Volltext Seite (XML)
W. A. Mozart. <Maner-> Arie der Constanze aus „Entführung aus dem Serail" Martern aller Arten Mögen meiner warten, Ich verlache Qual und Pein. Nichts soll mich erschüttern, Nur dann würd' ich zittern, Wenn ich untreu könnte sein. Laß Dich bewegen, Verschone mich! Des Himmels Segen Belohne Dich. Doch Dich rührt kein Flehen, Standhaft, sollst Du sehen, Duld' ich jede Qual und Not. Ordne nur, gebiete, Drohe, strafe, wüte, Zuletzt befreit mich doch der Tod. Jos. Reiter, Werk 108 B, Nr. 2. Gebet. Mathilde Gräfin Stubenberg. Wenn ich gläubig dir vertraue, Hoffend auf den Himmel baue, Liebend dir ins Antlitz schaue — Herr, wirst du mir nahe sein? Wenn das Unrecht ich bekriege, Hier vom Glück getragen siege, Dort verzweifelnd unterliege — Herr, wirst du mir nahe sein? Wenn ich still dem Feind verzeihe, Betend, daß sein Glück gedeihe, Dir, mein Gott, dies Opfer weihe — Herr, wirst du mir nahe sein? Wenn ich mutig ohne Klage Meines Kreuzes Bürde trage, Allem Erdenglück entsage — Herr, wirst du mir nahe sein? Wenn ich in der Brust die Wunde Dich mit todesblassem Munde Ruf in meiner letzten Stunde — Herr, wirst du mir nahe sein? — Herr, du wirst mir nahe sein! Kremser. Prinz Eugenius. Prinz Eugenius, der edle Ritter, Wollt' dem Kaiser wied'rum kriegen Stadt und Festung Beigerad. Er ließ schlagen eine Brucken, Daß man kunnt hinüber rucken Mit d'r Armee wohl für die Stadt. Am einundzwanzigsten August soeben Kam ein Spion bei Sturm und Regen, Schwur's dem Prinzen und zeigt's ihm an, Daß die Feinde futraschieren, So viel als man kunnt verspüren An die dreimalhunderttausend Mann. Als Ptinz Eugenius dies vernommen, Ließ er gleich zusammen kommen Sein General' und Feldmarschall. Er tat sie recht instrugieren, Wie man sollt' die Truppen führen Und den Feind recht greifen an. Alles saß auch gleich zu Pferde, Jeder griff nach seinem Schwerte, Ganz still ruckt man aus der Schanz, Musketieie wie aud die Reiter, Alle täten tapfer streiten 's war fürwahr ein schöner Tanz. Ihr Konstabler auf der Schanzen Spielet auf zu diesem Tanzen Mit Karthaunen groß und klein, Mit den großen, mit den kleinen Auf die Feinde, auf die Heiden, Daß sie laufen all davon! Prinz Eugenius auf der rechten, Tät als wie ein Löwe fechten Als General und Feldmarschall, Prinz Ludewig ritt auf und nieder: „Halt euch brav, ihr deutschen Brüder, Greift den Feind nur herzhaft an!" Prinz Ludewig, der mußt aufgeben Seinen Geist und junges Leben, Ward getroffen von dem Blei. Prinz Eugen ward sehr betrübet, Weil er ihn so sehr geliebet, Ließ ihn bringen nach Peterwardein. Johann Strauß. Die Lerche in blaue Höh' entschwebt, Der Tauwind weht so lau, Sein wonniger milder Hauch belebt Und küßt das Feld, die Au. Der Frühling in holder Pracht Erwacht. Alle Pein Zu End' mag sein, Alles Leid Entflohn ist es weit! Schmerz wird milder, Frohe Bilder, Glaub' an Glück, Kehrt zurück. Sonnenschein Dringt nun ein. Alles lacht, Ach, erwacht. Die Lerche in blaue Höh' entschwebt, Der Tau wind weht so lau, Sein wonniger milder Hauch belebt Und küßt das Feld, die Au. Der Frühling in holder Pracht Erwacht. Frühlingsstimmenwalzer. Alle Pein Zu End' mag sein, Alles Leid Entflohn ist es weit. Da strömt auch der Liederquell, Der zu lang schon schien zu schweigen, Klingen hört dort wieder rein und hell, Süße Stimmen aus den Zweigen. Leis' läßt die Nachtigall Schon die ersten Töne hören, Um die Kön'gin nicht zu stören, Schweigt ihr Sänger all'! Voller schon klingt bald ihr süßer Ton, Ach, ja bald, ja bald! O, Sang Der Nachtigall, Holder Klang, ja. Liebedurchglüht Tönet das Lied, Und der Laut, Süß und traut, Scheint auch Klagen Zu tragen, Wiegt das Herz in süße Träumereien Leise ein. Sehnsucht und Lust Wohnt in der Brust, Wenn ihr Sang Lodet so bang, Funkelnd ferne Wie Sterne. Zauberschimmernd wie des Mondes Strahl, Wollt' durchs Tal. Kaum will entschwinden die Nadit, Lerchensang frisch erwacht. Licht kommt sie künden, Schatten entschwinden! Die Lerche in blaue Höh' entschwebt, Der Tauwind weht so lau, Sein wonniger milder Hauch belebt Und küßt das Feld, die Au. Der Frühling in holder Pracht Erwacht. Alle Pein Zu End' mag sein, Alles Leid Entflohn ist es weit, Entflohn ist's heut Gar weit. Des Frühlings Stimmen klingen traut, O süßer Laut.