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NU st U A ks WMM für Reichtlikay^ ZitWlll, NeWt, UMtin WÜ Rottluff. Sonnabend, den 2V. Dezember 1913. Bericht über die Sitzung des Gemeinderates zu Rottluff, vom 2. Dezember 1913. Vorsitzender: Gememdevorstand Geißler. Anwesend: 10 Mitglieder. 1. Kenntnis nimmt man von einer Verfügung der Königlichen Ushauptmannschaft, Bestätigungs-Angelegenheit des II- Gemeinde- ksten betr. 2. Die Eingemeindungsbedingungen werden weiterberaten. 3. Die Gemeinde-Rechnungen auf das Jahr 1912, die vom Lanz- und Verfassungsausschusse geprüft und für richtig befunden wen sind, werden richtiggesprochen, und wird den beteiligten Beamten Achtung erteilt. 4. Ein Anliegerleistungs-Gestundungsgesuch wird der Konsequenzen Eber abgelehnt. S. Mit dem Anschluß an den zwecks Neuaufstellung eines Strom- erungs- rc. Vertrages mit der Sächsischen Elektrizitäts-Lieferungs- lellschaft zu bildenden Gemeinde-Verbandes ist man einverstanden, e endgültige Beschlußfassung über den Anschluß behält man sich > zur Aufstellung der Verbands-Satzungen und des Vertrages vor. 6. In Ergänzung des Gemeinderats-Beschlusses vom 31. Januar I., Übernahme von Irrenfürsorgekosten auf den Bezirk betr., Meßt man, dafür einzutreten, daß nur die vom Staate nicht über- inmencn Irrenfürsorge-Kosten auf den Bezirk umgelegt werden. 7. Einigen bedürftigen Kindern wird Schuhbekleidung als kthnachtsgeschenk bewilligt. 8. Der beantragten gerichtlichen Verlautbarung einer zu Lasten Gemeinde-Grundstückes bestehenden Grunddienstbarkeit soll statt- !eben werden. 9. In einer Auflassungssache erfolgt Einschätzung der veräußerten Undstücke zur Besitzveränderungs-Abgabe. 10. Punkt wird vertagt. 11.3) Von der voraussichtlichen Höhe der nächstjährigen Straßen- rc. lstellungskosten nimmt man Kenntnis, b) Eine laufende Armen- krstützung wird erhöht, c) Der Vorsitzende wird ermächtigt, arbeits- e Einwohner mit Steineschlagen und Friedhofsarbeiten zu beschäftigen. Rabenstein. Wir erlauben uns, die gesamte Bewohnerschaft Kes Ortes auf die im Anzeigenteile enthaltene Bitte des Verkehrs- Schusses d. E. V. hinzuweisen. Der V. A. will eine Sammlung K und neuer Bilder von Rabenstein anlegen. Dazu braucht er l Mithilfe aller Ortsbewohner. Wie manches Bild eines Hauses, K Gebäudegruppe inmitten von Gärten hängt oder liegt in irgend lern Winke der Wohnung unbeachtet, verstäubt, vergilbt und wird l altmodische Sache vernichtet. Ansichtspostkarten aus früheren Ken, die nicht mehr im Handel zu haben sind, werden vor allem eh gewünscht zur Sammlung. Sie geben nicht nur Kunde von », was man früher als Rabensteiner Ansichten oder Sehenswürdig- ten der Welt zeigen wollte, sondern verschaffen uns auch ein Bild, k die Herstellung der Ansichts-Postkarten und die künstlerische jfassung von Bildern in dem nunmehr 30 Jahre umfassenden kaum, seitdem die Ansichtskarte besteht, sich vervollkommet haben, kse Sammlung wird dann ein Stück Rabensteiner Geschichte dar ben. Darum sucht nach solchen alten Bildern, Photographien, Mchtskarten und überlaßt sie der Sammelstelle des Verkehrs- Esschusses v. E- V-, der dann später einmal Gelegenheit geben wird, ! die Sammlung besichtigt werden kann. achrichten des Kgl. Standesamtes zu Reichenbrand vom 13. Dezember bis 19. Dezember 1913. «schliefjungen: Der Strumpfwirker Ernst Emil Lindner mit !ina Bertha verw. Henschel geb. Barthel, beide wohnhaft in neichenbrand. 'erbefälle: Der Privatmann Ehristian Friedrich Moritz Dittrich, Jahre alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Neustadt vom 12. bis mit 18. Dezember 1913. Hurten: Dem Tischler Friedrich Pawlak 1 Sohn; dem Schlosser Alfred Robert Kaufmann 1 Sohn. ^»befalle: Dem Fabrikant Friedrich Arthur Kühn 1 Sohn, >5 Tage alt; die Bürgermeisterswitwe Emilie Clementine Vogt Leb. Franke, 75 Fahre, 1 Monat, 15 Tage alt. Kirchliche Nachrichten. Purochie Reichenbrand. Am 4. Sonnt, des Advents, den 21. Dezember 1913, Vorm. 9 Uhr Kigtgottesdienst. Montag Abend 8 Uhr Jungfrauenverein im Gasthaus Reichenbr. Donnerstag, den 1. Weihnachtsfeiertag, Vorm. 9 Ahr Predigt- ^esdienst mit Abendmahlsfeier. Beichte Vs9 Ahr. Freitag, den 2. Weihnachtsfeiertag, Vorm. 9 Ahr Predigtgottes- Ast. Nach der Predigt Einweisung der neu- bezw. wiedergewählten '^envorsteher. Parochie Rabenstein. 4. Advent: 9 Ahr Predigtgottesdienst. Hilfsgeistlicher Friedrich. Rhr Kindergottesdienst. 8 Ahr Eoang. Jünglingsverein: Weih- 'Htsfeier. , Am heiligen Abend: 5 Ahr Lhristvesper. Hilfsgeistl. Friedrich. A Orgel-, Molin- und Gesangsvorträgen. 1. heil. Weihnachtsfeiertag: 9 Ahr Predigtgottesdienst mit Beichte und heil. Abendmahl. Pfarrer Weidauer. Ehorgesang: „Du Kindlein in der Krippe" v. Stein. 2. heil. Weihnachtsfeiertag: 9 Ahr Predigtgottesdienst. Hilfsgeistlicher Friedrich. Ehorgesang: „Gloria" v. Rochlich. Sonntag nach Weihnachten: 9 Ahr Predigtgottesdienst. Pfarrer Weidauer. 22.-25. Dezember Hilfsgeistlicher Friedrich. Wochenamt vom 2g—28. Dezember Pfarrer Weidauer. AMutz sör MnWge zu Rubenstein. Sonnabend, den 20. Dezember, abends V28 bis 10 Ahr im Gasthof zum Goldenen Löwen Aufführung des Festspieles „Anno Domini 1813." Eintritt für männl, und weibl. Jugendliche bis zum 20. Jahre: 15 Pfg. Sonntag, den 21. Dezember, und Donnerstag, den 25. Dezember, 50 (Vorverkauf 40) und 30 Pf. Die Nachbarn vom Heideland. Roman von Ludwig Blümcke. (Schluß). Sonntag war es heute, und Heller Sonnenglanz ruhte über der Heide, über den goldstrahlenden Aehrenfeldern des Eichhofes, die in diesem Sommer eine reiche Ernte versprachen nach all den Jahren der Not. „Ich habe so eine Ahnung, als wenn er heute zurück kommt", sagte Stine zu ihrem Vater, während sie mit einer ihr sonst nicht eigenen Hast in der Küche herumhantierte. Da rief Hinrichsen, der eifrig an seinem blauen Sonntags rock bürstete, herein: „Beeilt Euch, Holms warten schon mit dem Kaffee. Stine, du kommst mit, sonst wird Inge dir böse. Iver bleibt auf dem Hof und sieht nach dem Rechten." Aber jetzt stößt das Mädchen einen Jubelruf aus und stürzt an das offene Fenster. „Da kommt er, da kommt er! Sagte ich es nicht?" Von einer Knabenschar begleitet, die ihm sein bißchen Gepäck trägt, schreitet Hans Hinrichsen in voller Ulanen- uniform, das eiserne Kreuz auf der Brust, stolz und gerade mit glückstrahlendem Antlitz daher. Kein Mensch sieht ihm an, was er durchgemacht. Sind die Wangen auch noch ein wenig schmal, so ist er doch im übrigen kräftig und elastisch wie früher. Und nun drückt der alte Riese den jungen Riesen an sein Herz, will ihn gar nicht loslassen und scheint zu fürchten, man wolle ihm denselben wieder entreißen. Aber des Kriegers leuchtende Augen können sich nicht satt schauen an dem lieblichen Mädchenbild, an dem erglühenden Rosen gesicht, das ihm so selig zulächelt. Nur zu deutlich sprechen diese Blicke: „Ist das wirklich die langgliedrige Stine? Nein, wie hat das Mädel sich verändert, sie ist ja bildschön geworden in dem einen Jahr!" Aber ihr wieder einen Kuß auf die Stirn zu drücken, das wagt er nicht. Ihr Händedruck genügt ihm. Sie wissen es in diesem Augenblick auch ohne Worte, daß ein unzerreißbares Band ihre Herzen in alle Ewigkeit verbindet, daß sie einander schon lange gehört haben. Auch Vater Lorenzen, der mit dem bunten Taschentuch die Tränen aus den Augen wischt, weiß es, darum findet er gar kein rechtes Begrüßungswort vor seliger Rührung. Die heißen Erntemonate sind vergangen, das flammende Rot der blühenden Heide ist verglüht, und über das dürre Land brausen des Herbstes Stürme. Da ist die Zeit der langen Abende, die der alte Holm so liebt, wieder gekommen, und im traulichen Wohnzimmer des Schulhauses sitzt die Familie in emsiger Arbeit um den runden Tisch. Da pocht es an die Türe. Wer kommt noch spät? — Der Lehrer öffnet und ein bärtiger Mann mit dunkelbraunem Antlitz, groß, stark und in fremder Tracht tritt ein. Die alten Holms schauen ihn erschreckt an, aber Inge erkennt ihn und sinkt mit einem Jubelruf iu seine Arme. Ewald ist es ja, Ewald der Verschollene, der Totgeglaubte. In diesem Moment spricht ganz allein das Herz, da tritt alles andere schweigend zurück. Ja, verändert sieht er aus, der junge Bauer vom Moorhof. Auch ohne den Vollbart und den Lederanzug mit den hohen Stiefeln würde gar mancher Arendruper ihn nicht auf den ersten Blick erkannt haben. Er scheint gewachsen zu sein, sein Körper hat so etwas Stählernes, Festes: das schwere Geschick hat es geschmiedet mit seinem mächtigen Hammer, der das Schwache zerschmettert und das Starke festgemacht. — Erst als Stine, ohne zu fragen, trotz Sturm und Wetter hinausgestürzt war, um die auf dem Eichhof aus dem Schlaf zu wecken und ihnen die Freudenbotschaft zu bringen, kam Ewald dazu, dem alten Holms in kurzen Zügen zu berichten, wie sich in den zwei Jahren sein Leben gestaltet und wie er wieder heimgekommen. Von Thorös Tod fest überzeugt, sich nicht frei von Schuld fühlend, und von dem Gedanken, als Mörder bestraft zu werden und bei allen für einen solchen zu gelten, fast wahnsinnig gemacht, war er nach jener Unterredung mit Hans Hinrichsen noch in derselben Nacht über die dänische Grenze geflüchtet. In Kopenhagen nahm er Dienste als Matrose auf einem alten Segelschiff und gegen das nächste Frühjahr landete er in Nordamerika, wo er ein neues Leben beginnen wollte. Man sollte ihn in der Heimat für tot halten, darum schrieb er nicht. Nach unzähligen Abenteuern verdräng er sich dann als Knecht bei einem alten Farmer, rettete diesem gelegentlich eines Waldbrandes das Leben und alles Vieh und wurde dadurch des Greises treuester Freund. Als derselbe dann nach einiger Zeit starb, da erbte Ewald die ganze Farm und einige tausend Dollar Bargeld. Nun war er ein gemachter Mann, und das Glück bot ihm die Hand. Er hätte der Gatte einer steinreichen, jungen Witwe werden können. Aber sein Herz gehörte Inge, wie er jetzt offen heraussagte. Das Heimweh nagte daran, und seine Sehn sucht, sein ganzes Denken und Trachten hing an dem Stückchen Heideland dort in des deutschen Vaterlandes Norden, von dem er verbannt war. Nur selten ließ der junge Farmer sich unter Menschen sehen. In letzter Zeit aber, wo sich in der nächsten Stadt ein Klub deutscher Männer gebildet, dessen Mitglied auch er geworden, bekam er öfter Besuch von Landsleuten. Und da überbrachte ihm im Juli ein geborener Hamburger eines Tages eine Zeitung, in der ein fettgedruckter Artikel aus Lehrer Holms Feder stand. Es wurde jeder, der irgendwelche Angaben über den verschollenen Ewald Lorenzen aus Arendrup machen könnte, gegen hohe Belohnung aufgefordert, der Regierung zu Schleswig unverzüglich Mitteilung zu machen. Dann waren die näheren Umstände, die Aussagen Hendriks und das Geständnis des verstorbenen Thorö genau beschrieben. Ewald konnte dieses Wunder lange nicht fassen. Aber schon nach kurzem verkaufte er seine Besitzung und wenige Wochen später trat er überglücklich die Heimreise an. Ewald Lorenzen war nach Arendruper Begriffen jetzt ein wohlhabender Mann. Er konnte Hinrichsens Schulden auf Heller und Pfennig mit Zins und Zinsenzinsen zurück zahlen und vermochte dem alten Eichhofer ohne Bedenken so viel Geld zu leihen, daß er den Hof zurückkaufen konnte, was ja dessen sehnlichster Wunsch war. Natürlich gab Ewald sich nicht früher zufrieden, als bis auch der Moorhof wieder in den Händen seiner rechtmäßigen Besitzer war. Von neuem begann jetzt die Arbeit auf der eigenen Scholle. Aber man tat sie leichteren Herzens, denn man durfte ihres Segens gewiß sein. Fröhliche Gesichter strahlten auf den Heidehöfen und das Band der Freundschaft kettete die getreuen Nachbarn fester noch als vordem zusammen, denn auch das hatte das Schicksal mit seinem Hammer zu hartem Stahl geschmiedet, so daß es ewig halten mußte. Als die Lerchen wieder kamen und des Lenzes belebender Hauch über die Heide wehte, da wurde auf dem Eichhof ein Freudenfest gefeiert, wie derselbe noch keines erlebt, eine Doppelhochzeit nämlich. Hans führte Stine und Ewald seine Inge zum Altar. „Wer hätte das vor einem Jahr gedacht! — Ja, ja, der Mensch denkt und Gott lenkt!" sagte der alte Holm, während ihm eine Träne über die gefurchte Wange perlte' und Vater Lorenzen nickte stumm mit dem Kopfe. — Ende. — brzgebirgsverein Rabenstein. Die geehrte Bewohnerschaft Rabensteins wird herzlich gebeten, alte Bilder, Biographien, nicht mehr im Handel befindliche Postkarten Herrn Lehrer >u, Burgstraße, zu überweisen zum Zwecke einer vom Verkehrsausschuß anzu- chden Sammlung alter und neuer Ortsansichten. Verkehrsausschuß des Erzgebirgsvereiu. Rittergutspachter Fr. Schmidt, Vorsitzender. Siegmar, Rosmarinstraße. Telephon 229. Z W« UWWMq« sowie olnLvIno wlübvlstüvko als: SvkrLnke, Vorttko«, Tlsobe, Stüblo, Splexvl, Lüvbonbükvtts, Bettstellen, ^asodtlsokv, Lower, varütnenstanxon und Rosetten in verschiedenen Preisen 41 bin Ilil«. Tischlermeister Halb-Etage sofort zu vermieten Reichenbrand, Hofer Str. 6. 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