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„Warum bist du denn dann so lange hier geblieben?" Sein flackernder Blick verlor den fieberhaften Glanz. Er sank in sich zusammen. „Warum?" wiederholte er tonlos, nahm die Mütze ab und griff sich an den Kopf. Rut sah nicht, wie seine Lippen zitterten und sein Auge um Verzeihung bat, stumm wandte sie sich ab und schritt an den Ställen vorbei auf die Jn- spektorkate zu, vor der der kleine Gustav im Hellen Sonnen schein vor der Türe in seinem Stühlchen saß. Und wie das unglückliche Kind lallend nach ihr griff, konnte sie den Zorn gegen seinen Vater nicht länger fest halten. Sie kniete in den weißen Sand, den Frau Rieke hier reichlich zu Scheuerzwecken hielt und schob den Arm unter den schweren Kopf des Jungen. Ganz still saß sie so. Erst als sie fühlte, daß ihr Haar unter dem Strahl der Sonne glühte, erhob sie sich und trug den Stuhl samt dem Kind in den Schatten. Da blühten, vom Wind gesät, ein paar blaue Blümlein. Die pflückte sie und legte sie in des Kindes Hand. Langsam löste sich in ihr eine dumpfe Gefühllosigkeit aus. Sie merkte nicht, daß ihre Tränen flossen, hörte nicht den bittenden, bangen Ton Rodemanns, der durch das rührende7Bild erst wieder vollends zur Be sinnung kam. „Fräulein — Fräuleinchen —" rief er, — sie aber lief schwankend nach Hause. Vor dem alten Schreibtisch des toten Vaters fiel sie wie leblos in den Drehsessel nieder. Kein erhellender Gedanke kam ihr, nur Angst und Beengung überkamen sie. So saß sie stundenlang. Dann glitt ihre Hand nach der verborgenen Feder. Wieder sprang das Fach knisternd heraus, breitete ihn auf das fahle, zerrissene Tuch der Platte und legte ihre Stirne darauf. — Die Dunkelheit zerfloß. „Hilf mir doch, rate, was ich tun soll! Meine Hände, meine schwachen, dummen Kinderhände wissen nicht, wo ein und aus." Und sie rang die feinen Hände ineinander, daß sie schmerzten. Einmal tat sich die Türe auf und ließ Johann Peterkow auf der Schwelle sehen. — Da hob sie die verweinten Augen. „Willst du etwa auch gehen, Johann?jDann sage schnell, wieviel Lohn du noch bekommst." Er verstand sie nicht. Kopfschüttelnd kam er näher. „Fräuleinchen, Sie müssen ein bißchen essen!" Es klang so gut und wohlmeinend, wie wenn er vor Jahren sagte: „Iß, iß, min Döchting, sonst fällst du in de Schwachheet." Sie blieb für alle Sanftheit und Güte taub. Hegte sie bisher unbeschränktes Vertrauen zu der Hilfe guter Menschen, so verwandelte sich dieses Gefühl bei der ersten trüben Er fahrung in grenzenloses Mißtrauen. „Ich kann doch nicht!" entgegnete sie und der Brief krümmte sich mit feinem Knistern empor, als sie endlich ihr heißes Gesicht erhob. Wie eine Mahnung war es. „Ich komme wieder. Sei stark!" Darüber schmolzen Zorn und Kränkung. Wenn Karl Rodemann wirklich ging, mußte sie eben versuchen, irgend einen Ersatz für ihn zu schaffen. Aufgeben durfte sie das Erbe hier nicht. Es fehlte nur an geeigneten Ratgebern. Försters stimmten für schleunigen Verkauf. Der Sanitätsrat wollte sogar einen Freund in teressieren. Niemand sprach von der Möglichkeit, daß der, welcher aus freiem Willen seinen Platz hier aufgegeben, ihn ebenso wieder fordern könnte. Schon sank die Dämmerung, als Johann Peterkow zum zweitenmal hereinkam und meldete, daß Herr Frederici sie für ein paar Augenblicke zu sprechen wünsche. Er war im Reitanzug. Seine hohe, nicht mehr allzu schlanke Gestalt präsentierte sich in dem kleidsamen Trikot jackett auf das Vorteilhafteste. Rut hatte keine Ahnung davon, daß sie gestern einen verblüffenden Eindruck auf ihn gemacht hatte. Ein paar Schritte ging sie ihm entgegen, unsicher, ob sie ihm sogleich sagen sollte, daß Stechow uns verkäuflich sei. Er aber schnitt das Thema über den Verlau bes Gutes sofort selbst an. „Verzeihen Sie diesen Ueberfall," sagte er höflich, „aber ich bin nun mal keiner von denen, die sich lange Zeit geheimnis voll mit einer Idee herumtreiben. Ich habe große Lust, Ihr Stechow zu kaufen. Mein Besitztum umschließt es ja völlig. Es paßt mir ja famos für die Bestellung wie für die Ernte. Wenn man endlich mal was Ordentliches reinsteckt, wird es schon gut und ertragfähig werden." Sie hatte sich soweit gefaßt, um ihm ruhig antworten Zu können. „Ich will aber gar nicht verkaufen!" Der Versuch, sein vergnügtes Lächeln über ihre Kindlichkeit zu unterdrücken, mißlang vollständig. „Aber Ihr Vormund, der Herr Förster, will, — das Gericht will und," setzte er ein wenig leiser hinzu, „vor allem wollen auch die Gläubiger." „Gläubiger?" sagte sie ratlos. „Nun ja. Sehen Sie mal, hier sind zwei Punkte, ein großer und ein kleiner. Wenn der große Lust hat, rutscht er ein bißchen nach links und von dem kleinen ist nichts mehr zu sehen. Er deckt ihn einfach zu." „Und Stechow ist der kleine Punkt?" Sie hatte keinen Tropfen Blut im Gesicht, als sie das murmelte. Ein sonderbares Ziehen lief durch seine muskulösen Arme bis in die Fingerspitzen hinunter, als er ihre zarte, blasse Farbe gewahr wurde. Ein Gefühl, gegen das er sich längst gefeit glaubte, lebte in ihm auf und er mußte an sich halten, um nicht die Hände zu heben, um das zitternde Mädchen zu umfassen und ihr einen Halt zu geben. „Für einen Mann, — wie mich," hatte er eigentlich noch hinzusetzen wollen, — besann sich aber und sagte statt dessen: „von einigem Vermögen und guter Arbeitskraft ist es eine Bagatelle. Kaum zehntausend Mark Schulden zu sammen. Sie haben doch aber keinen Kredit, Fräulein Rut. Wer gibt denn wohl etwas auf hm —" er verschluckte wiederum das Beabsichtigte und geriet ins Stocken, weil er nicht gewöhnt war, sich zu beherrschen. „Na kurz und gut," sagte er endlich, in seiner Verlegenheit noch lauter und selbstbewußter wie sonst. „Es geht hier oben ohne Kapital nicht länger. Karl Rodemann ist ja ein guter Ackerwirt. Alle Achtung, seine Bestellung imponiert mir sogar, aber, damit hats auch geschnappt. Ich bin heute gekommen, damit Sie die vollendete Tatsache nachher nicht so unvorbeitet trifft." Sie dachte nicht daran, ihm diese Fürsorge zu danken. „Wie viel bedürfte man wohl, um alles wieder flott zu machen, Herr Frederici?" „Je nun, so schnell läßt sich das nicht ausrechnen. 20 bis 30 000 Mark immerhin und dann nebenher noch einen tüchtigen Kerl, der nicht bloß schuften, sondern auch rechnen kann — über das Ganze disponieren, das ist auch mit eine Hauptsache." „Und Sie meinen, diese Summe leiht mir niemand?" Er lachte geräuschvoll. „Ihnen — eine Million, aber der Klitsche hier — so wie die Sachen zur Zeit stehen und liegen — keinen roten Pfennig." Das plumpe Kompliment glitt an ihr ab, ohne sie zu berühren. Zaghaft hob die Hoffnung ihre zerbrochenen Flügel. Sie konnte diesem ihr fremden Mann unmöglich sagen, daß sie auf einen wartete, der gewiß kommen würde, daß sie sich gegen den Verkauf so lange wehren mußte, bis er es für sie tat. Die weibliche Klugheit erwachte und gab ihr einen guten Gedanken ein. Instinktiv fühlte sie heraus, daß der Nachbar ihr freundlich gesinnt war. „Wenn ich nur noch eine Zeitlang, etwa ein Jahr, hier bleiben dürfte." Sie hatte die Augen voll zu ihm aufgeschlagen. Ihre Wangen röteten sich. Das junge, zarte Geschöpf wirkte in seiner unbewußten Schönheit unwiderstehlich auf den ge sunden, etwas derb veranlagten Mann. Als sie merkte, daß er zögerte, legte sie ihre Hände auf die große gebräunte Rechte, welche aus alter Gewohnheit den Rechenstift hin- und herdrehte. Wie ein Schlag durchfuhr es ihn. Er ließ die Lider halb über die Augen sinken. Er zitterte gleich dem jungen Jagdhunde, der die glücklich gefundene Fährte nicht aufnehmen darf. Noch nicht, sagte er zu sich. Lang sam zog er das Taschentuch mit der Linken hervor und fuhr mit gleichmäßiger Bewegung — um sich zu beruhigen — über die Stirn. Rut meinte, er überlegte ihre Bitte. „Karl Rodemann wird sich vielleicht auch noch entschließen, solange bei mir zu bleiben," warf sie zuversichtlich hin nnd hob ihre Hände langsam von der seinen. Als er ihre kühle, weiche Hand nicht mehr spürte, fand er sich wieder. „Ich werde sogleich mit dem Herrn Förster deswegen sprechen," sagte er mit merkwürdiger Bereitwilligkeit, „wenn Rodemann bleibt und das nehme ich nach der bewiesenen langjährigen Treue als sicher an, konnten wir ihm natürlich die Sorge für den Acker, wie bisher überlassen. Mit den Gläubigern würde ich ein paar begütigende Worte reden. Kauf- und Verkauf, An- und Abschaffungen aller Art müßten indes von sachkundiger Seite überwacht werden. Wenn es Ihnen recht ist, ich habe in Damerow seit Jahren einen alten Onkel, sozusagen ein kaufmännisches Genie. Den könnte ich Ihnen während dieser Zeit tagsüber schicken und ich selbst käme gern herübergeritten, um nach dem Rechten zu sehen. Es macht mir wirklich nichts." So schieden sie. Rut faltete die Hände und begann von neuem an die Güte und Selbstlosigkeit der Menschen zu glauben. Sie hatte keine Ahnung, weshalb der gute Rechner Frederici heute dem Menschen unterlegen war. Der Rittergutsbesitzer Frederici hatte nicht in dem übertrieben, was er von seinem Onkel, dem früheren Wirtschaftsinspektor, Molkereiverwalter und Buchhalter Wal ter Schmitt zu Rut Wendebühl gesagt hatte. Er war ein gewiegter Geschäftsmann. Zuweilen sich vom Asthma er holend, tappte er in den Stechower Ställen umher, notierte die Zahl der Rinder und rügte in seiner kurzen, unver bindlichen Art die Mängel der bisherigen Wirtschaftsleitung. Rut wich ihm nicht von der Seite. Die Handarbeitsstunden in der Försterei waren hinausgeschoben, bis Stechow ihr einmal nicht mehr gehörte. Dann hatte sie Zeit genug dafür. Einstweilen wußte sie ihre Tage besser auszufüllen. Sie lernte bei Herrn Schmitt die Buchführung, war zugegen, wenn er künstlichen Dünger für die Herbstbestellung erstand und sah beim Verwiegen des Strohs zu, das an die um herwohnenden Bauern für einen annehmbaren Preis abgegeben werden konnte. Sie vertrugen sich gut miteinander. Herrn Schmitt schmeichelte die Aufmerksamkeit und Lernbegier seiner Schülerin; er zeigte ihr so manchen Kniff und ließ sie zu weilen selbständig einen kleinen Handel abschließen. Rut war unermüdlich, wenn es Neues zu lernen gab. Die Er ziehung in des Försters freiem Jugendgarten begann schon Früchte anzusetzen. Ihr Geist war geschärft und ihr schlanker Körper hielt erstaunliches aus, ja es war zu befürchten, daß sie sich überanstrengte. Karl Rodemann schüttelte wohl manchmal den Kopf darüber, zu warnen aber wagte er nicht; dies Recht hatte er in jener Stunde, an der sie bisher nicht wieder rührten, verwirkt. Rut Wendebühl vergaß sie nicht, obwohl auch sie schwieg. Rut wußte, daß Karl Rodemann seit zwei Jahren außer freier Wohnung und Deputat keinen Pfennig Lohn erhalten hatte. Tag und Nacht ffann sie darüber nach, wie dies Geld zu beschaffen sei. Herr Schmitt lachte sie aus. „Wenn es weiter nichts ist. Nachher beim Verkauf wird er es schon kriegen. Wir legen ihm einfach ein paar Taler extra drauf. Soll ich ihn vielleicht daraus vertrösten?" Rut wehrte entschieden ab. „Ich werde es selbst tun. Das ist das Wenigste, was er verlangen kann."— Eines Abends, Karl Rodemann hatte gerade ein paar Häuflein ausgeschwärmter Bienen eingefangen, gesellte sie sich zu ihm. Er trug noch die schützende Drahthaube vor demWesicht und die dicken Fausthandschuhe an den Fingern. W' „Ich habe dir neulich in Gedanken bitteres Unrecht getan," fing sie leise an. „Dich im Stillen wohl einen Augenblick sogar treulos genannt. Nun habe ich den Beweis, daß du es nicht bist, daß ein anderer an deiner Stelle längst auf und davon wäre. Aber, wie die Sachen hier stehen, kann ich dir das ganze, redlich verdiente Geld noch nicht geben. der sic dei A g Args Ri Nur di wa nuf- r «der n Ich habe mir den Kopf zermartert, um einen Ausweg finden. Es muß bei einer kleinen Abzahlung bleiben S meiner Kindersparbüchse. — Nur 80 Mark sind es freilll — Nimm die einstweilen, es soll dir von dem UebrU summte ein Liedchen: Im Grund, wo dicht der Wacholder steht sollte. Arge fünf D »Sieh Alt, äugen Hodei ^rmi in ihi liebel zu sehr abgetragen." Sie hielt mit Singen inne und lachte ihn mit verträum Vehr ' nberha die Ri nieder, . Lo er Z Abe' daß a Arre Ane ' Mhu «u. Z Ader vorger sie füh Augen war. „Ich kann das Geld nicht nehmen ich schäme mich so sehr Da ward sie beinahe fröhlich. „Dein Geld?" sagte sie, „das wäre ja noch schönt, — Was soll ich wohl damit? Habe ich nicht alles in IMAM Er sah weiter, wie dünn und abgetragen ihr Kleid ^bang Ein großer Jammer packte ihn da an. Ihre feinen schlank I Finger preßten ihm das Geld in die Hand. äugen „Ich danke dir für alles, Karl Rodemann, nicht zulel A, de dafür, daß du noch ein wenig bei mir aushalten willst!' rAeh Er konnte nicht länger neben ihr bleiben, ohne die O»' Alt, seines Lebens zu entschleiern. Seine Kraft, alles allein? W c tragen, wurde täglich geringer. Er ging schwerfällig §Jr ihr vorbei — nach Hause. Frau Rieke stand am Herd n^ Wen kein Pfennig verloren gehen, das verspreche ich dir." fuh Er befreite sich ungeschickt von dem steifen GeMMu Sein Atem ging kurz und schwer. Er sah, wie schmal n« A Gb blaß sie geworden, wie hilflos und traurig der Blick iP"e hie: Ein Liebster mit seiner Lieben geht. . . Im Stühlchen schlummerte das Kind. Karl Rodens R: wurde gewahr, daß es einen neuen Rock trug. EinwEA— Gefühl für seine Frau stieg in ihm auf. Ale 5 „Das ist gut von dir, Rieke. Der alte Rock war do« pachte Augen an. , Wgs „Was denkst du bloß? Ich hab doch zu so was ke^ Ann Zeit gehabt. Das Fräuleinchen hats genäht." Sie summte und kochte weiter. Er verließ die - wieder und kauerte sich hinter den Fliederbusch, wo Mist niemand sehen konnte, er fühlte sich wohl in dem Dunlb das breit und trotzig aus der Erde stand und vergessen HF wie licht es wieder werden muß — ein wenig später! 11. Kapitel. Die Aehren neigten sich im Augustwind mit schwellens Segen. — Rut Wendebühls Willen aber hob sich, stieg r den Wolken empor und erträumte große Dinge. Jnmi^ der ernsthaftesten Beschäftigung konnte sie plötzlich einen N ausstoßen, der den alten Schmitt an ungeeigneter M einen Klecks machen ließ. Er brachte zwar mit der ZuÄ das Ungehörige leidlich wieder in Ordnung, aber mit d ärgerlichen Aufwallung über die Störung wurde er gewöhn^ nicht so schnell fertig. Immer häufiger flogen seine ZW zu ihrem Platz hinüber. Sein Unmut machte sich poltet Luft: 1 „Sie sind nicht viel anders wie die meisten FrauenzimlNä Fräulein Rut. Ein bißchen Sonnenschein und ein QuenE Pussage schmeißen Sie gleich aus dem Sattel." Sie sah ihn fragend an. Ihre Stimme klang stil und sicher. Nicht das leiseste Rot einer Verlegenheit fM ihr Gesicht. . „Wenn ich nicht zufällig vor ein paar Tagen W Kohlschmidt nach der Bedeutung des gräßlichen Wortes fragt hätte, wüßte ich nicht mal, was Sie damit fass wollten." „War denn mein Neffe Frederici heute noch nicht hier' Ihre feingezeichneten Brauen zogen sich eng zusamM Etwas herb Abweisendes kam in ihr Gesicht. „Allerdings, und ich weiß ihm auch heute nicht wenig Dank dafür wie alle Tage. Ich fühle es ja, wie es uns vorwärts geht." Die Helle Freude stieg langsam in ihre ausdrucksvoll Augen. „Der Roggen steht ebensogut wie in Damerow und"" Milchwirtschaft bringt jetzt einen hübschen Posten." , „Wem verdankt Ihr das, hm?" Sie lachte, ohne sei"^ vertraulichen Ton zurückzuweisen. „Ihnen! Ihnen ganz allein. Wie oft hat Vater darM gescholten, daß sie uns die Genossenschaftsmolkerei do Meilen von der Grenze fortgebaut hatten. Nun ist wett gemacht. Ich sage Ihnen, der Pony schafft die SH prachtvoll. Das Abbuttern hat heute kaum 40 MinA gedauert. Die Bestellungen auf unser Fabrikat häufen N Es muß demnach sehr gut sein. Und ich bin es, die all: von a bis z fertig machte. Ach, das ist so ein GeM Daß soviel Glück in der Arbeit liegen könnte, habe ich nicht träumen lassen." , . Der alte Schmitt verzog den breiten Mund zu ein^ Schmunzeln. , „Sie werden mal eine Landfrau, wie sie im Buch sE Rut Wendebühl saß ganz still und starrte auf die M kringel, welche die Sonne auf den Tisch streute. Von nen<' begann eine bestimmte Hoffnung in ihr aufzusteigen. > „Ich will für heute mit meiner Arbeit aufhören, M Schmitt. Die Butterpakete müssen noch verschnürt werE Er sah ihr nach, wie sie mit leichten Schritten A den Hof lief. Das Licht schlüpfte in ihr Haar und ließ^ aufglühen. Er schnalzte wohlgefällig mit der Zunge. nickte er und sagte halblaut: „Er war immer ein schlauer Fuchs, der Frederici, diesmal kann man sich aufrichtig über ihn freuen." , > Nut Wendebühl stand im Keller neben der mächE Masse unausgewogener Butter, aber sie arbeitete nicht da^ Ihre Gedanken liefen weit fort über die Felder bis an d" blaue Meer und darüber hinweg, in Gegenden, die sie auf dem Atlas befahren. Da war er! Sie schwiegen freilich alle dazu, wenn" daran rührte. Noch keiner hatte ihr gesagt: „Ja, du hast recht, er wird und muß wiederkoiM denn er hat es gesagt. In seinem Abschiedsbrief stand ganz klar. Ach, dieser Brief! Es hatte lange gewE bis sie sich über den Jubel, daß sie ihm so viel bedenA zu dem Rätsel an dem Schluß getastet hatte. Er vE ihr etwas darin, ein Geschenk, das ihr Freiheit bring