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Dresdner Journal : 24.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189705249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18970524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18970524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-05
- Tag 1897-05-24
-
Monat
1897-05
-
Jahr
1897
- Titel
- Dresdner Journal : 24.05.1897
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Lunst und Wissenschaft. der 'orgsältmen Behandlung des Details und in der Mannigfaltigkeit des Schaffens überlegen erscheint Wir käincn in Verlegenheit, sollten ivir unter den Porträts das oder die besten herausheben, so gleichmäßib ist hier das künstlerische Gelingen Nur auf das Kabinett stück „Mein Oheim der Nechtsgclehrte" wollen wir besonders Hinweisen und ferner auf das allerliebste Genre „Die große Schwester", um deren Gunst zwei kleinere in Eifersucht streiten Insgesamt haben wir hier einen Bildhauer von ungewöhnlichem Geist, Kraft der Empfindung, Vielseitigkeit und imponierender Sicherheit des Könnens vor uns. Neben van der Stappen und neben Meunier, dem an der Hand seiner Sonderausstellung später eine eigene Betrachtung an dieser Stelle gewidmet werden wird, ist Jules Lambeaux zu nennen Er hat drei große Gruppen ausgestellt, „Der Kuß", „Die Trunken heit", Die Ringer", von denen die erste schon dem Sujet nach die schönste Wirkung hervorbringt Ein Jüngling hat ein Mädchen von hinten an den Armen erfaßt und will ihr einen Kuß rauben; sie wehrt sich, aber der Ausdruck auf dem entzückenden Gesicht, darin sich Sträuben und Selbstbegehren reizend mischen, verrät, daß sie schon halb gefangen ist Diese aufs feinste und leichteste zusammengehaltene Gruppe besticht durch die Weichheit der Linien, durch wundervolle Anmut und Schwung der Be wegung und wirkt dabei keineswegs süßlich; sie giebt uns den Ausdruck reifster Künstlerschast, gehört zu den köstlichen Darbietungen moderner Plastik. Im stärksten Gegensatz zu der Grazie dieses Bildwerks steht die derbe Üppigkeit in der „Trunkenheit", wo zwei Weiber einem weinselig zur Erde gesunkenen Manne in bachantischem Tanze davon- eilen In der Fülle der weiblichen Formen wie in der höchsten Gewalt überschäumcnder Dascinslust steckt ein RubenSscher Zug, der jedwede ästhetische Beklemmung bei diesem kräftigen Stücklein in uns hintanhält Leider hat sich das kolossale Werk nicht ko ausstellen lasten, daß man es mit einem Blicke ganz er fasten könnte Mit der „Trunken Jhre stärksten Naturalisten sind Meunier und Jules Lagae, letzterer ein Künstler, dem wir vor Jahresfrist in der Berliner Ausstellung erstmals begegnet sind, und zwar mit seiner nun auch hier vorgeführten Gruppe „Die Sühne" Sie stellt zwei an den Hälsen aneinander ge fesselte Greise dar, die ihr Verbrechen abbüßen und von denen der eine stumpfsinnig, der andere jammernd dahin schreitet; es ist ein wahres aber auch häßliches Bild ohne tragische Stimmung oder einensonst versöhnlichenZug undman wünschte, wenn man cs betrachtet, der Künstler hätte sein bedeutendes Vermögen, seine Kunst echt und überzeugend zu modellieren, an einen sympathischeren Gegenstand ge wandt Daß er recht wohl auch schlichten, freundlichen Vor würfen Wirkungen abgewinnen kann, zeigt er in den Büsten „Mutter und Kind". Eine gute Leistung ist ferner seine Porträtbüste des Hrn P. Haß. Im Porträtfach ist über haupt an meisterlichen Werken kein Mangel und neben dem Berliner Reinh. Begas ist es vornehmlich der Bel gier van der Stappen, in dessen Büsten uns eine er staunliche Gabe eindringlicher, individueller Charakteristik entgegentritt Man kann ja bei Porträts nie das letzte Wort sagen, sobald einem die betreffenden Persönlichkeiten nicht genau bekannt sind, aber man fühlt sich hier von dem geistigen und seelischen Leben in den Köpfen un mittelbar angcsprochen Und nicht nur als Bildviskünstler erweckt van der Stappen eine hohe Meinung von sich, sondern auch in der Genreplastik und vor allem in der monumentalen Darstellung zwingt er uns zur Bewunder ung Seine Studie „Vom Blitz getroffen" (aus der Gruppe des heil Michael in der Ehrenstiege des Brüsseler Stadthauses), dieses im Entwurf und in der Ausführ ung hervorragende, vollendet durchgebildete Werk, und seine Gruppe in getöntem Gips „Die Erbauer der Städte", vor der man sich durch die übergeistreiche Bezeichnung in seinem Beifall nicht stören lasten mag, beglaubigen einen Künstler, der seinem bekannteren Landsmann« Meunier vollkommen ebenbürtig, ja in Erste internationale Kunstausstellung zu Dresden. VII. Plastik 1. Wir beenden unsere erste Umschau bei der Abteilung der Plastik, soweit sie in der Großen Halle und in der Hinteren Oberlichthalle untergebracht ist, und gehen gleich näher auf selbige ein Daß die Vorführung der Werke, namentlich in dein imposanten Kuppelraume, sich eigenartig und denkbarst glücklich ausnimmt, haben wir gleich nach der Eröffnung der Ausstellung betont Aber nicht nur in der beispielgebenden Anordnung, sondern namentlich in der Reichhaltigkeit und der Werthöhe dieser Schöpfungen der Skulptur und Formkunst tritt das Dresdner Unter nehmen vor anderen glänzend hervor. Es finde: sich unter den nahezu dritthalb hundert Arbeiten kaum eine, die man schlechtweg für unbeachtlich erklären dürfte, und anderseits werden wir überrascht durch eine Anzahl ursprünglicher, feiner und kraftvoller Produktionen, wie wir dergleichen in unterer Stadt noch nicht gesehen haben und wie sie in solcher Vereinigung auch aus den internationalen Ausstellungen in Deutschland bisher fehlten. Diese ungewöhnlich bedeutsame Vertretung der Plastik bestimmt im Verein mit dem hohen Durchschnittsniveau der Gemälde den Charakter unserer Ausstellung Aus Höflichkeit und zugleich nach kritischem Gefühl geben wir einer fremden Künstlergruppe, den Belgiern, den Vortritt Ihre Bildhauerkunst, vormals von der Frankreichs abhängig, hat sich in letzter Zeit zu voller Selbständigkeit durchgearbeitet und weist Talente ersten Range» auf, Konstantin Meunier, Charle» van der Stappen, Jul. Lambeaux, Guillaume Charlier u. a Sie neigt «inem ausgesprochenen Realismu» zu, dem naturalistische Anwandlungen weitaus geläufiger sind al» idealistische heit" teilt die dritte Schöpfung Lambeaux', „die Ringer", eine Darstellung voll Kraft und Leben, den sichern Wurf, die Kühnheit der Gruppierung, die Echtheit der Modellierung, wenn sie auch gegenständlich nicht den Eindruck der beiden anderen erreicht Sehr vorteilhaft präsentieren sich zwei andere Belgier, Guillaume Charlier und Charles Samuel Ersterer ist als äußerster Naturalist verrufen, erscheint hier aber maßvoll lind bewährt sich als ein ausgezeichneter Charakteriftiker, besten im Ausdruck vertiefte Gruppen „Tie Großmutter"und„MüttcrlicheBcsorgniS"denBeschauerlebene- warm berühren Das Genre „Blind"—.ein kleinerKnabe, der seinen blinden Vater führend um milde Gaben fleht — ist trotz des bekannten rührsamen Motiv« eine beachtliche Arbeit, dergleichen die Ponrätbüste Legendre. Charl Samuel ist durch mehrere vorzügliche Büsten, ein fein sinnig erfundenes und behandeltes Marmorrelicf („Enigma") und durch die, vermutlich auf eine flandrische Varia tion zum bekannten Volksbuche gestützte große Gruppe „Ulenspiegel und Nöle" vertreten, welch' letztere dem Be sucher beim Eintritt in die große Halle rechts sofort in die Augen fällt und die man als eines der liebenswürdigsten Werke der Ausstellung im Gedächtnis behält Sie bildet eine äußerst frisch und herzhaft wirkende Schöpfung, die in den Figuren poetisch charakterisiert, im Detail musterhaft durchgcsührt, sehr glücklich angeordnct und un gezwungen zusammcngehalten ist Von Desire Weygers ist eine liebenswürdig anmutende Gruppe „Die Zweige" neben einem wenig selbständig erfundenen, natura listischen Hochrelief „Leiden", von dem Symbolisten Fernand Khnopff eine leicht getönte, eigenartige Büste, von P M Du Bois ein schön gelungene« Hoch relief „Echo" sowie ein bedeutende« Bildnis Pasteurs zu erwähnen; die meisten Arbeiten des letzteren, zum Teil interessante Stücke in Bronze und Zinn, sind in Bilder säle verteilt und werden daher später zu berücksichtigen sein Tie Franzosen haben mit einer Ausnahme Werke gesandt, die für ihre Verhältnisse sehr gemäßigt sind. U 118 1897 Montag, den 24. Mai, abends Amtlicher Teil den 3k <k Nichtamtlicher Teil Kund- jüngst sondern auch die gesamte Entfaltung des politischen und staatlichen Lebens. Die Ausgleichsverhandlungen sind ins Stocken geraten; die wirtschaftlichen Reform arbeiten, zu welchen die Regierung die Volksvertreter berufen hat, sind in ihren Fortschritten behindert, — kurz, der Preis, welchen die Bevölkerung für die Opposition der deutschen Abgeordneten gegen die Sprachenverordnungen entrichten soll, erscheint, wie immer man auch über die nationalen Interessen denken mag, als ein allzu hoher. und und 3k 1H 3k 1b und der durch Abstempelung in Staats- popicre umgewandelten Löbau-Zittauer Eisenbahnaktten lüt. A (zu 3k 1b verzins lich) und Pit. U (zu 4 gh verzinslich), ingleichen der aus den Staat übernommenen, den I. De zember 1897 rückzahlbaren 3K 1b Partialobligationen von den Jahren 1x39,41. der vormaligen Leipzig-Dresdner Eisenbahn Compagnie, der am 2. Januar 1898 zurückznzahlcnden 4 1b Schuldscheine vom Jahre 1866 derselben Eisen bahn Compagnie und der am 2. Januar 1898 rückzahlbaren 41b Prioritätsobligationen der vormaligen Altenburg Zeitzer Eisenbahn-Gesellschaft mit Vermutungen bezüglich der künftigen Entwickelung im Zusammenhänge. Die maßvollen Äußerungen des Kabinettschefs haben im Lager der gegenwärtigen Parlamentsmehr heit eine geteilte Aufnahme gefunden, und die oben erwähnten Regierungsverfügungen bezüglich der Durch führunq der Sprachenverordnungen werden von jung tschechischer Seite aufs heftigste kritisiert Die tschechische Partei verhehlt nicht, daß ihre Forderungen durch die jüngsten Entschlüsse des Kabinetts keines wegs erfüllt sind; sie rüstet sich zu weiteren Vor stößen, und sie bekennt ohne jede Scheu, daß sie ihre Stellung in der Mehrheit benützen will, um durch eine kräftige Pression auf die jetzige oder eine kom mende Regierung die Realisierung ihrer Wünsche auf Kosten der Interessen des Deutschlums zu er zwingen. Der drohende Ton, welchen man im tschechischen Lager gegen die Regierung anschlägt, be weist, daß diese Pläne völlig ernst gemeint sind. Die deutschen Volksvertreter wären daher nicht im Unrecht, wenn sie schon heute den künftigen Möglichkeiten vor zubeugen suchen, indem sie die Regierung darauf auf merksam machen, daß weitere Konzessionen an die Tschechen den allerschäifsten Widerstand der Deutschen Hervorrufen würden. Ist in der Obstruktion der deutschen Abgeordneten ein solcher Wink zu erblicken, so ist doch das anqewendete Mittel in keiner Weise gutzuheißen Allerdings sind die Tschechen und Polen am wenigsten zu dem Sittenrichteramte gegenüber den Deutschen berufen, die heute nur jene Taktik benützen, dank welcher eben die Tschechen und Polen bedeut same politische Erfolge errungen haben. Die Deut schen haben aber, als dies einst seitens der slavischen Gruppen geschah, mit dem schärfsten Tadel nicht ge kargt, und sie wären daher verpflichtet, das Beispiel der Gegner nicht nachzuahmcu und eine Kampsweise zu vermttd.ui, durch welche das Niveau des parlamen tarischen Lebens herabgesetzt wird. Von diesem Gesichtspunkte aus ist die Obstruktion der deutschen Abgeordneten als eine Methode, die zur Verrohung des Parlamentarismus sührt und so das Ansehen dieses wichtigen Faktors untergräbt, zu ver urteilen. Schon diese eine Erwägung sollte einen be stimmenden Einfluß auf die Haltung der deutschen Abgeordneten üben. Der vielfach erörterte und nun von der Wiener Gemeindevertretung in aller Form auf die Tages ordnung gebrachte Vorschlag, daß die Regierung die Sprachensrage im Gcsetzeswege regeln solle, dürfte immerhin einen Ausweg aus den gegenwärtigen Wirren eröffnen Wählt die Regierung diesen Aus weg, zieht sie die Verordnungen zurück und betraut sie das Parlament mit der Entscheidung über ein Sprachengesetz, so wä e ein Nachlassen der Spannung wenigstens insoweit erzielt, als die Opposition dann nicht mehr den Kampf gegen ein angeblich verfassungs widriges Vorgehen des Ministeriums predigen könnte. Die Obstruktion;campagne wäre damit abgeschlossen und die peinliche Krisis, in welcher sich der Parlamentarismus derzeit befindet, beseitigt Eine solche Lösung Hütte immerhin die Bedeutung eines positiven Gewinne-, wenn auch niemand zu behaupten vermöchte, daß dadurch mehr erzielt sei, als ein Auf schub der Austragung schroffster Gegensätze. Es ist vorläufig noch nicht bekannt, ob die Re gierung die Neigung hegt, den hier besprochenen Weg zu wählen. In jedem Falle ist aber darauf zu rechnen, daß Graf Badeni, wenn er die schwere Bürde deS Regierungsamtes auf sich behalten will, binnen kurzer Frist einen Schritt thun muß, um die Vertagung der parlamentarischen Kämpfe zu erreichen, die so, wie sie sich jetzt gestellt haben, nicht fortdauern können. Tie gegenwärtigen Zustände lähmen nicht nur die Thätigkeit des Parlaments und der Regierung, im Herrenhause in Be-ug auf die Sprachensrage er folgt sind, unzweifelhaft eine Klärung der Lage be wirkt. Ter Kabinetlschef würdigte die Bedeutung des deutschen Elements für die innere Entwickelung Österreichs in Worten, die nach ihrem allgemeinen Inhalte auch den eifrigsten Vertretern der deutschen Interessen genügen müßten. Zugleich kennzeichnete er die Stellung der Regierung gegenüber den Parteien durch die Versicherung, daß die Regierung bei den in der Thronrede ausgesprochenen Grundsätzen und somit bei einem Programm beharre, gegen welches seinerzeit von keiner einzigen größeren Partei ernste Bedenken erhoben worden seien. Bei unbefangener Beurteilung hätte man sich einem befriedigenden und beruhigenden Eindrücke der Äußerungen des Ministerpräsidenten um so weniger entziehen können, als die Regierung durch ihre neuesten Verfügungen über die Durch führung der Sprachenverordnungen den Nachweis ge liefert hat, daß sie bei ihrer Reform nach mehr als einer Richtung jede gebotene Rücksicht auf die Wünsche, ja auf die Empfindlichkeiten der deutschen Bevölkerung Böhmens nehmen will. Für alle diese Erwägungen ist aber heute in jenen Kreisen, welche einen eigenartigen, aber vorläufig ent scheidenden Einfluß auf die Gestaltung der parla mentarischen Situation üben, kein Raum. Die Zu sagen, ja sogar die Handlungen der Regierung bleiben wirkungslos, und die deutsche Opposition hat sich dazu entschlossen, die bekannten „äußersten Mittel" zur Ver eitelung einer regelmäßigen Thätigkeit des Parlaments auch weiterhin anzuwenden. Sie will in der für Montag, den 24. Mai, anberaumteu Sitzung des Ab geordnetenhauses eine neue Probe ihrer Leistungs fähigkeit auf diesem Gebiete zum Besten geben und dadurch zeigen, daß ihre Haltung durch die seit den letzten Sturmszenen erfolgten Regierungserklärungen nicht berührt worden ist. Die Motive dieses Vor habens sind offenbar nicht mehr ausschließlich in der Erregung über die Schritte der Regierung in der Sprachensrage zu suchen. Sie stehen unzweifelhaft Zur innrrcu Lagt in Österreich. Aus Wien wird uns geschrieben: Unter normalen Verhältnissen hätten die gedungen, welche seitens des Grafen Badeni soll den 8. Juni dieses Jahres und folgende Tage, vormittags von 11 oder 10 Uhr an, im hiesigen Landhanie 1. Obergeschoß stattfinden. Die Kapitale der nach den Ziehungslisten vom 8., 9. und 12. Dezember vorigen Jahres ausgclosten, den I^Juli' ^b97 fälligen Staatsschuldenkassenscheine der Anleihen von den Jahren 1852/68, 1X67 und 1809 und Schuldscheine vom Jahre 1872 der vormaligen Leipz-g-Dresdner Eisenbahn-Compagnie, ingleichen die im nämlichen Termine fälligen Zinsen und Renten von Staatsschuldenkasscnscheinen, Staatsschuldverschreib ungen, Löbau-Zittauer Elseubahnaktien, Schuldscheinen der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie und Priori täts-Obligationen der Altenburg Zeitzer Eisenbahn Gesellschaft werden vom 15. Jnui dieses Jahres an gegen Rückgabe der zahlbaren Kapital- und Zins- scheiue ausgezahlt. Die Auszahlung geschieht bei der Staatsschuldenkasse in Dresden und der Lotterie- Darlehnskasse in Leipzig, sowie auch bei den Bezirks steuereinnahmen in Pirna, Großenhain, Dippoldiswalde, Rochlitz, Borna, Oschatz, Glauchau, Schwarzenberg, Flöha, Auerbach, Marieuberg, Lelsnitz uud Kamenz, bei den Hauptzollämtern in Schandau und Eibenstock, bei den Hauptsteuerämtern in Meißen, Freiberg und Grimma, bei der Sächsischen Bank zu Dresden und deren Filialen, bei Herrn Eduard Bauermeister in Zwickau, bei Herrn G. E. Heydemann in Bautzen und Löbau, bei der Vvgtländischen Bank in Plauen i. V., bei der Döbelner Bank in Döbeln und deren Filialen, bei Herren Sarfert u. Co. in Werdau, bei der Vereinsbank zu Fraukenberg, bei der Neustädter Bank in Neustadt i. S. und bei der Dresdner Bank in Berlin. Die Zinsen von den Prioritätsobligationen der Altenburg Zeitzer Eisenbahn Gesellschaft werden außer dem auch noch bei der Güteklasse der Königl. Sächs. Staatseisenbahn in Alienburg ausgezahlt. Dresden, den 19. Mai 1897. vn tMtizzoilLschuk zu vtrwalluig dkk Stialsschnlltti. vr Mehnert. D. Staatsschuldenkassenscheine von den Jahren 1852/55 58/59 62/66 und /68, Staatsschuldenkassenscheine vom Jahre 1867, Staatsschuldenkassenscheine vom Jahre 1869 Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im tzteschästSbereiche des Ministeriums der Justiz. Das von dem bisherigen Rechtsanwalt Johannes Emil Göllnitz in Lengeseld bekleidete Amt eines Notars ist durch Nieder legung und Feststellung »ach 8 69 der Notariatsordnung vom 5. September 1892 erloschen. Tas von dem früheren Rechtsanwalt Reinhold Seifert in Zwickau bekleidete Amt eines Notars ist durch Nicdcr- legung und Feststellung nach K 69 der Notariatsordnung vom 5. September 1892 erloschen Im vleschäftSbereiche des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Erledigt: die ständige Lehrer stelle zu Gettengrün bei Adorf. Kollator: die oberste Schul behörde Gehalt: 1000 M, außerdem 11 M 50 Pf. für kirchendienstliche Verrichtungen, 72 M für Fortbildungsschul- untcrricht, 75 M. zur Beheizung der Schulstube, freie Wohnung und Gartengenuß. Gesuche mit allen erforderlichen Beilagen sind bis zum 13. Juni bei dem Königl. Bezirksschulinspektor Schulrat Hörig in Oelsnitz i. V. einzureichen Zu besetzen ist das neugegründete Schuldirektorat zu Untersachsenberg-Georgenthal. Kollator: d-'s Königl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Ein kommen: 2250 M. und freie Wohnung. Bewerbungen sind mit den erforderlichen Unterlagen bis z >m 10. Juni einzureichen bei dem Königl Bezirksschulinspektor Schulrat Dr Bräutigam in Auerbach. Erwünscht: Befähigung zum Unterrichte im Eng lisch.» und Französischen. ZSekanntrnachung. die^Auslosung Königl. Sächs. Stacitspapicrc die^Auszahlung fälliger Kapitalien, Zinsen Renten der Staatsschuld betr. Tie öffentliche Auslosung der planmäßig s. J-nu-r lM8 i'" g-I°ng-°d,n Tagesgc schichte. Dresden, 24. Mai. Gestern nachmittag um '/»4 Uhr fand bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Georg in der Prinzlichen Villa zu Hosterwitz Familientasel statt. An der Tafel nahmen teil: Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Friedrich August, der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg sowie die Prinzessin Mathilde und der Prinz Albert. Dresden, 24. Mai. Verschiedene Blätter haben die Mitteilung gebracht, Se. Königl. Hoheit Prinz Max von Sachsen werde am 27. Juli in dem Wallfahrtsorte Dcutsch-Piekar, wo vor 200 Jahren Kurfürst August der Starke zum Katholizismus über trat, ein Hochamt zelebrieren. Nach deu an zuständiger Stelle eingezogenen Er kundigungen entbehrt diese Mitteilung jeder Begründu ng Deutsches Reich. Berlin Se. Majestät der Kaiser liegen in Wirsch- kowitz der Pirschjagd auf Rehböcke ob Gestern früh nach dem allgemeinen Kirchgänge sand eine Spazierfahrt in den Wald und ein Ausflug nach dem herrlichen HedwigSthal statt Zur Mittagstafel war u a der Lberpräsidcnt Fürst Hatzfeldt-Trachenberg geladen — Wenn auch keine Nachrichten so oft dementiert zu werden pflegen, wie die über den bevorstehenden Schluß des Reichstags, so sei doch mitgeteilt, daß jetzt ver- lautet, die jetzige Tagung werde am Freitag, den 28. d. MtS, geschlossen werden Die Militarstrafprozeßordnung solle nicht mehr an den Reichstag gelangen Es würden nur noch die zweiten bez dritten Beratungen der Handwerker- Vorlage, des ServistariiS, de« ErgänzungsetatS und des Nachtragsetats erledigt werden. Auch an die dritte Be ratung der Justiznovelle werde nicht mehr herangetreten werden — Wie verlautet, würden von den Freunden der Regierungsvorlage zur zweiten Beratung der Novelle zum Vereinsgesetz im preußischen Äbgeordnetenhause neue Anträge vorbereitet, welche der Vorlage eine präzisere Fassung mit der ausschließlichen Wendung gegen die um stürzlerischen Bestrebungen der Sozialdemokratie geben sollen — Ob eine solche Fassung bei den Nationalliberalen, auf die nach Lage der Sache nun einmal alles an kommt, größere Zustimmung finden würde als die gegen wärtige Vorlage, muß zweifelhaft erscheinen Die Leitung der preußischen Nationalliberalen scheint gegenwärtig offenbar in den Händen der Freunde der „National-Zeitung" zu liegen Und dieses Blatt hat kaum noch für etwas anderes mehr Interesse, als den „Zug nach links" zu stärken und gegen die „Junker" zu Hetzen Eine direkt gegen die Sozialdemokratie gerichtete Spitze des Vereinsgesetzes würde übrigens aus den vollen Beifall der „Hamburger Nachrichten" rechnen können Das Blatt schreibt in einer längeren Betrachtung u a.: „Je mehr die Erörterung der preußischen Vereinsgesctzvorlage die Er kenntnis fördert, daß es im Grunde lediglich die Sozialdemokratie ist, gegen welche der Staat schärferer Waffen bedarf, um so eifriger suchen die Gegner jedes gesetzgeberischen Vorgehens auf diesem Gebiete das Märchen von der allmählichen Umwandlung dieser revolutionären Partei in eine „bürgerlich-demokratische" Partei zu verbreiten. Dem kann nicht entschieden genug entgegengetreten werden, umsomehr, al» auch Blätter, die sich bisher noch einen leidlich klaren Blick für die von jener Seite drohende Gefahr be- Dresdner veju«»»rei»: Für Dresden vierteljährlich: « Marl 50 Pf., bei den Kaiser lich deutschen Postanstalten vierteljährlich L Mark; außer halb des Deutschen Reiche- Post- und Stempelzuschlaa. Einzelne Nummern: 10 Pf Erscheinen: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abends. Fernspr -Anschluß: Nr 12S5 Journal Ankandt»u«»»«e»khrkn: Für den Raum einer aesval- tenen Zeile kleiner Schrift »0 Ps Unter „Eingesandt" die Zeile 50 Ps Bei Tabellen- und Zisfernfatz entsprechende Ausschlag. Heransgeker: KSnigliche Expedition des Dresdner Journals Dresden, Zwingerstr SO. Frrnspr.-Anschluß: Nr. 1293.
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