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Fräulein Grotkopp sich zu Weihnachten mit dem Tobaben öffentlich verloben wird. Heimlich sollen die Beiden ja völlig einig sein." „Ich kann nicht sagen," erwiderte Frau Thora, „daß mir die ewig lachende Hete gerade eine willkommene Schwieger tochter gewesen wäre. Entstammt sie auch einem alten Hamburger Patriziergeschlecht, so finde ich doch ihr Benehmen nicht ganz auf der Höhe." „Ach was, Thora, es ist ein munteres Dingelchen, das keine Sorgen kennt. Wäre just für unseren Herbert die Rechte gewesen. Er hätte ruhig beim Militär bleiben können, wenn sie nicht vorgezogen hätten, sich auf dem kleinen Vor werk Mariental als Gutsherrschaft niederzulassen. Ich weiß auch, daß Fräulein von Dühren ihm keinen Korb geben würde, und die Hohenhausen — na, da bin ich nicht so ganz sicher. Doch wenn der Junge sich ein wenig ins Zeug legte —" „Bei Hohenhausens ist kein so überwältigendes Ver mögen," warf die Gutsherrin ein. „Sie müssen sich mit dem einrichten, was sie haben,"' stellte Herr von Kellen würdevoll fest, als hätte er diese Taktik sein Leben lang gewissenhaft befolgt. „Und der Junge wäre untergebracht. Baronesse Margot ist ein zur Sparsam keit erzogenes Mädchen. Und es ist ein gutes Auskommen mit ihr. Aber paß mal auf, die schnappt ihm sicher ein anderer vor der Nase weg." Frau Thora seufzte. Das pflegte sie stets zu tun, wenn sie keinen Einwand finden konnte. Ihre Einwände waren auch fast immer rein äußerlich, da sie doch im Grund ihres Herzens mit ihrem Mann einverstanden war. „Ob man die Beiden mal, so ganz ohne Aufsehen zu erregen, hier zusammen führt?" fragte Kellen seine Frau. „Ich habe zwar nichts dagegen, doch ist Margot eine höchst empfindsame Natur. Merkt sie Lunte, so ist jede Hoffnung ausgeschlossen." „O, dafür laß mich sorgen. Ich hätte schon allerlei Pläne im Kopf —" Herr von Kellen rieb sich die Stirn. Er war gern mit „allerlei Plänen" beschäftigt, die freilich niemals etwas ein- brachten, nur Geld erforderten. „Ich denke," schlug Frau Thora vor, „wir rühren nichts an bis zu Annemaries Hochzeit, welche ja in kaum drei Wochen stattfindet." „Ich halte es zwar für richtiger, den Acker schon ein wenig vorzubereiten, so daß der Abschluß auf der Hochzeit stattfinden kann. Denn Herbert ist schwer von Entschluß. Mit Annemarie war die Sache einfacher. Nun muß ich ja sagen, ich hätte dem Kinde einen lustigeren Brautstand gegönnt. Da muß sie tagtäglich bei der kranken Gräfin hocken. Ich habe mein Kind doch nicht als Krankenwärterin vermietet!" „Sie scheint sich aber sehr glücklich zu fühlen auf Tollenhof. Sie blüht in letzter Zeit wie eine Rose zur Maienzeit." „Kann ich gar nicht finden, Liebste," widersprach der Gatte. „Ich wenigstens habe sie erst ganz vor kurzem an ihrem Fenster sitzen sehen, in den niederströmenden Regen hinausstarrend und sich eine Träne aus den Augen wischend. Da empfing ich den Eindruck, als litte unser Kind." — „Nein, da erlaube, daß ich Dir widerspreche," warf Frau Thora überredend ein. „Es gibt auch Glückstränen." „Na, na, Thorachen," lachte der Gatte, ihr die Wangen streichelnd. „Ich hoffe, daß Du alle Zeit glücklich an meiner Seite gewesen bist. Hast Du jemals über Dein Glück geweint?" „Ach, Ihr Männer!" schmollte die Gutsherrin. „Was wißt Ihr vom Seelenleben einer Frau." „Na, wir wollen nicht darüber streiten. Wir müssen nun bald Anstalten machen zu der Hochzeit unseres Kindes. Ich denke da vorerst an einen Polterabend, der natürlich meinem Erfindungstalent alle Ehre machen soll. Und dann die Hochzeit — hm, auch dafür habe ich bereits vorgesorgt. Die darf an Glanz der Vorfeier in keiner Weise nachstehen. Trauung natürlich hier im Hause, erfordert immerhin eine Menge Vorbereitungen. Große Gala-Gesellschaft. Die Kinder würden sich nach dem Hochzeitsmahl wohl bald davon machen, doch muß für die Zurückbleibenden auf das möglichste für Unterhaltung gesorgt werden." Frau Thora war mit allem einverstanden. Je glänzender sich ein Fest gestaltete, desto mehr war er ihres Beifalls sicher. Fortsetzung folgt. Freiheit. Die Freiheit läßt sich nicht gewinnen. Sie wird von außen nicht erstrebt, Wenn nicht zuerst sie selbst tief innen, Im eignen Busen, dich belebt Willst du den Kampf, den großen, wagen, So setz' zuerst dich selber ein: Wer fremde Fesseln will zerschlagen, Darf nicht sein eigner Sklave sein. Nur reinen Herzen, reinen Händen Gebührt der Dienst am Heiligtum. Der Freiheit Werk rein zu vollenden, Dier, deutsches Volk, dies sei dein Ruhm. Die Lüge winkt, die Schmeichler locken, > Mit seiner Kette spielt der Knecht: Du aber wandle unerschrocken, Und deine Waffe sei das Recht. Robert Prutz. aus. Reichenbrand, Thalheim, Philadelphia. Die tieftrauernden Kinder nebst allen Hinterbliebenen. Die tieftrauernden Kinder nebst übrigen Hinterbliebenen. Neustadt, den 5. Dezember 1918 Freitag früh V-8 Uhr entschlief nach kurzer, schwerer Krankheit unsere uns unvergeßliche, schaffensfreudige Mutter, Groß- und Schwiegermutter Ama UMmne mm. Mert in ihrem 77. Lebensjahre. Die Beerdigung unserer teuren Entschlafenen erfolgt Montag nachm. Uhr vom Trauerhause, Hofer Straße 47, Am 18. November verschied im Festungs-Lazarett Posen unser lieber Turngenosse, der Vizefeldwebel d. L. im Grenadier-Regiment Nr. K Arthur Lindner Inh. des E. tt. 1. u. 2. Kl. und der Fr.-Aug.-Med. i. S. Bei Kriegsausbruch mit Begeisterung in's Feld gezogen, hat er so oft in schweren Kämpfen Not und Tod getrotzt. Von schwerer Verwundung wieder hergestellt, mußte er nun noch einer heimtückischen Krankheit zum Opfer fallen. Wir verlieren in dem Entschlafenen einen lieben Freund und eifrigen Anhänger unserer Turnsache, der, wenn es galt, stets seine Kräfte in den Dienst unserer Bestrebungen stellte und uns mit Rat und Tat beistand. Sein Pflichtbewutztsein unter Hintansetzung seiner Person, sowie sein edler Charakter werden uns unvergessen bleiben und sichern ihm ein dauerndes, ehrendes Andenken. Al» letzten Gruß rufen wir ihm ein „Habe Dank" und „Ruhe sanft" in sein kühles Grab nach. Turnverein Siegmar, I. V. Für die herzliche Teilnahme beim Heimgange unserer lieben, treu sorgenden Mutter, Groß- und Schwiegermutter Agnes vem. Schubert sagen wir allen lieben Freunden und Bekannten unsern innigsten Dank. Dank Herrn Pastor Schwarze für die rrostreichen Worte am Sarge und dem Ktrchenchor für den erhebenden Gesang. Dir aber, liebe Mutter, rufen wir ein „Habe Dank" und „Ruhe sanft" in die Ewigkeit nach. Die trauernden Hinterbliebenen. Oberlungwitz und Grüna, im Dezember 1918. Hart und schwer traf uns die schmerzliche Nachricht, daß mein über alles geliebter Gatte, der treusorgende Vater seiner beiden Kinder, unser guter Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel Hermann Heinrich Schöne Unteroffizier im Jnsanterie-Regiment 181, 3. Komp. Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Kl. und der Friedrich August- Medaillen in Silber und Bronze nach 4jähriger treuer Pflichterfüllung am 22. Oktober kurz vor feinem Heimatsurlaub im blühenden Alter von 32 Jahren durch Kopfschuß gefallen ist. Er folgte seinem 1916 gefallenen lieben Bruder Karl in die Ewigkeit nach. Sein sehnlichster Wunsch, bald zu seinen Lieben zurückzukehren, blieb unerfüllt. Im tiefsten Schmerze die trauernde Gattin Anna Hedwig Schöne geb. Quellmalz nebst Kindern Georg und Lisbeth, sowie Eltern und Geschwistern beiderseits. Rabenstein, Chemnitzer Str. 32, Chemnitz-Altendorf und Chemnitz. Ruhe in Frieden, mein treuer Held, Wir seh'n uns wieder in einer bessern Welt. Dank. Für die überaus zahlreichen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heim gange unseres unvergeßlichen Sohnes, lieben Bruders und Enkels, Herrn Max Willy Lohr sagen wir allen Verwandten und Bekannten sowie den werten Haus bewohnern für dm zahlreichen Blumenschmuck unsern herzlichsten Dank. Besonderen Dank dem Turnverein für das freiwillige Tragen, den Fung- mannen sowie den Fortbildungsschülern 1. und 2. Klasse und den früheren Schul- und Jugendfreundinnen zu Rottluff für die Geld- und Blumen spenden. Herzlichen Dank auch den Mitarbeitern, dem Berufsmeister und der Firma H. u. A. Escher für die Geld- und Blumcnspende, des gleichen Herrn Oberlehrer für den erhebenden Gesang und Herrn Or. Heinemann für die aufopfernde Mühe während seiner Krankheit. Dir aber, lieber Willy, rufen wir ein „Habe Dank" und „Ruhe sanft" in Deine Kühle Gruft nach. Rottluff, den 3. Dezember 1918. Die tieftrauernden Eltern und Geschwister nebst Angehörigen. - Du warst so gut, starbst viel zu früh, Wer Dich gekannt, vergißt Dich nie. Dank. Nachdem wir unsere liebe, gute, jederzeit treusorgende Mutter, Groß-, Schwiegermutter und Tante Amalie Wilhelmine vem. Uhlig verw. gew. Ernst geb. Schubert - zur letzten Ruhe gebettet haben, fühlen wir uns veranlaßt, allen denen, welche sie durch Blumenschmuck und Begleitung zur letzten Ruhestätte ehrten, nur hierdurch unsern tiefgefühltesten Dank auszusprechen. Be- sondern Dank Herrn Pfarrer Schleinitz für seine so zu Herzen gehenden Worte am Sarge unserer Lieben. Dir aber, liebe, gute Mutter, rufm wir ein „Habe Dank" und „Ruhe sanft" in Dein kühles Grab nach. /Tzz' ü/rs azr/cE/zc/r uzr^ez- ez-- HzezMz'Z L/nezn OazrL. 74-6^6/ u/7t/ -Vellmar//, t/ezr ZS. -VouezzrSez- /9/S. Ein gr. Fahrkumt mit Kissen und 2 Futtertröge zu ver- W neuer MMMN, sch gr. Fell-Schaukelpferd, sowie eine sf. 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