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ordnung, ä) von der Auszeichnung des Spritzenmeisters, Herrn Hermann Richter, e) von einem Gesuch des Verbandes für Jugendhilfe in Dresden; von einem Angebot, Neuerung im Telephonwesen; k) von der Änderung des Bebauungsplan O durch die Herren Müller und Solbrig, die dem Bauausschutz zur weiteren Erledigung überlassen wird; 2 ., wird eine Pfandfreigabe von Grundstücken ausgesprochen; 3 ., sind Bedenken gegen Grundstücksabtrennungen in volks wirtschaftlicher Beziehung nicht zu erheben; 4 ., nimmt man Kenntnis von einer Bausache und genehmigt die gestellten Baubedingungen; 5 ., wird nach dm beigezogenen Erkundigungen der Fleischbeschauer der Angestelltenversicherung unterworfen. Die Beiträge sind auf die Gemeinden nach der jeweiligm amtlichen Volkszählung umzulegm; 6 ., die Beschaffung von neuen Wahlumen nach den gesetzlichen Vorschriften wird im Prinzip beschlossen und dem Vorsitzenden das Weitere überlassm; 7 ., von dem Gesuch des Hilfsvereins für Geisteskranke nimmt man Kenntnis, läßt es aber auf sich beruhen; 8 ., auf ein Gesuch des Tuberkuloseausschusses wird der Betrag zur Beschaffung eines Gehapparates zu gewähren beschlossen; 9 ., die von der Aufsichtsbehörde vorgeschlagene Abänderung der Wasserwerksordnung wird beschlossen und nunmehr der Gmehmtgung entgegengesehen; 10 ., wird von verschiedenen Vorgängen in der Wasserleitungs bausache Kenntnis genommen und sich mit den gemachten Vorschlägen des Bau- und Wasserwerksausschusses einverstandm erklärt. Wegen der Arbeitseinstellung am Wasserleitungsbau im Orte soll der Vor sitzende vermittelnd eingreifen und möglichst eine Einigung zur Wiederaufnahme der Arbeiten herbeizuführen versuchen; 11 ., genehmigt man die Ausleihung eines Darlehns gegm Hypothek aus Mitteln der Sparkasse. Bericht über die Sitzung des Gemeinderates zu Rottluff vom 24. Juni 1913. Vorsitzender: Herr Gemeindevorstand Geißler. Anwesend: 11 Mitglieder. 1. Kenntnis nimmt man: a) von der Hinterlegung der Anlieger leistungs-Sicherungen für die Flurstücke Nr. 88 und 106k; b) von der Einladung der Kgl. Amtshauptmannschaft zu dem Gemeinde vertretertage am 30. Juni d. I. in Schönau; c) von einer Armen- unterstützungs-Ermätzigung; 6) von der bevorstehenden Lieferung der Motorfeuerspritze. 2. Zu Straßenbauzwecken soll ein entsprechendes Amortisations- darlehn gesichert werden. 3. Auf Antrag sollen Anliegerleistungs-Sicherungen auch in mündelsicheren Bankinstituten angelegt werden. 4. Ein Gemeindeanlagen-Ermätzigungsgesuch wird der Konse quenzen halber abgelehnt. 5. Als 2. Gemeindeältester wird Herr Fabrikmitbesitzer Emil Reimann gewählt. 6. Die Armen-, Lokalparochial- und Friedhofs-Kassen-Rechnungen auf 1912 werden vorgelegt und dem Finanzausschüsse zur Prüfung überwiesen. 7. Die vorgelegte Feuerlöschgerätekassenrechnung auf 1912 wird geprüft und richtig gesprochen. 8. Die Anschaffung einer Schreibmaschine wird vertagt. 9. Auf die Erklärungen des Elektrizitätswerkes a. d. L. zu den Bedingungen in Sachen Ergänzung des Stromliefemngsvertrages wird Beschluß gefaßt. 10. Zwei halbnächtige Straßenlampen sollen als ganznächtige umgestaltet werden. 11. Die Beschlußfassung auf den Antrag, Ermäßigung des für die Erhebung der Grundbesitzanlagen maßgebenden Prozentsatzes bett., wird ausgesetzt. 12. Die Einschätzung Zugezogener wird anerkannt. 13. Von dem resultatlosen Ergebnisse der Verhandlungen mit den an die Straßen II und VI des Teilbebauungsplanes angrenzenden Grundstücksbesitzern wegen Ausbau dieser Straßen nimmt man Kenntnis- Zu den mit Herrn Privatmann Betthold getroffenen Vereinbarungen über den Ausbau der Straße Hl des vorgenannten Planes gibt man die Zustimmung. 14. Das wegen Fußwegherstellung an der Waldenburger Straße mit Herrn Gutsbesitzer Rehnert getroffene Abkommen wird anerkannt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Reichenbrand vom A). Juni bis 27. Juni 1913. Aufgebote: Der Schlosser Oswald Paul Konzack mit Frieda Ella Reichel, beide wohnhaft in Reichenbrand. 8M Ms Eheschließungen: Der Fabrikarbeiter Ernst Reinhard Kleditzsch mit Ella Matte Döge, beide wohnhaft in Reichenbrand. o --- Sterbefälle: Die Getteidehändlers-Ehefrau Theresia Rinckleb geb. Pittner, 85 Jahre alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Neustadt vom 19. bis 26. Junk 1913. Geburten: 1 unehel. Knabe. Eterbefälle: Der Strumpfwirkermeister Karl Heinrich Kähler, 69 Jahre, 9 Monate, 29 Tage alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rabenstein vom 19. Juni bis 26. Juni 1913. Geburten: Dem Fabrikarbeiter Albert Guido Reichel 1 Sohn; dem Böttcher Max Eugen Ehrt 1 Sohn; dem Maschinenarbeiter Hermann Gotthelf Vogel 1 Tochter. Hierüber 1 unehel. Knabe. Aufgebote: Der Zuschneider Larl Rudolf Scharf mit Milda Anna Reuther, beide wohnhaft in Rabenstein. Der Handlungsgehilfe Max Lugen Heering mit Johanne Helene Schubert, beide wohnhaft in Rabenstein. Eterbefälle: Die Strumpfwirkers-Ehefrau Emilie Emma Schulze verw. gew. Schilde geb. Scheumann, 75 Jahre alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rottluff vom 29. Juni bis 26. Juul 1913. Geburten: Dem Nadelmacher Emil Richard Helbig 1 Sohn. Sterbefalle: Franz Heinrich Golle, Privatmann, 75 Jahre alt; Klara Helene Klaus, 2 Monate alt. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reicheubrand. Am 6. Sonnt, p. Trin. d. 29. Juni 1913 Vorm. Vs9 Uhr Predigt gottesdienst; Kirchgang der freiwilligen Feuerwehr anläßlich des 50jährigen Bestehens. Montag Abend 8 Uhr Jungfrauenverein bei der Schwester. Dienstag Nachm. 2 Uhr Grotzmütterchenverein. Mittwoch Nachm. 2 Uhr Kinderschule in Siegmar. Freitag Vorm. 10 Uhr Wochenkommunion. Parochie Rabenstein. Sonntag, den 29. Juni 9 Uhr Predigtgottesdienst. Hilfsgeistl. Friedrich. Vorm. 11 Uhr Christenlehre für die Jungfrauen. Pfarrer Weidauer. Abends 8 Uhr ev. Jünglingsverein im Pfarrhause. Mittwoch, den 2. Juli abends 8 Uhr evang. Jungfrauenverein im Pfarrhause. Wochenamt vom 30. Juni bis 6. Juli Hilfsgeistlicher Friedrich. Achtung! Mutterberatung und Säuglingsfürsorge. Dienstag, den 1. Juli 2 Uhr in der Kirchschule. „Kornfranck." Unter diesem Namen wird ein neues Kaffee- gettänk (kein Bohnenkaffee) in den Handel gebracht, das sich dank seiner vortrefflichen Eigenschaften überraschend schnell die Gunst des Publikums in reichstem Maße erworben hat. „Kornfranck", das neue Kaffeegetränk, aus dem wertvollen Roggenkorn unter Anwendung eines ganz neuen eigenartigen Verfahrens hergestellt, ist etwas ganz Besonderes. Preiswürdig im Einkauf, kräftig im Geschmack und sparsam im Gebrauch, das sind die Haupteigenschaften des „Korn franck." Die Hausfrau hat schon bei dem ersten Versuch mit „Korn franck" die Erfahrung gemacht, daß sie durch Verwendung dieses Fabrikates einen guten Kaffee auf den Tisch bringen und dabei noch sparsam wirtschaften kann. „Kornfranck" wird wie Bohnenkaffee zubereitet. Die Erfahrung lehrt, daß, wer „Kornfranck" verwendet, niemals enttäuscht wird, end sich so an das neue Kaffeegetränk ge wähnt, daß er „Kornfranck" immer wieder kauft. Den echten „Kornfranck" gibt es nur unter diesem Namen und nur in grünen Paketen mit dunkelgrünen Bändern. Auch in den Kreisen unserer Leser hat sich „Kornfranck" schnell eingebürgert. Die Nachbarn vom Heideland. Roman von Ludwig Blümcke. (Fortsetzung). (Nachdruck verboten.» Mathiesen stand breitspurig in Holzschuhen und Hemds ärmeln auf dem Hof und freute sich der stattlichen, grunzenden Schar seiner wohlgemästeten Borstentiere, die eine Magd soeben in die Freiheit gelassen. Schmunzelnd berechnete er, was jedes Stück zum Herbstmarkt einbringen mußte. Er war ein breitschultriger Mann von kleiner Statur, hatte ein unschönes, aufgedunsenes Branntweingesicht mit ein Paar sehr unbeweglichen, verschmitzt blickenden kleinen Augen und einer mächtigen, kupferroten Hakennase. Der spärliche rote Bart, der das Gesicht in dünnem Kranz umrahmte, trug auch nicht dazu bei, dasselbe zu verschönern. Sah mau dagegen die Wirtin, die jetzt soeben mit einem Milcheimer aus dem Kuhstall trat, dann mußte man unschwer erraten, daß diese imposante, einmal gewiß der Tochter sehr ähnliche Frau ihren Jörgen keineswegs aus Neigung, sondern lediglich seines Geldes wegen geheiratet. „Ah, Hinrichsens Soldat!" rief sie jetzt aus, demselben wohlgefällig zunickend und ihm die Hand, nachdem sie die selbe an der Schürze abgestrichen, zum Gruße reichend. — Mathiesen hielt es indessen nicht für nötig, die Hände aus den Hosentaschen zu nehmen, er nickte Hans etwas kühl zu und ließ es bei ein paar landläufigen Phrasen bewenden. Die Hinrichsens gehörten eben zu seinen seltenen Gästen, davon verstand. — Fortsetzung folgt' darum hielt er es nicht für nötig, ihretwegen viele W zu verschwenden. Umso liebenswürdiger nötigte die Wird den Ulanen, der ihr nicht minder gut gefiel als ihrer Tochi» in die „Herrenstube", schenkte ihm ein Glas Bier ein A fragte, ob ihm ein Grog, oder ein kleiner Kaffeepunsch obens» gefällig wäre. Er lehnte das dankend ab, da seine E gar zu knapp wäre. — „Sie sehen einfach großartig as wie ein Leutnant!" beteuerte Frau Mathiesen wiederN und aus Minchens verliebten Augen sprach nur zu deutb die Bestätigung dieser Behauptung. „Am zweiten FeD dürfen wir Sie doch beim Schützenball hier im N erwarten? — Was werden unsere Arendruper Mädels » um Sie reißen! Und am dritten Pfingsttag dürfen b natürlich beim Ringreiten und Scheibenschießen nicht fehle»: / — Hans bedauerte, hereingekommen zu sein und denn» mochte er am liebsten gar nicht wieder fortgehen, obB er immer von neuem sagte, er müßte sich beeilen, B Hause zu kommen, da der Vater sicher vor Ungeduld ginge. — Was war denn da nur an der schönen HerB das ihm nicht gefiel, das ihn abstieß? — „Unsinn, Weiberschf nichts als eines preußischen Reitersmannes unwürdii Weiberscheu!" beantwortete er sich selber diese Frage»" gab sich Mühe, einmal nicht den Bärbeißigen, sondern Galanten zu spielen. Das wurde ihm schwer, denn er W im Verkehr mit dem Ewigweiblichen noch immer derselsi Tölpel, als welchen Mine ihn früher oft verlacht. Erleichtert atmete er auf, wie er nicht mehr der einzige in dem sauberen, recht gemütlich eingerichteten „HerrenstülM war. Der da jetzt eintrat, war ein wirklicher Herr, verriet seine elegante Jagdausrüstnng und sein ganzes M treten sofort. Er trug einen graugrünen Lodenanzug, W ' gelbe Gamaschen, ein keckes Hütlein mit einem GemE und hatte kein unangenehmes Gesicht. Auch war er stattlichem Wuchs. Mochte wohl einer von den reM Hofbesitzern aus der Marsch sein. — Mit etwas näseE Stimme fragte er auf hochdänisch, ob hier wohl ein E Glas Wein zu bekommen wäre und ob er Herrn Mathie!; nicht kennen lernen dürfte. — „Mein Name ist THE fuhr er fort. „Ich biu der neue Besitzer der WindnM und somit Ihr Nachbar." Ei, da wurde die Wirtin lebendig! Wie konnte knicksen und fein tun! Haus Hinrichsen war vergessen, ganze Aufmerksamkeit gehörte jetzt dem neuen Gast. M Hermine sprang und gebärdete sich, als wäre mindeste»-, ein Fürst eingekehrt. Sie rief den Vater, holte Wein dem Keller, half jenem dann schnell ein wenig Toilette mE und sagte zu Hans nur noch, als derselbe ging: „M übermorgen auf Wiedersehen!" Dabei schaute sie ihn A daß es ihm ganz warm ums Herz wurde. — „Ein PE mädel!" konnte er nur denken, wie er jetzt mit grE Schritten weitermarschierte. — Schon folgte ihm eine SU Arendruper Kinder mit klappernden Holzschuhen und aufrichtiger Bewunderung. So ein schmucker Soldat U eben eine große Seltenheit hier. Man grüßte ihn ehrerbiA und fühlte sich geschmeichelt, von ihm einer Anrede eines Scherzes gewürdigt zu werden. Und nun hatte» das Moor erreicht, in dem auch heute Vater und S»k Lorenzen emsig an der Arbeit waren. Stine brachte iW gerade das Vesperbrot, wie Hans hinter den TorfhaE auftauchte. — War das ein Jubel, ein Staunen, Bewundern! „Wahrhaftig, da muß man eitel werde»- rief der Ulan aus, wie nun auch Stine mit hochroten WaE schüchtern sagte: „Man kennt dich ja kaum wieder. Uniform ist sehr geschmackvoll, so eine sah ich noch nie, dänischen Soldaten sind gar nichts dagegen." — Als dann ein paar Stunden später die Glocken Arendruper Kirchturm das Fest einläuteten und die HÄ in wunderbarstem Purpur erglänzte, da versammelten!' Lorenzens und die beiden Hinrichsen wieder unter dem al» Apfelbaum, dessen Zweige glitzerten, als wären sie e» vergoldet, und die scheidende Sonne grüßte eine GrM glücklicher Menschenkinder. Heute hatte Hans das E und alle lauschten gespannt auf seine Berichte. SE Großmütterchen, trotzdem sie bei ihrer Taubheit kein M //? /'m dem Mr onwaM /Ä7- üiro ü/rs a/riäss/eo/r t/r so zrro/rem /tkaasso LHzAzrFozr o/rzt saFozr a/Ln üzrsozn /ro/Äto/rsto/r M Oa/rL. „ Z rm /ZE 79/^. Unktlinksiaor Korr "dält möbl. Anständiges Fräulein NNslUUvIjjkl Zimmer erhält schönes Logis WMWW- Siegmar, Larolastt. 21, r. Siegmar, Hofer Straße 491, r. ?. Uslb-Hsgv, 2 Stuben, Küche und Vorsaal nebst Zu behör, per sofort zu vermieten Siegmar, Hofer Straße 28. 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