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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 19.1975
- Erscheinungsdatum
- 1975
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197500004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19750000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19750000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 19.1975
-
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Band 19.1975
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Der Kampf der KPD gegen die faschistische Gefahr Aus einer Arbeit zum Jugendobjekt der FDJ-GO der Sektion Geschichte „Thälmann in Leipzig" / Teil III B ei der Mobilisierung der Massen legte die KPD großes Gewicht auf die Jugendarbeit. Einmal war das ja die Kampfreserve der Partei und mußte deshalb dem Einfluß der faschistischen und bürgerlichen Ju gendorganisationen entrissen wer den. zum anderen hatte besonders die Jugend unter der kapitalistischen Ausbeutung zu leiden. Ernst Thäl mann maß der Jugendarbeit schon sehr - früh große Bedeutung bei. Wir marschieren mit den Massen! Biese Wertschätzung drückte er auch anläßlich des V. Reichstreffens des KJVD am 21. April 1930 auf dem heutigen Karl-Marx-Platz aus. In Seiner begeistert aufgenommenen Rede hielt er den bürgerlichen und sozialdemokratischen Verleumdun gen entgegen: „Wenn diese Leute sich darüber empören, daß wir die Jugend und selbst die Kinder des Proletariats, wie sie sagen, vor den Wagen des Kommunismus spannen, dann erklären wir ihnen, daß wir niemals zulassen werden, daß die Jugend der Arbeiterklasse und ihre Kinder... ihren Klassenbrüdern ent fremdet werden“. Er betonte, daß die KPD die einzige Partei ist, die konsequente Jugendarbeit leistet Und für die Interessen der Jugend eintritt. Der KJVD ist eng mit den Proletarischen Massen verbunden Und stellt sich den entscheidenden Fragen des Klassenkampfes. „Wir marschieren dort, wo die Massen der Proletarier sind“, sagte Ernst Thälmann. Er stellte der Jugend drei Aufgaben: Kampf gegen im perialistische Kriegsvorbereitung. Kampf gegen kapitalistische Aus deutung, Kampf gegen Nationalfa schismus und Sozialfaschismus. ■.Sozialfaschismus“ — das ist auch eine der falschen theoretischen An ¬ schauungen der KPD, die davon zeugt, daß es der KPD und der KI noch nicht vollständig gelungen war. sowohl den Faschismus als auch die wirkliche Rolle der sozialdemokra tischen Politik zu analysieren und die einfachen sozialdemokrati- er das arbeiterfeindliche Programm der SPD, welche gemeinsame Sache mit der Bourgeoisie machte und da mit dem Faschismus Vorschub lei stete. Das kommunistische Wahlprogramm mit seinen sozialen Forderungen Ernst Thälmann während seiner Rede am 9. April 1932 in Leipzig sehen Mitglieder als Bundesgenos sen zu gewinnen. Die Praxis zeigte deutlich die Schädlichkeit dieser Theorie. Viele SPD-Mitglieder wur den durch solche Thesen des „So zialfaschismus“ vor den Kopf gesto ßen und fanden nicht den Weg zur KPD. Der politische Höhepunkt der Wahl kampagne der KPD für die Wahlen zum Sächsischen Landtag war eine Kundgebung am 19. 6. 1930. Die SAZ schrieb unter dem Eindruck der Wahlkundgebung über die Volks verbundenheit der Führer der KPD: „Es gibt keine Partei, deren Führer je (so) tief in den Massen verwur zelt (waren), je (so) von der glühen den Liebe ihrer Klasse getragen (waren), wie die Kommunistische Partei.“ Thälmann legte das Wahlprogramm dar und bezeichnete besonders den Faschismus als Feind der Arbeiter klasse. Der KPD kam es in der Wahlkampagne darauf an, eine fa schistische Landesregierung zu ver hindern. Gleichzeitig brandmarkte wurde später durch das „Programm zur nationalen und sozialen Be freiung des deutschen Volkes“ we sentlich erweitert. Dieses Programm war Antwort und Alternative der KPD auf die nationale und soziale Demagogie der Nazis. Es zeigte klare antiimperialistische Forderungen und stellte einen gangbaren Aus weg aus der Weltwirtschaftskrise dar. Fortschritte in Bündnisfragen In den Jahren 1930—32 gelang es der KPD in verstärktem Maße, ihre Massenpolitik durchzusetzen und in der Bündnisfrage Fortschritte zu erzielen. Dies drückt sich auch auf dem Bezirksparteitag vom 25. bis zum 27. 3. 1932 aus. An den Bera tungen nahmen viele Delegationen von Betriebszellen teil. Weiter be richtete die „Rote Fahne“: „Eine starke Delegation von werktätigen Bauern überbrachte Grüße der revo lutionären Bauernschaft und über gab dem Genossen Thälmann als Zeichen der Kampfbereitschaft mit den Arbeitern eine Sensenfahne.“ In seiner Rede konstatierte Thäl mann den Aufschwung der sächsi schen Parteiorganisation in den letz ten Monaten, den er auf den ver stärkten Kurs auf die Betriebe zu rückführte. Gleichzeitig sei die Par tei nicht nur äußerlich gewachsen, sondern habe sich auch innerlich gefestigt. Teddy letztmalig bei Leipzigern Der letzte Aufenthalt Ernst Thäl manns in Leipzig war am 9. 4. 1932 anläßlich einer Kundgebung zur Reichspräsidentenwahl auf dem Volkmarsdorfer Markt, inmitten eines großen Arbeiterbezirks. Der KPD kam es v. a. darauf an, die Wahl Hitlers oder eines anderen bürgerlichen Kandidaten zu verhin- dern, die einen weiteren Schritt zur offenen Diktatur bedeutet hätte. Deshalb wandte sich die KPD an die SPD-Führung mit dem Vor schlag. einen gemeinsamen Arbeiter kandidaten aufzustellen. Die SPD schlug dies aus, stimmte für das „kleinere Übel“ und führte den Wahlkampf unter der Losung „Schlagt Hitler, darum keine Stimme für Thälmann“. In einer Zeit verschärfter Klassen auseinandersetzungen zeigte Thäl mann dem Leipziger Proletariat den Ausweg aus kapitalistischer Aus plünderung, faschistischer Entrech tung und imperialistischer Kriegs vorbereitung durch zielbewußten proletarischen Kampf. Er prangerte das Klassenwesen der bürgerlichen Demokratie an und legte dar. daß es wahre Demokratie erst im Sozia ¬ lismus geben kann. Dies richtet sich besonders gegen die Illusionen der SPD über die parlamentarische De mokratie, deren imperialistischer Klassencharakter in der Weimarer Republik deutlich zutage trat. An der Kundgebung nahmen 300 000 kommunistische, sozialdemokrati sche und parteilose Arbeiter teil. Dies war ein Modell für die Anti faschistische Aktion, die eine Mög lichkeit zur Verhinderung der fa schistischen Diktatur darstellte. Be sonders hierfür waren die Grund lagen in Leipzig günstig, was sich auch an den Wahlergebnissen 1932 in Leipzig widerspiegelt, die für die Arbeiterparteien positiver ausfielen als im Reichsdurchschnitt. Auf Grund der spalterischen Tätigkeit der rechten SPD-Führung konnten diese Vorteile nicht für gemein same Aktionen von Kommunisten und Sozialdemokraten genutzt wer den. Auch die antifaschistische Aktion, die sich ab Ende Mai 1932 heraus bildete und den Höhepunkt der Ein heitsfrontpolitik der KPD vor 1933 darstellte, war — trotz einiger wich tiger Teilerfolge — letztlich nicht in der Lage, den faschistischen Machtantritt zu verhindern. Das Wirken Ernst Thälmanns in Leipzig war von gesamtnationaler Bedeu tung und bildet einen Bestandteil der deutschen Arbeiterbewegung, für die von hier aus vielfältige Im pulse gegeben wurden, die für die gesamte kommunistische Politik wertvoll waren. Die Erschließung der Beziehungen Ernst Thälmanns zur Leipziger Ar beiterbewegung als Teil seines Ver mächtnisses soll besonders für die Jugend eine Anregung zum weite ren Studium sein. Es kommt darauf an, die Traditionslinien der deut schen Arbeiterbewegung zu unter suchen und fortzusetzen; noch wich tiger dabei ist. daß Lehren für die Aneignung der marxistisch-leninisti schen Theorie gezogen werden. An alle Fachfragen politisch herangehen 2u den Aufgaben der Bibliotheken / Von Prof. Dr. Gregor Schirmer, Stellvertreter des Ministers für das Hoch- und Fachschulwesen (Schluß) Dje Effektivität der Bibliotheken hängt beträchtlich von ihrer mate- Eell-technischen Basis ab. An einigen Bibliotheken konnte diese Basis ver- bessert werden. So wurden z. B. wich- tge praktische Schritte unternom- Den, um die elektronische Datenver- SEbeitung in der bibliothekarischen Und informatorischen Arbeit anzu- Wenden. Wir wissen aber, daß noch Vel zu tun ist. um die. Arbeitsbedin- Eungen der Mitarbeiter der Bibliothe- en zu verbessern, die Speicherkapa- Rtät zu erweitern, die Zahl der Ar- Peitsplätze in Lesesälen zu vergrö- ,8m die technischen Ausrüstungen modernisieren. Einige Probleme, vor allem die mit 8amaßnahmen verbundenen, kön- den angesichts der großen Aufgaben %8s Bauwesens nur langfristig gelöst Werden. Die technische Ausrüstung Ser Bibliotheken muß im Sinne so- 3alistischer Rationalisierung ent- Shieden verbess-ert werden, wenn die dtbliotheken nicht hinter den Erfor- Rernissen Zurückbleiben wollen. Im Bahmen der Volkswirtschaftspläne. i° r allem des Fünfjahrplanes 1976 l’ s 1980, müssen Maßnahmen getrof- 8n Werden, um die Ausrüstung der gbliotheken mit reprographischen Eeräten, mit Schreibautomaten, zUchbindereitechnik und Bürotechnik 61 Verbessern. Der Leihverkehr kann sursh den Ausbau von Telex-An- dalüssen. Transportmitteln und an- wren technischen Mitteln verbessert üsrden. Den Projekten zur Anwen- bdng der elektronischen Datenverar- Astung ist weiterhin das gebührende wgenmerk zu schenken. War betrachten die moderne Biblio- Mekstechnik nicht losgelöst von den b ischen, die sie anwenden. Bei der thöhung von Qualität und Effektivi- U5 der Arbeit sind die politische liDerzeugung und Haltung, das fach- tat Wissen und Können, die Ein- ^bbereitschaft und Arbeitsmoral der ibljothekaxe und Informatoren avs- schlaggebend. Den Mitarbeitern der Bibliotheken gebührt für ihre her vorragende und aufopferungsvolle Arbeit Dank und Anerkennung. Der sozialistische Wettbewerb und seine Ergebnisse unterstützen die Bemü hungen um Standardisierung und Rationalisierung und um die Durch setzung einer wissenschaftlichen Ar beitsorganisation wesentlich. Die Lei ter der Bibliotheken sollten die Sor gen um die politische und fachliche Entwicklung ihrer Kollektive als erstrangige Leitungsaufgabe ansehen. Daraus ergeben sich als Schwerpunkte sozialistischer Lei tungstätigkeit: Erstens die lebendige und prinzipielle politisch-ideologische Arbeit mit den Mitarbeitern. Wir brauchen das ver trauensvolle Gespräch über die poli tischen Fragen unserer Zeit und über die Probleme der Arbeit und des All tages. Wir wollen erreichen, daß an alle bibliothekarischen Fachfragen politisch herangegangen wird. Zweitens die Verbesserung der Ka derarbeit. die wir als lebendige Ar beit mit den Menschen verstehen. Dazu gehört vor allem die Sorge um die Entwicklung des bibliothekari schen Nachwuchses und um die marxistisch-leninistische sowie fach liche Qualifizierung der Mitarbeiter. Drittens die Verbesserung der Ar- beits- und Lebensbedingungen der Mitarbeiter, die Entwicklung der so zialistischen Demokratie und einer guten Arbeitsatmosphäre, die das Mitdenken fördert, zu Initiativen an regt Eine aus der Kenntnis der Aufgaben und Probleme erwachsende Bereit schaft zum Mitverantworten und Mit gestalten aller Angelegenheiten der Bibliothek durch alle Mitarbeiter zu erreichen, ist das Ziel sozialistischer Leitungstätigkeit Aus: Zentralblatt für Bibliothekswesen Neues Studienmaterial zur „Theorie des sozialistischen Rechts“ erarbeitet Es ist eine objektive Gesetzmäßigkeit, daß die Rolle des sozialistischen Staates und seines Rechts bei der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesell schaft wächst. Dem entspricht die Forderung der Par tei, die theoretische Arbeit zu den allgemeinen Fragen des sozialistischen Rechts bedeutend zu qualifizieren. Es versteht sich dabei von selbst, daß der Verbesse rung der staats- und rechtstheoretischen Ausbildung im Rahmen des rechtswissenschaftlichen Studiums eine besondere Bedeutung zukommt. Zur Verwirklichung dieses Anlie gens wurde von dem Kollektiv der Staats- und Rechtstheoretiker an der Sektion Rechtswissenschaft unter der Gesamtredaktion von Prof. Dr. Ingo Wagner ein Lehr und Studienmaterial „Theorie des sozialistischen Rechts“ erarbeitet. In sechs Heften, die von Prof. Dr. T. Schönrath, Prof. Dr. I. Wagner, Dr. G. Baranowski, Dr W. Grehn und Dr. Lotze erarbeitet wurden, werden folgende rechtstheoretische Grundfragen behandelt: das sozia listische Recht und die entwickelte sozialistische Gesellschaft; die rechtsetzende Tätigkeit des sozia listischen Staates; die Normen und das System des sozialistischen Rechts; das sozialistische Rechts verhältnis; die Effektivität des so zialistischen Rechts; die sozialisti sche Gesetzlichkeit und Rechts ordnung; Verantwortung, juristi sche Verantwortlichkeit und Rechts verletzungen in der sozialistischen Gesellschaft; das Recht und der Kommunismus. Gestützt auf die Grundaussagen der Klassiker des Marxismus-Leni- nismus und auf die Erkenntnisse der marxistisch-leninistischen Parteien, insbesondere der KPdSU und der SED, wird das sozialisti sche Recht konsequent mit der ge schichtsschöpferischen Rolle der Ar beiterklasse verbunden. Diesen füh renden konzeptionellen Gedanken lassen alle Abschnitte sichtbar werden. Die wachsende Rolle des so zialistischen Rechts wird primär hergeleitet aus der wachsenden Rolle der Arbeiterklasse und ihres Hauptinstrumentes, des sozialisti schen Staates. Aus der historischen Rolle der Arbeiterklasse erwachsen zugleich auch die historisch völlig neuen Züge des sozialistischen Rechts, seine Entgegensetzung zum bürgerlichen Recht. Das Klassenwesen des sozialistischen’ Rechts, seine Verwurzelung in den materiellen gesellschaftlichen Ver hältnissen, sein aktiver Bezug zu den objektiven gesellschaftlichen Gesetzen wird in der durchgängig zugrundegelegten Begriffsbestim mung des sozialistischen Rechts deutlich berausgestellt: „Das sozia listische Recht ist das System der vom sozialistischen Staat festgeleg ten oder sanktionierten allgemein verbindlichen Rechtsnormen. Als eine Verkörperung des letztlich materiell bedingten staatlich-politi schen Willens der gesellschaftlich führenden Arbeiterklasse und ihrer werktätigen Bundesgenossen ist es Ausdruck der objektiven Gesetze des Sozialismus und staatliches In strument ihrer Durchsetzung. Die Verwirklichung der Rechtsnormen wird durch die sozialistische Ge- sellschafts- und Staatsordnung — erforderlichenfalls durch den staat lichen Zwang — gewährleistet.“ (Heft 1: Das sozialistische Recht und die entwickelte sozialistische Gesellschaft, S. 20) Diese Bestim ¬ mung hebt die Bedeutung der so zialistischen Rechtsnormen für das Leben der Gesellschaft hervor. Diese Bestimmung enthält in sich den konzeptionellen Gedanken, den gesellschaftsgestaltenden Charakter des sozialistischen Rechts vor allem über die Ausprägung seiner Norma tivität zur Geltung zu bringen. Auf dieser Grundlage wird die soziali stische Gesetzlichkeit gestärkt. Jede Norm des sozialistischen Rechts ist strikt zu beachten und zu ver wirklichen. Alle Versuche, die Rechtsnormen — mit welchen Ar gumenten auch immer — umgehen zu wollen, müssen entschieden zu rückgewiesen werden. Das Lehr- und Studienmaterial, das sehr stark die Ergebnisse der sowjetischen Staats- und Rechts theorie berücksichtigt, entspricht weitgehend den Forderungen, die das Politbüro des ZK der SED im Be schluß „Die nächsten Aufgaben zur Erläuterung des sozialistischen Rechts sowie zur Festigung und weiteren Entwicklung des Rechtsbewußtseins der Werktätigen“ erhebt. Es geht darum, solche Le bensgewohnheiten und Verhaltens weisen herauszubilden, daß die freiwillige Einhaltung der recht lichen Regeln und der anderen Re geln des gesellschaftlichen Zusam menlebens zur allgemein geübten Gewohnheit wird. Diese Aufgabe versteht sich als Element der ge samten politisch-ideologischen und fachlichen Bildungsarbeit. An der Universität, in allen Sektionen und Einrichtungen ist die Entwicklung eines sozialistischen Rechtsbewußt seins immanenter Bestandteil aller Erziehungsprozesse. Das Lehr- und Studienmaterial sollte durchaus in diese allgemeinen rechtserzieheri schen Bemühungen einbezogen wer den. Dr Günter Baranowski Sozialistische Diplomatie Es ist ein ganz natürlicher Vor gang, daß mit der zunehmenden Bedeutung internationaler Bezie hungen die Anforderungen wach sen, sich mit den damit zusam menhängenden Fragen wis senschaftlich fundiert zu beschäftigen und gleichzeitig einem breiten Leserkreis verständlich zu machen. Aus der Fülle der besonders nach 1970 in erfreulicher Anzahl auf unserem Büchermarkt dazu erschienenen Publikationen ragt diese von be- kannnten'sowjetischen Autoren verfaßte Arbeit hervor. Sie gibt auf nicht ganz 300 Seiten einen sehr informativen, vor allem aber populär gehaltenen Über blick über die Grundlinien sozialistischer Diplomatie. Das erstmals 1973 in Moskau verlegte Buch ist in sieben Ka pitel gegliedert. Im Mittelpunkt stehen dabei die Beziehungen sozialistischer Länder unterein ander (Kap. II), das Verhältnis zu den Entwicklungsländern (Kap. III), sowie die Beziehun gen zu kapitalistischen Staaten (Kap. IV). Besonderer Wert er wächst der Arbeit aus einem Einleitungskapitel, das sich mit Entstehung und Besonderheiten der Diplomatie im allgemeinen und den sozialistischen Diplo matie im besonderen beschäftigt. Diplomatie bestimmen die Autoren „als die praktische rezension Tätigkeit des Staates zur Ver wirklichung seiner Außenpolitik, zur Realisierung seiner Ziele und Aufgaben auf dem Schau platz des internationalen Ge schehens sowie zum Schutz seiner Rechte und Interessen im Aus land (...). Sie bedient sich poli tischer Formen des Verkehrs zwischen den Staaten im Zusam menwirken mit anderen For men — ökonomischen, juristi schen, kulturellen usw.“ (S. 21). Einen hervorragenden Platz nimmt der Kampf der sozialisti schen Staaten um die Durchset zung der Prinzipien der fried lichen Koexistenz, um euro päische und weltweite Sicher heit ein. Die Autoren stellen dabei sowohl die theoretische Fundierung der damit verbunde nen Prinzipien durch W.I. Lenin als auch ihre praktische Rea lisierung durch die Diplomatie der Sowjetunion und der anderen sozialistischen Länder dar. Diese gelungene Verknüpfung belegt Kontinuität, Prinzipienfestigkeit und Flexibilität sozialistischer Friedensstrategie. Besonders anschaulich wird das u. a. bei der Charakterisierung der all gemeinen und vollständigen Ab rüstung und der weitsichtigen Politik der Sowjetunion, dieses „Ideal des Sozialismus“ (Lenin) über Teilschritte zur Rüstungs begrenzung zu erreichen. Das Buch spannt dabei einen Bogen vom ersten internationalen Auf treten der Sowjetunion in Genua 1922 über das Initiieren des Genfer Abrüstungsausschusses 1960 bis zum Abschluß eines Vertrages mit den USA über die Verhinderung eines Nuklear krieges. Anschaulich wird das aber auch bei der detaillierten Aufarbeitung der sozialistischen Friedenspolitik nach dem zweiten Weltkrieg, für die besonders seit Mitte der 60er Jahre immer bessere Vor aussetzungen gegeben sind und die in dem bekannten euro päischen Vertragswerk einen wichtigen Erfolg verzeichnen konnte. Auch die überzeugende polemi sche Auseinandersetzung kommt nicht zu kurz. So wenn sich die Autoren mit den Gegnern der Idee von der friedlichen Koexistenz befassen und dabei rechte wie pseudolinke Auffas sungen widerlegen. Gewissermaßen als Abrundung macht die Arbeit in einem sie benten und letzten Kapitel über die Vereinten Nationen die glo balen Dimensionen, den weltwei ten Einfluß sozialistischer Politik deutlich: Auch in der UNO spielt der Sozialismus eine immer gewichtigere Rolle, wie in jüng ster Zeit die XXIX. Vollver sammlung erneut eindrucksvoll bestätigte. Dr. Falko Raaz
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