Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791) Sinfonie g - Moll KV 550 Mozart schrieb im )ahre 1788 in knapp anderthalb Monaten drei Sinfonien, die in Es-Dur, in g-Moll und C-Dur, die zu seinen bedeutendsten Werken gehören. Man nennt sie zusammen Mozarts »Sinfonische Trilogie» und will damit aussagen, wel chen Wert diese drei Werke in sich tragen. Die g-Moll-Sinfonie ist am 25. Juli 1788 beendet worden. In ihr tritt ein wehmütiges, der Trauer und der Klage zugewand tes Element zutage, das man bei Mozart, den man gern als den »Heiteren» oder den »Göttlichen» abstempeln möchte, zunächst garnicht vermutet. Aber schon im ersten Thema des ersten Satzes sind die Seufzer einer mit Leid erfüllten Seele nicht zu überhören. Auch der langsame Sat; enthält etwas Schmachtendes und Lei dendes und zeigt uns, daß Mozart auch in tiefere Schichten seiner Seele hinab steigt und sie ans Licht holt. Das Menuett läßt volkstümliche Töne aufklingen, vor allem hat das Trio Volksliederverwandschaft. Der Schlullsatj ist in einem trotzigen Ungestüm geschrieben, in ihm herrscht Unruhe und Anstrengung eines ringenden Menschen. Dieser Schlußsatz hat das Schwergewicht erhalten, das bisher nur die ersten Sätze seiner Sinfonien in sich trugen. Er ist geistig selbständig geworden und gibt dadurch dem gesamten Werk ein ganz anderes Ansehen. Von nun an ist die Sinfonie im allgemeinen ein Werk geworden, aus dem das künstlerische Glau bensbekenntnis seines Schöpfers herauszuhören ist. Beethoven hat gerade von die ser Mozartsdien Trilogie Entscheidendes gelernt. Mozart schrieb nach diesen letzten Sinfonien keine mehr, deshalb gellen sie in der musikalischen Welt als sein Ver mächtnis auf diesem Gebiet. Die g-Moll-Sinfonie (KV 550) hat darin ihren bevor zugten Platz.