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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 19.1975
- Erscheinungsdatum
- 1975
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197500004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19750000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19750000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 19.1975
-
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Band
Band 19.1975
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4 Kulturspiegel 28. Mörz 1975 UZ große AN PABLO NERUDA Aus den grünen äugen deiner araukanischen erde weinen rote blutstropfen auf den chilenischen mond der in regennächten die spur der mörder festhält und unter schmerzvollem Verlust den widerstand gebärt. Aus deinem haus La Chanscona trägt der wind den geruch von brand und Zerstörung nach Santiago und ins tal von Parral. Und als begleiter schützt er die unsichtbaren die auf den armenfriedhof tragen deine blumen und deine gedichte. Aus deinen gedichten steigt die kraft die den ozean bewegt und wellen ertränkt braune Satrapen Dein gesang wird sprengen die ketten der gefangenen und pflanzen die chilenische rose in straßen, die wieder Cueca tanzen. Dirk Joschko NARODNOJE GULJANJE Narodnoje Guljanje — das Volk spaziert! Das ist kein Demonstrieren und doch wird demonstriert, was jeder fühlt an diesem Tag — Das Herz blinkt in den Augen, dec Stolz, die Fröhlichkeit. Narodnoje Guljanje — Das Volk spaziert vom Stadtsowjetgebäude unter tausend Lichtern hinunter bis zu Lenin. Auf dem großen Platz eine Ehrenrunde und zurück. Welch Menschenstrom? Die Strudel packen mich. Narodnoje Guljanje — das Volk spaziert ganz unorganisiert in langen, kurzen Reihen, in Gruppen und zu zweit, laufend, singend, tanzend, Harmonikas im Streit. Narodnoje Guljanje — das Volk spaziert bis in die späte Nacht. Ach FAUST, mehr als du erträumtest, hab ICH heut gesehen. Und mehr als ich geahnt, hat DIESES Volk hier vorgeführt. Narodnoje Guljanje — Das Volk spaziert! Geschehn am 7. November in Moskau, Gorkistraße. Dieter Wagner (ANW) HERBST Am schlimmsten ist, ohnmächtig zu sein und bitter schmeckt der Wein dieses goldenen Herbstes, dessen blätterbunte Sonnentage keine Ruhe tragen. Am schlimmsten ist, untätig zu sein an Sonntentagen und bei Wein, wenn diese Nachricht durch die bunten Blätter bricht. Wein und Sonne! Fürchte mich zu gebrauchen diesen Luxus ohne eine Tat für Dich — Genosse Chile! Nicht mit der Faust, nicht mit der Waffe, die ich lieber getragen — doch mit der Feder bei Wein an blätterbunten Sonnentagen. Dieter Wagner (ANW) tur der DDR) eanstaitungsvorseh. Alte Handelsbörse, Naschmarkt Vorverkauf in der Leipzig-Informa tion, Musikalienhandlung Oelsner' und Hauptabteilung Kultur. Eintritt: 3,05 Mark FDJ-Studentenklub Mathematik FDJ-Studentenklub Geschichte Klub der Wissen schaftler und Kultur schaffenden 17. April Lehrstühle stellen sieh vor: 1, Geschichte der DDR 2. Marxistisch- leninistische Geschichtswissenschaft 9. April 19.30 bis 20.30 Uhr, Zentraler Treff punkt Leiter, anschließend Diskothek mit kulturellen Darbietungen Einlaß am 8. und 9. 4. nur auf Ein ladung • 24. April Lehrstühle stellen sich vor: 1. Geschichte der KPdSU/SWS 2. Geschichte der deutschen Arbei terbewegung von den Anfängen bis 1945 Studio Poesie 30. April 19.30 Uhr, Brecht-Songprogramm „Über Freundlichkeit“ Premiere 28. April „Das aktuell-politische Argument“ Wahlen in Portugal 30. April Diskothek im Heim Internat Marienbrunn, Arno-Nitz sche-Str., Haus 2 8. und 10. April Kulturwettstreit der Grundorganisa tion 26. April 18.30 Uhr und 21 Uhr (Anrechtsver anstaltung), „Provinzanekdoten“ 27. April 19 Uhr, „Provinzanekdoten“ Spielstätte ist jeweils die Mensa Ernst-Beyer-Haus in der Ernst- Schneller-Straße, Vorverkauf Haupt abteilung Kultur. Eintritt: 3,05 Mark Klub der jungen Arbeiter und Angestellten 701, Ritterstraße 16 2. April Zu Gast im Klub: Maja Polland, Chansons, Songs und heitere Lyrik 8. April Tag des jungen Arbeiters 15 Uhr, zentrale Veranstaltung mit jungen Neuerern und Vertretern von Jugendobjekten 18.30 bis 22.30 Uhr, Solidaritätsver anstaltung Internat Tarostraße 3. April 19 Uhr, Klubraum 7, Musikabend: Ludwig van Beethoven 10. April 19 Uhr, Klubraum 7, Forum über China und den Maoismus 15. April 19 Uhr, Klubraum 7, Veranstaltung zum 450. Jahrestag des deutschen Bauernkrieges und des 450. Todes tages von Thomas Müntzer 22. April 19 Uhr, Klubraum 8, Diskothek 27. April Wohngebietsfest Mensa Kalinin 5., 12., 19. und 26. April 19.30 Uhr, Tanz Eintritt: 2,10 Mark 16. April 19.30 Uhr, Reihe Neue Kunst. Der Schriftsteller Günter Kunert liest 23. April Die Erstausgabe der Leningrader Aquarelle Maria Sybilla Merian Es stellt vor: Peter Fix (Neudruck lektor im Verlag Edition Leipzig) FDJ-Studentenklub „PUK" Internat Lößnig, Johannes-R.-Be- cher-Str., Haus 2, Kellerklub 22. April 20 Uhr, Der Demokratisierungsprozeß an der Leipziger Universität, Diskus sionsabend mit Prof. Dr. Schulz 25. April 19.30 Uhr, Gruppe MTS, Berlin, zu Gast bei PUK Leipziger Universitätschor 14. April 19.30 Uhr, Thomaskirche, Matthäus- Passion von Johann Sebastian Bach (Studentenanrecht, ausverkauft) 4, April 19.30 Uhr, Aufruf und Mahnung. Carl Hofer (1878—1955) zum 20. Todestag. Es spricht Rainer Behrends Veranstalter: Hochschulgruppe des Kulturbundes 7. April 19.30 Uhr, Eine musikalische Galerie alter Meister. Aus der Arbeit der „capella fidici- nia“. Es spricht der Leiter der Gruppe, Dr. Hans-Grüss Veranstalter: Hochschulgruppe des Kulturbundes 9. April 19.30 Uhr, Fbrum des Monats. Drei Jahrzehnte revolutionärer Um gestaltung unserer räumlichen Um welt. Es spricht Prof. Dr. h. c. Her mann Henselmann (Mitarbeiter der Bauakademie der DDR und des In stitutes für Städtebau und Architek- Studiobühne 4. April 20 Uhr, Mensa Ernst-Beyer-Haus, Ernst-Schneller-Str. 6, „Philoktet“ von Heiner Müller Eintritt: 3,05 Mark, Vorverkauf Mu sikalienhandlung Oelsner, Neumarkt, und HA Kultur. 25. April 18.30 Uhr und 21 Uhr, „Provinzanek doten“ von Alexander Wampilow, Premiere 701, DimitroffStraße 30 Die Kleine Galerie zeigt im April und Mai die Ausstellung „Studium Leipziger Künstler in der Sowjet union“, ein Querschnitt durch zwei Jahrzehnte Studienaufenthalte im Lande Lenins 8. April Eröffnung der Ausstellung durch den Kustos der KMU, Rainer Behrends Veranstalter: Hochschulgruppe des Kulturbundes Kabarett die academixer" 1. April 19.30 Uhr, Zentralstadion, „Agit-Pro und Kontra“ (ausverkauft) 2. und 16. April 19.30 Uhr, Leipzig-Information, „Agit-Pro und Kontra“ Vorverkauf in der Leipzig-Informa tion Eintritt: 3,05 Mark Anrechtszyklus Schriftstellerlesungen Neue Musik 15. April 19.30 Uhr Leipzig-Information. Es liest der Schriftsteller Günter Kunert. Der Frei verkauf der Karten erfolgt zehn Tage vor der Veranstaltung in der Leipzig-Information. FDJ-Studentenklub Chemie Internat Straße des 18. Oktober 31, Klubraum 2a 3. April 19.30 Uhr, Fotomeditationen mit Georg Hornung, Leiter des Foto zirkels Anrechtszyklus Film 3. April 18.30 Uhr, Filmtheater Casino. Es läuft der Film „Solaris“. Anschließend Diskussion mit dem Filmpublizisten Fred Gehler in der Zentralmensa. 16. April Zum Thema „Jugendkriminalität“ findet ein Gespräch mit einem Ver treter aus der Sektion Rechtswissen schaft statt. 23. April Zu Gast im Klub: Die Songgruppe des Zentralen Klubs „Artur Becker“. 30. April Militärpolitisches Forum anläßlich des 30. Jahrestages der Befreiung mit zwei Angehörigen der NVA Die Veranstaltungen, soweit nicht anders vermerkt, beginnen 19 Uhr, anschließend Diskothek bis 22 Uhr. 5., 12., 19. und 26. April Diskothek von 19 bis 24 Uhr. 25. April 19.30 Uhr, Schriftstellerporträt: Han nelore Pech 29. April 19 Uhr, Diskothek 30. April KMU-Ensembles im Klub: Scholo chow-Abend mit der Studiobühne des Poetischen Theaters „Louis Fürn- berg“ Kabarett „Pfeffermühle 701, Thomaskirchhof 1. April 18.30 Uhr und 21.30 Uhr, Karl Hermann Roehricht, Berlin: Monolo- löge und Balladen eines Malers Eintritt: 5,05, 7,05 und 9,05 Mark. Karten über Hauptabteilung Kultur, 701, Ernst-Schneller-Str. 6, Tel. 3 04 89. 3. April 22 Uhr, Gastspiel des Kabaretts „Die Lachkarte“, Dresden: Immer Feste“ Eintritt: 3,05, 3,55 und 4,05 Mark, Karten über Hauptabteilung Kultur, Tel. 3 04 89. n den Straßen von Essen hing im Frühjahr 1974 ein Plakat. Die DKP rujt zur Maikundgebung auf. Es E spricht Manfred, Kapluck. F Es singt Franz Josef De genhardt. Manfred Kap luck ist der Vorsitzende des DKP- Bezirks Ruhr/Westfalen. Franz Josef Degenhardt unter anderem ein Ver fasser, Komponist und Sänger poli tischer Lieder. Das Plakat hätte auch in Hamburg hängen können oder in Köln. Statt Kapluck und Degenhardt hätte man vielleicht die Namen Her bert Mies und Dieter Süverkrüp oder Hermann Gautier und Fasia Jansen lesen können. Dank des „Fe stivals des politischen Liedes“, das zu einer schönen Tradition zu wer den verspricht, der Initiativen des Fernsehfunks, von „Amiga“ und Zeitungen sowie Zeitschriften sind diese der DKP nahestehenden „Po litbarden“ — wie sie sich selbst mit unter nennen — in der DDR nicht mehr unbekannt. 1972 wagte sich der Aufbau-Verlag etwas zaghaft mit einer Edition politischer Lieder von Degenhardt, Hüsch und Süverkrüp hervor. Dem Buch, das unter dem poesievollen Titel „Und wenn der Mond dann rot ist ...“ (Rezension WZ Leipzig, H. 2/1974, S. 225 f) er schien, war ein reißender Absatz beschieden. Vielleicht hat das den Leipziger Reclam-Verlag bewogen, eine Anthologie herauszugeben, die er selbst als „die bisher umfassend ste Bilanz volitischer Lyrik aus der BRD und Westberlin" annreist. Das ist sie auch. Bot der Aufbau-Ver lag Gelegenheit, lediglich einige Lieder von drei Autoren kennenzu lernen, wartet der Reclam-Verlag mit den Gedichten und Liedern von 101 Verfassern (einschließlich der Gruppen) auf. Ihr Verzeichnis reicht von Therese Anegloff, deren Geburts datum sich im Gegensatz zu den al ler anderen offenbar nicht feststel len ließ, über Heinrich Böll, Die Conrads, Hans Magnus Enzens berger, Floh de Cologne, Erich Fried, Hanns Dieter Hüsch, Dietrich Kitt ner, Peter Schütt und Hannes Stütz bis zu dem 1944 geborenen Peter- Paul Zahl. Der Untertitel — politi sche Lyrik — ist jedoch nicht ganz exakt, denn es handelt sich um eine ganz bestimmte Lyrik, die man eventuell revolutionär — allerdings nur zum Teil — oder linksgerichtet — etwas zu verschwommen — nennen könnte. Der Verlag fand das einigende Band in der Feststellung, DENKZETTEL Politische Lyrik aus der BRD und Westberlin, herausgegeben von Anni Voigtländer und Hubert Witt; Vorwort von Klaus Schuhmann, Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1974, 556 Seiten. Glanzbroschur. 3 Mark daß allen „das Engagement für pro gressive Veränderungen des gegen wärtigen westdeutschen Gesell schaftssystem“ gemeinsam sei. Diese Formulierung eignet sich für den Untertitel natürlich nicht. Die Überschriften für die Abschnitte sind mit denen eines Gedichtes identisch (Die nächste Vergangen heit, Rechte im Rechtsstaat, Chef- wörte) oder lehnen sich an die Ge dichte stark an. Sehr zu begrüßen ist,, daß alle Autoren mit knappen biographischen Angaben vorgestellt, werden. Wenn der Hammer der Kri tik. 1 geschwungen werden muß, so deshalb, weil die Herausgeber aus sicherlich überlegten aber nicht zu akzeptierenden Gründen auf jegli che Erläuterungen zu den Liedern und Gedichten verzichtet haben, wenn' nicht die Atitoren — in sehr wenigen Fällen — von sich davon Gebrauch machten. Die Gedichte sind für den Bundesbürger geschrie ben und deshalb oft nicht voll und ganz verständlich, weil man entwe der den historischen Hintergrund oder die tägliche Umwelt des Bun desbürgers nicht kennt, nicht kennen kann und nicht nur deshalb kennen lernen will, um dieses oder jenes Gedicht völlig zu verstehen. Al s Beispiel seien einige Zeilen aus dem Gedicht „Es ist wie es ist“ von Ulf Miehe zitiert: „Peter Handke tritt im Goldenen Schuß auf. Moewig bringt eins/ Neue Comic — FBL Serie von Weltniveau. Perry Rho dan fragt sich: gibt es/Deodorants die mich nicht im Stich/Lassen?“ Dieser Verzicht auf jegliche Anmer kungen hat zur Folge_ daß z. B. der offensichtliche Irrtum Dietrich Kittners kritiklos übernommen wird. (S. 223). Der Volksentscheid in Hes ¬ sen fand nicht im Jahr 1947, sondern am 1. Dezember 1946 statt, und für den Artikel 41 stimmten nicht 46,4 Prozent sondern 71,9 Prozent der . Wähler. Die Folgerungen Kittners muten infolge dieses Irrtums un berechtigt an. Hätte man wenigstens das Jahr der Entstehung oder Ver öffentlichung der Gedichte angege ben, wäre die Orientierung erleich tert worden. Dr. Klaus Schuhmann, Dozent an der Sektion Kulturwis senschaften und Germanistik, fiel die schwierige Aufgabe zu, das Vor wort zu schreiben, zumal ihn nur 24 Reclam-Seiten zugebilligt wurden. Er hat diese Aufgabe dadurch glän zend gelöst, daß er sich auf den Zusammenhang zwischen der politi schen Entwicklung der BRD und der fortschrittlichen Literatur und deren Hauptmerkmale beschränkte. Die von dieser sicheren Position aus unternommenen Streifzüge tragen wesentlich zur Illustration bei. Die Einschätzung, daß im Dezember 1966 in der BRD „reale Aussichten bestanden, tiefgreifende gesellschaft liche Veränderungen in die Wege zu leiten“ (S. 7), ist jedoch nicht stichhaltig. Wer sollte die Führung übernehmen? Die KPD wirkte in der Illegalität. Die DKP war noch nicht einmal gegründet. Der SPD- Parteitag zu Bad Godesberg hatte be reits 1959 stattgefunden. Das Buch regt trotz aller Mängel, die gegenüber der zu begrüßenden Gesamtleistung verblassen, unge heuer den Appetit an. Wo kann man ihn befriedigen? Auch eine zweite Schwalbe macht noch keinen Som mer. Dr. Günter Katsch
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