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Trauen Sie sich also zu, Ihre Rolle durchzuführen und auch gegen jedermann, namentlich gegen Ihren jungen Herrn, Schweigen zu beobachten, so schlagen Sie ein!" Sie schüttelten sich kräftig die Rechte, wobei Frau Herbert sagte: „Wenn es der Herr Baron für recht und gut halten, was ich tun soll, bin ich um meines Herrn willen bereit. Aber Baroneßchen darf es nicht übelnehmen, wenn ich sie „du" nenne, ich bin eine resolute Frau, und übernehme ich etwas, führe ich es auch durch." „Du närrisches Tantchen", rief diese, „ich bitte dich ja darum, und werde dir schon zu schaffen machen, daß du mich allen Ernstes auszanken sollst!" „Ich vertraue Ihnen meine kleine Nichte ruhig an, liebe Herbert, Sie werden über sie wachen und sie stets in Ihrer Nähe behalten, hoffe ich. Sie ist noch recht kindisch, wird sich aber gern von Ihnen leiten lassen. Das versprichst du mir, Margot. Daß du Wort halten kannst, weiß ich bereits, jetzt gehe und ziehe dich um, die Leute hier dürfen dich in dem Kostüm nicht sehen; aber bei Frau Herbert triffst du dann in demselben ein." „Gut, Onkelchen, ich tue alles, was du willst; ich bin ja so glücklich, daß du auf meine Idee eingegangen bist, ebenso Frida. Gern würde ich des lieben Graf Wunsch erfüllen; aber blindlings „Ja und Amen" sagen, kann ich eben nicht", dabei sprang sie hinaus, sich im Abgehen wie ein Kreisel drehend. „Sieht sie nicht entzückend aus? fragte ihr Väschen. „Ein Glück, daß man sie für ein halbes Kind halten und darnach behandeln wird. Jetzt kommen Sie aber mit uns, Frau Herbert, und stärken Sie sich nach der Reise; auch Väterchen scheint dem Verschmachten nahe. Ist es nicht so, Papa? " Währenddessen stand Margot in ihrem Zimmer vor dem Spiegel und betrachtete sich noch einmal lächelnd, ehe sie den Anzug ablegte. Er bestand aus einem kurzen, blauen Rock, der die zierlichen Füßchen frei ließ, einer weißen Bluse, schwarzem Mieder und einem hohen, weißen Häubchen, das die Fülle der dunklen Locken barg, bis auf einige Ringel, die sich über der weißen Stirne kräuselten. Wahrlich, die Kleine konnte zufrieden sein mit ihrem Anblick, war es auch augenscheinlich, denn sie lächelte ihrem Spiegelbild belustigt zu, während sie flüsterte: „Na warte, mein zukünftiger Herr Gemahl, gnade dir, läßt du es dir einfallen, an dem Stuben mädchen Gefallen zu finden." Als sie mit ihrer Toilette fertig war, eilte sie sofort zu den anderen, um die morgige Abreise zu besprechen und den Onkel und Frida zu bitten, ihr unter dem Namen: „Marie Herbert", oft zu schreiben, sie würde ihnen gleichfalls alles berichten. Am nächsten Morgen hielt der Wagen, der Frau Herbert hergebracht, wieder vor der Freitreppe. Margot umrahmte gerührt Frida und diese nahm Frau Herbert noch einmal das Versprechen ab, über Margot zu wachen, aber diese auch allerlei nützliche Dinge tun zu lassen; es könnte nicht schaden, wenn sie etwas lernte. Frau Herbert versprach zu tun, was in ihren Kräften stände, nahm Abschied und bestieg den Wagen. Margot in einem weiten Staubmantel, den sie über ihr Kostüm ge worfen, folgte, nachdem sie dem alten Baron zärtlich Lebe wohl gesagt und ihn bedauert, daß er nun niemanden habe, der Dummheiten mache; Frida sei so erschreckend vernünftig. „Nun, du wirst doch nicht zu lange Zeit zu deinem Studium brauchen", entgegnete der alte Herr. „Bis dahin muß ich mich zu trösten suchen. Sei recht vernünftig, Kleine, und mache Frau Herbert das Leben nicht zu schwer." Die Pferde zogen an und bald entzog eine Staubwolke das Gefährt den Augen der Nachblickenden. Fortsetzung folgt. Reichenbrand. Nach den Statistiken des hiesigen Einwohner meldeamts betrug die überschriebene Einwohnerzahl am 30. November 1912 : 4488. Im Dezember wurden 24 Zuzüge mit einer Personenzahl von 27 und 47 Fortzüge mit einer Personenzahl von 55 gemeldet, sodaß die derzeitige Einwohnerzahl unter Zurechnung von 9 Geburts- und Abrechnung von 7 Sterbefällen 4462 beträgt. Umzüge wurden 17 gemeldet. Neustadt bei Lhemnitz. Bei der hiesigen Sparkasse erfolgten im Monat Dezember 1912 155 Einzahlungen im Betrage von 36085 Mk. 28 Pfg., dagegen wurden 130 Rückzahlungen im Betrage von 59369 Mk. 97 Pfg. geleistet. Eröffnet wurden 17 neue Konten. Die Gesamteinnahme betrug 98029 Mk. 83 Pfg., die Gesamtausgabe 83233 Mk. 19 Pfg. und der bare Kassenbestand am Schlüsse des Monats 14796 Mk. 64 Pfg. Der gesamte Geldumsatz im Mon^ Dezember bezifferte sich auf 181263 Wk. 2 Pfg. Rabenstein. Nach den Statistiken des hiesigen Einwohnermel! amtes betrug die überschriebene Einwohnerzahl am 1. Dezember 19 5009. Im Dezember wurden 33 Zuzüge mit einer Personenzahl m 42 und 40 Fortzüge mit einer Personenzahl von 53 gemeldet, sod< die derzeitige Einwohnerzahl unter Zurechnung von 14 Geburts- ui Abrechnung von 4 Sterbefällen 5008 beträgt. Umzüge wurdm gemeldet. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Reichenbran! vom 31. Dezember 1912 bis 3. Januar 1913. Geburten: Dem Handarbeiter Albin Max Rother 1 Sohn. Aufgebote: Der Stanzer Paul Willi Moeckel mit Anna Margaret! Kutzenberger, beide wohnhaft in Reichenbrand. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Neustadt vom 28. Dezember 1912 bis 2. Januar 1913. Geburten: Dem Kutscher Max Otto Korndörfer 1 Sohn. Sterbefälle: Der Strumpfwirker Johann Gottlieb Arnold, 76 Jahr s 6 Monate, 20 Tage alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rabenstein vom 27. Dezember 1912 bis 3. Januar 1913. Geburten: Dem Fabrikarbeiter August Heinrich Adolf Kespol 1 Tochter; dem Kaufmann Paul Emil Simon 1 Sohn. Hierüb 2 unehel. Knaben. Eheschließungen: Der Maurer Josef Feierfeil mit Anna Sahner beide wohnhaft in Rabenstein. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am Sonntag nach Neujahr den 5. Januar 1913 Borm. 9 Uh Predigtgottesdienst. Am Epiphaniasfest Montag den 6. Januar a. c. Vorm. 9 Uh Predigtgottesdienst mit Feier des hl. Abendmahls. Beichte ^9 Uh Kollekte für die Heidenmission. Mittwoch Nachm. 2 Uhr Kinderschule in Siegmar. Parochie Rabenstein. Sonntag, den 5. Januar, 9 Uhr Predigtgottesdienst. Weidauer. Montag, den 6. Januar Epiphaniasfest, 9 Uhr Predigtgottesdiens Hilfsgeistlicher Gebhardt. (Kollekte für die Heidenmission). 11 Uh Festkindergottesdienst. Pfarrer Weidauer. 5.-8. Januar Pfarrer Weidauer. Wochenamt vom Januar Hilfsgeistlicher Gebhardt. * >> /Az cZZe u/rs a/rZ䧧ZZcA u/rsezez §//Z»e/'//oc/ne/Z LH/Ä/rFM ü/rA saFö/r mZz aZZe/r ü/rn/vr Oa/rL. /lozZZez ^4/b/zr u/rA />srz. Zm /a/ruaz 7972. Für die so überaus herzliche Teilnahme beim Tode unseres teuren Entschlafenen, des Herrn Isidor Ferdinand Schüßler, sagen wir hierdurch allen unseren herzlichsten Dank. Neustadt, den 31. Dezember 1912. Die trauernden Hinterbliebenen. Lcklorssrlekrlmgs für Ostern suchen viamanlwkl'kk Kkbn. ^evoigt Reichenbrand. kur die vielen Leweise fferrlicker Teilnahme beim HeimAanAe meiner inniAst^eüebten Oattin, unserer Aulen Tochter und LcbwieAertocbter, krau «KIMM läs Mier Zeb. Arnold saAen wir allen Verwandten, kreunden und Bekannten unsern ber^Iicbsten Dank. 3iexmsr und Lbemnitr, 31. Derember 1912. vennksnil dHüIIvi» nebst Litern und LcbwieAereitern. MnMer smi- WtzlliWiMii in die Fabrik werden sofort angenommen. Hern». Lsrtkel, Rabenstein, Chemnitzer Straße- Unäersrdeiter auf Hunger L Claus-Maschine bei festem Wochenlohn sofort gesucht. k'. werkel, Rabenstein. Whms Schulmädchen als Aufwartung gesucht. Reichenbrand, Nevoigtstr. 381. Mehrere Strickerinnen auf 12er Fingermaschinen für sofort in die Fabrik gesucht. Lruno vartdel, Handschuhfabrik, Rabenstein. Ein exakt arbeitendes AMckr-Mchtk sucht für dauernde Beschäftigung Diorit? kiMer Siegmar, Rosmarinstr. 36. Killt Schtlierfrm für jeden Sonnabend gesucht. Kutscherstube Reichenbrand. StlWs- M WeOlWMM, auch zum Anlernen, sucht sofort OsrL werkel, Siegmar, Hofer Straße 1s. Tüchtige WHMMN sowie ein jüngerer Packer per sofort gesucht. ^nlon vünnsebmiät, Siegmar, Rosmarinstratze 18. Ostern stellen wir wieder einen SMrulktt-LeWW ein. Gründliche Ausbildung! Gutes Fort kommen! kadensieiner ^spiervsrenfsdrik G. m. b. H. MMsorMl- M KenmArWIiW werden Ostern unter günstigen Bedingungen eingestellt. Metallgießerei ^oksnnv» üennig, Siegmar. Kin SWerWing wird für Ostern gesucht. Traugott Xaurnann, Schlossermetster, Rabenstein. Wir suchen je einen Dreherlehrling Schlosserlehrlmg Schleiserlehrlmg gegen wöchentliche Vergütung Kebl-üllei- Ukubei-t, Siegmar, Kronprinzenstr. 15, Armaturen- und Metallwarenfabrik. für Gießerei gesucht. Siegmar, Hofer Straße 15. BlOrulker-Lehrlins findet nächste Ostern unter günstigen Be dingungen bei mir Aufnahme. Lnnsl flivle, Reichenbrand. Zu 2^2 jährigem Kind wird größeres Schulmädchen gesucht. Siegmar, König-Albert-Str. 9,1 l. UMWg j» L, 2 Zimmer, Küche mit Alkoven, verschloss. Vorsaal, sofort oder später zu vermieten. Großer Garten billig zu verpachten. Reichenbrand, Nevoigtstr. 21. W.hm K.W o. WS erh. Siegmar, Limbacher Straße 51. Eine Wohnung mit Balkon und Garten und elektrischem Licht für 1. April zu vermieten. Lari Lupkor, Rottluff. Schöllt gr. -MtU mit Balkon und Garten fortzugshalber an ruhige Familie sofort oder per 1. April zu vermieten. 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