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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 19.1975
- Erscheinungsdatum
- 1975
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197500004
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19750000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19750000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 19.1975
-
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Band
Band 19.1975
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Wie erfüllt ihr diesen Auftrag? Dr. Jürgen Schmelzer, stv. GO-Sekretär, Chemie D urch die Mitgliederversamm lung unserer Grundorganisation sind in der Parteitagsinitiative der FDJ bis heute 19 junge FDJler als Kandidaten in die Reihen unse rer Partei aufgenommen worden. Ein wichtiges Forum zur Erziehung der Kandidaten zu Mitgliedern der Partei ist unserer Meinung nach die Kandidatenschulung. Die Parteilei tung hat deshalb einen der kampf- und lebenserfahrenen Genossen un serer GO, nämlich Genosse Prof. Neels, beauftragt, die Schulung der Kandidaten durchzuführen. Wir meinen, daß das eine richtige Ent- spheidung war, denn Genosse Prof. Neels versteht es ausgezeichnet, den jungen Genossen den Kampf der Partei in Verbindung mit persönk- chem Erleben nahezubringen. Er findet so sehr leicht Zugang zu den jungen Genossen, und die Kandida ten schätzen ein, daß sich hier ein echtes Vertrauensverhältnis ent wickelt.' Eine andere sehr wichtige Form der Entwicklung der jungen Kandidaten ist die Arbeit mit den kandidatenaufträgen. In Vorberei tung der Aufnahmen der Kandidaten erarbeitet die Parteileitung in Übereinstimmung mit den Partei gruppen Aufträge, die mit den zu künftigen Kandidaten bei der Aus sprache vor der Parteileitung abge- ) sprochen werden. Da die aufgenom menen Kandidaten vorwiegend ak tive FDJler sind, gingen wir davon aus, daß die Aufträge auch die FDJ- Arbeit betreffen sollen. So erhielt ein großer Teil der Kandidaten den Auftrag, sich bei der Erfüllung ihrer FDJ-Funktionen in der GOL bzw. Gruppe zu bewähren. Initiativprogramm — ein Begriff, der in diesen Tagen, da in den Kollektiven über den eigenen Anteil im Kampf um ein Ehrenbanner des ZK der SED beraten wird, oft zu lesen und zu hören ist. „Der IX. Parteitag ist eine Herausforde rung an jeden Angestellten der Karl- Marx-Universität, noch bewußter und noch leidenschaftlicher seinen Gedankenreich tum, seine Schöpferkraft und seinen Fleiß für die Stärkung des Sozialismus und die Verteidigung des Friedens einzusetzen," Dieser Gedanke aus der Antrittsrede von Rektor Prof. Dr. Lothar Rathmann war auch Ausgangspunkt für die Initiativpro gramme der Sektionen Tierproduktion und Veterinärmedizin und Geschichte. Im Mittelpunkt dieser Betrachtung soll die Frage stehen: Welche Er fahrungen wurden bei der Aufstel lung eines Initiativprogrammes ge sammelt? Wichtig ist diese Problem stellung einmal, weil ein solches Ma terial — Qualität und Abrechenbar- keit vorausgesetzt — ein echtes Ar beitsinstrument in den Händen der Leitungen zur Führung der äußerst differenzierten Probleme darstellt. Zum anderen sollen hiermit jenen Sektionen, die ein solches Programm noch nicht in Angriff genommen ha ben, Denkanstöße vermittelt werden. Entsprechend dem Aufruf des ZK der SED, den IX, Parteitag würdig vorzubereiten, formulierten die Ge nossen und Kollegen der Sektion TV in vier Komplexen ihre Ziele auf politisch-ideologischem Gebiet, in der Erziehung, Aus- und Weiterbil dung, in der Forschung sowie auf den Gebieten der Praxisbeziehungen 6. Politisch-ideologische Vorberei tung des „Tages des jungen Agrar wissenschaftlers“ auf der agra 76: 7. Förderung der Selbständigkeit und Selbsttätigkeit der Studenten durch politisch klare Führung und fachlich niveauvolle Anleitung. Schon aus dieser Orientierung auf dem Gebiet der Ausbildung und Er ziehung wird eines deutlich: nur durch das gemeinsame konzeptio nelle und praktische Vorgehen aller Leitungen unter Führung der Partei können Initialzündungen ausgelöst und zum „Antrieb" für neue Lei stungen genutzt werden. Das betrifft die im Programm aus gewiesenen zwölf wissenschaftlichen Höchstleistungen, die von den Kol lektiven zu Ehren des IX. Parteitages vorbereitet werden, ebenso, wie die ausgewogene und bilanzierte Zusam menarbeit mit fortgeschrittenen landwirtschaftlichen Produktionsbe Leipziger Hoch- und Fachschulen, sind nur einige davon. So auch im Abschnitt Forschung, wo jeder Lehr stuhl seine terminlich ausgewiesene Aufgabe bis zum IX. Partditag er hält (s. auch Seite 5 dieser Ausgabe). Besonders umfangreich und an spruchsvoll sind die Verpflichtungen in der propagandistischen Tätigkeit — wenn man so will eine für Gesell schaftswissenschaftler wichtige Form der Überleitung wissenschaftlicher Ergebnisse in die Praxis. Für Mate rialien zum 30. Jahrestag der SED, zum 100. Geburtstag von W. Pieck, zum XXV. Parteitag der KPdSU sind die Historiker ebenso verantwortlich, wie für die Vorbereitung einer Kon ferenz zur Geschichte der FDJ an der KMU und die Gestaltung einer Ausstellung zum 30. Jahrestag der FDJ. Und auch das gehört in ein In- itiativprogramm: 1976 will jeder Sektionsangehörige 6 Stunden un Initiative wecken - aber wie? Dr. Christian Anders, stv. GO-Sekretär, ZLO I m Jahre 1975, besonders in der Parteitagsinitiative der FDJ, wur den 31 neue Kandidaten für unsere Partei gewonnen. Mit diesen Kandi daten wird jetzt auf vielfältige Art gearbeitet, um sie auf die Über nahme als Mitglied gut vorzuberei ten und um sie voll in das Leben der Parteigruppen einzubeziehen. Das wichtigste Erziehungs- und Be einflussungsfeld sind die Parteigrup pen. In jeder Parteigruppe sind ein bis zwei Kandidaten, die damit in einem festen Kollektiv erfahrener Parteimitglieder sind. Aus der Partei ¬ gruppe kommen in den meisten Fäl len auch die Bürgen, der neuen Mit streiter in unseren Reihen. Die den Kandidaten übertragenen Parteiaufträge beziehen sich vor rangig auf das aktive Mitwirken im Jugendverband und in den Gewerk schaftsgruppen. Auf diese Weise ist es gelungen, zum ersten - Mal seit einigen Jahren wieder stabile FDJ- Gruppentertungen und eine gute FDJ-Gi-undorganisationsleitung zu wählen. Eine größere Anzahl der jetzigen Kandidaten hat sich bereits seit Jahren in Funktionen der Gewerk schaft bewährt und vergrößert somit den Parteianteil in den Gewerk schaftsleitungen. Die Kandidatenschulung wird seit dem Monat November entsprechend der zentralen Vorgaben in zwei Zir keln durchgeführt und gilt als fe ster Bestandteil des Parteilehrjahres. Die Zirkel werden von partei- und lebenserfahrenen Genossen — Ge nossen Dr. Gitter, GO-Sekretär, und Genossin Prof. Dr. Berger, Mitglied der SED-Kreisleitung und Leiterin der wissenschaftlichen Abteilung Hochschulmethodik — geleitet. Zur kontinuierlichen Führung der Arbeit mit den Kandidaten wurde eine ehrenamtliche Parteikommis sion unter Leitung des GO-Sekre- tärs gebildet. Die GO-Leitung nimmt monatlich in einer Beratung zur Ar beit mit den Kandidaten Stellung und schätzt die Entwicklung der Kandidaten differenziert, ein. und der fachspezifischen Weiterbil dung, Besonderes Kennzeichen ist dabei, daß in jedem Abschnitt der Ist-Stand kurz fixiert wird und da mit die qualitativ gewachsene Basis für höhere Leistungen. Nur ein Bei spiel aus dem Programm soll ver deutlichen, daß heute die „Trauben höherhängen". Waren 1970 vier Kol lektive. Träger des Ehrentitels, betei ligten sich 1971/75 von 35 Kollekti ven 32. Davon verteidigten 22 Kol lektive den Titel mehrmals. Der Wettbewerb ist also in eine neue Phase getreten. Er fordert gebiete risch neue Überlegungen zu seiner Führung. In der Führungsarbeit wird bei der Erfüllung des Planes 1976 auf Schwerpunkte orientiert, die nicht nur an der TV tragfähig sein dürf ten: 1. Erhöhung der wissenschaftlichen und erzieherischen Wirksamkeit je des Hochschullehrers und bewußte Bemühungen um die Einheit von kommunistischer Erziehung und fachwissenschaftlicher Ausbildung. 2. Herausbildung, der Einheit von Er ziehung, Ausbildung und wissen schaftlich-schöpferischer Tätigkeit; 3. Unterstützung und wissenschaft liche Betreuung im Wettbewerb der FDJ „Jugend und Sozialismus“; 4. Aktivierung der kulturellen und musischen Erziehung der Studenten, vor allem in den Wohnheimen; 5. Vorbereitung von Beiträgen zu Leistungsschauen auf hohem poli tisch-ideologischen und fachlichen Niveau; trieben, die Dienstleistungsaufgaben, die veterinärmedizinische Versor gung, die Ausbildung der Studenten während der Produktions- und Lei tungspraktika in insgesamt 239 Be trieben und nicht zuletzt die straffe Führung der Überleitungsprozesse. Der Gedanke des abgestimmten, einheitlichen Vorgehens der Leitun gen mit dem Ziel, alle Wissenschaft ler, Studenten und Angestellten in den Kampf um ein Ehrenbanner ein- zubeziehen, bestimmt auch das In itiativprogramm der Sektion Ge schichte. Qualitäts- und terminge rechte Planerfüllung durch Auf schwung in der Wettbewerbsbewe gung — so ist die Losung der Histo riker. In sechs Bereichen stellen sie sich Aufgaben, die bis zum Partei tag abgerechnet werden sollen: Wett bewerbsbewegungen (Wissenschaft ler und Studenten), Ausbildung und Erziehung, Forschung und Publika tion, Qualifizierung, propagandi stische Arbeit sowie Arbeits- und Lebensbedingungen. Die klassenmäßige Erziehung der Studenten, die Befähigung zum schöpferischen und selbständigen Denken sind auch an der Sektion Geschichte Prämissen, die nicht im Stadium des Postulierens stecken bleiben, sondern in kontrollfähige Verpflichtungen münden. Obersemi nare, Durchsetzung der Hospita tionstätigkeit in allen Lehrstühlen, Vorbereitung von Exponaten für die gemeinsame Leistungsschau der entgeltliche Arbeit im „Mach-mit!“- Wettbewerb leisten. Fassen wir zusammen: 1. Es geht bei der Erarbeitung eines Initiativprogramms nicht um das Er finden möglichst zusätzlicher, mög lichst neuer Aufgaben, etwa unter dem Motto; Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen. Richtgtöße muß vielmehr die sorgfältige Aus wahl und Wichtung sowie konse- quente Führung und Abrechnung je ner in den Plänen und Wettbewerbs programmen angestrebten Höchst leistungen sein, die bis zum IX. Par teitag abgerechnet werden können. 2. Die nüchterne Beurteilung des Er reichten, einschließlich der kriti schen Sichtung der Ursachen für Zu rückbleiben erleichtern sowohl die Führung der Vorhaben bis zum IX. Parteitag und darüber hinaus als auch deren Realisierung mit der Tat kraft des ganzen Kollektivs. 3. Nicht die Bewegung um der Be wegung willen (sprich: hektische Be triebsamkeit) ist das Ziel, sondern eine schöpferische und zugleich sachliche Atmosphäre, in der nicht nur die Aufgaben irgendwie gelöst werden, sondern an denen vielmehr die Kollektive wachsen und mit de nen das Bewußtsein möglichst aller entwickelt wird. 4. Unter Führung der Parteileitung sollten staatliche Leitung, FDJ, Ge werkschaft und DSF u. a. konzeptio nell und praktisch gemeinsam vorge hen und in Abständen das Initiativ programm kontrollieren. U. F. a i ie Heranbildung eines [ breiten und qualifizier- ! ten wissenschaftlichen Nachwuchses ist eine erstrangige Aufgabe einer jeden Universität und Hochschule. Nur da durch wird die Kontinuität in der Entwicklung der jeweiligen Wis senschaftsdisziplin gewährleistet und ein Reservoir geschaffen, aus dem zukünftige Hochschullehrer und profilierte Wissenschaftler her vorgehen. Die Bedingungen und Voraussetzungen, unter denen der wissenschaftliche Nachwuchs zu entwickeln ist, wird von Wissens schaftsdisziplin zu Wissenschafts disziplin, von Fachgebiet zu Fach gebiet verschieden, die Anforde rungen müssen jedoch gleich hoch und anspruchsvoll sein. Neben einer klaren politischen Haltung sind Fleiß, Disziplin, Kreativität, gesunder Ehrgeiz und die Bereit schaft, mehr zu leisten als pflicht gemäß auferlegt, zu fordern — um nur einige Charakteristika zu nen nen. Kader mit solchen Eigen schaften auszusuchen, gezielt zu entwickeln, zu fördern und zu for dern, ist eine sehr schwierige Auf gabe, der sich kein Hochschulleh rer und Leiter einer wissenschaftli chen Einrichtung entziehen kann. Wenn hier aus der Sicht einer großen Klinik, die sowohl in der Grund- als auch hochspezialisier ten Betreuung stark gefordert ist, auf einige Probleme der Heranbil dung des wissenschaftlichen Nach ¬ wuchses eingegangen Wird,' kann kein Anspruch erhoben werden, re präsentativ für den. gesamten Be reich Medizin zu sein. Doch wer den diese, wenn auch mit unter schiedlichem Gewicht, in vielen anderen Kliniken in gleicher Weise bestehen. Eines der Hauptprobleme ist, wie bei den sehr umfangreichen Aufga ben in der medizinischen Be treuung, den Verpflichtungen im Erziehungs- und Ausbildungspro zeß sowie der Weiterbildung der erforderliche Zeitfonds für wissen schaftliche Aufgabenstellungen und Forschungsvorhaben bereitgestellt werden kann, wobei der Kaderbe stand unverändert geblieben ist. Effektiv stieg jedoch der Bedarf an hochqualifizierten Mitarbeitern in folge der Erhöhung des Betreuungs profils sowie der absoluten Zu nahme der zu erbringenden medizi nischen Leistungen. Dieser Mangel ist nur durch maximale Anforde rungen an alle Ärzte der Klinik zu überbrücken. Die Folge ist, daß für die Forschung und wissen schaftlichen Aufgabenstellungen höchstens fünf bis zehn Prozent des Zeitfonds zur Verfügung ste hen. Wenn trotzdem die übernom menen Verpflichtungen in der Forschung erfüllt werden, ge schieht dies durch den hohen per sönlichen Einsatz derjenigen Mit arbeiter, die unter Zurückstellung privater Interessen und vorwie- Wissenschaftlicher Nachwuchs und Klinik Von Prof. Dr. sc. med. K. Bilek, Direktor der Frauenklinik der KMU Leipzig / Teil I gend nach der Arbeitszeit diese Lei- gebiet interessierten Studenten kein nennenswerter Kontakt bestand stungen erbringen. Deshalb, muß der wissenschaftliche Nachwuchs von vornherein zur Bereitschaft, diese Belastung bewußt auf sich zu nehmen, erzogen werden. Die Kaderauswahl für den wis senschaftlichen Nachwuchs ist eine besonders verantwortungsvolle Auf gabe und soll möglichst schon Während des Studiums beginnen. Bisher hatten wir auf die Auswahl der an der Klinik gelenkten Absol venten keinen wesentlichen Ein fluß. Nicht immer waren es die Besten. Die Lenkungskommission konnte sich bei ihren Entscheidun gen zumeist nur auf die Studien leistungen und gesellschaftlichen Aktivitäten der Bewerber stützen. Audi die Absolventen selbst hatten oft nur unklare Vorstellungen über die an sie gestellten Anforderun gen. Das lag daran, daß während des Studiums zu den für das Fach- und somit Neigungen, Talente und Qualitäten der zukünftigen Mitar beiter nicht beurteilt werden konn ten. Mit der Bildung eines wissen schaftlichen Studentenzirkels, der seit mehreren Monaten an. unserer Klinik arbeitet, sehen wir eine sehr gute Möglichkeit, diesen Man gel zu beseitigen. Die dort inte grierten Studenten sind zum gro ßen Teil Diplomanden der Klinik und werden von Hochschullehrern betreut, die den Auftrag haben, ge eignete Studenten auszuwählen und zu fördern, um sie später als Ab solventen in die Klinik zu überneh men. Diese langfristige Vorberei tung. die schon vom 3. Studienjahr an beginnen kann, ermöglicht es, nach Abschluß der Diplomarbeit auf dem jeweiligen Wissenschafts gebiet frühzeitig mit der Disserta tion für die Promotion A zu begin ¬ nen. Die Bindung zur Klinik wird schon während des Studiums ge festigt und die Integration in spä tere Arbeitskollektive erleichtert. Mit dem Eintritt des Absolven ten in die Klinik wird beim Ab schluß der Weiterbildungsverein barung zum Facharzt entsprechend seinem wissenschaftlichen Interes sengebiet festgelegt, auf welchem der drei Forschungsgebiete der Klinik er mitarbeiten wird. Der Abschluß der Diplomarbeit, den wir jetzt voraussetzen, ermöglicht es, dem jungen Mitarbeiter späte stens nach einem Jahr ein Thema für die Dissertation A zu übertra gen. Bei der Aufnahme seiner Tä tigkeit an der Klinik wird dem Ausbildungsassistenten ein Mentor zur Seite gestellt, der ihn während der gesamten Facharztweiterbil dung berät und gleichzeitig Be treuer seiner Promotion A-Disser- tation ist. Während in früheren Jahren ein großer Teil der Absol venten, bedingt durch die Über gangsphase der jetzt gültigen Ord nung für die Verleihung wissen schaftlicher Grade, noch keine Di plomarbeit hatten, haben in den letzten beiden Jahren alle Absol venten ihre Diplomarbeit bereits abgeschlossen. Sie können deshalb schon jetzt im 1. öder spätestens 2. Weiterbildungsjahr mit ihrer Dissertationsarbeit beginnen und diese termingemäß bis zur Fach- arztprüfung abschließen. (Hervorhebungen: UZ) Warum 6 Jahre Medizinstudium? Die Diskussion zum Entwurf des Studienplanes der Medizin ist irn Bereich Medizin der KMU in vollem Gange. Verantwortungsbewußt wird der Aufruf des Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen zur öf fentlichen Diskussion und Mitarbeit von FDJ-Studenten und Hochschul lehrern wahrgenommen. Dabei geht es in der Diskussion nicht darum, ob fünf oder sechs Jahre studiert werden soll, sondern darum, wie das Studium gestaltet werden soll. Der Studienplanent wurf ist das Ergebnis der Erfahrun gen, die mit dem Studienprogramm von 1969 gesammelt wurden und entstand in Auswertung des Sym posiums zu Fragen der Erziehung und Ausbildung der Studenten der Medizin am 13. und 14. März 1975 in Berlin. Dort wurde kritisch analy siert und demokratisch alle' Mei nungen zusammengetragen, wie Medizinstudenten ausgebildet wer den sollten. Ich bin jetzt im 2. Jahr der Fach arztausbildung für Pädiatrie. Wenn ich heute zu dem „neuen 6. Stu dienjahr" Stellung nehmen möchte, so geschieht das also aus der Posi tion desjenigen, der den Schritt in die Präxis bereits getan hat. Ich begrüße die Integration des 1. Jahres der Facharztausbildung in das Medizinstudium in Form eines klinischen Praktikums in stationären Gesundheitseinrichtungen des späte ren Einsatzortes deshalb, weil ich der Meinung bin, daß die Dispropor tion zwischen hohem theoretischen Wissen und noch mangelnden prak tischen Fähigkeiten nicht erst nach dem Studium ausgeglichen werden darf, sondern unser Studienziel ein handlungsfähiger in der Praxis einsetzbarer Arzt sein muß. Damit ist auch garantiert, daß die Ausbil dung des Mediziners nach wie vor zehn Jahre umfaßt, denn Hoch schulstudium und Facharztausbil dung bilden eine untrennbare Ein heit. Diese neue Regelung des 6jährigen Medizinstudiums und der sich anschließenden 4jährigen Weiterbildung zum Facharzt wider spiegelt das Streben um höchste Qualität und Effektivität der Aus bildung um so mehr, wenn man be denkt, daß es für den einzelnen zu keinem finanziellen Verlust kom men wird. Es ist eine Regelung in Vorbereitung, die auch diese Frage im Sinne der Studenten lösen wird. Das bedeutet gleichzeitig die Abrechnung einer Aufgabenstellung des VIII. Parteitages, nämlich die Hochschulausbildung in Effektivität und Qualität zu verbessern und da mit auch den Grundstein zu legen 'für die Erhöhung der Qualität der medizinischen Betreuung unserer Bevölkerung. Es wird immer wieder die Frage gestellt, warum war der „Umweg" eines 5jährigen Medizinstudiums nötig? Ich denke, daß man nicht von Umweg sprechen sollte, son dern auf diesem Wege notwendige Erfahrungen gesammelt wurden, und so auch die hohe Effektivität der theoretischen Ausbildung er reicht wurde. Hinzu kommen noch die neuen Bedingungen, die da durch entstehen, daß die männli chen Studenten ihren Wehrdienst in der NVA vor dem Studium ableisten und während des Studiums eine medizinspezifische Militärausbildung erfolgt. Nachdem die ersten Tage der öffentlichen Diskussion über den Studienplanentwurf zur allgemei nen Information und Diskussion organisatorischer Fragen genutzt wurden, müssen wir uns jetzt stärker auf inhaltliche Fragen konzentrie ren. Dabei werden solche Fragen eine Rolle spielen: - Was bedeutet es, Arzt in der so zialistischen Gesellschaft zu sein? - Was wird getan, um die Studien- leistüngen zu verbessern und was kann jeder einzelne tun, um die Qualität des Studiums unter den gegebenen Bedingungen zu erhö hen? Barbara Teichmanh, Mitgl. d. wiss. Beirates für Medizin beim Mini sterium für Hoch- und Fachschul wesen
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