungarn vor- geschlagen, da es in Bulgarien nicht die genügende Lebens sicherheit fände. TSrlel. Kanea Zwei Compagnien türkischer Truppen haben Befehl erhalten, nach Kandia ab-ugehen — Tas Ober kommando des internationalen Detachements hat das Schutz gebiet für die Landwirtschaft weiter ausgedehnt. — Da viele Mohammedaner gegen die Absendung der türkischen Truppen nach Kandia protestieren, wird der Gouverneur den Abmarsch aufschieben — Der ita lienische Admiral Canevaro hat Ismael Pascha einen Besuch abgestattet und beschlossen, Trikalaria sofort zu besetzen, woraus die türkischen Truppen abrücken sollen »fril«. - Pretoria Präsident Krüger hatte an den VolkSraad die Anfrage gerichtet, ob derselbe durch die Ablehnung der Konzession für eine elektrische Straßenbahn in Johannesburg einen Mangel an Vertrauen zu ihm (Krüger) habe zum Ausdruck bringen wollen In seiner gestrigen Sitzung nahm der Volksraad einen Bc- schlußantrag an, dahin lautend, daß der betreffende Be schluß nicht aus diese Weise ausgelegt werden könne Im weiteren Verlaufe der Sitzung lehnte der Volksraad die Pensionsvorlage ab. Örtliches. TreSdtu, 2. Juli. * Nachdem vorgestern abend im Herrenhaus« zu Roß- thal die Einsegnung der Leiche des jüngst verstorbenen Hrn Kammerherrn Frhr. v Burgk durch Hrn Konsi- storialrat Hofprediger Klemm in Anwesenheit sämtlicher Familienglicder und Vertreter der Bergwerks-, Forst-, Guts- und Gemeindcbeamten erfolgt war, fand gestern die feierliche Bestattung in Pesterwitz statt, bei welcher die Liebe und Verehrung noch einmal zu beredtem Aus druck kam, die sich der Verewigte durch seine vortrefflichen Eigenschaften, die ihn in jeder Beziehung auszeichneten, in weiten Kreisen erworben hat An der Leichenfeier nahmen teil: Se Königl. Hoheit Prinz Johann Geora. >n Ver tretung Sc Majestät des Königs Se Ercellcnz W.rkl. Geh Rat v Metzsch, in Vertrewna Ihrer Majestät der gebäudes die Feier ves Leibniz-Tages zur Erinnerung an den Neubegründer des Gelehrten-Instituts, den Philo sophen G. M. Leibniz Zunächst hielt der ständige Sekretär Geh Rat Prof. Vahlen die Festrede Dann nahm von neuen Mitgliedern der Akademie Her Nachfolger SybelS, Prof. Koser, das Wort zur Antrittsrede, die sich im wesentlichen mit den von ihm vertretenen Wissenschaften beschäftigte Gedenkreden auf die beiden letztverstorbenen Mitglieder DuboiS-Reymond und Weierstraß bildeten den Schluß der Festsitzung * Das naturhistorische Museum in Paris hat eine interessante Sammlung von Fischen der Gattung I'rotoptvnr» aneetens zum Geschenk erhalten, die vom Gambia stammen. Diese Tiere wühlen sich, wenn die heiße Jahreszeit anbricht, in den Schlamm ein und um geben sich mit einem durchsichtigen kolonähnlichen Gewebe, das mit der Regenzeit wieder verschwindet Prof. Lecomte vom St. LouiS-Lyceum schenkte 63 solcher Fische in ihren Gehäusen. Prof Vaillant vom Jardin des PlanteS setzte sie in ein Aquarium in lauwarmes Wasser. Kurz daraus krochen die Fische au« Der I'rvtopterus zeichnet sich noch durch eine andere Merk würdigkeit auS: er besitzt, obgleich Fisch, Lungen * Die Gesellschaft der Bühnendichter und Ton setzer in Paris hat im abgelaufeneu Betriebsjahre (vom l März 1896 bi» Ende Februar 1897) 3586589 Frcs.Ur- hebergcbühren vereinnahmt, gegen das Vorjahr 168033 FrcS. mehr. Die Pariser Bühnen'brachten 2246 194 (- 94 412); die Theater der Provinzen 971 884 (^- 26 745), die aus ländischen Bühnen 274 505 (^ 40 593) FrcS Eine be sondere Stellung nehmen die Theater der 1860 mit Paris vereinigten Vorstädte ein, indem sie immer noch als Provinz behandelt werden, da sie meist Stücke bringen, die in Paris schon längst gespielt worden sind Ja, eS kommt Königin Hr Lberhofmeister Generalmajor z. D v. Malorlie und in Vertretung Sr. König! Hoheit de« Prinzen Fried rich August Hr. Hosmarschall v. Reitzenstein, ferner Se Ercellenz der Königl Preuß Gesandte Gras v Dönhoff, Ihre Ercellenzen die Herren Staatsminister vr Schurig, v Metzsch, v d Planitz und v. Watzdorf und Se Excellenz der Hr Ctaatsminister a. D. v. Nostitz-Wallwitz sowie eine große Anzahl anderer hochgestellter Persönlichkeiten ' Tie That ache, daß die am vergangenen Sonnabend von der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrts- gesellschast veranstaltete Konzertfahrt zwischen Dresden unv Heidenau mittels der neuerbauten Eildampfer mit großem Beifall ausgenommen worden ist, hat die Direktion veranlaßt, dieser Fahrt morgen eine weitere folgen zu lasten. Der Dampfer verläßt, günstige» Wetter voraus gesetzt, abends 6 Uhr 15 Min Dresden-Altstadt, passiert 6 Uhr 20 Min Neustadt, 6 Uhr 45 Min. Blasewitz, wenoet unterhalb Heidenau und langt gegen 9 Uhr 30 Min wiever in DreSden-Altstadt an, aus der Thalfahrt die ge nannten Stationen sowohl als auch Pillnitz bedarf-weise berührend. Während der Fahrt wird die Kapelle des Königl Sächsischen 12. Infanterieregiment- Nr. 177 unier Leitung ihres Dirigenten, Hrn Röpenack, das Konzert mit gewähltem Programme au-führen. An Bord de- Dampfer befindet sich vorzügliche Restauration, welche selbst den weitgehendsten Ansprüchen Rechnung trägt, sodaß auch diese zweite Konzertfahrt nach jeder Richtung hin, gleich der vorausgegangenen, eine genußreiche zu werden verspricht * Tie Internationale Kunstausstellung zu Dresden wirkt auch für unsere Stadt selbst sehr vorteil haft, indem man namentlich in den hiesigen Hotels einen besonderen starken Zuzug von Fremden bemerken kann Der Schatzmeister der Ausstellung, Hr. Bankier Victor Hahn, hat in den bedeutendsten Zeitungen der Welt für eine sehr wirkungsvolle Reklame gesorgt, und dieser ist jedenfalls der rege Besuch der Ausstellung durch Fremde zuzuschrciben Die AuSslellungskommission hat dafür Sorge getragen, daß bezüglich der Konzerte auch weiterhin inter essante Äbwechselungen geboten werden, indem noch eine größere Anzahl auswärtiger Musikkapellen gewonnen wer den sollen Erwähnt sei noch, daß sich namentlich die Stimmen der auswärtigen Presse mehren, welche die Dresdner Kunstausstellung als eine ganz hervorragende und in jeder Beziehung gelungene bezeichnen. Deshalb sollten namentlich auch die Dresdner nicht versäumen, sich die Ausstellung baldigst anzusehen, welche jedenfalls bahn brechend auf die Entwickelung der Dresdner Kunst ein wirken dürste. Durch den kurzen Besuch der Ausstellung von feiten der Teilnehmer des Deutschen Journalisten- und Schriftstellertages sind verschiedene größere auswärtige Zeitungen veranlaßt worden, eigene Kunstreferenten nach Dresden zu senden, die übereinstimmend ihre Anschauungen in dem Gedanken niederlegten: Der peinlichen Gewissen haftigkeit, mit der die Veranstalter der Ausstellung die Vorarbeiten leiteten, sei es zu danken, daß Dresden eine Eliteausstellung erhalten, die nichts von einem aus be stimmten Interessen arrangierten Kunftmarkte an sich habe, die aber Dresdens Ruf als Kunstmarkt neu zu beleben im stände sei, nachdem Dresden durch widrige Verhältnisse im letzten Jahrzehnt viel von seinem Ansehen in dieser Beziehung verloren habe. * Aus dem Polizeiberichte. In der Königs brücker Straße stürzte am Donnerstag nachmittag ein Droschkenkutscher, dessen Gefährt im Straßenbahngleise hängen blieb und dadurch ins Schleudern kam, von seinem Sitze und blieb besinnungslos liegen Der Ver- glückte wurde in die Diakonissenanstalt gebracht Er hat drei Rißquetschwunden am Kopse, eine Zerreißung der rechten Ohrmuschel und eine Gehirnerschütterung erlitten — Unmittelbar vor einem im Gange befindlichen Straßenbahnwagen wollte am Donnerstage mittag ein 18 Jahre altes Mädchen am Terrassenuser noch das Gleis überschreiten. Das Mädchen wurde beiseite geschleudert und klagte, als es aufgehoben wurde, über Schmerzen in der Hüfte Den betreffenden Wagenführer trifft keine Schuld — Im Zentralschlachtviehhofe stürzte am Mittwoch nachmittag ein Zimmermann von einem 3 m hohen Bockgerüste, schlug mit dem Kopfe gegen den Asphaltfußboden und erlitt einen Schädel knochenbruch. * Tie Hcidesahrten des Vereins „Volkswohl" haben in diesen Tagen ihren Anfang genommen und einer großen Zahl von Großstadtkindcrn in ihr eintöniges Leben Freude und Anregung gebracht Die Organisation ist bis aus einige Einzelheiten zum Äbschluß gebracht, sodaß diese Kinderfahrten nunmehr als ein neuer Zweig der Kinder- wohlfahrtspslege gelten können. Daß in einer Zeit, wo eifrig nach Mitteln gegen die Verwahrlosung und Ver rohung der großstädtischen Jugend gesucht wird, diese Massenorganisation einer bildenden und erziehenden Kindergeselligkeit bereits die Aufmerksamkeit weiterer Kreise aus sich zieht, zeigen nicht nur die vielen Anfragen beim Verein „Volkswohl", sondern auch die zahlreichen, teils schon abgestatteten, teils noch angesagten Besuche aus fremden Städten Am meisten Aussicht aus baldige Ein führung solcher Volksparks nach Dresdner Muster mit Organisation der Volksgesclligkeit wird wohl die Stadt Warschau haben Dort wird eine großartige Stiftung für diesen Zweck vorbereitet, welche zur Feier ter dem nächst erfolgend.» Ankunft des russischen Kaisers diesem zur Bestätigung vcrgclcgt werden soll. Im Heidcpark ist bereits zu diesem Zwecke verschiedenes vermessen worden, insbesondere sind auch genaue Maße und Photographien vom Naturtheater ausgenommen worden Ta gerade diese Veranstaltung dem polnischen Nationalcharakter sehr ent spricht, so wird vielleicht in nicht allzu ferner Zeit die polnische Jugend der Stadtbevölkerung ihre nationalen Stücke vorfüyren können * Die längst erwarteten Gewitter sind in vergangener Nacht eingetreten, haben aber die ersehnte Abkühlung nicht gebracht, sondern nur durch einen starken Regen vorüber gehend etwas erfrischt Schon gegen Mitternacht konnte man in weiter Ferne das Leuchten von Blitzen beobachten, bis etwa ^2 Uhr auch hier der Donner das Näher kommen der Wetter — es war-m deren im Umkreise mehrere — anzeigte. Kurz darauf brach ein Sturm lo«, der die Regenmengen, die stellenweise mit kleinen Schloßen vermischt waren, mit Gewalt herniederpeitschte. Da« ganze Firmament wurde nun etwa eine Stunde lang von den grellen Blitzen fast ununterbrochen erhellt, wobei zu be merken war, daß zwei Gewitter — das eine in der Richtung über Langebrück, da« andere in der Gegend von Plauen — noch weit stärkere elektrische Entladungen auf wiesen, als die über die Stadt sich bewegenden Wolken. Es wurden auch einige Blitzschläge wahrgenommen, doch scheinen dieselben keinen besonderen Schaden angerichtet zu haben, wenigstens ist bi« jetzt nur tue Beschädigung eines Fabrikschornsteins auf dem Grundstück Jagdweg 14 bekannt geworden. Der Regen hielt mit Unterbrechungen bi« früh an, ist aber für das ausgetrocknete Erdreich noch viel zu gering gewesen Heute sind die Aussichten auf weitere Regenfälle fern gerückt, denn die Gewitterbildungen werden durch einen lebhaften Wind immer rasch wieder zerstreut Tie Hitze grade haben mittags dieselbe Höhe erreicht wie an den Vortagen und der höchste Genuß bleibt ein erfrischendes Elbbad Die Badeanstalten erfreuen sich denn auch eines Besuchs wie er wohl kaum schon dagewesen ist; von der Carola-Brücke aus sieht man z. B in und vor den Bade anstalten stets Hunderte von Badenden sich im Wasser tummeln. * Gegenwärtig wandern täglich Hunderte von Kindern und Erwachsenen mit Näpfen und Krügen hinaus in die Dresdner Heide, um die Heidelbeeren einzusammeln Vielfach ist man nun der Meinung, daß sich in unserer Dresdner Heide keine Kreuzottern befänden, sogar Reptilicnsammler sind der Meinung, daß die Heide zum Aufenthalte dieses gefährlichen Reptils nicht geeignet sei; doch hat man in früheren Jahren schon mehrfach Kreuzottern daselbst gesunden, weshalb immerhin Vorsicht geboten erscheint Vor allem möge man hohes Schuhwerk benutzen, da die Kreuzotter ihren Kopf nur bis ein Drittel ihrer Körperlänge zu heben im stände ist, selten aber durch Schuhleder hindurch beißen kann. Wücherschau. - - Im Albumverlage von Baumbach u Co, G m. b H in Leipzig, ist in neuer Auflage ein Briefmarken album (Nr. 14e) erschienen, das wegen seiner praktischen Einrichtung und gefälligen äußeren Ausstattung allen Sammlern bestens empfohlen werden kann und sich be sonders auch als Geschenk für die Jugend sehr gut eignet Das Album zerfällt in zwei Abteilungen, eine für die älteren und eine für die Briefmarken der neueren Zeit. Sehr deutlich und gut ausgesührte Vordrucke der Marken und eine genaue Beschreibung ihrer Kennzeichen erleichtern es dem Sammler, die Marken an der richtigen Stelle ein zuordnen Dabei ist das Album um den mherst billigen Preis von 4 M zu haben — Im Verlage der Firma erscheinen auch noch andere Ausgaben von Briefmarken albums Es sind solche bis zum Preise von 100 M zu haben In demselben Verlage erscheint auch monatlich zweimal eine Zeitschrift, die „Post", welche alle für Brief markensammler wissenswerte Mitteilungen enthält ^us Hsinde's- und Gewerbekreisen. " Für Gartenbesitzer und Gärtner hat das HauS- und Küchenmagazin Gebrüder Eberstein, Königl. Hofiieferanten, Tresden, Altmarkt, eine ganz billigt Raupe nfackej in den Handel gebracht, welche nicht nur der Vertilgung von Raupen aus Obst- und Zierbäumen dicnt, sondern auch zum Töten der in diesem Jahre stark austretenden Blutlaus benutzt wird Die Handhabung ist eine so leichte und den Obstbäumen nicht schadende, daß aus diese jetzt vielen sehr erwünschte Raupen und Blutlausvertilgcr hiermit hingewiesen wird Statistik und Volkswirtschaft. Trr («tichiiftsvtrkthr bei de» sächsischen Sparkassen im Mär; und April 1h«97. Die Zahl der Sparkassen im Königreiche Sachsen betrug im März d IS. 250 und stieg mit 1. April aus 25t dadurch, daß am genannten Tage in Rechenberg (Sreishauptmannschasl Tresden) eine neue Sparkasse eröffnet wurde. Die Zahl der Einzahlungen bei allen Sparkassen zusammen bezifferte sich im März aus 156880 und im April uns 152505; die Zahl der Rückzahlungen im März aus 92302 und im April aus SV 236 Die Summe aller Einzahlungen betrug im März 13812845 M und im April 14661586 M; die Summe aller Rückzahlungen im März I3095569M und im Avril 14921519 Mark. Bemerkenswert an diesen Zahlen ist, daß im Avril d I- die Summe der Rückzahlungen die der Einzahlungen übersucg. Ein Vergleich des Emzahlungsverk.hrs in den Monaten März vor, daß Stucke in ganz Frankreich unv un Ausland ab gespielt worden sind, bevor sie in diesen Vorstadttheatern ausgeführt werden. Diese brachten den Dichtern und Tonsetzern deshalb nur 92 365 (— 5695) FrcS. Es wurden im ganzen während des letzten Betriebsjahres 579 neue Stücke von französischen Verfassern aufgesührt Tie Pariser Konzertsäle und Tingeltangel, die auch dramatische Stücke aussühren, brachten 169 674 (^- 9979) FrcS Hierunter sind auch die , Kunstanstalten' des Montmartre inbegriffen Die Gesellschaft der Bühnendichter und Tonsetzer zählt 306 Mitglieder Diese haben auch noch erkleckliche Ein nahmen durch die Übersetzung ihrer Stücke in fremde Sprachen, wozu sie diese an Übersetzer oder Unternehmer verkaufen. * Über die nächste totale Sonnenfinsternis, die am 22. Januar 1898 stattfindet und im mittleren Vorder indien zu beobachten sein wird, veröffentlicht der berühmte englische Astronom Norman Lockyer einen Aufsatz, in dessen erstem Teile er die Aussichten für die Beobachtung der Finsternis bespricht Die Engländer sind durch die Miß erfolge beider totalen Sonnenfinsternis des vorigen Jahres nicht entmutigt, sondern es werden von dem vereinigten Komitee der Königl Astronomischen Gesellschaften drei Erpeditionen ausgerüstet werden, von denen eine an der Westküste von Indien in dem Orte Viziadurg und zwei im Jnlande Stellung nehmen werden, außerdem wird eine englische Tampsergcsellschast dem Publikum Gelegenheit zu einer Reise nach Indien bieten, um diesem Naturschauspiel beiwohnen zu können Die Aussichten für dessen Beobacht ung sind nach den meteorologischen Angaben die aller günstigsten Ter indische Meteorologe Eliot hat die haupt sächlichen meteorologischen Bedingungen für den Landstrich zusammengestellt, für den die Sonnenfinsternis eine totale sein wird In diesem sind die Monate Januar und Februar die regenärmsten und kühlsten. Tie Temperatur schwankt im Inneren des Landes zwischen 25 und 35" Eelsiur Die Luft ist gewöhnlich sehr trocken, der Himmel wolkenlos und die Winde schwach Für den Küsten strich, der für die Beobachtung der Finsternis in Be tracht kommt, ist während des Monats Januar die Wahrscheinlichkeit stürmischen Wetters weniger als 1,50. Regen ist im Januar auf der ganzen Halbinsel sehr selten, besonders an der Westküste Hier beträgt die mittlere Zahl der Regentage nur 0,2, d h noch nicht 5 Stunden im ganzen Monat, und auch weiter östlich ist die Zahl der Regentage höchstens gleich 2 im Monat Diesmal dürfen also die Astronomen mit großer Zuversicht die Hoffnung hegen, daß ihre Bemühungen von Erfolg begleitet sein werden und daß die totale Sonnenfinsternis vom 22. Ja nuar 1898 die Erforschung unseres Muttergestirns wieder um ein beträchtliches Stück vorwärtsbringen wird Konzert. Im Saale des Kurhauses Weißer Hirsch ließ sich am Donnerstag abend das jugendliche musikalische Brüderpaar Richard und Hugo Kroemer hören. Bei der, vollend« in geschloffenen Räumen, kaum erträglichen Tropen- tcmperatur war auf einen nennenswerten Besuch des Konzertes nicht zu rechnen, so sehr dasselbe die Teilnahme kunstfreundlicher Kreise verdient hätte Denn die beiden Knaben, insbesondere der neunjährige Violinspieler Richard, kennzeichnen sich als ungewöhnliche, wahrhaft hoffnung erweckende Talente Was an dem kleinen Geiger in Er staunen setzt, ist nicht allein die technische Geschicklichkeit, die ruhige sichere Bogenführung, klare und zuverlässige Intonation, sondern vor allem auch das ausgeprägte rhythmische Gefühl, die sinngemäße Gliederung de- Vor trags, aus welchem wirklich musikalische Empfindung spricht Seiner Geige weiß der Schüler (beispielsweise in dem von Sarasate bearbeiteten allbekannten Chopin- schen Nocturno) einen so warm ansprechenden Kantilene- ton zu entlocken und dabei in allen technischen Einzel- und April dir Jahre 1893 bi« 1897 führt zu folgendem Er- geb»»«: IM Jahre Anzahl der Einzahlungen im März im April Höhe dcr Einzahlungen im März im April M M. 1893 . . II3490 122886 10150701 10988615 »894 . 123724 I2I504 9938520 1163'»75 1895 138755 137362 I0«4I2I8 11718816 I8S6 . . 139929 157636 12102 278 13715547 1897 . 156880 152505 13842 815 14 661 58« Es yat hiernach die Anzahl der Einzahlungen in den Monaten März und April feit 189» saft unausgesetzt zu- gennmmcn; nur im April d. I». zeigten die Einzahlungen geq-n deinclben Monat deS Vorjahre- einen bemerkenswerten Rückgang Auch die Höhe der Einzahlungen ist fast unauS- gcsctzi gcsurgrn und zwar vom März 1893 bis zum März 1897 um 3 692 144 M oder 36 qz, und vom April 1893 bis zum April 1897 um 3 672 971 M. gper 38 »<>. War die Rückzahlungen anlangt, so belief sich im Jahre die Anzahl derselben der Betrag derselben im März im April aus im März im April aus 1893 84 077 83 966 10 296 361 M 12 354 304 M 1894 94 857 85 886 11525130 - 12 707 099 - 1895 88 756 95 616 10676110 - 13 233 765 . 1896 87 877 87 141 12277 359 - 13 912 257 . 1897 92 302 96 236 13095569 - 14 921519 - Die Anzahl der Rückzahlungen im März und April der letzten 5 Jahre hat sonach mehrsach geschwankt, die Beträge derselben sind indessen saft unausgesetzt gestiegen Während im März dieses JahreS abermals durch den Über sch iß der Ein zahlungen übcr die Rück ahlungen eine Erhöhung der Einleger- amhabenS eingeirctcn ist. würde dasselbe im April insolge Überwiegens der Rückzahlungen um etwa 250 000 M zurück- gegangen sein, wenn nicht die gesamten Einlegergulhaben all monatlich einen Zii.Szuwachs um mehr als 2 Mill M er- sühren * Tic Billaidsabrik Paul Schröder in Dresden ist aus der Ausstellung für Gewerbe und Industrie zu Großenhain sür ihre dort au-gestellten Fabrikate mit der goldenen Medaille ausgezcichnct worden * Die Einnahmen der Sächsischen Straßcnbahn- gesellschast Plauen i. V im Monat Juni betrugen 10429,77 M, voin 1. Januar bi« Ende Juni 53359.89 M gegen 55601,62 M im gleichen Zeiträume des Vorjahres 88 Delikateßwarenbericht (nach Mitteilungen der Königl SSchs Hoslieserantcn Lehmann « Leichsenring, Prager Straße 15) Während in der vorvergangenen Woche die sehr kühle und unsreuudäche Witterung das Erdbeergeschäft störte, halte dasselbe innerhalb der letzten Zeit unter der großen Sommerhitze zu leiden Weinbergrerdbeeren kommen schon nicht mehr an den Markt und die Wald sowie Gartenerdbeeren haben von der sengenden Hitze so gelitten, daß dieselben nur spärlich gclicscrt werden können und deshalb teurer bezahlt werdcn müssen. Die Spargelsaison ist a!S beendet zu betrachten Ans Algier sind die ersten diesjährigen Haselnüße eingetroffen und von sonstigen Früchten sind anher srischen Kirschen stinste Cantalonpe Melonen, Bananen, französische und italienische Aprikosen und Pfirsiche, Mandeln und Reineclauden vorhanden. Von Gemüsen kamen Artischocken, Tomaten, Aberginen und englischer Bleichsellerie herein, und besonders begeh,t ist jetzt auch die französische Spargelschotr, ein bisher noch wenig be kanntes seines Gemüse. Bon Matjesheringen kann gegenwärtig die beste Ware geboten werden und cs sind dazu vorzüglich mehlige Maltakorioff.ln sowie auch hiesige neue Kartoffeln zu cmpsehlen. In geräucherten Fischwaren verdienen frische Ma krelen, seine Danziger Flundern und Elbaale Beachtung Im Lause der letzten heißen Tage wurden allerhand Fruchtsäste, . BrauselimonadcnbonbonS re sehr lebhaft gekauft, und besonders rasch hat das neu cingcsührte Ersrischungrg,tränk „Frada" sich viel Liebhaber gewonnen Darsilbe wirkt bei großer Hitze allerdings außerordentlich erquickend und gewährt mit ieinem reinen Fruchtgeschwack (man kann Äpsel, Himbeeren, Heidel beeren rc. haben) um so ersrischender, als es vollständig alkohol- srei ist. Aus letztangesührtem Grunde ist der Genuß dieses Getränke« namentlich auch liänkächen Personen sowie Rekon valeszenten zu cmpsehlen Als weitere ErsrischungSgetränke sind echter Frankfurter und Wettcrauer Apfelwein sowie Frankfurter Äpselweinchampagner gegenwärtig sehr beliebt tzß Fischmarktbericht (nach Mitteilungen de« Hof lieferanten Gotthold Jank, Breitestraße 19 und Flemmrng- straßr 6). Während die Fischdampser in letzter Zeit teilweise recht bedeutende Fänge erzielt haben, blieben die Segelschiffe mit der Ausbeute vielfach zurück, weil tageweise recht stürmisches Wetter herrschte Auch in den größeren Flüssen des Binnen landes hat z B der Lachssang keine besonder- besriedigenden Erträgnisse geliefert Bon den im lebenden Zustande zum Ver kauf gebotenen Fischforten hatten Schleien und Aale den erheb lichsten Umsatz zu verzeichnen, indes Forellen weniger begehrt waren als in den meisten Vorwochen Suppenkiebse kommen seit einigen Tagen wieder in größeren Mengen an den Markt und nicht minder sind Edelkrebse in allen Größen, wenn auch zu etwas hohen Preisen erhältlich Russische Krebse hatten leid lichen Umsatz und Hummer blieben bei mäßigen Notierungen begehrt — Tic Einzclpreisc stellten sich wie folgt ES kosteten pro Pfund in Pfennigen: Lebende Aale 150 bis 170, Schleien 120 bis 140, frische Rheinlachse in ganzen Fischen 225 bis 250, dergleichen ausgeschnitten 250 bis 300, ganze Elblachse 160 bis 180, dergleichen ausgeschnitten 200 bis 225, ganze Silberlachse 140 bis 160, dergleichen ausgeschnitten 160 bis 200, Ostender Seezungen 160 bis 180, Ostender Steinbuttcn 120 bis 140, Stettiner Zander 100 brS 120, Scezandcr 80 bi» 100, Stettiner Hechte 80 bis 90, Norderneyer Kabeljau 35 bis 50, No d-rncycr Schellfisch 30 bis 40, Goldbutt 50 bis 60, Rotzunge 50 bi- 60 Für Forellen waren 0,80 bi- 3M pro Stück und sür Hummer 2,40 bis 2,80 M pro halbes Kilo zu bezahlen, während kleine Krebse 3,60 bi- 4,80 M , mittlere 6 bis 8 M und große 10 bis 18 M. pro Schock galten * Washington Da- abgelauseneFinanzjahr weist einen Fehlbetrag von 18623108 Doll, aus Die Zolleinnahmen im Monat Juni ergaben 21560152 gegen 11351803 Toll, im glc.chen Monat d.S Vorjahres. Herten, wie Läufen, Doppelgriffen, Arpeggien, Trillern, so gut zu bestehen, daß das Zuhören eine Freude ist. Die Konzertsätze von Mendelssohn, Beriot ic. sowie kleinere Vortragsstücke begleitete der siebenjährige Hugo Kroemer m Flügel, dessen Pedal dem Miniatur- pianlsten noch erreichbar, mit nicht geringerem Musik sinn und Geschick Hierin sowie in keineswegs anspruchs losen Klavierstücken von Mozart bis zu Liszt (Rhapsodie Nr. 3) erwies auch dieser Knabe eine, nirgends an mechanischen Drill gemahnende musikalische Begabung Es sei nur auf die korrekte melodische Deklamation, die sorg fältige rhythmische Einteilung der Verzierungen im lang- famen Satze der Mozartschen k-äur-Sonate erinnert Möchte ein freundliches Geschick den beiden Knaben einen ungestörten weiteren Bildungsgang vergönnen, wie e« augenscheinlich in der ernsten Absicht ihres mit materiellen Glücksgütern nicht ausgestatteten Vater« liegt Ihn hierbei möglichst zu fördern, bleibt eine schone Verpflichtung für wohlmeinende und wohlhabende Musikfreunde * In der Internationalen Kunstausstellung zu Dresden spricht am Sonntag Hr. Ferdinand Aoenariu« über „Die Freude am Kunstwerke" * Sonnabendvesper in der Sophienkirche nach mittags 2 Uhr: I) Präludium und Arioso für Orgel von Theodor Kirchner. 2) „Komm, Jesu, komm, gieb Trost mir Müden," Motette sür zwei Chöre von Joh. Seb Bach 3) Zwei Gesänge für Sopran-Solo, vorgetragen von Frl Katharina Brandstäter, Konzert- und Oratoriensängerin au« Danzig: a) Kn^nificat (op 96 Nr. 2) von O«kar Wer mann: b) „Bist du bei mir," geistl Lied von I. S Bach 4) Zwei Chorlieder von Otto Thomas: a) „Gieb Frieden, Herr"; b) „Nimm, güt'ger Gott, zum Tempil ein mein Herz"
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