Volltext Seite (XML)
Großmutter und Stine waren fest eingeschlafen. Diese hatte eigentlich aufbleiben wollen bis der Vater und Ewald zurückgekommen, aber bleischwer lag es ihr in allen Gliedern, der Kopf schmerzte ihr und ihr Herz sehnte sich nach Ruhe. Vielleicht hatte sie ihrem ja noch in der Entwicklung begriffenen Körper während der letzten Wochen zu viel zugemutet. Sie fühlte sich jedenfalls überarbeitet, und der kurze Besuch des Balls mußte ihr nicht gut getan haben. Angekleidet warf sie sich auf ihr Bett, um einen Augenblick zu ruhen, und da fiel sie in tiefen Schlummer. — Der ganze Hof war ein Flammenmeer. Lichterloh brannten sämtliche Strohdächer, dicker Qualm drang in das Innere hinein, beräubend und erstickend. Das Vieh brüllte in seiner Angst fürchterlich, die beiden Pferde machten sich los von ihren Krippen, rannten wie toll im engen Stall umher, das Federvieh, die Schweine und was sonst an lebendem Getier auf dem Hofe war, alles sah mit natürlichem Instinkt den Tod vor Augen, suchte sich zu retten, und stürzte sich so am ehesten ins sichere Verderben. Großmutter wurde plötzlich wach von dem Lärm da draußen, sah die Helle Glut, die schon durch die Bodenluke herein in ihre Kammer züngelte, stieß einen markerschütternden Schrei aus und gelangte mit knapper Not die Stiege hinab nach unten, in den Garten. Welch ein Anblick, das Weib mit dem wirren, spärlichen, schneeweißen Haar, nur mit dem Notdürftigsten bekleidet, die Hände ringend, Verzweiflung in den starren Augen, helfen wollend, aber machtlos, wie von Teufelskrallen festgehalten am selben Fleck. „Wo ist Stine, wer rettet Stine?" Das ist das Einzige, was sie noch zu denken vermag. Ja, Stine ist noch in ihrer Kammer, die neben dem Kuhstall liegt. Sie war aufgesprungen von ihrem Bett, sah, daß alles brannte und brach vor Schreck ohnmächtig zusammen. — Gierig reckt der Todesengel seine kalte Hand nach diesem jungen Menschenleben aus. Es muß seine Beute werden! — Hans ist der erste an der Brandstelle. Die alte, deren Anblick im ersten Augenblick wie eine Geislererscheinung auf ihn wirkte, schreit jetzt mit gellender Stimme: „Rette Stine, rette mein Kind! Sie ist gewiß noch in ihrer Kammer!" Dann bricht auch sie zusammen. — — „Herr Gott, die Türe ist fest verschlossen!" keucht Hans, mit Riesenkräften den starken eisernen Riegel zu sprengen suchend. Drinnen brennt es schon lichterloh. Es ist auch keine Sekunde Zeit zu verlieren. Wo bleiben denn nur die anderen? — Noch ein Ruck, ein gewaltiger mit unmenschlicher Kraft. Da kracht die eichene Türe in allen Fugen, sie ist zertrümmert, Hans kann hinein. Die Flammen versengen ihm das Haar, die Uniform beginnt zu brennen. Er achtet dessen nicht, ein Menschenleben gilt es zu retten, weiter weiß er in diesem Augenblick nichts. Da liegt die Ohnmächtige am Boden. Wenige Sekunden noch und der Todesengel hat seine Beute in Sicherheit Aber der auch dem Tode zu gebieten vermag, den Hs- soeben um seine Hilfe angefleht, der will es anders. — Stine Lorenzen ist gerettet. Hans trägt sie aus seine» starken Armen wie ein Kind aus den Flammen. — Der Moorbauer reißt seine Tochter an sich, und uia» hört nur den einen Satz von seinen zuckenden Lippen: „Zal vergelte dir Gott!" — Dann herzt er sein Kind, umarl^ Hans, überläßt die noch immer Bewußtlose den anderen s» versucht, in die Wohnstube einzudringen. Ueber 100 Tale» bares Geld liegt in der Schublade, Geld für die ZinszahlS! am 1. Juli. Der Nachbar ist inzwischen dabei, die Kühe mit RieD kräften aus dem Stall zu treiben, ein eitles Mühen. A eine, der er einen Sack über den Kopf gezogen, läßt ß hinauszerren. Doch auch die ist verloren, kann aber wenigsts vom Metzger noch verwertet werden. Wie der Riese B Eichhof — ja, wie ein Riese, der den Flammen zu trotzt wagt mit seiner Kraft, ist er beim Rettungswerk — auch im Pferdestall die beiden mit ihren Hufen wild sich schlagenden Perde hinaustreiben will, da kommt er f Fall und erhält einen Schlag gerade auf den Kopf. E Mensch von normaler Körperbeschaffenheit hätte ohne Zwes mit zerschmettertem Schädel tot dagelegen. Der Eichhop aber vermag sich wieder aufzuraffen und wankt, von gestützt, hinaus, blutüberströmt, schwerverletzt. Fortsetzung folgl. Liss l? - - - lichsten Dank. Rabenstein, den 13. Juli 1913. Frieda geb. Seiler. Reichenbrand, im Juli 1913. Für die uns anläßlich unserer Vermahlung in so reichem Maße dargebrachten Ehrungen und Geschenke sagen wir allen Ver wandten, Freunden und Bekannten, insbesondere dem Gesangverein „Arion" für das Ständchen am Vorabend, hierdurch unsern herz- willy Müller und Hrau geb. Müller. Für die uns anläßlich unsrer Vermählung in so reichem Maße dargebrachten Geschenke und Gratulationen sagen wir hier durch unsern herzlichsten Dank. Guido Neubert und Zrau k^ür dis uns arilsMab unserer F^srmablung in so rsiaksm Nasts dargskrasktsn llürrungsn und Esseüsnks Sägen nw allen unsern kerrlickstsn Dank. Besonders danken v/ir nook dem ^Onrsrtinavsrsin für das dar- gsbrssbts Ltändoksn sm ^orsbsnd. Oswald Müller und kwau geb. Srimmsr-Hlürnbsrgsr. Zsicksnbrand, im )uli 1913. rZZe ü/rs a/r/assZ^/r ü/rse/V/' LüFM /re/AZZr^/r Oa/r/d. Seso/ralerM Oa/rk rZem E'/r/re/'Fesa/rF^eZn »/vMZZrH- 6eZZ« /?oZZZ^ /Lx tZe/r srM/re/r Oesa/rF am pÄraSe/eiZ. „ . , . Z^ZecZa FxS. --aLensle/«, /aZt Z9Z3. Dank. Zurückgekehrt vom Grabe unseres einzigen geliebten Söhnchens Hugo Max sagm wir allen Bekannten und Hausbewohnern für die liebevolle Teilnahme und den reichen Blumenschmuck unsem herzlichsten Dank. Dir, lieber Hugo, rufen wir ein „Ruhe sanft" in die Ewigkeit nach. Johann Pächer und Frau. Reichenbrand, den 18. Juli 1913. IßsvklHursvktsi* gesucht. Dienst von 6 Uhr abends bis 6 Uhr morgens. Nüchterne und durchaus zuverlässige Bewerber, eventl. Halbinvaliden, mögen sich persönlich melden. kiMM-Mkö, Kel>s. llmU WWsMck ksiokenknsnck-OksmniLL. r Rundstuhlarbeiter r t bei hohem Lohne und dauernder Arbeit sofort gesucht. ! t kab8N8i6M6n IMotAgönfalmk, r * rrieärivb Winkler, Hardtstraße. * I Mklmedki' ima kaMeklki' bei hohem Verdienst und dauernder Arbeit gesucht. I kmM-Mks, Kein. llmU WenMölkeii. Einige FiMMeliilM erhalten gutlohnende dauernde Arbeit Kunick, Rabenstein, am Kalkwerk. 2 MgeWemW gesucht- Siegmar, Rosmarinstraße 25. Besetzerinnen, sowie ein Mädchen zum Zuschneiden sE L. weilanü, Rabenstein, Reichenbrander Str. 9. ' Geübte Besetzerinnen in die Fabrik, sowie Mädchen für leichte Handarbeit sofort gesucht. lVIoritr job» Kerger, Trikotagenfabrik, Siegmar. WWWHe zum Nähen und Rauhen werden aus gegeben. (Handnaht). Rabenstein. Were »An bei gutem Lohn gesucht. Otto KÜKtzr, Rabenstein. Strickerin gesucht, auch gebe Frauen Maschinen ins Haus. k". Wislanck, Reichenbrand. sucht Reichenbrand. Strickmaschinen. 8er Fingermaschinen mit gutlohnender Arbeit werden ausgegeben. k*sul TLeinei», Rabenstein. Einen WMiAn Weiter für leichte Arbeit sucht Stanzwerk, Siegmar. Eine Frau für Sonnabends einige Stunden zum Reinemachen gesucht. Zu erf. bei Herrn Gutsbesitzer Karl Uhlig, Reichenbrand, Hofer Straße 741. Zeitungsträger für Reichenbrand gesucht. Meldung^ A Reichmann, Reichenbrand, Hofer (Wartburg) erbeten. 16- bis 18Mr. MB für kleinen Haushalt sucht , Reichend^ Frau sucht Beschastigullg in Waschen und Scheuern. « Siegmar, Friedrich-August-M^ Schöne Halb-EW mit Garten ab 1. Oktober zu verm'^ Lrnol rieäler, Reichenbrand, Stelzendorfer^ Eine SIM ml MB sofort zu vermieten Relchenbrand, Hofer StraA^ Große sonn. Stube zu vermiß, Siegmar, Hofer Eine Halbetage sofort oder später zu vermieten . r Siegmar, Kronprinzenstra^ Wtzm scemkl. HMeB per 1. Oktober zu vermieten , l Siegmar, König-Albert-Straße^ Eine kleine MhnM . zu vermieten. Zu erfahren bei Meis meister Lolmann, Neustadt. Schöne Halbetage» bestehend aus 2 Zimmern, Schlafzi^Ä Küche und Zubehör per 1. Oktober p wert zu vermieten Reichenbrand, Hofer Halb-Etage zu vermieten für 1. Oktober Reichenbrand, Hofer StraU^ Eine Halb-Etage, für 1. Oktober oder früher zu vec^ Reichenbrand, Hobensteiner ksils°5ckokola6ö in großer Auswahl. n Selbmann, Neustadt, Nr zA 8n allen MkeliM! Wohnung liegt WÜ' Nur suchen! Das Rohprodnkten-Geschaft^ kick. Usknel, Reichenbr^ Stelzendorfer Straße Nr. 5, kauf» HausundJndustrie-AbfälledgK Boden- und Kellerkram zu v sten Tagespreisen ein und bitter geehrten Einwohner von Reichens und Umgebung um güt.Unterstütz^