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Sich an Annemarie wendend, bat er: „Liebe Annemarie, Du mußt entschuldigen, daß ich Dir den Herbert entführe. In ein bis zwei Stunden werden wir Dir Gesellschaft leisten bis zu Herberts Abfahrt." Annemarie winkte grüßend mit der Hand, dann ging sie auf ihren Platz zurück. Ihre Gedanken flatterten unruhig hin und her. Wohl fragte sie sich, was der Grund zu des Bruders Herbeirufung sein mochte, doch geschah das nur in sehr oberflächlicher Weise, da sie völlig von ihrem eigenen Kummer in Anspruch genommen wurde. Immer wieder erwog sie, wie sie sich zu der Werbung des Grafen stellen sollte. Ihre vornehme Gesinnung sträubte sich, sich einem Mann zu eigen geben, den sie nicht liebte, wenn schon er ihr durchaus nicht unsympathisch war. Viel leicht wäre ihr der Gedanke an den vornehmen Freiersmann weniger schreckhaft gewesen, hätte nicht ihr junges Glück ihr Sinnen und Denken vollständig in Anspruch genommen. Nun bäumte sich ihr ganzer Stolz gegen jene Verge waltigung auf. Und sie fragte sich wieder und wieder: Bin ich dem Mann, der mich zum Weib begehrt, nicht Offenheit schuldig? Muß ich ihm nicht sagen, daß ich einen andern liebe, und daß nur ein widriges Geschick mich von der Seite des Ge liebten reißt? War es denn möglich, mit einer Lüge vor den Altar zu treten und das Gelübde ewiger Liebe und Treue abzulegen mit dem Bilde eines andern im Herzen? Annemarie war kein oberflächliches Geschöpf. Eine tief angelegte Natur, wie die ihre, mußte sich gegen die Lüge mit aller Kraft sträuben. Allein sie sagte sich auch, daß alles Sträuben nichts nützen würde. Sie war gewohnt, sich des Vaters Anordnungen zu fügen. Erich Tobaben aber war ihr verloren, ob so oder so. Wie manches Glück war schon an der Vermögensfrage gescheitert! Es hatte keinen Zweck, den Freiersmann über ihre Gefühle aufzuklären, er zöge sich womöglich zurück, das wäre damit gewonnen? Es würde ein anderer kommen und um sie werben, es wäre ja stets die gleiche Geschichte. Mußte sie denn nicht dem Schicksal dankbar sein, das sie aus den halt losen Zuständen befreite nnd in gesicherte Verhältnisse führte? Annemarie, das sorglose Kind des vornehmen Hauses, hatte niemals über ihre Zukunft zu grübeln brauchen. Sie nahm mit frohem Herzen, was jeder neue Tag ihr bot. So nahm sie auch als ein göttliches Geschenk die Liebe des schönen, jungen Husarenleutnants hin, dessen bestrickendes Wesen sie in kurzer Zeit gefangeugenommen hatte. Sobald ihr Erich Tobaben von seiner Liebe gesprochen, hatte die Sonne noch einmal so hell geschienen, der Gesang der Vögel hatte niemals vorher so jubelnd ihr in deck Ohren geklungen, die ganze Welt war umflossen gewesen von dem Schein ihrer jungen ersten Liebe. Und daß das nun alles aus sein sollte, o wie das schmerzte! Wie auch Erich trauern würde, daß aus all dem Glück, das sie erträumt hatten, nichts werden durfte! Sie hätte ihn gar zu gern gesprochen. Das gesprochene Wort klingt nicht so hart als das geschriebene. Und sie wollte ihm doch gern so schonend wie möglich den Willen ihres Vaters mitteilen. Es würde ihn doppelt treffen, da sie ihm den wahren Grund verschweigen mußte. Sie durfte nicht offen und ehrlich zu ihm sprechen: Sieh, Erich, wir sind arm. Aus unserer Verbindung kann aus diesem Grunde nichts werden. Das wäre ein triftiger Grund gewesen, den auch Erich Tobaben anerkennen mußte. Daß sie jedoch von ihm ließ, um den Grafen Tollen zu heiraten, wenn auch gezwungenermaßen, das würde er einfach nicht verstehen. Den Geliebten scheinbar ohne Kampf aufzugeben, war für sie ein harter Schlag. Solche Gedanken waren für das feinfühlige Mädchen marternd. Annemarie ließ ihre Arbeit mutlos in den Schoß sinken. Plötzlich hörte sie ihren Bruder des Vaters Zimmer verlassen. Sie blickte erschrocken auf die Uhr. Eine Stunde hatte sie hier verträumt, ihrem Schmerze und den zermürbenden Grübeleien nachhängend. Herbert trat zu ihr. Seine Stirn war gerötet, wie es wohl bei innerer Erregung zu sein pflegt, im übrigen schlug er den leichten, fröhlichen Ton an, der ihm eigen war. „Na, Mausi, wir zwei beide sollen wohl den etwas stumpf gewordenen Schild derer von Kellen wieder vergolden? Wars das, was Dir Deine Aeuglein trübte?" „Du scheinst über alles unterrichtet zu sein, Herbert," gab Annemarie dem Bruder zur Antwort. „Aber hier ist nicht der Ort, Familienangelegenheiten zu besprechen. Komm mit mir hinüber auf mein Zimmer. Da sind wir ungestört." Herbert war einverstanden. Blieb ihm doch noch manche Stunde Zeit bis zur Abfahrt. In AnnemariesAauschigem Mädchenstübchen setzten sich Bruder und Schwester nebeneinander. Annemaries Augen glitten wie liebkosend über den Raum, in dem sie sich alles zusammen getragen hatte, was Liebe ihr beschert. Da hingen au den Wänden gute Bilder, wertvolle Bronzen, kostbare Vasen standen umher; auf einem Wandbrett allerlei Nipp sachen. Auf zierlichen Tischen lagen Albums; ein Bücher schrank enthielt Annemaries Lieblingsdichter. Es war das selbe Turmzimmer, im Parterre liegend, wie Tante Emmeline es im zweiten Stockwerk bewohnte, nur daß hier der Balkon fehlte. Indes wurde dieser Mangel durch reichhaltige Pflanzen jeder Art ersetzt. Große Palmen, sowie andere ausländische Blattgewächse zierten die Nischen, Blumen spendeten reichen Duft. Annemarie liebte die Flora und umgab sich gern mit der duftenden Pracht. Neben diesem, gleichfalls in runder Bauart stilvoll ein gerichteten Salon, befand sich das Schlafzimmer des jungen Mädchens. Einst hatte er diese Räume gemeinsam mit der Schwester bewohnt, jetzt war sie die alleinige Herrin des kleinen Paradieses. „Gestatten Hoheit, daß ich rauche?" fragte Herbert, verlangend sein silbernes Zigaretten-Etui zwischen den Fingern drehend. „Aber natürlich, Herbert. Nur, bitte, laß den leichten Ton. Mir ist wahrlich nicht nach Scherzen zumute, wie Du Dir wohl denken kannst." „Aber wirklich, Kind, Du hast doch keine Ursache, die Flügel hängen zu lassen. Wenn ich ein Mädchen wäre, ich glaube, ich. würde mich zum mindesten sehr geehrt fühlen. Tollen ist doch 'n Kerl, vor dem man Respekt haben muß. Was soll ich armes Opferlamm da sagen, he?" „Weshalb ist denn Dein Los schwerer zu ertragen als das meine?" fragte Annemarie gereizt. „Wahrscheinlich verlangt Papa auch von Dir, eine reiche Partie zu machen — Du aber hast die Wahl, während von mir einfach verlangt wird: den nimmst du!" „Die Wahl! — Pah, wenn ich die hätte, da wüßte ich schon, was ich täte. Die Wahl! Du sollst hören, welche großartige Wahl ich habe. Unser alter Herr hat mir drei Damen als einzige Heiratsmöglichkeiten vorgehalten. Erstens die lange, dürre Hopfenstange Hete von Dühren. Kann, gelinde gesagt, meine Großmutter sein —" „Aber Herbert, Du übertreibst!" „Na, was willst Du? Ihre fünfunddreißig hat sie tot sicher hinter sich." „Herbert," sagte Annemarie vorwurfsvoll, „Hete von Dühren ist eine hochgebildete Dame mit strengen Grund sätzen — die nimmt Dich gar nicht." „Das wollen wir nicht so weit wegwerfen. Aber weiter. Daun ist da Deine Hamburger Freundin, das Senator töchterlein, die tolle Lene —" „Nun ja, sie ist hübsch, munter und eine Milliardärin." „Als dritte fügt sich Baronesse von Hohenhausen diesem Kleeblatt ein." Annemarie schüttelte unwillig den Kopf. War es nicht unsäglich traurig, so als Spekulatiousobjekt behandelt zu werden? Herbert sah leichter darüber weg, er war eben ein Mann. Männer, die im vollen Leben stehen, stets neue Eindrücke empfangen, können nicht so fein besaitet sein wie eine Frau. Und dann konnte er sicher mit freiem Herzen seine Hand nach einer reichen Erbin ausstrecken, während sie einem zertrümmerten Glück nachtrauerte. Wie gern hätte sie ihrem Bruder ihr belastetes Herz ausgeschüttet! Doch konnte er ihr weder raten noch helfen. Sie hätte ihm vielleicht das Herz nur schwer gemacht, viel leicht aber hätte er sie gar nicht verstanden. Nein, sie durfte ihm jetzt weniger von ihrer heimlichen Liebe sprechen, denn je zuvor. So schlossen sich ihre Lippen herbe zusammen. Herbert blies zierliche Ringel in die Luft. Ec schaute ihnen nach, und es war, als ob sein Blick sich in weite Fernen verlöre. — Es herrschte Schweigen zwischen den beiden. Endlich sagte Herbert, wie aus Liefen Erinnerungen in Wirklichkeit zurückkehrend: „Gott, Annemarie, wenn man es so bedenkt, so verwöhnt, so anspruchsvoll erzogen — na, Schwamm drüber! Was nicht sein kann, kann nicht sein. Geld ist nun einmal die Losung im Leben." „Erlaube, Herbert, Du sagst: verwöhnt und anspruchs voll; das möchte ich bezweifeln," widersprach Annemarie. „Ich bin es nicht. Wenn ich liebte, könnte ich sogar die bitterste Armut ertragen." „O weh! Schwesterlein, komme mir bloß nicht mit der bekannten kleinen Hütte. Damit ists in der Praxis Essig. Das sagt sich alles so schön, webt einem so eine Art Glorienschein ums Haupt. Aber laß mal erst die bittere Armut kommen. Nein, Annemarie, das ist nichts für uns. Indem man uns so verwöhnte, hat man uns gleichsam die hohen Ansprüche ins Blut geimpft." „Nein, Herbert," trat das junge Mädchen eifrig für ihre Sache ein. „Du kennst eben die Liebe nicht." In Herberts Antlitz trat ein Zug, der ihn um Jahre älter machte. „Das bittere Muß, Annemarie —" „Nein, nein, komm mir nicht mit Einwendungen. Ist unsere Editha nicht ein sprechendes Beispiel?" „Kann ich nicht finden," warf Herbert leicht hin. „In wiefern ein sprechendes Beispiel? Paul ist ein gesuchter Arzt, er kann seiner Frau jeden Wunsch gestatten. Editha kennt keine Armut, keine Einschränkungen, wenn schon ein solcher Luxus, wie sie ihn als junges Mädchen gehabt, bei ihr von der Lebenskarte weggestrichen ist. Hier sind wir von einem ganzen Hofstaat umgeben: Kutscher, Diener, Kammer zofe, Köchin, Stubenmädchen — jawohl, außer dem Stall personal. Wir leben in einem Hause, das man dreist Schloß nennen könnte. Wie sollen wir beide wohl die bitterste Armut ertragen? Hunger tut weh,' habe ich mir sagen lassen. Ick selbst habe ihn nie gespürt. In Armut und Not muß selbst die größte Liebe zu allen Teufeln gehen." Annemarie dachte angestrengt über des Bruders Worte nach. Sie hatte natürlich keinen Begriff von einem Leben, in dem man sich täglich an den schroffen Ecken von Not und Entsagung stieß, bis man ganz wund und mürbe ge worden war. Wenn täglich von neuem um jeden Groschen gefeilscht werden mußte und die Kasse niemals stimmen wollte, weil die Einnahmen nicht mit den Ausgaben in Einklang zu bringen waren! Ein solches Leben mit all den kleinen niederdrückenden Einzelheiten konnte sich das ver wöhnte Kind des vornehmen Hauses nicht vorstellen. Und doch sagte sie sich, daß wohl ein Körnchen Wahrheit in des Bruders Worten liegen mußte. Und es erbitterte sie. „Ja, Herbert, sage mir nur, kannst Du unserer Eltern Lebensweise billigen? Da lebt man seine Tage in Saus und Braus dahin, und schließlich ist alles hohl und haltlos. Wir Kinder dürfen nicht an unser eigenes Glück denken, wir müssen uns für den Glanz des Hauses opfern." „Werde nicht bitter, Annemarie," bat Herbert, „wir teilen das Los vieler anderer." „Das kann mir kein Trost sein," brauste das junge Blut des Mädchens empor. „Man soll mir mein Recht lassen. Das Recht der Selbstbestimmung." „Mäßige Dich, Annemarie. Dein Los ist nicht das schlimmste. Du könntest es schlechter getroffen haben. Tollen wird Dich hochhalten, und eine gewisse Verpflichtung legt unser Stand uns auf. Verplempern, Annemarie, dürfen wir uns nicht, wie Papa mir auch soeben vorgehalten hat Habe ich auch innerlich mit den Zähnen geknirscht, ich strecke die Waffen vor der besseren Einsicht" „Ich strecke sie ja auch," sagte das junge Mädchen be trübt. „Nicht der besseren Einsicht wegen, sondern weil ich muß " Herbert sprang auf, als käme ihm soeben ein Gedanke, reckte seine jugendlichen, elastischen Glieder und sagte: „Muß notwendig zu Tante Emmeline hinauf. Muß ihr doch noch danken —" „Danken — wofür?" fragte Annemarie. Herbert gab sich einen leichten Klaps auf den Mund. „Verplappert hab ich mich. Aber da wir Leidensgefährten sind, will ich Dir reinen Wein einschenken. Ich weiß nicht, ob Papa etwas davon erfahren hat, gesagt hat er mir nichts! nämlich, ich habe gespielt —"" „Gespielt!" rief Annemarie entsetzt aus. „Und verloren." „Wieviel?" „Ja, Annemarie, viel. Vierzigtausend Mark." „O Gott, Herbert, wie konntest Du Dich soweit ver gessen! Weshalb spieltest Du?" -„Ja, Schwesterchen, das lag auch so in den Verhältnissen. Ich spielte nicht, um zu verlieren, gewinnen wollte ich Hatte sonst stets im Kleinen Glück gehabt, nun wollte ichs mal im Großen versuchen." „Und da schlug es fehl," sagte Annemarie tonlos. „Wenn nun nicht Tante Emmeline gewesen —" „Ja, sie ist mein guter Engel," gestand Herbert. „Scho" manchesmal hat sie mich aus der Klemme gerissen. Auch diesesmal gab sie die fünfzigtausend Mark." „Fünfzigtausend?" fragte Annemarie gedehnt, als habe sie nicht recht verstanden. „Jawohl." „Du sprachst doch eben von einem Verlust von vierzig- tausend Mark." „Tat ich das?" meinte Herbert in einiger Verlegenheit. „Na, hoffentlich plauderst Du nicht. Ich bat gleich uni fünfzigtausend Mark, weil man doch nicht so ohne eine" Groschen sei» kann. Papa war in letzter Zeit ziemlich zu geknöpft. Und man steht doch mal im Ruf des Reichtums, da kann man sich auch einem Kameraden gegenüber nicht lumpen lassen. Man wird mal angepumpt. Gleich, nach dem das Geld eintraf, machte Kamerad Todt bei mir eine Anleihe von rund viertausend Mark. Der arme Kerl ist verlobt: so'n Brautstand kostet immer allerlei. Gestern km" Erich Tobaben, mir dreitausend Mark abzuspannen. Hot da so 'ne kleine Liebelei mit einer Tänzerin, hat ihr '" Armband geschenkt — na, wies denn so geht. Immer und zu allem gehört Geld." Unter diesem etwas unvorsichtigen Geplauder war Anne marie bis in die Lippen erblaßt. Es war ihr, als drehe sich das Zimmer mit ihr, als lösche die Sonne am Himmels zelt aus! Und sie hatte mit ihrem warmen Schein doch soeben noch das lauschige Gemach bis in die fernsten Ecke" erhellt. Mit aller Willenskraft zwang sie eine Schwäche nieder, die sie mit voller Wucht angefallen, um ihre Erregung vor dem Bruder zu verbergen, fragte sie wie aus einem innere" Interesse heraus: „Gregor Todt ist, soviel ich weiß, ulit einer Bankierstochter verlobt." „Ganz recht." „Der andere war Erich Tobaben?" quälte Annemarie aus sich heraus. Sie mußte Gewißheit haben, es konnte ein Irrtum vorliege". „Ja, wenn ich bitten darf: strengste Verschwiegenheit, Schwesterherz! Bei Dir kann man schon mal 'n Tünche" riskieren. Du bist keine solche Plaudertasche wie so vielt andere, die einen mit ihrem Geschnatter ganz dumm mache" können." „Ich schweige selbstredend," versprach Annemarie M bebenden Nasenflügeln und einem Würgen in der Kehlt- „Was geht mich auch der Leutnant Tobaben an!" Ihre Figur reckte sich in Abwehr; es war, als zöge fick etwas in ihr zusammen, wie vor der Berührung schmutzigst Hände. Ihre Züge wurden starr, und wäre Herbert ei" aufmerksamerer Beobachter gewesen, er hätte die große Ver änderung, die mit seiner Schwester vorgegangen war, be merken müssen. Er aber war, wenn auch ein herzensguter Mensch, dock ein ziemlich oberflächlicher Charakter; ihm entging die Auf regung seiner Schwester vollständig. „Nun zu Tante Emmeline," rief er aus. „Koning Du mit?" Annemarie hatte gerade noch so viel Kraft, zu verneinest. Als der Bruder das Zimmer verlassen hatte, sank sit haltlos in sich zusammen. Herbert pfiff leise vor sich hin die Treppen hinauf. N konnte keine Ahnung haben, daß er soeben der ersten ver trauenden Liebe einer reinen Seele den Todesstoß gegeben- Annemaries tränenlose Augen schweiften irrend »ick suchend durch das hohe Fenster, hinaus über all die Herr lichkeit da draußen. Was suchten die todestraurigen Mädchenaugen? Ist" verlorenes Glück? Verraten war ihre vertrauende Licb^; bis ins Innerste verwundet kam sie sich vor. Das große Weh aber wollte nicht schweigen, denn st" hatte Erich Tobaben doch geliebt." Als endlich die umherirrenden Augen Halt fanden, d" sah Annemarie, daß bereits manches Blatt an den Bäunie" sich gelblich färbte. Der Herbst war trotz der sommerliche" Wärme da. Wie lange noch — und das große Sterbe" begann. Heute konnte Annemarie nicht daran denken, daß uM der weißen Todeshülle neues Leben und Werden empo"- sprießt. Heute sahen ihre Augen nur die Schrecken des Sterbens, des Verfalls. Fortsetzung folg"