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Tellbangesehene Männer, Künstler und Geldinachthaber buhlten ihre Gunst. Da sprach das Schicksal plötzlich sein „Bis n deher und nicht weiter!" HerrEin schweres Nervenfieber befiel sie. Es griff auf die re uige über. Sie mußte ihren Gesang einstellen. Wohl d nid ihr nun die Tochter zur Seite mit ihrer schönen UebMme, aber die Mutter wollte nicht, daß das junge Ding er u>Welt und ihren Versuchungen preisgegeben wurde. Da sried^e allmählich die Not ihnen ihr Angesicht. Die teuren zte, der Aufenthalt an der Riviera verschlangen Un- en, finen, und keine Einnahmen! Und trotz aller Opfer der könnllteverfall, die beängstigende Zunahme des Hustens, dazu r kau^ Stechen in der Brust ... da ward sie von einer heißen nahhnsucht nach Deutschland gepackt, nach ihrem Manne, hkeitii ihrem Kinde. Im Fieber machte sie sich auf. Ach, alles wollte sie r, doder gut machen, nur ein stilles Plätzchen sollte Heimfurth rächt! gönnen. Soni Heiß rannen"ihre Tränen nieder. ;u d'Jn tiefer Ergriffenheit hatte der Professor zugehört, ht W seinem Gedächtnis war alles gestrichen, was ihm diese en M dereinst an Schmerz zugefügt; nur der eine Wunsch st d^Ue ihn, sie wieder gesund und glücklich zu machen. Noch n liefie wollte er seinen berühmten Spezialkollegen zu sich bitten, ähtiff sollte die Heimgekehrte untersuchen und wenn möglich grWnd machen. lldeckJn ganz anderer Stimmung befand sich Spes. Sie ff, dfie im Speisezimmer ihren Koffer geöffnet. Planlos kramte aus, und bei jedem Stücke klatschte sie wie ein Kind Freude in die Hände, und rief endlich Balthasar zum tgen ihres Reichtums herein, da sie Fides nicht zu er- er vogen vermochte. u de Hier, die Mosaikbrosche hatte sie von ihrem ersten Ver- er, einem blutjungen Italiener, der für sie sterben wollte, at, das seidene Tuch schenkte ihr ein Herr in Venedig, mndst, die beiden Bronzcfiguren — Amor und Psyche — tisch?te sie in Palermo erhalten. Und hier, ein echt goldenes wband! Lange kniete sie vor dem Kaffer und lachte und schwatzte. M O der treue Balthasar kam sich wie verzaubert vor: die Stellen Kostbarkeiten, das schöne, blondhaarige Mädchen, ihr les Geplauder, der fremdländische Akzent ihrer Sprache, und zu ein Trällern, das eigenartige Parfüm ihrer Ge- ndung! 8roßl Da tat sich die Tür auf. Fides trat herein. Mit Ver- sageiuderung sah sie die seltsame Gruppe. Dann mußte sie i kanzln. Wie in einer Trödelbude sah es hier aus. Auf uhl und Boden, wo es nur Platz gab, hatte Spes ihre rrlichkeiten ansgebreitet, und nun erklärte sie mit stolzer ffragcherdrossenheit der Schwester nochmals, welche Bewandtnis inlictchut all diesen Dingen habe. Fides wunderte sich, wie i Spes ihre Liebesabenteuer erzählte und wie viel sie i, uiM auf diesem Gebiet erlebt. Fast möchte sie ihr zürnen; i'nnelib, da erwachte in ihr der gerechte Sinn und sagte ihr, ß Spes ja in einer anderen Welt gestanden und daß sie sich nicht zur Richterin dessen machen durfte, was sie nicht verstand und was doch wohl harmlos war. Und dann fiel ihr ein, wie wunderschön Spes gesungen, und sie sagte ihr mit aufrichtigen Worten ihre Bewunderung, und Spes mußte versprechen, viel und oft zu singen. Was würde Bieler, der die Musik so liebte, dazu sagen? Sie sollte schneller, als sie dachte, die Antwort darauf finden. Mutter und Tochter weilten drei Tage in dem Wald hause. Wohl herrschte noch die Freude über die Heimkunft der beiden, doch warfen sich in das Glück des Wiederfindens schon leise Schatten. Die Waldburg, die bisher so still und friedlich ihre Insassen umschlossen hatte, durchzitterte Unruhe und Nervosität. Den ganzen Tag lag Frau Corona auf dem Sofa, ent weder im Speisezimmer oder auch im Arbeitszimmer ihres Mannes. Ihr Hüsteln, ihre Neugierde, ihre vielgestaltigen Bitten und Verlangen, ihre Reizbarkeit ließen die,Wanderen ihre Gegenwart fast als unangenehm empfinden. Der Pro fessor versuchte vergeblich seine Gedanken zu sammeln; die Mutter ging verstimmt umher; Balthasar kam vor Befehlen überhaupt nicht zur Ruhe, und selbst Fides gewann nicht ihren sonst so heiteren Seelenfrieden. Dazu kam, daß die Mutter beständig an ihr nörgelte, ihre Kleidung als unmodern und altmachend tadelte und ihr den Geschmack und die Grazie von Spes empfahl. So auch am Mittwochnachmittag. Frau Corona war gereizter Laune. Professor Heimfurth hatte erklärt, eine Arbeit unbedingt abschließen zu müssen und so gebeten, ihn ein paar Stunden allein zu lassen. Das hatte sie verdrossen. Da der Vater arbeitete, durfte auch Spes nicht singen und spielen. So ging sie daher unmutig von Zimmer zu Zimmer, bis sie endlich einen Roman fand, sich in den Lehnstuhl des Mädchenstübchens setzte und zu lesen begann. Fides hatte versucht, die Mutter zu unterhalten. Da sie aber nur karge, verdrossene Antworten fand, wurde auch sie stille, bis endlich die Mutter nach einem langen Blicke auf ihre Tochter plötzlich ganz unmittelbar begann: „Fides, nimm mir's nicht übel, Du schaust abscheulich aus!" „Aber Mutter!" „Ja, ja, mein Kind! Dein Haar! Du hast schönes, weiches Haar, wenn auch nicht so reich wie Spes, aber Du trägst es verkehrt, Du entstellst Dich!" Ein Hustenanfall unterbrach ihre Stimme. „Es ist doch recht traurig, daß Du nicht bei mir sein konntest. Papa versteht von diesen Sachen nichts, und die Großmama, du lieber Gott! was kann man von der ver langen! Doch" — sie richtete sich energisch auf — „Du sollst auch jung und schön und modern aussehen. Ich, Deine Mutter, verspreche es Dir, und gleich jetzt wollen wir den Anfang machen." Fides sah die Mutter verwundert an. „Du staunst? Schnell, hole mir Deine Kämme und Nadeln und Brenneisen und Band! Ich will Dir ein Kunst werk machen!" „Ich danke Dir, Mutter, aber, sei nicht böse, ich bin meine schlichte Frisur gewohnt. Ich will ja gar niemandem aus der großen Gesellschaft gefallen. Laß es nur gut sein! Du regst Dich nur auf und strengst Dich an." Ja, da kam Fides bei Frau Corona schlecht an. Ganz hochrot wurde sie im Gesicht. Ihr Stimme nahm einen kreischenden Ton an. „Du willst nicht? Kind, Kind, bist Du ein Starrkopf? Willst Du so die Güte Deiner Mutter lohnen? Und nun kein Wort weiter, lauf schnell, hol' das Gewünschte, sonst machst Du mich ernstlich böse!" Und Fides als gutes Kind ging geduldig. Nein, sie wollte die Mutter auf keinen Fall erzürnen. Sie ging und brachte das, was die Mutter verlaugte. Langsam, bedächtig begann Frau Corona ihr Werk. Sie löste eigenhändig die Nadeln, daß das prächtige, volle, kastanienbraune Haar herabfiel. Es machte ihr dies viel Freude. Sie kam sich als besonders gute Mutter vor, die es mit der Erziehung ihrer Tochter sehr ernst nahm und sich keine Mühe verdrießen ließ. Fortsetzung folgt. Dem Aaiser. Zum 27. Januar 1818. Noch denken wir der Zeit, als einst vor dreißig Fahren Durch Deutschland und die Welt ging banges Leben, Daß du als Stürmer wirst das Schwert erheben, In Kampf und Sieg zu führen deiner Krieger Scharen. Doch nein! Nicht Krieg und Kriegsnot wolltest du erküren. Die Schwerter mochten ruhen in der Scheide. Nur höchste Not sollt' reißen uns zum Streite. Zu Glück und Wohlfahrt wolltest du die Völker führen. Du wolltest deinem Volke sein ein Friedenskaiser. Bekräftigt hast du es mit Tat und Worten Und bist so oft zum Friedenshort geworden, Wenn du in schweren Stunden nachgabst als ein Weiser. Den Frieden wolltest pflegen du bis an dein Ende, Treu sorgtest du zu deines Volkes Glücke. Dein friedlich Wollen brach an wälscher Tücke, Als Neid und Machtsucht reichten sich die Mörderhände. Dem Bruderlande hieltest du die deutsche Treue Und riefst dein Volk zur Waffe und zur Wehre, In Kampf und Not zu wahren deutsche Ehre Und wie zur Väter Zeit folgt dir dein Volk aufs neue. Der deutsche Aar entfaltet machtvoll seine Schwingen. Ist auch das Land bedroht von wilder Meute, Wir stehen fest und aufrecht in dem Streite; Der furchtbar schwere Sieg, er mutz uns doch gelingen. Wir halten tapfer aus, bis uns der Sieg beschieden. Wir wahren alle, alle Deutschlands Ehre, Bis einst mit ruhmgekröntem Heldenheere Du, Kaiser, hetmkehrst und bringst deinem Volke Frieden. Dann schmücken dich, den Sieger, unsre Lorbeerreiser. Es schmück' dein Haupt mit sorggebleichten Haaren Die Friedenskrone noch in vielen Fahren, Du Held des Krieges und doch unser Friedenskaiser. Paul Rau, Rabenstein. mntM— Liml 5ckuk weit rikes tür Zie erkedencken Oesän^e unck unsern lieben Daus- in Her, gal Spe e vo clen nah imhe diesi ;len! hinal ^opf luge h ihr en i igen ihr effor ag i hei :d si ige i e ih Ban wa mge hatt iatte f bei Fra i ihr ruck i de attei fahr 2Iach Oettes uneribrseblicbeiu Batschluss entschlief beute morgen '/z6 Dkr nach langem schweren, mit grosser 6e6uI6 ertragenem Dsicken unck hartem Tockeslrampf mein lieber Nann, unser guter Vater, Zcbwieger- und Orossvater, Brucker, Lcbwager unck Onlrel blacbZem icb meinen lieben Oatten, wir unsern guten, treusorgenclen Vater, Schwiegervater, Brucker, Zcbwager unck Onbel, unsern lieben (Grossvater unci Lcbwiegersokn rur letzten R.ube gebettet haben, fühlen wir uns veranlasst, allen, ckie ihn xur letzten Buhestaite begleiteten unck clem lieben Entschlafenen ihre Dhre bezeigten, unsern herrlichsten Dank ausrusprechen. Lesonckers Dank Derrn Blarrer Bein für ckie ru Denen gehenden Worte am Large unseres lieben kkeimgegangenen, Derrn Lanter Krausse nebst Kircbenckor bewobnern für clen schönen Llumenschmuclc unck ckas liebe volle Lntgegcnlcommen für cken Verblichenen Herrlichen Danlc öem Beamten- unck ^.rdeiterpersonal Zer IVanckerer- Werlce in Lchönau für ckas überaus wertvolle Oeschenft, clie prächtige Kranrspenöe unck ckie Teilnahme an seiner Beerdigung. Br folgte seinem 1914 gefallenen Lohn, unserm lieben Brucker ^Itreck in ckie Lwiglceit nach Dir aber, lieber Latte unck Vater, rufen wir ein »Dade Dank« unck »Bube sanft« in Deine stille Lruft nach. In tiefem Derreleick Lmiliv verw Tvkulre neb t Kinkel»», unck allen Hinterbliebenen. kkeickenbrsnck, Dohensteiner Ltr. 30, im ffanuar 1918. chickl ar il uscht Montag nachm. i/z3 Dhr von cker Behausung aus statt- In tiefer Trauer ILskI nebst übrigen Hinterbliebenen. Keicftenbrsnri, cken 25. ffanuar 1918. MiMrü Hugo Kali! seinem 61. Lebensjahre. Die Leerckigung unseres teuren Dntscblafenen' bncket Mecker Kat cker Krieg ein Opker aus cker Belke unserer Mtgliecker gekontert. Unser lieber Kamerack, Unterotkbier ck. B Wsltsr knsdsl IMIm öss Ilse« Kmrll I!. KI. M löt lktköi'.-lug.-IWAHö in Alber Kat cken lckelckentock auk ckem Deicke cker Bkre erlitten. 8eit Kriegsausbruck im bciäe, bisker alle Strapazen unck Qekakren in treuester Bklickterküllung glüclrlick üderstancken, trat ikn ckock ckas keincklicke Oesckok, seinem jungen, kokknungsvollen beben ckas Tiel setrenck. In bkren wercken wir immer ckieses tapferen bleicken geckenken. Siexmar, am 24. januar 1Y18. vor- l(gl. 8äck8. Witär-voi'em. Alle MMneien Kile f von Wild, Ziegen und Kaninchen, welche der Beschlagnahme unterliegen, r kauft zum gesetzlichen Höchstpreis die L Rohprodukten-Handlung 2 Telephon 252. Siegmar, Kronprinzenstraße 15. * Daselbst wird auch Auskunft über fach- L gemäße Behandlung der Felle erteilt. Z Frdl. möbl. 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