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Nagt zu Nr. 18 des Wochenblattes für WenkM, Sieginar, Neustadt, Nabeusteiu uud Nottluss. Sonnabend, den 19. April 1913. W WM SelLulLwaren 8i'6gman, ^.imbaokei' 81N3886 5 Empfehle bei reichhaltigster Auswahl Herren- und Damen - Schnür-, Knopf- und Schnallenstiefel in eleganten und modernen Paß formen, Kinderschuhe und -Stiefel in allen Fassons und Ledersorten. Turnschuhe und -Stiefel, Sandalen, Haus-, Spangen-, Lack- undHalbschuhe in braun und schwarz. SW- Braun« Marten. "Wg Reparatur«» werden, einschließlich von Gummi- schuhen, jederzeit schnell und sauber ausgeführt VOgNSO IN LÜ6N k^sislagon, ewMeM im kinrvi-Vvr-IrLuf KIr1ivngv»eII»vk»ß1 vöMedb evMedrkMkrki VVIIVLI» tlruver 8c Lomp. Milly Aurich Chemnitz !z Nicolaistraße 3, Dachrinne «L. Zigarren-Spezialgeschäft. »L. 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Anwesend: Der Gemeindevorstand und 20 Mitglieder. 1 ., wird Kenntnis genommen, von dem Stande verschiedener Armensachen und den geforderten Mehraufwendungen für auswärts wohnhafte hierorts Unterstützungsberechtigte; die Mehraufwendungen werden bewilligt und entsprechende Maßnahmen beschlossen; ebenso wird eine neue Unterstützung nachträglich bewilligt. 2 ., wegen Reparaturen im Armenhause wird der Bauausschutz beauftragt, Besichtigung vorzunehmen und das Erforderliche in die Wege zu leiten. 3 ., wird Kenntnis genommen: s) von dem Ablauf der Einbruchs- Versicherung. Dieselbe wird auf 10 Zähre emeuert; b) von einem Kaufangebot und c) von dem Eingang der statischen Berechnungen für den Hochbehälter. 4 ., berichtet der Vorsitzende über die Verhandlungen wegen der Darlehnsaufnahme in der Wasserleitungsangelegenheit. Ls wird beschlossen, die Erörterungm und Verhandlungen sortzusetzen. 5 ., der Entwurf der Wasserwerksordnung, welcher sich gedruckt in den Händen der Herren Gemeinderalsmitglieder befindet, wird nach einigen unwesentlichen Abänderungen einstimmig genehmigt. 6 ., in einer Bausache wird die geforderte Sicherheit erneut fest- gestellt und sich mit der Eintragung einer Sicherheitshypothek ein verstanden erklärt. 7 ., wird eine Pfandentlassung betreffs einer Sparkassenhypothek nach Vorschlag des Sparkassenausschusses ausgesprochen. 8 ., gegen eine Grundstücksabtrennung sind in volkswirtschaftlicher Beziehung Bedenken nicht zu erheben. 9 ., das Arzthonorar und die Gewährung von Stillprämien für die zu errichtende Fürsorge- und Beratungsstelle für Mütter und Säuglinge durch den Hausväterverband für die Parochie Rabenstein wird auf 1 Jahr versuchsweise unter der Voraussetzung übernommen, daß der Gemeinderat von Rottluff ebenfalls zusttmmt, auch der Erlaß einer ortspolizeilichen Bestimmung, daß Ziehmütter ihre Ziehkinder in gewissen Zeiträumen dem leitenden Arzt in der Fürsorgestelle vorzustellen haben, beschlossen. Die Verteilung der Lasten zwischen Rabenstein und Rottluff soll nach der Geburtenziffer im voraus gegangenen Kalenderjahr erfolgen. 10 ., die Bedürsnisfrage zur Übertragung einer Schankkonzession wird einstimmig anerkannt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zv Reichenbrand vom 12. bis 18. April 1S1S. Geburten: Dem Lackierer Max Eugen Förster 1 Tochter. Aufgebote: Der Werkmeister Ernst Oskar Berndt mit Ernestine Pauline veno. Franke geb. Lochmann, beide wohnhaft in Reichenbrand. Sterbefälle: Die Privatiere Christiane Wilhelmine verw. Köhler geb. Bauer, 88 Jahre alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rabenstein vom 3. bis 17. April 1913. Geburten: Dem Handschuhwirker Louis Paul Schubert 1 Sohn; dem Maurer Emil Hermann Münch 1 Tochter. Hierüber 1 unehel. Mädchen. Aufgebote: Der Kutscher Bruno Max Klemm, wohnhaft in Raben stein mit Lina Clara Rülke, wohnhaft in Chemnitz; der Metall, warenfabrikant Rickard Louis Wüller, wohnhaft in Chemnitz mit Martha Marie Ranft, wohnhaft in Rabenstein. Eheschließungen: Der Eisenbahngehilfe Georg Fritz Liebers, wohn- Haft in Lugau mit Ella Anna Sttmpel, wohnhaft in Rabenstein'; der Färbereimitbesitzer Hugo Alfred Wolf, wohnhaft in Franken- berg mit 2da Martha Nestler, wohnhaft in Rabenstein. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rottluff vom 11. April bis 17. April 1913. Geburten: Dem Zimmermann Ernst Volkmar Zscherp 1 Sohn. Aufgebote: Der Stratzenbahnarbeiter Ernst Paul Froß in Chemnitz mit Elsa Anna Schulze in Rottlusf. Ster befülle: Der Gußputzer Ernst Paul Mehlhorn, 43 Jahre alt. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am Sonntag Cantate den 20. April 1913 Vorm. Vrd Ahr Predigtgottesdienft. Nachm. 2 Uhr Ausflug des Fungfrauenveretns nach der Tannmühle. Sammelpunkt die Turnhalle. Montag Abend 8 Uhr Zungsrauenverein bei der Schwester. Dienstag Nachm. 2 Uhr Großmütterchenverein. Mittwoch Nachm- 2 Uhr Kinüerschule in Siegmar. Parochie Rabenstein. Cantate: 9 Uhr Predigtgottesdienst. Hilfsgeistlicher Gebhardt. 11 Uhr 2. Christenlehre für die Jungfrauen. Pfarrer Weidauer. Mittwoch, den 23. April abends 8 Uhr evang. Zungfrauenverein im Pfarrhause. Donnerstag, den 24. April abends 8 Uhr evang. Zünglingsverein im Pfarrhause. Wochenamt vom 21.—27. April Hilfsgetstlicher Gebhardt. Und dennoch! Roman von I. Duesterbek. (Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „O, nicht verloren, mein Hellmuth, mein Herz ist dasselbe geblieben; aber ich kann es dir nachfühlen, was du empfindest; es ist, als wäre dir etwas Liebes gestorben, nicht wahr? Ach, ich habe das nicht überlegt, dachte mir nur Freude für dich. Nun bin ich bitter bestraft; es wird nie mehr werden, wie es war." Frida und der Baron, die auf ein jubelnd hereinstürmendes Brautpaar gewartet hatten, kamen näher, um es zu holen. Zu ihrem Erstaunen erblickten sie Margots verweintes Gesichtchen und den Schatten auf Hellmuths Stirn. „Was ist los?" rief der Baron. „Habt ihr euch schon gezankt? Was soll das bedeuten?" Hellmuth ergriff das Wort und erzählte, es wäre ihm im ersten Augenblick schmerzlich gewesen, daß er seine kleine Marie verloren und es mit einer Baroneß zu tun haben sollte, was ihm fern gelegen. Sie sei ihm dadurch fremd erschienen und das hätte „Marie", wie er sie noch nannte, natürlich gekränkt und zu heißen Tränen veranlaßt. „Haben Sie Geduld mit uns, Herr Baron, es wird noch alles gut werden. Auch muß ich noch ein leises Gefühl der Demütigung überwinden lernen, denn es ist nicht leicht für einen Mann, das Bewußsein zu haben, wochenlang, wenn auch in der besten Absicht, getäuscht worden zu sein!" Margot war zu Frida geeilt, lehnte sich an ihre Schulter und flüsterte: „O Frida, ich fühle, ich bin ihm nichts mehr; die kleine schlichte Marie nur besaß sein Herz." — „Potz Blitz!" rief nun der Baron in seiner derben Art, seid ihr ein verdrehtes Volk; anstatt bis über die Ohren glücklich zu sein, macht Hellmuth ein sentimentales Gesicht und unsere Kleine schwimmt in Tränen. Seid ihr nun eigentlich verlobt oder seid ihr es nicht? Der Teufel werde daraus klug!" Hellmuth nahm leise lächelnd Margots Hand und sprach: „Wir sind es, wenn wir Ihrer Zustimmung sicher sind!" „Nun, dann ist ja alles gut und wir können zu Tisch gehen, das Brautpaar leben lassen und Brüderschaft trinken. Merke dir das, Hellmuth, das war eine Ueberraschung, nicht? So etwas passiert nicht alle Tage." Dann ernst werdend, fuhr er fort: „Nachdem wir dann vom Tisch aufgestanden sind und ein wenig geruht haben, gebietet mir die Pflicht, einen Brief des verstorbenen Onkels zu öffnen und vorzulesen. Er wurde mir mit der Weisung übergeben, ihn nur dann zu öffnen, wenn Hellmuth und Margot ein Brautpaar ge worden und der heißeste Wunsch des alten Strehlen in Erfüllung gegangen wäre." Man begab sich in den Saal, in dem die festlich geschmückte Tafel ihrer harrte. Archimbald und Hänschen waren ge kommen und letzterer überreichte dem Brautpaar einen von Frida schon bestellten Strauß mit den zugeflüsterten Worten: „Ich gratuliere euch!" worauf die beiden Herren sich als Schulfreunde begrüßten. Frida hatte Archimbald schnell ver ständigt und alle bemühten sich, eine heitere Stimmung hervorzuzaubern, was ihnen auch zum Teil gelang. Nach den üblichen Hochs ans das Brautpaar hob Frida die Tafel auf und der Baron schlug vor, daß sich jeder ein bequemes Eckchen suchen sollte, um ein Stündchen zu ruhen, damit man in der richtigen Stimmung an das Oeffnen des Briefes gehen konnte. Archimbald wollte Hellmuth auf Fridas Wunsch auf sein Zimmer führen, doch zog dieser es vor, sich den Park anzusehen und dort eine Laube als Ruheplatz zu wählen. Frida nahm Margots Arm und beide verließen ebenfalls den Saal, um sich auf ihre Zimmer zurückzuziehen. Hellmuth litt es nicht lange auf seinem Ruheplatz und er begann die Treppe des alten Turmes zu ersteigen, um seine Blicke von der Höhe desselben umherschweifen zu lassen. Oben war es dämmerig und er stand dicht an die Brüstung der niederen Bogenfenster gelehnt. Wie so ganz anders hätte er sich den heutigen Tag gedacht; dort im Osten hatte man ihm gesagt, läge das Dorf, wo Mariens Eltern wohnten. Frei und glücklich hatte er nun von hier aus zu ihr eilen wollen, um sie von den Eltern zu erbitten. Ein Traum war es gewesen, nie würde er seine Kleine Wiedersehen, und wie könnte ihn eine Baronesse so lieben wie diese. Mechanisch drückte er die Hand auf das Herz, in dem er eine schmerz liche Leere zu empfinden meinte. Plötzlich schob sich eine kleine weiche Hand in die seine und ein dunkles Lockenköpfchen preßte sich an seinen Arm. Demütig mit leiser bittender Stimme flüsterte Margot: „Hellmuth, deine kleine Marie ist wieder da, komm wir wollen zu Tante Herbert reisen; sei nur wieder froh!" Ueberrascht fuhr Hellmuth herum und erblickte wirklich die kleine Marie, nur daß die Mütze fehlte, die den Nixen geopfert worden war. Gerührt preßte er sie an die Brust. „O, meine Kleine, habe ich dich wieder! Verzeih' mir, du gold'nes Herz, daß ich dich gekränkt hatte!" — „O, wie selig bin ich", flüsterte sie. „Nun bist du wieder ganz mein, Hellmuth; weißt du, was wir tun? Ich habe ein kleines Vermögen von Onkel erhalten, du bekommst ja auch etwas und damit gehen wir nach Amerika, erwerben