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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 19.1975
- Erscheinungsdatum
- 1975
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197500004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19750000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19750000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 19.1975
-
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- Ausgabe Nr. 9, 14. März 1
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- Ausgabe Nr. 37, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. November 1
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- Ausgabe Nr. 41, 12. Dezember 1
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Band
Band 19.1975
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- Universitätszeitung
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Bald rohbaufertig Zur Zeit wird in der Moritzbastei wieder intensiv geschippt und ge- karrt. Als technische Neuerung gibt es eine Förderbandkette. Täg lich arbeiten die Gruppen in der oberen Etage, um die Sohle des „Bierkellers“ um zwei Meter tiefer zu legen. Das Ergebnis werden bes ser nutzbare Räumlichkeiten und eine schöne optische Wirkung sein. Dieses bedeutet aber, rund 260 m3 Erdboden sind per Karre und Förderbändern zu bewegen. Allerdings könnte die Einsatzfreude der Gruppen an den Wochenenden etwae größer sein. Der Durchgang mit zwei Gewölbeabgängen zum Kaminraum ist gemauert worden. Die Gerüste und Verschalungen werden demnächst fallen. Damit ist der Weg zum Haupteingang wie der frei. Die zwei notwendigen Verbindungen müssen dann aller dings noch eingesetzt werden. Anläßlich des 30. Jahrestages wird im Rahmen der FDJ-Freundschafts- stafette die Rohbaufertigstellung abgerechnet. Das heißt, die vom Erdreich befreiten Räume der obe ren Etage sind mit einer Kies schicht und einer daraufliegenden Betonschicht zu versehen, so daß die Bastei wieder für Veranstaltun gen genutzt werden kann. Der Klub Moritzbastei versucht mit einer Reihe von Veranstaltun gen, die diesjährigen Studenten- tage zu bereichern. 27. April Rostocker Studenten kabarett „Die Rohrstöcke" 28. April Jazz in der Bastei 29. April „Jakob der Lügner" (Film mit anschließender Diskussion in Anwesenheit von Schauspielern und Drehbuchautor). Das Klubaktiv festigt und profiliert sich. Die einzelnen Arbeitsbereiche übernehmen Aufgabenstellungen für die Durchführung von Veranstal tungen, um Erfahrungen zu sam meln. Es werden in den nächsten Monaten eine ganze Reihe von Veranstaltungen durchgeführt. Entnehmt die jeweiligen Informatio. nen den Ankündigungen der Gruppe für Öffentlichkeitsarbeit. Die Bereiche des Klubaktivs könn ten allerdings noch etwas Verstär kung vertragen. Meldet Euch bitte in der FDJ-KL, Uni-Hauptgebäude oder Büro Moritzbastei. Die Bereiche sind: Wissenschaft und Universität, Politik und Philo sophie - Kunst und Literatur — Mu sik - Öffentlichkeitsarbeit — Ord nungsgruppe und Barmannschaften - Gruppe Technik. Burkhard Damrau, Klubleiter FDJ-Versammlungen behandeln Aufgaben der Wissenschaft: Das „qui bono" der Wissenschaft - Köniain oder Maad? Universität — Schnellaufzucht einsei tig ausgerichteter, apolitischer „Fachidioten“ westlicher Couleur? Politik und Wissenschaft? Primat der Politik — warum? Wissenschaft als „Dienstmagd“ der. Volkswirt schaft? Diese Fragen — und noch mehr — stehen gegenwärtig in hei ßer Diskussion auf den FDJ-Ver- sammlungen des Monats Februar, die sih mit den Aufgaben der Wis senschaft bei der Verwirklichung der Beschlüsse des 13. Plenums des ZK der SED beschäftigen. In der Konzeption der FDJ-Kreis- leitung zur Vorbereitung und Durchführung der thematischen Versammlungen werden diese als „ein Beitrag des Jugendverbandes zur Auswertung der Materialien des 13. Plenums“ bezeichnet. Aller orten wird diese bedeutsame Ta gung ausgewertet, es geht dabei nicht um quantitatives Zitatwissen, sondern vielmehr um eine tiefe und sachkundige Durchdringung und das daraus resultierende kon- struktive Handeln. Was aber heißt das für den Studenten? Was erwachsen für Aufgaben und Ver pflichtungen aus der Erkenntnis, daß der Beitrag der Wissenschaften zur gesellschaftlichen Entwicklung letztlich und entscheidend bestimmt ist von den politischen Zielstellun gen der Arbeiterklasse und ihrer Partei? Allerhand — und noch mehr! Das ist zugleich viel — und nichtssagend, gewiß. Die Antwort müssen wir alle finden, Tag für • Tag, während des Studiums runde 1460mal. Die Mitgliederversamm lung dieses Monats soll dabei ent scheidend helfen. Was ist überhaupt „Politik“ ? Täg lich reden wir davon, was verbirgt sich dahinter? Warum hat sie das Primat? Welche Konsequenzen er geben sich? Die Studenten der ge sellschaftswissenschaftlichen Diszi plinen können lächeln, bei ihnen ist die Einheit von Politik und Wis senschaft „berufsmäßig“ gewähr leistet. Ist sie das in der Praxis, dem letztlich entscheidenden Prüf stein, auch tatsächlich immer? Was sind für sie Spitzenleistungen auf dem Gebiet der Gesellschaftswissen schaften? Warum werden diese auch in der Zukunft — und da zu nehmend — erforderlich sein? Die Beschlüsse des VIII. Parteita ges und die der 13. Tagung stellen hohe Ansprüche an alle Wissen schaftsdisziplinen. Hört ihr nicht auch noch öfter solche Meinungen, wie „Ebnem Arzt nutzt bei der Operation sein ML-Wissen über haupt nichts: wäre es in naturwis senschaftlichen Sektionen nicht bes ser, den Anteil der fachlichen auf Kosten der politischen Ausbildung zu erhöhen?“ Der Mensch ist be kanntlich als „gesellschaftliches We sen“ determiniert; verlangt bewuß tes Gestalten und Verändern — also Arbeit — nicht das Wissen um das Worum, das Wozu? Ist dieses Wis sen nicht zugleich wesentlicher Sti mulator höherer Leistungen?“ „Banale“, längst geklärte Dinge? Überall, bei jedem Studenten? Bei der Masse gewiß, doch gilt es nicht, alle zu erreichen? Und erwachsen nicht aus der ursächlich politischen Motivierung unseres Handelns neue Verpflichtungen, die uns zwingen, ständig den Gleichklang zwischen gesellschaftlichen Erfordernissen — wie sie zum Beispiel vom 13. Ple num benannt werden — und per sönlichen Einstellungen exakt in Theorie und Praxis zu überprüfen? Das Thema der Mitgliederversamm lung ist also beileibe keine Vor lage falsch verstandener Pflicht erfüllung im Sinne von „Zeit absitzen“, es animiert und zwingt zur persönlichen Stellungnahme, zur Auseinandersetzung, zum Mei nungsstreit. H. Rosau Vietnamesische Studenten diskutierten mit Norbert Gustmann, 1. Sekretär der FDJ-KL, über den Ausbau der „Moritz bastei". Gemeinsam mit anderen ausländischen Studenten arbeiteten sie kürzlich an der Bastei. (Fotos: Müller, Letz) UZ-Diskussion über die Schule der Gruppenleiter Detlev Tippner: Annelie Polster: Ich arbeite als wissenschaftlicher Sekretär einer Gruppe des 3. Stu dienjahres (WK) und muß sagen, daß wir die Wirkungen der Schule der Gruppenleiter in der FDJ-Ar- beit zu spüren bekommen. Und zwar im positiven Sinne. So wird die Führung des Wettbewerbes kon kreter, sie ist mit den Leistungen der anderen vergleichbar. Der Aus tausch von Erfahrungen wird ge währleistet. Der Stand der Gruppe im Wettbewerb wird ständig erfaßt, aus der Analyse und dem Vergleich ergeben sich viele Möglichkeiten zur schnellen operativen Entschei dung. Bei uns erfolgt die Schulung sehr regelmäßig, allerdings ist ihre Wirkung wohl noch viel zu gering. Die Schule müßte intensiver ge staltet werden, d. h. nur Konkretes hilft. Mit allzu hohen Abstraktio nen wissen wir an der Basis nicht viel anzufangen. Ich bin im 2. Stu dienjahres an der Sektion TAS (Eng- lisch/Deutsch) und weiß von meiner Gruppe, daß sie von der Schule der Gruppenleiter mehr erwartet, als- den Sekretären geboten wird. Viel leicht sollte man Gruppenmitglieder dann und wann mit in die Schule einbeziehen. Steffi Heidler: Wenn man FDJ-Sekretär im 1. Studienjahr ist, so wie ich, dann ist einem die Schule der Gruppen leiter eine besonders große Hilfe. Das gilt bei der Vorbereitung der Mitgliederversammlungen als auch bei deren inhaltlichen Gestal tung. Besonders beim aktuell-politi schen Gespräch ist die Schule von großem Nutzen, wobei hier vielleicht noch mehr getan werden könnte, was z. B. die Erfahrungen anderer Gruppen betrifft. Auf jeden Fall wird die Arbeit in der Gruppe kon kreter, lebhafter. Dazu trägt die Schule in hohem Maße bei. Mir ge fällt die Atmosphäre — jeder sagt offen seine Meinung, nichts wird verschwiegen oder vertuscht, man lernt und erfährt viel. Karl-Heinz Drach: Vieles was in der bisherigen UZ-Diskussion gesagt wurde, kann ich als FDJ-Sekretär einer Gruppe des 2. Studienjahres (Rewi) bestäti gen. Die Schule ist eine echte Hilfe für die richtige Gestaltung der FDJ-Arbeit. Es werden genügend Anhaltspunkte für eine eigenstän dige Arbeit als Sekretär geboten. Noch besser wäre die Qualität aller dings, wenn es die GO-Leitung in jedem Falle verstünde, die Konzep tion der FDJ-Kreisleitung GO-spe- zifisch zu konkretisieren. Hier lie gen auf jeden Fall Reserven. Man sagt zwar, daß in der Kürze die Würze liege, doch echte Probleme müssen bis zum Ende diskutiert wer den. Das gilt besonders für das Versammlungsthema im Februar. Freunde in Moskau, Wolgo grad, Rostow und Kiew Reise-Report über die UdSSR von Emmanuel Atobatele Das neue Jahr ist anderthalb Monate alt. Der Blick ist nach vorn gerichtet, doch die Erinne rung an 1974 ist noch jung. Auch für mich, den Journalistikstuden ten aus der Bundesrepublik Ni geria, brachte das Jahr 1974 viel Abwechslungsreiches, Interessan tes, manche Ereignisse. So fuhr ich in den Sommermonaten mit 32 Studenten der Karl-Marx- Universität in die Sowjetunion. Zwei Wochen lang — wir be suchten Moskau, Wolgograd, Ro stow am Don und Kiew. Viel hatte ich schon in Afrika von dem ersten sozialistischen Staat der Erde gehört und gelesen und ich freute mich, nun persönlich das Land, die Leute und die Kul tur kennenzulernen. Wir wurden in dem Lande Lenins wie Brüder aufgenommen, die sowjetischen Freunde zeigten uns Gemälde galerien, wir sahen die Lomo nossow-Universität — ein gewal tiges Bauwerk, wo Studenten aus der ganzen Welt lernen — den Kreml, das Mausoleum und Lenin, wir waren im Theater, in Kaufhäusern, in Internaten. Doch am meisten faszinierte mich die Stadt Wolgograd. Durch das Studium wußte ich. daß hier die entscheidende Schlacht im 2. Weltkrieg geschlagen wurde. Zunächst aber, angekommen in Moskau, informierten wir uns an Ort und Stelle über die allge meine wirtschaftliche Entwick lung der Sowjetunion, erfuhren, daß sich ihr Nationaleinkommen in den letzten zehn Jahren ver doppelt hat und in diesem Zeit raum ein größeres Produktions potential geschaffen wurde als in ihrer gesamten Geschichte zuvor. Schon jetzt, so wurde uns mitge teilt, steht fest: der größte Zu wachs der Industrieproduktion wird im gegenwärtigen Planjahr fünft erzielt. Das Entwicklungs tempo der Produktion übertrifft dasjenige der bedeutendsten Länder der Welt. Allein von Februar bis Oktober des vorigen Jahres betrug dieser Zuwachs 8,2 Prozent und die Arbeitspro duktivität stieg um 6,6 Prozent. Auf dieser Grundlage wird das sozialpolitische Programm des’ XXIV. Parteitages der KPdSU zur Hebung des Volkswohlstan des realisiert. In den vergange nen fünf Jahren haben sich in der Sowjetunion die Einkünfte für jeden zweiten Arbeiter und Angestellten erhöht, über 45 Mil lionen Sowjetbürger konnten ihre Wohnverhältnisse verbes sern. Hätte unsere Studentenreise nur der Untersuchung des Wohnungs bauwesens gegolten, wären wir in Moskau wohl am besten auf gehoben gewesen. Moskau hält unter den Hauptstädten, der Welt den Spitzenplatz im Wohnungs bau, täglich beziehen dort 500 Fa milien eine Neubauwohnung, und die Mietpreise sind — bei fast 50jähriger Stabilität — die nie drigsten der Welt! Bis 1980, dem Jahr der Olympischen Spiele, sollen in der Gastgeberstadt Moskau noch rund zwei Millio nen Wohnungen erbaut werden. „Für jeden Besucher sind die Baukräne hier zu einem neuen Wahrzeichen der Stadt gewor den“, sagte uns ein Tourist aus den USA. Wir fanden auch Gelegenheit zum Besuch der Kosmos-Ausstel lung in Moskau. Hier spiegelt sich wie in einem Brennglas der wissenschaftlich-technische Fort schritt des Sowjetlandes wider, hier zeichnen sich die neuen Perspek tiven friedlicher Zusammenarbeit zum Beispiel mit den USA ab. Vom „Piep, Piep“ des Sputniks, des ersten Raumflugkörpers der Welt, bis zu den imposanten Or bitalstationen „Sojus", die in die sem Jahre 1975 für den gemein samen Flug mit dem amerikani schen „Apollo-System“ eingesetzt werden sollen, zeigt die Schau ein geschlossenes Bild der sowje tischen Raumfahrt. Originalmo delle der verschiedensten Raum flugkörper lassen den Betrachter erkennen, daß die Sensationen von einst heute weit überholt sind. Für den Besucher ist inter essant zu sehen, wie das sowjeti sche Raumfahrtprogramm immer auf die Lösung praktischer Auf gaben gerichtet war und ist. Moskau mit dem Flugzeug ver lassend, erreichten wir Wolgo grad. Hat es je eine Stadt ohne Anschriften gegeben? Eine Stadt, lebendig zwar, die aber viele Tage und wochenlang weder Briefe schrieb noch erhielt? Ja, es hat eine solche Stadt gegeben. Sie hieß damals vor über 30 Jahren Stalingrad. Heute, eine Gene ration später, ist ihr Name Wol gograd. Es sind die jungen Ange- hörigen dieser neuen Generation, die den Besucher jener moder nen Großstadt empfangen; dort wo die Geschichte von Wolgograd und die Friedensbotschaft dieser Stadt an die Völker der Welt un mittelbar gegenwärtig sind. Mäd chen und Jungen im Alter von etwa 15 Jahren stehen jeden Tag Ehrenwache vor dem Mahnmal auf dem Platz der gefallenen Kämpfer. Wir stehen hier mit Sowjetbür gern, aber auch anderen Auslän dern. Der Schein des Ewigen Feuers auf dem Soldatengrab widerspiegelt sich in dem dunkel aufragenden Obelisk. Wir haben hier unsere Bumen • niedergelegt, wie alle anderen auch, und es ist ein ganzer leuchtender Blu mengarten rund um das Heiden mal. Woran denken wir in die sem Augenblick? An den nicht mehr fernen 30. Jahrestag der Befreiung Europas vom Hitler faschismus. Dieser Tag wird das Fest einer Generation des Welt friedens sein. Doch vergessen wir bei aller Freude nicht die Geschehnisse der Vergangenheit. Zum Beispiel Stalingrad. Viele Millionen von Bomben und Gra naten haben die Faschisten 1942/ 1943 auf diese Stadt geworfen und auf diese Weise fast fünfzig tausend Menschen aus der Zivil bevölkerung gemordet. Nach 202 Tagen und Nächten endete die Schlacht um Stalingrad. Ich bin kein guter Historiker — aber ein Film über die Schlacht um Stalingrad wurde uns im Stadtplanetarium (ein Geschenk der DDR) gezeigt, und. alle wich tigen Fakten habe ich notiert vom Kommentar des . Filmes. Als der Schlachtenlärm verhallt war und der Rauch der Brand stätten sich verzogen hatte, bot sich ein entsetzliches Bild der Zerstörung dar: Das Bild einer „Stadt ohne Anschriften“, in je der Straße neun von zehn Wohn häusern zerstört. Zu den ersten Bauten gehörten 40 Waisenhäuser und in jedem lebten bis zu vier hundert Kinder. Sie gehören heute zu den Erbauern eines neu erstandenen industriellen und kulturellen Zentrums der Sowjet union. Mit Wolgograd haben sie einen Meilenstein auf dem Weg zum Kommunismus errichtet. Natürlich entwickelten sich die Prozesse des sozialistischen und kommunistischen Aufbaus nach ihren eigenen objektiven Geset zen. Ihr Tempo kann jedoch nicht unabhängig davon sein, welche Bedingungen sich auf dem inter nationalen Schauplatz herausbil den. Während wir hier auf dem Platz der gefallenen Kämpfer die Enkel der Helden von Stalin grad sahen, die Ehrenwache der Komsomolzen, dachten wir an die Feierlichkeiten zum 57. Jah restag des Roten Oktober in Moskau, an die Rede des sowje tischen Verteidigungsministers Gretschko: „Große Erfolge wur den bei der Verwirklichung des Friedensprogramms des XXIV. Parteitages der KPdSU erreicht. In der Praxis der internationalen Beziehungen setzen sich immer mehr die Prinzipien der fried lichen Koexistenz und der ge genseitig vorteilhaften Zusam menarbeit zwischen Staaten durch, unabhängig von ihrer Ge sellschaftsordnung.“ Die zwei Wochen in der Sowjet union waren für mich zu kurz. Die Worte fehlen mir, um alle Eindrücke zu schildern. Ich hatte viele Begegnungen mit Afrika nern, die in der Sowjetunion studieren, wir trafen mit sowje tischen Komsomolzen und Arbei tern zusammen, schlossen mit ihnen Freundschaft, diskutierten über unsere Heimatländer. Ich möchte den Dozenten der Karl- Marx-Universität Leipzig., die uns diese Reise ermöglichten, be sonders dem Leiter unserer Reisegruppe, Genossen Leo Wein hold, der Sektion Marxismus- Leninismus der Karl-Marx-Uni versität, im Namen aller auslän dischen Studenten recht herzlich danken. Und ich versichere, diese Erlebnisse werden uns auch im Jahre 1975 Ansporn sein, unsere Leistungen zu verbessern, und als hochqualifizierte Kader in unsere Heimat zurückzukehren.
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