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Fernsprecher: Amt Siegmar Nr. 244. Wochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und Rottluff. AK 34 Sonnabend, den 23. August LN13, Erscheint jeden Sonnabend nachmittags. Anzeigen werden in der Expedition Meichenbrand, Nevoigtstraße 11), sowie von den Herren Friseur Weber in Reichenbrand, Kaufmann Emil Winter in Rabenstein und Friseur Thiem in Rottluff entgegen- Smommen und pro Ispaltige Petitzeile mit 15 Pfg. berechnet. Mr Inserate größeren Umfangs und bei öfteren Wiederholungen wird entsprechender Rabatt, jedoch nur nach vorheriger Vereinbarung, bewilligt. Anzeigen-Annahme in der Expeditton bis spätestens Freitags nachmittags L Uhr, bei den Annahmestellen bis nachmittags 2 Uhr. Vereinsinserate müssen bis Freitags nachmittags 2 Uhr eingegangen sein und können nicht durch Telephon aufgegeben werden. Kornblumentag. ° Der vom K. S. Militärvereinsbund zum Besten für unsere bedürftigen Veteranen veranstaltete ^nblumentag soll in Reichenbrand Dienstag, den 2. September 1913 (Sedanfeier) folgt abgehalten werden: 1. Verkauf der Kornblumen durch Jungfrauen auf den Straßen; 2. Nachmittags V26 Uhr Platzmusik und Umzug durch den Ort; 3. Abends von 8 Uhr an Ballmusik verbunden mit Festaktus (bestehend in Gesangsvorträgen des hiesigen Männergesangvereins und des Gesangvereins „Harmonie" und Ansprache). Der unterzeichnete Ortsausschuß richtet an die Einwohnerschaft die herzliche Bitte, das nationale gemeinnützige Unternehmen nach besten Kräften zu unterstützen. Wenn auch gerade in diesem Fahre ? Opfersinn der hiesigen Einwohnerschaft sehr in Anspruch genommen worden ist, so gibt sich der ^schütz doch der Hoffnung hin, daß unser Ort auch in diesem Falle nicht versagen und jedem der laven Veteranen, die ihr Leben für unser Vaterland eingesetzt haben und nun an ihrem Lebensabend "Not sind, die Hand reicht und jeder an seinem Teile das gute Werk unterstützen hilft. Der unterzeichnete Ausschuß ladet die Einwohnerschaft hiermit recht herzlichst ein, sich an den Anstauungen recht zahlreich zu beteiligen. Rekchenbrand, am 22. August 1913. Der Ortsausschuß. Bogel, G -V., Vorsitzender. Schließung des Volksbudes. .. . Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß das hiesige Volksbad infolge der un- 'Mgen Witterung von heute ab geschlossen bleibt. Reichenbrand, am 23. August 1913. Der Gemeindevorstand. . Gefunden m hiesiger Flur 1 Taschenuhr mit Kette. Reichenbrand, am 20. August 1913. Der Gemeindevorstand. Grundstücks-Verpachtung. Die von der Gemeinde Neustadt angekauften, früher Meier'schen und Kermer'schen Grundstücke — Feld und Wiese — sollen alsbald verpachtet werden. Interessenten wollen sich mit dem Unterzeichneten in Verbindung setzen. Neustadt, am 21. August 1913. Der Gemeindevorstand. Meldungen im Fundamt Rabenstein. Verloren: 1 Portemonnaie. Gefunden: 1 Regenschirm. Der Gemeindevorstand zu Rabenstein, am 21. August 1913. Straßensperrung. Vorzunehmender Beschotterung wegen wird die gesamte Waldenburger Straße sowie die Bahnhofstraße von der Waldenburger Straße bis zur oberen Einfahrt nach der Güterladestelle von Donnerstag, den 28. August bis mit Dienstag, den 9. September d. I. gesperrt und der Reit- und Fährverkehr auf die Limbacher Straße verwiesen. Zuwiderhandlungen werden bestraft. Rottluff, am 21. August 1913. Der Gemeindevorstand. Schließung der Expeditionsräume. Die Geschäftsräume der hiesigen Gemeindeverwaltung und des hiesigen König!. Standes amtes bleiben wegen Reinigung Montag, den 25. August d. I. für den öffentlichen Verkehr geschlossen. In der Zeit von 11 bis 12 Uhr vormittags «erden jedoch dringliche Angelegenheiten erledigt, wie auch standesamtliche Anzeigen entgegengenommen. Rottluff, am 21. August 1913. Der Gemeindevorstand. Gefunden. Heute ist eine am 1. Juni d. I. in der Nähe der Restauration „Erholung" hierselbst gefundene schwarze Damenhandtasche mit gelbem Bügel, enth. 2 Schlüssel, 1 Geldtäschchen, 1 Taschentuch rc. hier abgegeben worden. Rottluff, am 20. August 1913. Der Gemeindevorstand. Bericht «bei die Sitzung des Gemeinderates zu Neustadt vom 15. August 1913. Vorsitzender: Herr Gemeindevorstand Geißler. L. Oeffentliche Sitzung. Es wird Kenntnis genommen: t- von der behördlichen Genehmigung der Satzungen des Gemeinde landes für die Ortskrankenkasse der Gemeinde, Neustadt mit ^bezirk Höckericht; von einer amtshauptmannschaftlichen Verfügung wegen Alls te ^er Hypothek in einer Grundstückskaufsache; von dem Eingänge des Protokolls über die Versammlung ^andespensionsverbandes; 4. von der Krankmeldung des Schutzmanns Schwenke; ^0. von einer amtshauptmannschaftlichen Mitteilung, Einladung "Besuche der Baufachausstellung in Leipzig betr.; »h. b. von der Ablehnung eines Konzessionsgesuches zur Veranstaltung Singspielen rc. h»'- Einem Gesuche um Anschluß an die Gemeindewasserleitung ^ bedingungsweise stattgegeben. erfolgt Ablehnung eines Haftpflichtschadenersatzanspruches. genehmigt man den aufgestellten 3. Nachtrag zur Feuerlösch- "Ung. io. Das Gesuch des Hausbesitzervereins um Beschaffung eines Schuttabladeplatzes wird, da ein Zugang zum alten Platze hergestellt ist, als gegenstandslos geworden betrachtet. nimmt man Kenntnis von dem Ergebnis des Lokaltermins Fluchtlinienplansache für die Gustav-Wünsch-Straße und sieht den weiteren Maßnahmen der Gemeinde Schönau entgegen. Sh *2. Die Eingabe des Herrn Rittergutspächters Merz, den so- ^-?>Nten Eichelbergweg betreffend, wird nach längerer Debatte mit "jkienmehrheit abgelehnt. Asb Als Mitglieder der Verbandsversammlung für die Allgemeine Krankenkasse werden die Herren Protze, Preller und Kempter ^^ls deren Stellvertreter die Herren Schumann, Scherzer und ^haus gewählt. beschließt man, die fr. Meier'schen und Kermer'schen Felder Verpachtung auszuschreiben. L. Nichtöffentliche Sitzung. 16- In Feuerwehrsachen erfolgt Zustimmung zu einem Vorschläge > kieginar. In allen Orten unseres schönen Sachsenlandes ist ^"rüstig an der Arbeit, den Kornblumentag in würdiger und ^glichst gewinnbringender Weise zu veranstalten. Der Zweck dieses ^blumentages, der in Siegmar am Sonntag, den 31. August Ahalten werden soll, ist, das Los und den Lebensabend unserer ;?^st>gen Veteranen nach Möglichkeit zu bessern und sorgenfreier ^Malten. Also eine hohe und ideale Aufgabe, die in größter ^'kommenheit zu lösen, ein jeder unserer Mitbürger gewiß gern Teil dazu beitragen wird. Hier ist jede Politik ausgeschaltet. Mg und allein denen gilt die Ehre des Tages, die einst in schweren L^Vfen ihr Leben zu opfern bereit waren für des großen deutschen "ches Einigkeit und Herrlichkeit. So soll denn der Kornblumentag auch für Siegmar ein Tag an dem die ganze Einwohnerschaft seine Beteiligung dadurch Ausdruck bringen wird, daß sie bei den einzelnen Vergnügungen, ^ttanstaltet werden, gern erscheint und freudig sein Nickel bezahlen für die Sachsensternkornblume, die ihm von zarter Damenhand Sloten wird. Das nähere Programm des Festes wird in der ^hsten Nummer des Wochenblattes erscheinen und außerdem im Asau des „Kornblumentages Siegmar", Ecke Hofer Straße und "lg-Albert-Straße, im Ladenfenster aushängen. Leute aber soll eine Bitte zunächst an die Herren Hausbesitzer gesprochen werden. Sie möchten doch zur Hebung der Festes- j^ung jm Orte ihre Häuser beflaggen oder sonstwie dekorieren. I^aen und einzelne Kornblumen liegen im Bureau mittags von Ahr zum Verkauf aus. Weiter aber werden freiwillige Spenden z/o n Zweck des Kornblumentags ebendaselbst jederzeit gern ent- J^genommen- des Feuerlöschausschusses und Bestätigung der Wiederwahl des Haupt manns und dessen Stellvertreters der Freiwilligen Feuerwehr. 16. wird — außerhalb der Tagesordnung — die Anschaffung eines Sapeur-Trocken-Feuerlöschers für das Rathaus beschlossen. Sitzung des Gemeinderats zu Rabenstein am 19. August 1913. Anwesend: Der Gemeindevorstand und 21 Mitglieder. 1. wird Kenntnis genommen: a) von dem Vorschlag des Bau ausschusses, einen 1Vs m breiten Fußweg vom Bezirkskrankenhaus nach der Pelzmühle, soweit die politische Gemeinde in Frage kommt unter der Voraussetzung herzustellen, daß das erforderliche Areal zur Verfügung gestellt wird; b) von dem Sachstande eines Neubaues an der Chemnitzer Straße; c) von dem mit der Fa. Hermann Müller, Chemnitz-Hilbersdorf abgeschlossenen Vertrag über Krankentransporte durch Auto; cl) von einem Angebot über Projektierung von Kläranlagen; e) von der Statistik über die Wohnungsverhültnisse im hiesigen Orte; k) von dem Anträge auf Anschluß des Bezirkskrankenhauses an die Gemetndewasserleitung; §) von dem Sachstand in einer Anterstützungs- sache; b) von einer erbetenen Wohnungsermietung im Armenhause, der zugestimmt wird; i) von der Bekanntmachung über die beabsichtigte Ableitung der Abfallwässer des Bezirkskrankenhauses in den Ilnritzbach. 2. gegen eine Grundstücksabtrennung sind in volkswirtschaftlicher Beziehung Bedenken nicht zu erheben. 3. einem Gesuche um Auszahlung einer Sicherheit für Straßenbau wird unter der Voraussetzung zugestimmt, daß etwaige Mängel beseitigt werden und eine Besichtigung der Straßenstrecke durch den Bauausschuß Anstände nicht mehr ergibt. 4. erfolgen in 2 Wertzuwachssteuersachen entsprechendeFestsetzungen. 5. in den Sparkassenausschuß werden die 3 ausscheidenden Herren Gem.-Ält. Johannes Esche, Otto Ahnert u. Friedrich Franke wiedergewählt. 6. zum Gemeindeverband „Ortskrankenkasse" betr., werden als Vertreter für die Gemeinde die Herren: Reinhardt, H. Arnold, Ernst, Hofmann, Sonntag und als Stellvertreter: O. Arnold, Ludwig, Crusius, Drechsler und Müller gewählt. 7. von zwei Wasserdurchleitungsverträgen wird zustimmend Kenntnis genommen, auch erklärt man sich mit den getroffenen Maß nahmen in Wasserleitungsbausachen einverstanden- 8. wird beschlossen, einem Grundstücksankaufe näherzutreten. 9. der Vorschlag des Bau- und Wasserleitungsausschusses, die Wassermesser von der Fa. Siemens L Halske unter den gestellten Bedingungen zu beziehen, wird zum Beschluß erhoben. 10. beschließt man, die Übernahme der Wasserleitung in der Dillenkolonie unter den aktenkundig gemachten Bedingungen. 11. anstelle des nach Pleißa gewählten.Hilfsexpedienten Hesse wird die Annahme des Kopisten Merkel aus Rottluff beschlossen und die Entschädigung für die beiden Hilfskräfte neugeregelt. Die Nachbarn vom Heideland. Roman von Ludwig Blümcke. (Fortsetzung). «Nachdruck verboten.) Wie die Magd nun bleich und verstört abermals in das Herrenzinimer hereinpolterte, da hatte die Ausgelassenheit gerade ihren Höhepunkt erreicht. „Der Herr ist tot! Kein Mensch war bei ihm!" kreischt die Eintretende. Thorö stößt eine Verwünschung aus, die anderen werden still und ernst. Der Jubel hat ein Ende, und Mutter und Tochter sind plötzlich nüchtern geworden. Frau Mathiesen wußte die Rolle der trauernden Witwe vorzüglich zu spiele». — „Sie muß doch viel von ihrem Mann gehalten haben", sagte manch einer in Arendrup. Und zu diesen Leichtgläubigen zählte auch Hans Hinrichsen mit seinem harmlosen Gemüt. Hermine verspürte in der Tat etwas von Reue, besonders als Doktor Schröder ihr am Tage nach der tollen Nacht recht scharf ins Gewissen geredet und ihr geradeaus gesagt, eine so gefühllose Person wie sie wäre des Mannes unwürdig, den sie in ihre Netze gelockt. Grob war der alte Doktor, sehr grob. Er pflegte nie ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Er hatte deshalb manche Feinde. Mit ihrer Mutter geriet Hermine schon am Begräbnis tag heftig in Streit, als dieselbe verlangte, daß die Hochzeit wenigstens noch bis zum nächsten Sommer aufgeschoben werden müßte. Allein könnte sie die Wirtschaft nicht leiten. Hans hätte keine Lust, dieselbe zu übernehmen, wäre auch nicht der Mann dazu, also bliebe nichts anderes übrig, als zu verkaufen. Aber das ginge nicht so Hals über Kopf. Da müßte erst noch viel geregelt und geordnet werden. Und diesesmal setzte die Mutter ihren Willen durch, freilich erst nach erbittertem Kampf, und als sie mit heiligsten Eiden geschworen,.daß sie sich, wenn Hermine das Haus verließe, sofort selber wieder verheiraten würde, der bitteren Notwendig keit gehorchend. — Hans war einsichtsvoll genug, seiner zukünftigen Schwiegermutter recht zu geben. — Niemand war über diese Aenderung glücklicher als Ewald und Stine Lorenzen, seine wahrsten Freunde. So bliebe ihm wenigstens Bedenkzeit, er könnte seine Braut erst gründlich kennen lernen, sagten sie sich. Einer freute sich außer den beiden Geschwistern vom Moorhof noch königlich darüber, daß an die Hochzeit vor läufig nicht gedacht werden konnte. Sein ganzes Sinnen und Trachten ging ja darauf, dieselbe überhaupt zu vereiteln und selber dieses heißbegehrte Mädchen zu gewinnen. Der Mann war Müller Thorö. Ja, in seiner Brust loderte das Feuer wilder Leidenschaft. Er liebte Hermine, er begehrte sie mit der ganzen Macht und Gewalt eines sinnlichen Herzens. Und wie ihm in seinem bewegten Leben noch alles geglückt war, so hoffte er zuversichtlich, würde ihm auch dieses Vorhaben gelingen. Thorö war seinem Aeußern nach kein häßlicher Mann. Begann sein Haar sich auch bereits grau zu färben, trotzdem er noch nicht vierzig Jahre zählte, so steckte in seinem elastischen Körper doch noch Jugendkraft und Jugendleidenschaft genug. Zur Nachkur empfehle sämiliche Mineralwässer wie Fachinger, Emser, Karlsbader, Lamscheider, Altbuchhorster Martsprudel, Lauchstädter, WUdunger Helenenquelle, Sarlehner Bitterwasser, Agenta, Frkedrichhaller und viele andere mehr in frischer Füllung. Ferner Badesalze wie Neurogen, Seesalz, Staßfurter und andere mehr. vl'OSbL'Le 8LSKNLSI' - Fernsprecher 325.