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Roh. Sehummm. Texte der Gesänge. 2. a) Die Lotosblume. Die Lotosblume ängstigt sich vor clor Sonne Pracht Und mit gesenktem Haupte erwartet sie träumend die Nacht. Der Mond, der ist ihr Buhle, er weckt sie mit seinem Licht, Und ihm entschleiert sie freundlich ihr Blumenangesicht. Sie blüht und glüht und leuchtet und starret stumm in die Höh’, Sie duftet und weinet und zittert vor Lieb und Liebesweh. b) Italienisches Madrigal: „Amor im Nachen.“ G. Gauttoldi (geh. um 1560) Paliren wir froh im Nachen, Himmel und Erde lachen, Fa !a la la Beihen und Paar zu Paaren, das ist ein herrlich Fahren, Fa la la la Da hört man rings erwachen Lasst ihn in den Nachen, Will er auf Herzen zielen, ei Fa la la la Da tönt ein Stimmlein leise: Saget, wohin die Reise? ) Kommet her geflogen, Knäblein mit Pfeil und Bogen, I War’ gern mitgezogen. Fa la la la Lieder und Scherz und Lachen, lasst das Knäblein spielen. c) Abschied. Eine einfache Weise aus dem Cvclus „Heimath und Fremde“. Waldemar w» Rau-mem. Vom Berg schau ich in’s Thal hinab, Hin zu der Liebsten mein: „0 dass ich von dir scheiden muss, Kann nicht mehr fröhlich sein! Viel Jahre werden nun vergeli’n, Bis wir einander wiederseh’n“, 0 Scheiden, Wort voll Trauerklaug, Wie machst du mir mein Herze bang! Kein Brunnen ist so tief, so tief. Kein Gold so klar und wahr. Wie uns’re treue Liebe ist Für jetzt und immerdar. Und doch muss ich nun von dir zieh’n, Von meinem Glück zur Fremde hin — 0 Scheiden, Wort von Trauerklang, Wie machst du mir mein Herze bang! d) Im Winter. Ed. Krause,'. Schneeflocken fliegen und fallen und glätten den Schlitten die Bahn, Dass sie zur Lawine sich ballen, wer dächte wohl jetzt schon daran? Und gleichen nicht die Gedanken dem spielenden Flockenheer? Ohnmächtig schweben und schwanken im Sturm der Zeit sie einher. Und ob auch die Thoren frohlocken: „Sie müssen im Winter verweh’n,“ Sie suchen sich doch wie die Flocken die Tiefen und höchsten Höh’n. Und hält sie der Winter gefangen, dass ihre Lawine nicht fällt, Ihr Frühling kommt dennoch gegangen und donnernd befrei’n sie die Welt. 4. Arie des Adriano aus „Rienzj“. Gerechter Gott! So ist’s entschieden schon! Nach Warten schreit das Volk, — kein Traum ist’s mehr! 0 Erde, nimm mich Jammervollen auf! Wo giebt’s ein Schicksal, das dem meinen gleicht? Wer liess mich dir verfallen, finst’re Nacht? Rienzi, Unheilvoller! Welch’ ein Loos beschwurst du auf dies unglücksel’ge Haupt? Wohin wend’ ich die irren Schritte? Wohin das Schwert, des Ritters Zier? Wend’ ich’s auf dich, Irenens Bruder? — zieh’ ich’s auf meines Vaters Haupt? In seiner ßlüthe bleicht mein Leben, dahin, dahin ist all’ mein Ritterthum; der Thaten Hoffnung ist ver loren, mein Haupt krönt nimmer, krönt nimmer Glück und Ruhm. Mit trübem Flor umhüllet sich mein Stern im ersten Jugendglanz; durch düstre Gluthen dringet selbst der schönsten Liebe Strahl in’s Herz. Mit trübem Flor umhüllt mein Stern sich im ersten Jugendglanz, durch düstre Gluthen dringet selbst der schönsten Liebe, der schönsten Liebe Strahl in’s Herz, der schönsten Liebe Strahl in’s Herz! In seiner Blüthe bleicht mein Leben, Richard Wagner. dahin, dahin ist all’ mein Ritterthum; der Thaten Hoff nung ist verloren, mein Haupt krönt nimmer Glück und Ruhm! Mein Haupt krönt nimmer, ach! nimmer Glück und Ruhm! Mein Haupt krönt nimmer, ach! nimmer Glück und Ruhm, mein Haupt krönt nimmer Glück und Ruhm! Wo war ich? Ha! wo bin ich jetzt? Die Glocke! Gott, es wird zu spät! Was nun beginnen? Ha! nur Eins! hinaus zum Vater will ich flieh’n! Ver söhnung glückt vielleicht dem Sohne! Er muss mich hören, denn sein Knie umfassend sterbe willig ich! Auch der Tribun wird milde sein; in Frieden wandt ich glüh’nden Hass! Du Gnadengott, zu dir fleh’ ich, der Lieb’ in jeder Brust entflammt! Mit Kraft und Segen waffne mich, Versöhnung sei mein heilig’ Amt! Mit Kraft und Segen waffne mich! Versöhnung sei mein heilig’ Amt! Mit Kraft und Segen waffne mich! Ver söhnung sei mein heilig’ Amt! Versöhnung sei mein heilig’ Amt!