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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 19.1975
- Erscheinungsdatum
- 1975
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197500004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19750000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19750000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 19.1975
-
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- Ausgabe Nr. 9, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 21. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 28. März 1
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- Ausgabe Nr. 26, 18. Juli 1
- Ausgabe Nr. 27, 23. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 34, 24. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 35, 31. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 36, 7. November 1
- Ausgabe Nr. 37, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. November 1
- Ausgabe Nr. 40, 5. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 41, 12. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 42, 19. Dezember 1
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Band
Band 19.1975
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- Universitätszeitung
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UZ 21. März 1975 30. Jahrestag der Befreiung 7 Propaganda 5 X 30.jahrestag - derbefreiung vom faschismus Demokratische Neugeburt der Leipziger Universität: Die Gründung der FDJ an der Universität (Teil 1) Im Sommer 1945 stand die deutsche Jugend, schändlich verraten und ver führt, vor einem materiellen und ideellen Nichts. Die Masse der Jugend War in diesen Tagen enttäuscht und verbittert und ließ sich vorerst von den Ereignissen treiben. Nur wenige erkannten, daß sie für im perialistische Ziele mißbraucht und irregeführt worden waren. Die KPD wies als erste und einzige Partei mit ihrem Aktionsprogramm vom 11. Juni 1945 auch der deutschen Jugend den Weg. Am 17. Juni be kannte sich der Zentralausschuß der SPD zur Zusammenarbeit mit der KPD auf der Grundlage ihres Aktionsprogramms. Dieser Anfang der Ein heit der Arbeiterklasse war gleichzeitig die Voraussetzung für die Zusam menarbeit mit den anderen antifaschistisch-demokratischen Parteien und für die Bildung einer einheitlichen Jugendbewegung. Wenige Wochen spa ter, am 31. Juli 1945, gestattete die damalige SMAD die Schaffung von antifaschistischen Jugendausschüssen. Gleichzeitig verbot sie die Bildung anderer Jugendorganisationen. Damit kam die sowjetische Besatzungs macht den Interessen und Forderungen der jungen Antifaschisten ent gegen. Auch in Leipzig arbeitete ein solcher Jugendausschuß. Er setzte alle Kräfte für die Demokratisierung des Schul- und Hochschulwesens ein, un terstützte die Werbung von Arbeiterstudenten und forderte von allen Leipziger Studierenden, gewissenhaft und gründlich zu lernen und aktiv am geistigen Leben der Jugend teilzunehmen. Aber es fehlte auch nicht an Versuchen, die Einheit der Jugend zu spalten. Es gab z. B. in Leipzig 1945 in der SPD, LDP und CDU Kräfte, die Parteijugendverbände bilden woll ten. Aber alle Angriffe auf die Einheit der Jugend scheiterte an der Ge schlossenheit der progressiven Kräfte. Nach sieben Moaten harter, ehrli cher und erfolgreicher Arbeit in den Jugendausschüssen forderten immer mehr Jugendliche die Bildung einer selbständigen, einheitlichen und un abhängigen Jugendorganisation. Für die stark anwachsende Jugendbewe gung machte sich eine zentrale Aufgabenstellung immer notwendiger. Außerdem benötigte sie eine auf dem Prinzip des demokratischen Zentra lismus aufgebaute feste Organisation. Die Jugendausschüsse hatten ihre Aufgabe erfüllt. M it dem 7. März 1946, dem Geburtstag der FDJ, begann ein neuer Ab schnitt in der Geschichte der deutschen Jugendbewegung. Ihr erstes Programm proklamierte die FDJ auf dem I. Parlament vom 8. bis 10. Juni 1946 in Brandenburg. Von großer Bedeutung für alle Jugendli chen war auch die Verkündung der „Grundrechte der jungen Generation“. In ihnen forderte die FDJ für die gesamte Jugend politische Rechte, das Recht auf Arbeit und Erholung, das Recht auf Bildung sowie das Recht auf Freude und Frohsinn. Damit standen Forderungen in einem Pro gramm, für dessen Verwirklichung die deutsche Arbeiterjugend seit der Jahrhundertwende gekämpft und gelitten hatte und die auf dem Gebiet der DDR erstmalig verwirklicht wurden. Auf ihrem II. Parlament (23. bis 26. Mai 1947) nahm die FDJ auch zu ihrer bisherigen Arbeit an den Universitäten Stellung. Es zeigte sich, daß der Einfluß der FDJ an den Ober- und Hochschulen nicht befriedigte. Dies war neben einer ungenügenden Aufgabenstellung für diese Schichten der Jugend vor allem darauf zurückzuführen, daß noch nicht genügend junge Menschen aus der werktätigen Bevölkerung’ hier ihre Lernarbeit aufgenom men hatten. Das traf auch voll und ganz auf die Leipziger Universität zu. E rst am 25. März 1948 entstand an der Universität in Leipzig die erste Zentrale Betriebsgruppe der FDJ. Aber schon im Sommersemester 1947 war an der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät die erste FDJ- Gruppe gegründet worden. Zu einem Höhepunkt in noch jungen Verbands leben der FDJ an der Universität gestaltete sich der 29. April 1948. Vor über 2000 Studenten sprach der damalige Vorsitzende der SED, Genosse Otto Grotewohl, zum Thema: „Die Rolle der akademischen Jugend im Kampf um Deutschland“. Ausgehend von einer Analyse der Vergangen heit und der gegenwärtigen Situation entwickelte Otto Grotewohl die Auf gaben der akademischen Jugend. Im Mai zählt die FDJ an der Universität Leipzig 350 Mitglieder. Eine neue Etappe in der Geschichte der FDJ eröffnete der Kongreß der jungen Arbeiter und Arbeiterinnen der VEB am 11. April 1948 in Zeitz, Hier beriet der Verband mit den besten Jungarbeitern über ihren Beitrag zum Aufbau der Wirtschaft und über die Aufgaben der Arbeiterjugend in den volkseigenen Betrieben. Viele Klassen der Vorstudienanstalt der Leip ziger Universität sowie größere Gruppen an den einzelnen Fakultäten folgten dem Ruf des Zeitzer Jugendkongresses und beteiligten sich in den Sommerferien an Aufbaueinsätzen. Die Studenten der Gesellschaftswissen schaftlichen Fakultät halfen in mehreren Aktionen bei der Enttrümmerung der Stadt Leipzig. Im Sommer 1948 konnte an der Universität auf Initiative der FDJ-Be- triebsgruppe eine enge Verbtndung zu volkseigenen Betrieben hergestellt werden. Während der Semesterferien halfen 63 Freunde 13 Tage beim Bau einer Werkeisenbahn in Böhlen. Bereits in den ersten drei Tagen bewältigten sie die festgesetzte Norm. Insgesamt waren in 40 Großbe trieben Studenten für Werktätige eingesetzt, um diesen einige Tage zu sätzlichen Urlaub zu ermöglichen. Diese Erfolge konnten nur deshalb er reicht werden, weil auch unter den Studenten ein neues Bewußtsein zur Arbeit und zum Studium Platz ergriffen hatte. Damit sich die neuimmatrikulierten Studenten schneller im Universitäts leben zurechtfinden, wurde von den FDJ-Studenten am 20. Oktober eine Studienberatung eingerichtet. Im gleichen Monat verkündet der im Juni gegründete studentische Arbeitskreis der Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion sein Programm für das Wintersemester. D urch die Massenmedien wurde Ende des Jahres 1949 bekannt, daß die Maxhütte Unterwellenborn zur Leistungssteigerung zusätzlich eine 5 km lange Wasserleitung benötigte und hierfür Arbeitskräfte suchte. Unter der Losung „Wasser für Max“ organisierte die FDJ den Einsatz von Jugend- und Studentenbrigaden. Allein von der Leipziger Universität beteiligten sich an diesem Einsatz rund 800 Studenten, die insgesamt 95 000 Arbeitsstunden leisteten. Die Studenten arbeiteten in Brigaden, die untereinander im Wettbewerb standen. Außerdem wetteiferten die Leipziger Studenten mit den Studen ten der Universität Jena um vorbildliche Leistungen. Mit diesem Einsatz zeigten die Leipziger Studenten, daß sie den Aufruf der Partei zur Teil nahme an der erfolgreichen Erfüllung des Zweijahrplanes verstanden hatten. (Aus: Chronologie „Entwicklung der FDJ an der Karl-Marx-Universität Leipzig von 1945 bis 1. September 1947“ von der FDJ-GO Geschichte, „Karl- Marx-Universität Leipzig, 1409—1959, Beiträge zur Universitätsgeschichte“, 2. Band) Militarismus und Revanchismus in BRD-Schulen 850 sogenannte Jugendoffiziere der Bonner Bundeswehr verbreiten ge genwärtig in den Schulen der BRD militaristisches Gedankengut. Noch in der Regierungserklärung von 1969 hatte die SPD/FDP-Regie- rung dagegen — offensichtlich als Replik auf eine vielzitierte Äuße rung des früheren CDU-Kanzlers Kiesinger - darauf verwiesen, daß die „Schule der Nation“ die Schule selbst sei 1) (und nicht die Bundes wehr, wie es Kiesinger bekräftigt hatte). Man versuchte damit den Anschein einer Geste „demokrati schen“ Zurückweisens der tatsächlich erfolgten verstärkten Nutzung der Bundeswehr als militaristisches Er ziehungsinstrument zu erwecken. Spätestens mit einem im November 1970 von der Bundesregierung ver faßten und zunächst geheim gehalte nen Brief an die Länderministerprä sidenten der BRD wurde der ma kabre Doppelsinn dieses Wortspiels deutlich. Nachdem in diesem Brief ein Nachlassen der „Wehrbereit schaft“ unter der Jugend der BRD konstatiert wird, werden die Politi ker eindringlich aufgefordert, die Behandlung der —wie es heißt — „Notwendigkeiten und Probleme der Landesverteidigung“ 2) in den Schulen entscheidend zu intensivie ren. Neben der Bundeswehr soll also der Bereich der Schulen ver stärkt genutzt werden, um die Ju gend im militaristischen Sinne zu beeinflussen: eine geistig militari sierte Schule als „Schule der Na tion“ ... Das scheint den Herr schenden in der BRD notwendig in erster Linie angesichts eines .durch die erfolgreiche Friedensoffensive des sozialistischen Weltsystems all mählich erschütterten antikommu nistischen Feindbildes. Dieses zu er halten und den veränderten Bedin gungen anzupassen, dient auch die bereits vor einigen Jahren eingelei tete — durch den politischen Druck aus Bonn nur noch verstärkte — Kampagne zu einer umfassende ren ideologischen Militarisierung der Schule. Analysiert man nun die diesbezügli chen. sowohl auf Pädagogen und Er zieher als auch auf die Jugendlichen direkt gerichteten Anstrengungen und Aktivitäten, so tritt ein Mecha nismus der militaristischen Manipu lation und der entsprechenden Ein richtungen im monopolistischen Staatsapparat und auf der Ebene ge sellschaftlicher Organisationen zu tage. Im Bereich des Staatsappara tes sind dazu der sogenannte In- formations- und Pressestab (IP- Stab), die Propagandazentrale des Bundeswehrministeriums, das Re ferat für „Öffentlichkeitsarbeit in Verteidigungsfragen“, im Bundes presseamt, die Dezernate und Ab teilungen für „Öffentlichkeitsarbeit“ der Bundeswehr selbst und im Be reich der Länder vorwiegend die Kultusministerien als Mittler zwi schen Bundeswehr und Schule zu zählen. Besonders die beiden erst genannten Einrichtungen üben in nerhalb des Mechanismus der mili taristischen Manipulation für be stimmte Bereiche eine Koordinie rungsfunktion aus. So steuert bei spielsweise der IP-Stab das über die gesamte BRD verbreitete Netz der schon erwähnten 850 Jugendoffi ziere. Die an Zahl ständig zuneh menden Jugendoffiziere werden als unmittelbare Mittler militaristischer Ideologie vorwiegend in Schulen, vor Lehrlingsgruppen und Gewerk schaftsjugendlichen, aber auch vor Pädagogen wirksam. Sie sollen an gesichts einer angeblich existieren den „Bedrohung“ durch den „Osten“ die Einsicht manipulieren, daß der Waffendienst notwendig sei, um diese „Bedrohung“ abzuwenden. Auch die Dezernate und Abteilun gen für Propaganda der Bundes wehr verwirklichen meist in Zu sammenwirken mit Instituten des Staatsapparates und militaristischen Organisationen eine Reihe von Maßnahmen. Neben Einladungen an Lehrer und Schüler, militärische Einrichtungen zu besuchen und einer Vielzahl von Veranstaltungen für Pädagogen ist man schon dazu übergegangen, als „Berufspraktika“ deklarierte längere Aufenthalte von Schülern in Kasernen zu organisie ren. In jüngster Zeit wurden aus Niedersachsen sogar Bestrebungen bekannt, Bundeswehrangehörige di rekt als „Aushilfslehrer“ einzuset zen. Eine Schaltstelle besonders hinsicht lich einer gesetzlichen Verpflich tung der Lehrkräfte, im Unter richt militaristische Propaganda zu treiben, sind die Kultusministerien der Länder der BRD. Dazu existie ren bereits seit 1060 Erlasse bzw. Richtlinien. Seit 1969/70 aber werden diese Bestimmungen in allen Bun desländern neugefaßt oder präzi. siert, um den Druck auf die Lehrer zu erhöhen. Im Bereich gesellschaftlicher Orga nisationen sind vor allem die Solda ten- und Traditionsverbände sowie die halboffizielle „Gesellschaft für Wehrkunde“ zunehmend aktiv ge worden. So versuchen erstere — ne ben dem Bestreben, auf einflußrei che Politiker und Parlamentarier hinsichtlich einer Forcierung des Militarisierungsprozesses Druck aus zuüben — militaristische „Bildungs inhalte“ durch eine Vielzahl von Diskussionen, Gesprächen und Be gegnungen mit Pädagogen und Schülern durchzusetzen. Eine her ausragende Rolle spielt dabei auch die 1952 gegründete „Gesellschaft für Wehrkunde“. Seit einigen Jah ren ist hier die „Pädagogenarbeit“ zum absoluten Schwerpunkt gewor den. In ihren 165 Sektionen wurden und werden Lehrkräfte (1973: 13 700) verschiedenster Bildungseinrichtun gen in einer kaum noch erfaßbaren Zahl von Tagungen und Veranstal tungen systematisch im militaristi schen Sinne beeinflußt. Ohne diesen Mechanismus etwa vollständig beschrieben zu haben, läßt sich resümieren, daß der Im perialismus der BRD trotz einiger realistischer Positionen in der Poli tik gegenüber den sozialistischen Staaten im Innern seines Herrschafts gebietes nichts unversucht läßt, die Bevölkerung im Sinne eines militan- tenAntikommunismus zu beeinflussen. Die militaristische Manipulation der Jugend ist ein Teil dieses Prozes ses. Andererseits ist nicht zu über sehen. daß gerade das Bestreben, den politischen Unterricht zu einer Tribüne militaristischen Geistes zu machen, zu einem Aufschwung der demokratischen und sozialistischen Aktionen vieler Jugendlicher gegen Militarismus und Kriegsgefahr ge führt hat. Dr. Falko Raaz Regierungserklärung 1909, in: Texte zur Deutschlandpolitik. Bd. IV, Bonn-Bad Godesberg 1970. S. 24 2) loyal, das kritische Wehrmagazin, Bonn; Heft 2/1972. s. 4
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