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LIEDER-TEXTE V:r Händel. „II Pensieroso" Rezitativ und Arie für Sopran mit obligater Flöte Wie süss, wenn einsam, eitlem Lob entsagend, In Wonnelaut wehmütig klagend, Ihr süßer Flötenton den Wald durchzieht, Belauscht mein Ohr ihr Abendlied. Ihr Ton erstarb, zur Grott' hinab Leitet mich ein sanfter Pfad, Vor mir steigt der Mond hinan, Wandelt still die heil'ge Bahn. J. Berr. Josef Reiter. „So einer war auch er". Liegt ein Dorf lein mitten im Walde Überdeckt von Sonnenlchein, Vor dem letzten Hause an der Halde Sitzt ein steinalt Mütterlein. Sie läßt den Faden gleiten Und Spinnrad Spinnrad sein Und denkt an die alten Zeiten Und nidct und schlummert ein. Heimlich schleicht sich Mittagsstille Durch das flimmernde Revier. Alles schläft, selbst Drossel und Grille Und vor'm Pflug der müde Stier. Da plötzlich kommt es gezogen Blitzend den Wald entlang, Und vor ihm hergeflogen Trommel» und Pfeifenklang. Und in das Lied vom alten Blücher Jauchzen die Dörfler: „Sie sind da!" Und die Mädels schwenken die Tücher Und die Jungen rufen: „Hurra!" Gott schütze die goldenen Saaten, Dazu die weite Welt,- Des Kaisers junge Soldaten Ziehn wieder in's grüne Feld! Sieh, schon schwenken sie um die Halde, Wo das letzte der Häusdten lacht. Schon verschwinden die ersten im Walde Und das Mütterchen ist erwacht. Versunken in tiefes Sinnen Wird ihr das Herz so schwer Und ihre Tränen rinnen: „So einer war auch Er!" Deutscher Volksruf. Hör' uns gütig, Herr und Gott! Wend' hinfort schwer Not und Spott Mit gerechter starker Hand Ab von allem deutschen Land, Das in tausend Wandeljahren Alles Schwerste hat erfahren! Daß es allzeit aufrecht steht, Höre unser Bittgebet: Gib ihm kein zu volles Glück, Das sich wandelt rasch in Tück'! Schirm' es vor des Sieg's Verirrung? Vor des Uebermuts Verwirrung! Sorg' und Müh' und Kampfesnot Laß besteh'n uns, Herr und Gott, Daß die alte deutsche Kraft Nicht vermorschet, nicht erschlafft, Daß uns nicht nach alter Weise Zwietracht neu in Ohnmacht reiße. Laß, o Herr, uns stark und schlicht Leben in der Arbeit Pflicht, Daß wir stets in frommer Scheu Üben deutsche Sitt' und Treu/ Wie dein Will' dann mag geschehen, So wird dein Volk mit Kraft bestehen, Arno Holz. Anton Aug. Naef. Ännchen lieb, Ännchen traut. <Böhm. Volkslied.) Bearb. v. Gust.Wohlgemuth. Ännchen lieb, Ännchen traut, Du meines Herzens Braut, Du mein Glück, du mein Stern, Dich hab' ich gern. Wie doch alle mir so neidig sind Um dich, du Herzenskind, Gönnen all' das süße Glück bei dir, Gönnen's nicht mir. Ännchen süß, Ännchen traut, Doch wirst du meine Braut, Ännchen hold, Ännchen fein, Doch wirst du mein. Anderen zum Trotze such’ ich dich, Ännchen, dich liebe ich, Anderen zum Trotze wirst du mein, Mein ganz allein. Der Jäger aus Kurpfalz. <Voiksiied.> Bearb. v. Aug. v. Othegraven. Ein Jäger aus Kurpfalz, Der reitet durch den grünen Wald, Er schießt sein Wild daher, Gleich wie es ihm gefällt. Juhu, trara, gar lustig ist die Jägerei Allhier auf grüner Heid. Auf, sattelt mir mein Pferd Und legt darauf den Mantelsack! So reit' ich weit umher Als Jäger aus Kurpfalz. Juhu, trara, gar lustig ist die Jägerei Allhier auf grüner Heid. Jetzt reit' ich nicht mehr heim, Bis daß der Kuckuck kuckuck schreit, Er schreit die ganze Nacht Allhier auf grüner Haid. Juhu, trara, gar lustig ist die Jägerei Allhier auf grüner Haid.