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da der Erlös der beiden abgelieferten Kirchenglocken einen Betrag von 5126,92 Mk. ergeben hat, steht z. Z. für die künftigen Glocken eine Summe von 6126,92 Mk. zur Ver fügung, wozu noch der Wert der Bronze der kleinen vor handenen Glocke kommt. Außerdem ist seitens einer Familie der Gemeinde die Zusicherung gegeben worden, einmal die Kosten einer neuen Glocke beisteuern zu wollen. Rabenstein. Bet der hiesigen Gemeinde-Sparkasse wurden im Monat Juni 1918 394 Einzahlungen im Betrage von 30837 Mk- 90 Pf. geleistet; dagegen erfolgten 73 Rückzahlungen im Betrage von 34233 Mk. 72 Pfg. Eröffnet wurden 35 neue Konten. Die Gesamt einnahme betrug 46611 Mk. 08 Pfg., die Gesamtausgabe 48827 Mk. 72 Pfg. und der bare Kassenbestand am Schlüsse des Monats 8156 Mk. 27 Pfg. Der gesamte Geldumsatz im Monat Juni beziffert sich auf 95438 Mk. 77 Pf. Ausschneiden! Aufheben! Volksbücherei Rabenstein. Verzeichnis der neuen Wanderbücherei 19MY. Nr. 1. Avenarius, Ferdinand. Das Bild als Verleumder. Bei spiele und Bemerkungen zur Technik der Völker verhetzung im Weltkriege. Mit 72 Abbildungen. „ 2. König!. Preußisches Landes-Gerverbe-Amt. Staats- bürgerliche Belehrungen in der Kriegszeit. „ 3. Bloem, Walter. Das Ende der großen Armee 1812. Geschichtliche Erzählung. Mit Bunttafeln nach Ge mälden von Wassili Wereschtschagin. „ 4. Bulmer, Edward Lytton. Die letzten Tage von Pompeji. Geschichtlicher Roman. „ 5. Äulwer, Edward Lytton. Rinzi, der letzte Tribun. Ge schichtlicher Roman. . „ 6. Cervantes, Miquel de. Leben und Abenteuer Don Qutzotes, des sinnreichen Ritters von derMancha. Mit 30Bildern. „ 7. Eonscience, Hendrik. Der Löwe vonFlandern. Geschichtliche Erzählung. Aus dem Holländischen. „ 8. Ehlers, Otto. An indischen Fürstenhöfen. Eigene Reise schilderungen mit 9 Bildern und 1 Karte. 1. Band. „ 9. Ehlers, Otto. Dsse. mit 6 Bildern. 2. Band. „ 10. Ernst, Otto. Gesund und frohen Mutes. Eine Auswahl aus seinen Werken. „ 11. Eyth, Max. Der Schneider von Ulm. Geschichtlicher Roman. Geschichte eines zweihundert Fahre zu früh Geborenen. 1. Band. „ 12. Eyth, Max. Dsse- 2. Band. , „ 13. Falke, Gustav. Klaus Bärlappe. Wie einer das Fürchten verlemte. „ 14. Feldhaus, Franz. Deutsche Erfinder, Bilder aus der Ver gangenheit heimatlicher Handwerke und Industrien. Mit 75 Abbildungen. „ 15. Fischer, Wilhelm in Graz. Lebensmorgen. Erzählungen. „ 16. Frommel, Emil. O Straßburg, du wunderschöne Stadt. Alte und neue, freudvolle und leidvolle, fremde und eigene Erinnerungen eines Feldpredigers vor Straßburg im Fahre 1870. „ 17. Gerstäcker, Friedrich. 1. Blau Wasser. (Skizzen aus dem See- und Inselleben.) 2. Aus dem Matrosenleben. 3. Aus der See. „ 18. Krüger, Herm. Anders. Gottfried Kämpfer. Ein herrn- hutischer Bubenroman in 2 Büchern. Mit Buchschmuck von Ernst Liebermann. „ 19. Lienhard, Fritz. Der Raub Straßburgs. Geschichtliche Erzählung mit Bildern. „ 20. Löns, Hermann. Mein braunes Buch. Heidbilder. „ 21. Rohrbach, Paul. Weltpolitisches Wanderbuch. 1897—1915. „ 22. Scheffel, Viktor von- Ekkehard. Eine Geschichte aus dem 10. Jahrhundert. „ 23. Seidel, Heinrich. Leberecht Hühnchen. „ 24. Spiegel, Frhr. von und zu. Kriegstagebuch Peckelsheim, Kapitänleutnant. „U 202". „ 25. Wallace, Lew. Ben Hur. Eine Erzählung aus der Zeit Christi. Mit 16 Bildern. „ 26. Wichert, Ernst. Der Wilddieb. Novelle aus desselben Verfassers: „Litauischen Geschichten." Mit einem Bildnis des Dichters. „ 27. Wolff, Julius. Der Sülfmeister. Eine alte Stadtgeschichte, 1. Band. „ 28. Wolff, Julius. Dsse. 2. Band. Die mit * bezeichneten sind vor allem für die Fugend geeignet. Obige Bücher stehen unsern Lesern auf ein Fahr (bis Ende Funi 1919) zur Verfügung. Es wird gebeten, ausdrücklich „Wander bücherei zu verlangen, wenn eine Nummer von diesen Büchern gewünscht wird. Zu reger Benützung ladet ein die Büchereiverwaltung. ^Lehrer Hartmann, Bücherwart. Rabenstein, am 1. Fuli 1918. Getreu bis in den Tod. Roman aus der Kriegszeit von A. Wilken. Fortsetzung. Nachdruck verboten. „Nichtsdestoweniger ist es sehr wagehalsig von so einem kleinen, süßen Mädel, sich in das wahnsinnige Gedränge hineinzuwagen," beharrte Ernst. „Wer sagt dir denn, daß ich im Gedränge war?" fragte Elsa keck herausfordernd. „Man kommt hinein, man weiß nicht wie," stellte Ernst fest. Da heißt es dann mitschwimmen. Aber du warst ja in Ottos Gesellschaft." „Nun ja, siehst du, du Angstmeier? Da konnte mir doch nichts passieren." Ein schelmischer Blick streifte zu Otto hinüber, der ihr lächelnd zunickte. Die beiden jungen Männer begrüßten sich mit Handschlag. „Acht Tage noch, Otto," sagte Ernst. „Dann rücken wir auch dem Feinde entgegen." „Acht Tage," seufzte Elsa. „Wie schnell sind sie dahin." „Wie schnell, mein Liebchen." Ernst schlang den Arm um die Schulter seiner Braut, sie mit sich die Stufen hinabziehend. Er wollte allein mit ihr sein, hatte wichtiges mit ihr zu besprechen. Er wollte heiraten, sich, wie manche seiner nächsten Kameraden und wie viele andere, bevor sie auszogen, kriegs trauen lassen. Er hatte sich das reiflich überlegt, es war ihm von guten Freunden auch geraten worden. Man konnte doch nicht wisfen, wie es für ihn ablief — nicht jeder kehrt als Sieger heim. Wie er auch wiederkäme, immer nähme ihn doch sein eigenes Heim auf, sein Leben würde nicht öde sein. Ein junges, hübsches Weib zur Seite, die Mittel, sich das Leben angenehm zu gestalten, das schwebte ihm verlockend vor. Wenn Elsa mit ihm einig war, so sollten die Eltern schon nachgeben. Er beugte sich zu der Liebsten hinunter und sah ihr tief in die Augen. „Du, mein Süßes," sagte er weich, „wie glücklich könnten wir noch einige Tage sein, wenn du wolltest." „Wie meinst du das, Ernst?" fragte Elsa in kindlicher Unschuld. Sind wir denn nicht glücklich?" Nicht so, wie wir es sein könnten, wenn du mein holdes Weibchen wärst," flüsterte er ihr in das kleine, rosige Ohr. Ein heißes, aufwallendes Gefühl durchfuhr Elsas Körper. Sein Weib! Lag nicht alle Seligkeit der Welt in diesem einen Wort! Elsa errötete tief und schmiegte sich fester an des Ge liebten Arm- Er drückte sie an sich und sagte in liebevollstem Ton: „Wäre es nicht schön, meine süße Braut?" „Ja," hauchte das Mädchen aus ihrem reinen, seligen Empfinden heraus. „Soll ich mit den Eltern sprechen, Liebchen? Viele meiner Kameraden lassen sich kriegstrauen vor ihrem Auszuge." „Wenn die Eltern nichts dagegen haben, mein Ernst, ich bin bereit," sagte Elsa in ihrer entzückenden schlichten Art. Da jubelte Ernst: „Mein kleines, süßes Weib! Was für glückliche Tage werden uns die letzten sein!" Er erstickte Elsa fast mit einem langen Kuß. Sie wehrte diesem Ungestüm lachend. „Ernst, o bitte, ich fürchte mich ja vor dir, wenn du so stürmisch bist!" „Nicht fürchten, lieben sollst du mich, du Feine." „Nun komm zu den Eltern," bat das Mädchen, einen neuen Ueberfall befürchtend. Sie befanden sich noch in der Veranda. Im Neben zimmer deckte das Mädchen den Tisch zum Abendessen. Leises Tellergeklapper war vernehmbar, fonst durchzog kein Laut die Villa. Frau von Kugler hielt Ottos Hand in der ihren. Daß sie diesen Menschen hergeben mußte, der ihr wie ein eigener Sohn war, tat ihr bitter weh. Sie hätte ihm so gern recht viel noch zu Liebe getan. Seit ein anderer ihre Elsa an sich gerissen, kam sie sich Otto gegenüber bettelarm vor. Ein Schatten huschte über ihre guten Züge, als sie das Paar strahlend eintreten sah. Elsa gab Otto einen verstohlenen Wink; er eilte schnell auf sie zu. „Geh' noch ein bischen mit mir in den Garten, Otto," bat sie, und Otto erriet sofort, daß sein Freund mit den Eltern allein sprechen wollte. Er reichte seiner Kusine den Arm. Erstaunt blickte das Kuglersche Ehepaar auf den Schwieger sohn, der, ganz gegen seine Gewohnheit, in einiger Verlegenheit zurückblieb. „Na, mein Junge, habt Ihr am Ende einen kleinen Streit gehabt? Sie läuft ja mit dem anderen davon," scherzte der Rentier. Frau Jettchen aber sah tiefer. Wenn sie auch niemals ahnen konnte, was der Schwiegersohn im Schilde führte, sah sie doch, daß es etwas Schwerwiegendes war, was er auf dem Herzen hatte. Papa Kugler fuhr der Gedanke durch den Kopf: Er braucht Geld! Was machte der Bengel fo lange Umstände? Natürlich stand ihm seine Börse zur Verfügung. War er doch jetzt der Sohn — und dann unter den bestehenden Verhältnissen mußte alles entschuldigt werden. „Schieß mal los!" ermunterte er den noch Zögernden. Der sonst so kecke Ernst war in der Tat in einiger Verlegenheit. So glatt wie bei Elsa ging das hier selbst redend nicht. Er wußte das Ding nicht recht zu deichseln. Auf die Aufforderung seines Schwiegervaters „loszu schießen" sagte er denn wie aus der Pistole geschossen: „Papa, Elsa und ich sind völlig einig. Wie würdet Ihr darüber denken, wenn wir Euch bäten, uns vor meinem Auszug noch heiraten zu lasten. Das tun so viele —" Alles andere hätte der Rentier eher erwartet als dieses. Es blieb ihm buchstäblich der Mund vor Staunen offen stehen. Frau Jettchen kam ihrem Gatten zuvor. „Um Gotteswillen, mein lieber Schwiegersohn," ries sie entsetzt aus, „nur keine Ueberstürzung bei einem so tief in das Leben einschneidenden Schritt." „Nein," sagte auch jetzt Herr von Kugler in einem Ton, der keine Widerrede duldete, „keine Ueberstürzung. Das wäre ja beinahe, als träten wir zum Tanze an. Wozu überhaupt jetzt heiraten? Was hätte es für einen Zweck? Unsere Elsa wird bei uns in guter Hut sein, sie wird um sorgt und leidet keine Not. Du kannst ganz beruhigt hinaus ziehen. Es gibt viele, die das nicht können." Auf eine so schroffe Ablehnung hatte Ernst nicht gerechnet. Am liebsten hätte er diesen Philistern, wie er in Gedanken seine Schwiegereltern in diesem Augenblicke nannte, den Rücken gekehrt und wäre gegangen. Dann aber war ja alles verloren. Und er wollte Elsa doch nicht verlieren und dieses gesicherte Heim mit ihr. So sagte er einlenkend: „Ihr versteht uns nicht, Papa. Ihr seid alt geworden und rechnet nicht mit dem heißen Blut der Jugend. Wir lieben uns. Das zur Entschuldigung." „Ob wir unsere eigene Jugend ganz vergaßen oder nicht, mein lieber Junge," meinte der Rentier nachsichtig lächelnd, „tut hier nichts zur Sache. Jedenfalls ebbt das heiße Blut in einem langen Leben ab. Man wird ruhiger. Wir müssen dir deine Bitte daher abschlagen. Deshalb aber, mein alter Junge, bleibt alles zwischen uns beim Alten. Hier, meine Hand. Schlag ein." Er reichte ihm die Rechte. Mit der anderen Hand schlug er seinem Schwiegersohn begütigend auf die Schulter. „Wie du auch wiederkehrst, du strammer Vaterlands verteidiger, hier ist deine Heimat, hier wartet ein kleines Mädel auf dich in Sehnsucht und Liebe." Ernst schlug kräftig in die Hand des Schwiegervaters ein. Na ja, es war auch so gut. „Ich danke Euch, liebe Eltern," sagte er und ging den beiden andern nach. Elsa hatte sich gegen Otto ausgesprochen. Der hatte »b 1 H 1 »b 1. Dietel einem Asa > wenn üch er Jl Mie! entgeg D wunde lehnsü don d S Vandi Bliest zu schi 'chreil wende hinter wnß! krcht war d es sei da irr Wellei >ie km Event ff A wurdi Mhi jeder < D herzig batte Borst vffegt Sesuni A Dorfe jene Z »Niger S Haufe: schst ruhig zugehört, wenngleich sein Herz auch voll eines ge waltigen Kummers war. Er hatte auch hin und wieder ein Wörtchen eingeworfen, um Elsa seine Anteilnahme kundzutun- Elsa plauderte unaufhaltsam. Es wollte den ernsten Mann bedünken, als wollte sie etwas in sich zum Schweigen bringen. Dem war auch so, nur konnte Otto es nicht in seiner Tiefe verstehen. Elsa wurde von einem aufregenden bänglichen Gefühl beherrscht, so nahe vor der wichtigsten Lebensfrage zu stehen. Ihre, durch die leidenschaftliche» Ergüsse ihres Bräutigams erregten Nerven ließen sie zwar mit einem inneren Glücksgefühl einer so baldigen Verbindung entgegensehen, und doch war es, als warne sie eine innere Stimme vor Uebereilung. Sie hatte sich ihren Brautstand länger gedacht und auch eigentlich länger gewünscht. Eine so überstürzte Hochzeit entbehrte jeden Reizes. Die viel sagenden Vorbereitungen fehlten. Lag nicht in dem Aus wählen der zur Aussteuer bestimmten Gegenstände ein prickelnder Reiz für eine junge Braut? Ihr Heim sich mit allen z» Gebote stehenden Mitteln ausschmücken zu können, hatte sie sich so reizvoll gedacht. Das fiel ja nun alles fort. Ja, da war etwas in ihr, was, nachdem der Geliebte sie verlaffen, gegen eine Kriegstrauung sprach. Eben wollte sie Otto fragen, da ihr dessen Urteil nu» einmal maßgebend erschien, da sah sie Ernst zurückkehren. Ein Blick in sein Gesicht sagte ihr, daß die Eltern ihre Einwilligung verweigert hatten. Es ging fast wie ein Aufatmen durch ihre Glieder. Zugleich wallte heißes Mitleid mit dem Geliebten in ihr auf. Er sah so enttäuscht aus, und sie hatte sein sorglos lachendes Gesicht doch so gern. Otto wollte sich taktvoll zurückziehen, Ernst aber hielt ihn zurück. „Bleibe nur, Freundchen! Ich bin soeben bös abgeblitzt. Ich wollte Elsa noch vor meinem Auszuge heiraten, aber die Eltern wollten unter keiner Bedingung ihre Zustimmung geben. Na, dann eben nicht; in der Hauptsache bleibt es doch beim Alten." Viertes Kapitel.! Nun war es still geworden in der baumumrauschte» Villa in Steglitz. Die Bäume hatten ihr sommerliches Kleid abgelegt; rauh» Winde fuhren durch Zweige und Neste und versuchten «i» Gewalt den letzten Schmuck herunter zu reißen. Mit Ungeduld harrte man der Zeitung entgegen, um die Kriegsberichte möglichst schnell in die Hände zu bekommet Was waren das für glorreiche Siege, die von de» tapferen Deutschen erfochten wurden! Herr von Kugler schmunzelte. „Unsere braven Soldate» werden es schon schaffen, davor ist mir nicht bange. Höllisch» Kerle!" — Das Kaiser-Franz-Garde-Grenadier-Regiment, zu de»! die beiden Freunde gehörten, war am zehnten August bataillonsweise von der Kaserne nach dem Bahnhof Putlitzel- straße ausgerückt, wo der Zug für sie bereit stand zur M sörderung in Feindesland. Das war für Elsa ein bitterer Tag gewesen, und trotzde»' sie ihrer guten Vorsätze eingedenk war, war ihr Herz dock so kleinmütig gewesen in seiner Zagheit. Dann aber hall» sie sich aufgerafft. Nun saß sie stundenlang auf ihrem reizenden Mädche»' stübchen vor dem zierlichen Schreibtisch, die Briefe aus Feinde?' land immer und immer wieder lesend. Dann versetzte»' sich, so gut es ging, in das Leben und Treiben eines große" Weltkrieges hinein. Otto schrieb so anschaulich, es war ein Vergnügen, sei»' Briefe zu lesen. Die Briefe ihres Verlobten waren Grunde recht inhaltsarm. Es waren größtenteils Zärtlichkeit?' ergüsse — Liebesbeteuerungen. Auf Elsas Vorstellung»»! ihr doch auch von seinen Erlebnissen mitzuteilen, schrieb Ernst' Ich bekomme so eine Art Tagebuch voll lebhafter Schilderung»» gar nicht fertig. Was ich erlebe, nehme ich mit allen SinnA in mich auf, allein nachher die Ereignisse zu schildern, st' zu Papier zu bringen, das gelingt mir nicht. Es wäre I» aber auch langweilig für dich, alles doppelt lesen zu müsse»' denn wir erleben so ziemlich das Gleiche. Nun wäre es Elsa keineswegs langweilig gewesen. sprach sie sich nicht darüber aus und nahm fürlieb mit d^ Gebotenen. . Einmal jedoch hatte Ernst einen leichten StreW»» erhalten, mußte sich verbinden lassen und sich einige Ta? schonen. Da schrieb er zum ersten Male einen vier Seit» langen Brief an seine Braut, in welchem er seine Verwunde von allen Seiten beleuchtete. Das Interesse an der eigenen Persönlichkeit zwang A dazu. Da waren doch allerlei Umstände, die ihm von groß» Wichtigkeit erschienen, weil er sie am eigenen Leibe ha^ erfahren müssen. Ottos kühnem Eingreifen war es gelung»» ihn einem schlimmeren Schicksal zu entreißen. Das Ab»»- teuer hätte ihm das Leben kosten können, während es!»: jetzt nur um einen Streifschuß handelte, welcher in einig»' Tagen geheilt sein würde. Otto wehrte zwar jeden D»» entschieden ab; er meinte, sein Verdienst läge in der EinbildM Ernst besäße eine zu lebhafte Phantasie. Und Ernst behaupt»; in seiner leichten humorvollen Art: Wenn ich denn sch»»' um Kamerad Otto nicht zu beleidigen, ihn davon freisprE der Retter meines Lebens zu sein, so kann ich ihm doch U» gutem Gewissen die Erhaltung meines Armes zu gute schreib»»! Der gute Otto! Elsa war völlig gerührt. Wie glänz»» löste er das ihr gegebene Versprechen. Sie wußte, er wü»" Ernst mit dem eigenen Leben decken — um ihretwillen- , Und sie seufzte leise vor sich hin: „Glücklich das Mädch»' dem Otto einst seine Liebe schenkt." , Dieser Gedanke war ihr zuvor gar nicht gekommen, aA er machte ihr jetzt das Herz schwül. Sie fühlte ein stark»! Weh in sich aufsteigen und fragte sich mit banger SoE ob sie dann wohl ganz von ihm vergessen sein würde? hatte doch immer, auch in ihrem Liebesglück, einen br»w- Raum in ihrem Herzen für ihn übrig gehabt; so breit, »» Ernst beinahe Grund zur Eifersucht gehabt hatte. So rückte allmählich das Weihnachtsfest heran, d»