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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 19.1975
- Erscheinungsdatum
- 1975
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197500004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19750000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19750000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 19.1975
-
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- Ausgabe Nr. 9, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 21. März 1
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- Ausgabe Nr. 34, 24. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 37, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. November 1
- Ausgabe Nr. 40, 5. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 41, 12. Dezember 1
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Band
Band 19.1975
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von Uwe Feige, Franz-Mehring-Institut der Karl-Marx-Universität Leipzig Nach der Befreiung vom Faschismus erhielten die deutschen Antifaschi sten eine vielgestaltige und wirksame Hilfe durch die Sowjetunion. Eine Wesentliche Seite der internationalistischen Unterstützung der sowjeti schen Besatzungsmacht beim Aufbau eines neuen demokratischen Deutsch land stellte das Wirken sowjetischer Offiziere als Propagandisten und Lektoren dar. Mit ihrem propagandistischen Auftreten in Betrieben, auf Parteiversammlungen, in Universitäten und vor vielen anderen Gremien und Einrichtungen leisteten sie einen großen Beitrag zur Lösung der wichtigsten Aufgaben, die in den schweren Jahren des Neubeginns vor den fortschrittlichen Kräften unter Führung der KPD und SED standen: Politisch-ideologische Bildung und Erziehung der Werktätigen im Geiste des Antifaschismus und der kämpferischen Demokratie, im Geiste der Freundschaft zur Sowjetunion. Kennzeichnend für das ideele Chaos, in dem sich nach dem Untergang des „Tausendjährigen Reiches“ die Mehr heit der deutschen Bevölkerung befand, war ihr Wahn, unterworfen statt befreit worden zu sein, ihre gedankliche Identifikation des Endes des Hitlerstaates mit der Agonie des deutschen Volkes. Mit ihren durch die chauvinistische, nationalistische und antikommunistische Goebbelssche Propaganda geprägten Idealen hatten viele Deutsche das Interesse an der Zukunft verloren. Sowjetische Offiziere halfen der KPD Der Aufruf der KPD vom 11. 6. 45 war als einziges Programm einer deutschen Partei geeignet, allen Deutschen den Weg aus der Katastrophe zu zeigen. Indem es vom Faschismus in die Irre geleitete Menschen in das Aufbauwerk eines neuen, friedliebenden demokratischen Deutschlands ein- bezog, gab es ihrem Leben einen neuen Sinn und ihnen Gelegenheit, in faschistischer Verblendung begangene Fehler wiedergutzumachen. Bei der propagandistischen Unterstützung sowjetischer Offiziere für die KPD und SED und darüber hinaus für alle Antifaschisten lassen sich drei Aspekte unterscheiden: a) ihr Auftreten in der Partei der Arbeiterklasse, das vor allem der Durchsetzung des Leninismus diente, und der Partei half, eine wirksame Propaganda des Marxismus-Leninismus zu entfalten; b) das propagandistische Auftreten vor der demokratischen Öffentlichkeit; C) die Ausbildung von Kadern für den antifaschistisch-demokratischen Neuaufbau in den Antifaschulen, der Schule der SMAD in Königs-Wuster hausen und anderen Schulungs- und Bildungsstätten. \ Der hohe Wert und die Wirksamkeit der propagandistischen Tätigkeit so- wjetischer Polit- und Kulturoffiziere beruhte größtenteils darauf, daß sie die Menschen unmittelbar ansprach. Im Anschluß an Vorträge wie zum Beispiel die von Oberstleutnant Dymschitz und Major Patent kam es zu lebhaften und interessanten Diskussionen. Dank ihres großen politischen Wissens und gestützt auf die Erfahrungen ihrer Partei, der KPdSU, konn ten sowjetische Genossen nicht wenigen Suchenden den Weg und ihren Platz beim Neuaufbau der Gesellschaft zeigen. Für viele Deutsche wurde die Begegnung mit Gesandten aus dem Lande des Roten Oktober zu einem nachhaltigen Erlebnis, das ihre Haltung zur Sowjetunion und ihren Weiteren Lebensweg beeinflußte. Gerade darauf wies Gertrud Bobek in Ihren hochinteressanten Erinnerungen an Major J. N. Kowner, den ehe- maligen Stellvertreter des Kommandanten von Bautzen hin: „Genosse Kowner ließ keine Möglichkeit ungenutzt, den deutschen Menschen Ein blick in die Gedankenwelt und die politischen Absichten des Sowjet- Volkes zu geben. Mir schien, daß er sich jeden Augenblick bewußt war, wie stark die Vorstellungen der mit ihm in Berührung kommenden Men- schen über die Sowjetunion von seinem persönlichen Auftreten ab hingen.“ 1 ) Das Wirken sowjetischer Offiziere als Propagandisten und Lektoren bil- bet einen starken Stimulus für den ideologisch-theoretischen Klärungs- Prozeß in der KPD und SPD, der mit dem 5-Punkte-Programm vom 19. 6. 45 über die Zusammenarbeit beider Parteien einsetzte und zur Durchsetzung des „konsequenten Marxismus“ als der Vereinigungsgrundlage führte. Indem sie in Gesprächen, Diskussionen und auf Parteiversammlungen maßgeblich zur Klärung theoretischer Probleme, zur Anerkennung der unverfälschten Lehre von Marx und Engels und wichtiger Erkenntnisse des Leninismus (wie der Imperialismustheorie) sowie zur Abgrenzung vom Revisionismus beitrugen, hatten sowjetische Genossen direkten Anteil an der Schaffung der Einheit der Arbeiterklasse. Im Mittelpunkt: Freundschaft zur UdSSR Doch zunächst einmal standen im Zeitraum von 1945 bis 1947/48 die Zer schlagung des faschistischen Ungeistes, die Entlarvung der nazistischen geopolitischen und rassistischen Lehren und des Wesens der faschistischen „Weltanschauung“ und Politik im Zentrum der Propagandaarbeit sowohl der deutschen als auch der sowjetischen Kommunisten. Sie waren Voraus setzung dafür, die Menschen zur Lösung der Aufgaben des demokratischen Neuaufbaus zu befähigen. Dabei galt es, breiten Kreisen der Bevölkerung die revolutionären und humanistischen Traditionen der deutschen Arbei terklasse und des deutschen Volkes nahezubringen. Sehr ernst nahm und nimmt die KPD/SED den Kampf gegen den Antisowjetismus: „Nie wieder Hetze und Feindschaft gegenüber der Sowjetunion, denn wo diese Hetze auftaucht, da erhebt die imperialistische Reaktion ihr Haupt!“ 3) Wir wis sen, daß sowjetische Offiziere bereits in den ersten Nachkriegsmonaten an der Seite deutscher Antifaschisten über Charakter und Wesen des re aktionären Preußentums, von Faschismus und Militarismus sprachen und das Monopolkapital als den Hauptschuldigen am verbrecherischen zweiten Weltkrieg entlarvten. Leider ist dazu noch kaum gesichertes Material er schlossen. Nachweisbar hielt z. B. Mitte Mai 1946 Major Jakob Drabkin, der besonders in Berlin, Halle und Magdeburg wirkte, mehrere Vorträge. Zu einem Zentrum der Vortragstätigkeit sowjetischer Offiziere entwik- kelte sich das Haus der Kultur der Sowjetunion in Berlin. Allein 1947 wurden hier 474 Vorträge gehalten, bis Ende 1948 zählte das Haus eine Million Besucher. Die Palette der Vortragsthemen reichte zu dieser Zeit von solchen allgemein-politischen Charakters über Vorträge zur Ge schichte und Politik der Sowjetunion bis hin zu Fragen von Literatur und Kunst. Häufig traten im „Haus am Kastanienwäldchen“ besonders ab 1948 profilierte Mitarbeiter der Verwaltung für Information, als Referenten auf. So auch Leutnant (später Kapitän) W. A. Jermolajew, der in der SMAD für Kirchenfragen zuständig war, der „Metropolit von Karlshorst“, der in seiner klugen, bescheidenen Art in deutscher Sprache Vorträge be sonders zur Geschichte Rußlands hielt“. 4 ) Weiterhin traten auf: Major G. J. Patent, der e§ glänzend verstand, Probleme der marxistisch-leninisti schen Philosophie und Ökonomie zu erläutern, der Leiter der Verwaltung, Oberst S. I. Tulpanow, der es „verstand, in ruhiger, oft auch humorvoller Art gründliches Wissen über die Politische Ökonomie zu vermitteln“, Oberstleuntnant Naliweiko zu Fragen des wissenschaftlichen Sozialismus, „der seine Zuhörer durch ein außerordentlich gepflegtes Deutsch in Erstau nen versetzte“; Major Dymschitz, der „in gutem Deutsch zu Fragen der Literatur und der Kulturpolitik seine Vorlesung hielt“. Der Beginn einer 2. Etappe sowjetischer Propagandatätigkeit fällt in etwa mit dem 11., 12. und 13. Plenum der SED Mitte 1948 zusammen. Ausgehend vom erreichten Stand der Entwicklung der Arbeiterklasse und der anti faschistisch-demokratischen Umgestaltung konnte die SED auf die allsei tige Festigung der demokratischen Ordnung, den Ausbau ihrer sozialisti schen Elemente und die verstärkte ideologisch-weltanschauliche Arbeit orientieren. Die SED mußte dazu übergehen, den Marxismus-Leninismus systematisch und auf breiter Front in die Massen zu tragen, denn: „Eine Theorie wird zur materiellen Gewalt, wenn sie die Massen ergreift“. Dies stellte höhere Anforderungen vor allem an die Partei selbst. Es wurde notwendig, daß sich die SED in kürzester Frist zu einer Partei neuen Typus entwickelte. Die systematische Unterstützung der politisch-ideologischen Offensive der SED durch sowjetische Propagandisten setzte Mitte 1948 mit Vortragszyk len über die Geschichte der KPdSU ein. Von außerordentlicher Bedeutung waren weiterhin Vortragsreihen über Dialektischen und Historischen Ma terialismus (1948/49). Große Aufmerksamkeit schenkte die SMAD der Durchsetzung des Mar xismus-Leninismus an den Universitäten und Hochschulen. Dazu schrieb Generalmajor a. D. Prof. Dr. S. I. Tulpanow: „Besonders umsichtig mußte unsere Hilfe bei den Wissenschaftlern und Kulturschaffenden angewandt werden. Es konnten ideologische Diskussionen über die Grundlagen der marxistisch-leninistischen Theorie auf verschiedenen Gebieten der Wis senschaft und Kultur nur mit hochqualifizierten Referenten an Universi täten und Organisationen der Intelligenz geführt werden.“ 6 ) Mensch sein heißt, Menschen nützen Einen ganz entscheidenden Anteil am Durchbruch des Marxismus-Leni nismus an den Universitäten und Hochschulen der sowjetischen Besat zungszone Deutschlands hatten die philosophischen Vorlesungszyklen des damaligen Lektors in der Verwaltung für Information der SMAD, Major G. J. Patent. Die verdienstvolle Tätigkeit sowjetischer Offiziere als Propagandisten und Lektoren endete mit der Gründung der DDR. Ihre hohe erzieherische Wirksamkeit/und ihr selbstloser Einsatz sind zu begreifen im Zusammen hang mit ihrem humanistischen Werk, dem der Lehrer an den sowjeti schen Antifaschulen und spätere Gastprofessor in Leipzig, der verstor bene Oberstleutnant a. D. Nikolai Franzewitsch Janzen Ausdruck ver lieh: „Mensch sein im wahrsten Sinne des Wortes heißt geben, heißt an deren Menschen, dem Volk nach allen Kräften und Fähigkeiten nüt zen ... für die menschliche Gesellschaft leben und wirken und darin ... die erste Pflicht, das Wichtigste im Leben zu erkennen, dem alles andere zu unterordnen ist“. 0 ) Quellennachweis 1) Bobek, Gertrud, Schwerer Anfang in der befreiten Heimat, in: Im Zei chen des roten Sternes, Berlin: Dietz 1974, S. 438 2) Natürlich war die Propaganda nur ein Teil der politisch-ideologi schen Hilfe. Zu anderen Bestandteilen vgl. u. a.: Voßke, Heinz, Über die politisch-ideologische Hilfe der KPdSU, der Sowjetregierung und der SMAD für die deutsche Arbeiterklasse in den ersten Nachkriegsjahren (1945-1949), in BZG 5/1972, S. 725 ff. 3) Aufruf des ZK der KPD vom 11. 6. 1945, in: Revolutionäre deutsche Parteiprogramme, Berlin: Dietz 1965, S. 194 4) Vgl. Berner, Helene, Mit der Sowjetarmee nach Berlin, in: Im Zeichen des roten Sternes, Berlin; Dietz 1974, auch Körbel, Gerhard, Das Haus am Kastanienwäldchen, ebenda. 5) Tulpanow, S. I., Die Hilfe der Sowjetunion bei der demokratischen Neugestaltung deutscher Wissenschaft und Kultur nach 1945, in: Deutsch- land/Sowjetunion. Aus fünf Jahrzehnten kultureller Zusammenarbeit, Ber lin: Humboldt-Universität 1966, S. 187 6) Er lehrte den Sinn des Lebens, „Neues Deutschland“ vom 27.1.1973, S. 1 Als Deutsche haben wir Anteil an der deutschen Geschichte, wie wir als Europäer Anteil an der euro- Päischen Geschichte haben. Ja, wir bekennen uns ganz entschieden zu ihren fortschrittlichen Entwick- ungslinien, zu den Traditionen des Humanismus und der revolutionä- ren Arbeiterbewegung. Sie sind bei Uhs gut aufgehoben, werden ge pflegt und in unserer gesellschaftli- chen Praxis weiterentwickelt. So die DDR in der Tat das Werk Vieler Generationen. Doch die Ge schichte geht weiter, wir haben den Schritt von der bürgerlichen Nation 2ur sozialistischen Nation getan, In der geschichtlichen Kontinuität hat hier eine qualitative Verände- ung stattgefunden. Mit der Grün dung der DDR wurde die Heraus- Bildung der sozialistischen Nation als Prozeß in Gang gebracht, er Seht unaufhaltsam weiter und wird sich auch in den nächsten Jahrzehn- ten fortsetzen. Das ist nicht die Erage eines .Federstrichs“, sondern die Ingangsetzung eines revolutio- n ären Aktes.“ (13. Tagung des Zen- 'Maikomitees 12. bis 14.12.1974, S. 18) über die Enteignung der Kriegs- Verbrecher und Monopolherren, die Bodenreform, die Schaffung demo- kratischer Verwaltungsorgane ent- stand bekanntlich die DDR. Die gründung der DDR war bereits Er- Eebnis der beginnenden Durch- SStzung der volksdemokratischen Revolution. Hierdurch konnte auf unserem Territorium der Weg zum Sozialismus geöffnet werden. „In einem einheitlichen revolutionären grozeß vollzogen wir die antifa- sChistisch-demokratische Umwäl- „ung, legten die Grundlagen des So- ^alismus und nahmen die Gestal tung der entwickelten sozialisti schen Gesellschaft in Angriff (Auf ruf zum 30. Jahrestag der Befrei ung vom Hitlerfaschismus, ND v. 22. 1. 75 A-Ausgabe). Im Prozeß der Lösung der nationalen Frage inner halb der DDR bildete sich auf der Grundlage des Sozialismus der Zu sammenhang von Staatlichkeit, na tionaler Einheit und Elemente ethnischer Gemeinsamkeiten heraus. Mit dem Übergang von der revolu tionär-demokratischen Diktatur der Arbeiter und Bauern zur Diktatur des Proletariats erhob die Arbeiter klasse der DDR ihre Klassenlinie zum Typ der Nation. Sowohl für die Schaffung der Grundlagen des Sozia Klasse, Staat, Nation und Nationalität Soziolistische Nation und ethnische Beziehungen Von Prof. Dr. G. Horder, Franz-Mehring-Institut anderen sozialistischen Nationen in der sozialistischen Staatengemein schaft. (Ebenda, S. 32) Geschart um die UdSSR, entsteht in Gestalt der Staatengemeinschaft eine Gemein schaft freier Völker und Nationen. Sowohl für den Prozeß der Formie rung zur sozialistischen Nation und zur nationalen Einheit des Volkes der DDR als auch für unsere ver stärkte Annäherung an die anderen sozialistischen Nationen in der Staa tengemeinschaft ist die Herausbil dung ethnischer’ Gemeinsamkeiten der Bürger der DDR bedeutsam. Zu dieser Frage gibt es verschiedene Standpunkte. Zuweilen wird betont, daß man von neuen ethnischen Ge- sultat der materiellen und geistigen Tätigkeit mehrerer Generationen schließen ethnische Beziehungen auch Sitten, Gebräuche, Traditionen u. a ein. Außerdem enthält das Na tionalbewußtsein ethnische Mo mente. Unter Berücksichtigung des Gesag ten gehen wir davon aus, daß er stens wesentliche Elemente des Be wußtseins der ethnischen Zugehö rigkeit zur früheren deutschen Na tion im Denken unserer Bürger überwunden wurden und daß zwei tens das sozialistische National bewußtsein die ethnische Zugehörig keit zur sozialistischen Nation aus drückt. Zugleich muß beachtet wer lismus als auch für die sich auf die ser Basis formierende sozialistische Nation deutscher Nationalität war die ständige Sicherung des staatli chen Territoriums der DDR eine sehr entscheidende Bedingung. Bei der Sicherung des staatlichen Ter ritoriums, die zu Anfang der 50er Jahre begann und am 13. August 1961 vollendet wurde, erhielten wir entscheidende Hilfe durch die UdSSR und ihrer Armee. Mehr noch, dank der Politik der UdSSR konnte in allen Verträgen solch ein wichti ges Prinzip wie das der Unverletz lichkeit der territorialen Integrität der DDR durchgesetzt werden. Das war zugleich eine wichtige Bedin gung für die Durchbrechung der diplomatischen Blockade der DDR. Das staatliche Territorium der DDR bildet zugleich den Rahmen, worin sich die nationale Einheit des Vol kes der DDR formiert. Diese Ein heit drückt sich einerseits in der Gemeinsamkeit des Wirtschaftsle bens, des Territoriums und der Natio nalsprache in de. DDR aus. Insofern hat der sozialistische Typ der Na tion analoge Merkmale zum kapita listischen Typ der Nation. Anderer seits wird die soziale Qualität dieser nationalen Einheit durch die poli tisch-moralische Einheit desVolkes der DDR bestimmt. In diesem Prozeß spielte die Ende der 50er Jahre ent stehende Konzeption der ökonomi schen, politischen und ideologischen unabhängigen Entwicklung der DDR von der BRD eine sehr entschei dende Rolle. Jeder Schritt zur un abhängigen Entwicklung von der BRD war stets gepaart mit unserer verstärkten Annäherung an die UdSSR und die anderen sozialisti schen Länder. Erinnert sei hier an die „Erklärung der UdSSR vom 25. März 1954 über die Herstellung der vollen Souveränität der DDR“ wie an den folgenden Abkommen zwischen der UdSSR und der DDR auf wirtschaftlichem, politischem und geistig-kulturellem Gebiet. Das heißt, die Formierung zur sozialisti schen Nation und zur nationalen Einheit des Volkes der DDR ging und geht nur bei gleichzeitiger An- näherung an die UdSSR und die anderen sozialistischen Länder vor sich. Hierbei erhielten wir entschei dende Hilfe durch die UdSSR im RGW und in der sozialistischen Mi litärkoalition wie auch in anderen Bereichen des Zusammenlebens der Völker. Im Ergebnis der Lösung der meinsamkeiten der Bürger der DDR noch nicht sprechen könne. Andere vermerken zwar, daß das Gemein same zwischen den sozialistischen Ländern der Typ der Nation ist, re duzieren aber die ethnischen Be ziehungen unserer Bürger auf ge meinsame ethnische Merkmale mit Bürgern der BRD. Bei den genann ten Standpunkten wird entweder der den, daß die Deutschen in der DDR und die Deutschen in der BRD ge meinsame ethnische Merkmale, zum Beispiel die Sprache, haben. Unter dieser Bedingung geht die Heraus bildung neuer ethnischer Bezie hungen zwischen den Bürgern der DDR als ein außerordentlich kom plizierter und Jahrzehnte währen der Prozeß vor sich. nationalen Frage in der DDR traf der VIII. Parteitag der SED vor al lem zwei Verallgemeinerungen: Er stens fallen in unserer Republik die Gestaltung der entwickelten sozia listischen Gesellschaft und die For mierung zur sozialistischen Nation historisch zusammen. (Vgl.: Bericht des ZK an den VIII. Parteitag S. 32) Je stärker sich die entwickelte so zialistische Gesellschaft ausprägt, desto stärker werden die Grundzüge der sozialistischen Nation und die nationale Einheit des Volkes der DDR hervortreten. Zweitens bildet der Hauptweg zur Gestaltung unse rer nationalen und internationalen Beziehungen die Annäherung der so zialistischen Nation der DDR an die Frage ausgewichen oder das DDR- Spezifische im Sinne des Ethnischen außer Acht gelassen. Aber seine Hervorhebung ist bedeutsam in der ideologischen Auseinandersetzung mit dem „gesamtdeutschen Nationa lismus“ des BRD-Imperialismus. Wir möchten unseren Standpunkt unter folgenden Gesichtspunkten, zusam- menfassen: Ethnische Beziehungen sind das Re sultat der materiellen und geistigen Tätigkeit mehrerer Generationen. Insofern dürfte das Ethnische mehr ausdrücken als nur Sprache und Na tionalität, obgleich Sprache und Na tionalität die wesentlichsten ethni schen Merkmale sind. Aber als Re- Am deutlichsten treten u. E. ethni sche Momente in der Entwicklung des sozialistischen Nationalbewußt seins der Bürger der DDR hervor. Es ist dies das Bewußtsein von un serem Platz unter den Völkern, den die Bürger der DDR unter Führung der Arbeiterklasse mit der SED an der Spitze erworben haben, wie auch das Bewußtsein über den hi storischen und geistig-kulturellen Wert unserer sozialistischen Ent wicklung. Sowohl im sozialistischen Erbe als auch im sozialistischen Na tionalbewußtsein, das seinem We sen nach internationalistisch und sozialistisch zugleich ist, drücken sich neue ethnische Momente aus.
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