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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 19.1975
- Erscheinungsdatum
- 1975
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197500004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19750000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19750000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 19.1975
-
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Band 19.1975
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Aus dem Vorwort: Die vorliegende Arbeit stützt sich im methodologischen Heran gehen an die behandelte Problematik in erster Linie auf die von den Klassikern des Marxismus-Leninismus entwickelte Revo lutionstheorie, wobei insbesondere die Arbeiten W. I. Lenins zum Verhältnis von demokratischer und sozialistischer Revolution, zum Verhältnis Masse—Klasse—Partei, zum Wesen der revolutio nären Situation und zu den Formen des Klassenkampfes sowie zu den Relationen zwischen nationalem und sozialem Be ¬ freiungskampf von prinzipieller Bedeutung waren. Mit größtem Gewinn konnten weiter Reden und Aufsätze führender Funk tionäre der internationalen revolutionären Arbeiterbewegung, insbesondere Georgi Dimitroffs, sowie Dokumente, Materialien und Gesamtdarstellungen der internationalen kommunistischen Bewegung, darunter auch der deutschen Arbeiterbewegung, aus der Periode vor Beginn und während des zweiten Weltkrieges sowie unserer Gegenwart herangezogen werden. Zum Buch äußert sich Prof. Dr.-sc. phil. Hans-Jürgen Friederici, Fachbereichsleiter Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung am Franz-Mehring-Institut der Karl-Marx-Universität D ie Studie von Ernstgert Kalbe untersucht das wesentlichste Ergebnis des Befreiungskampfes der Völker im zweiten Weltkrieg: das Hinüberwachsen des antifaschi stischen Widerstandskampfes in die volksdemokratische Revolution in einer Reihe von Ländern. Obwohl sich der Verfasser im Titel seiner Schrift und auch im Text auf Süd osteuropa beschränkt, geht die Be deutung seines revolutionsgeschicht- lichen Vergleichs über diesen Rah men hinaus. Mit der Schrift von Ernstgert Kalbe liegt erstmals in deutscher Sprache eine Arbeit vor, die die Grundzüge vom antifaschistischen Widerstandskampf zur volksdemo kratischen Revolution in einigen Ländern nachzeichnet und dabei so wohl die Gemeinsamkeiten als auch die Besonderheiten dieses revolutio nären Übergangsprozesses unter sucht. D er Autor hat in seiner Arbeit eine Fülle historischen Mate rials verarbeitet, zum Teil schwer zugängliche Quellen erschlossen, sowjetische, bul garische, jugoslawische, rumänische U. a. Quellenpublikationen verwandt und sie in der vorliegenden Schrift verwertet. Dank dieser breiten Quel len — und Literaturbasis ist es ihm gelungen, zu wesentlichen Verallge meinerungen historischer Prozesse zu kommen. So wird überzeugend hachgewiesen, daß die volksdemo kratische Revolution aus dem anti- faschistischen Befreiungskrieg der Völker erwuchs, als dessen Haupt kraft die Sowjetunion auftrat; daß Aber auch der Widerstand der von den kommunistischen Parteien ge- führten Volksmassen gegen den Faschismus und der Kampf um die Erneuerung und Vertiefung der De mokratie gegen die „eigene“ Groß bourgeoisie zu den entscheidenden Triebkräften dieses Prozesses gehört haben. Es kann nicht das Anliegen dieser Besprechung sein, auf alle revolu ¬ tionsgeschichtlichen Fragestellungen einzugehen, auf die das vorliegende Buch eine Antwort zu geben ver sucht. Der Verfasser selbst möchte seine Schrift als einen „Untersu chungsbeitrag zur Herausbildung internationalistischer Beziehungen zwischen den sozialistischen Natio nen Europas verstanden“ wissen, deren Grundlagen im antifaschisti schen Befreiungskampf der Völker gelegt wurden und die heute mit der Annäherung der Völker der soziali stischen Gemeinschaft im internatio nalen sozialistischen Integrations prozeß ihre Krönung finden. (S. 23) Dennoch soll an dieser Stelle auf einige Fragen hingewiesen werden, auf die der Autor der vorliegenden Abhandlungen besonders gründlich eingeht. Dabei handelt es sich um solche Probleme wie die Durchset zung der antifaschistischen Politik der Einheits- und Volksfront auf der Linie des VII. Weltkongresses der Kommunistischen Internationale, um den Hauptinhalt und die Ziel setzung der Volksfrontprogramme in den einzelnen Ländern Südost europas, um Ausmaß, Formen und Stoßrichtung des antifaschistischen Widerstandskampfes in diesem Teil Europas, um die Wege und Formen der Entstehung der Volksmacht in Bulgarien, Jugoslawien, Rumänien, Ungarn und änderen Ländern und um den jeweiligen Klasseninhalt dieser Macht. I m Mittelpunkt der Arbeit steht der Nachweis, daß das Hinüber wachsen des antifaschistischen Widerstandskampfes in die volks demokratische Revolution eine hi storische Möglichkeit war „„die in dem Maße zur historischen Wirk lichkeit werden konnte, wie die ob ¬ jektiven gesellschaftlichen Bedin gungen, die am Vorabend, während und unmittelbar nach Ende des zweiten Weltkrieges Wirksam wur den, von den revolutionären Kräften erkannt und genutzt wurden.“ (S. 9) In Auseinandersetzung mit Arbeiten bürgerlicher Historiker, die in die sem Zusammenhang immer wieder die These vom „Export der Revolu tion“ durch die Sowjetunion strapa zieren, weist der Verfasser überzeu gend nach, daß die Errichtung der neuen Ordnung ein gesetzmäßiges Ergebnis ihrer inneren Entwicklung war. Vor allem im zweiten und dritten Kapitel des vorliegenden Buches wird an Hand konkreter historischer Untersuchungen über die Formie rung der Front des antifaschisti schen Widerstandes in Südosteuropa und den Prozeß des Übergangs zur volksdemokratischen Revolution der Nachweis geführt, daß die Volks massen unter Leitung ihrer kommu nistischen Parteien auch in diesen Auseinandersetzungen die entschei dende Triebkraft des historischen Fortschritts gewesen sind. Der Ver fasser macht zwar immer wieder deutlich, daß die Siege der Sowjet union im Großen Vaterländischen Krieg die Voraussetzungen für die Erfolge der Partisanenbewegungen und der anderen Widerstandskräfte geschaffen haben, arbeitet aber gleichermaßen heraus, daß die Ak tionen der antifaschistischen Kräfte in diesen Ländern selbst von ent scheidender Bedeutung für den Fortgang des revolutionären Pro zesses gewesen sind. E in großer Vorzug der vorliegen den Schrift liegt in den Ver gleichen, die sie zwischen den einzelnen Ländern Südosteuro pas, zwischen der Strategie und Taktik der Kommunistischen Par teien, der Struktur der Volksfront bewegungen, der Herausbildung der revolutionären Situation und der Er richtung der Volksmacht ermöglicht. In dem Kapitel über den Übergang zur volksdemokratischen Revolution beeindruckt die Herausbildung der historischen Gemeinsamkeiten zwi schen den einzelnen Ländern wie die Darstellung der Mannigfaltigkeit der konkreten Entwicklung, die bis zum Beispiel Rumäniens reicht. Im abschließenden vierten Kapitel, das dem historischen Platz und der Funktion der volksdemokratischen Revolution gewidmet ist, zeigt sich noch einmal die Befähigung des Verfassers zur theoretischen Durch dringung des historischen Stoffes. Er liefert den Nachweis, daß die Unter suchung des jeweiligen Klassen charakters der volksdemokratischen Revolution und ihrer verschiedenen Etappen stets konkret für jedes ein zelne Land erfolgen muß, daß aber trotz vieler Unterschiede „am Be griff der volksdemokratischen Re volution für den Gesamtprozeß des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus in seiner Einheit von demokratischer und sozialistischer Umwälzung“ festgehalten werden muß. (S. 229) D a die vorliegende Veröffent lichung mithelfen soll, die Herausbildung internationali stischer Beziehungen zwischer den sozialistischen Nationen Europas darzustellen, hätte man •sich gewünscht, daß der internatio nalen Zusammenarbeit der antifa schistischen Bewegungen in den Ländern Südosteuropas größerer Raum gewidmet worden wäre. Hier sind in Zukunft noch weitere For schungsarbeiten zu leisten. Es ist auch nicht zu übersehen, daß der Verfasser sich mehrfach auf einen referierenden Standpunkt stellt. Je doch sind einige revolutionstheore tische Fragen auch unter den Histo rikern der sozialistischen Länder hoch nicht zu Ende diskutiert. Trotz einiger Einwände bleibt der Wert vorliegender Arbeit unbestritten, die über die Grenzen unserer Repu blik hinaus Beachtung finden wird. Anregung für weiteres Nachdenken: Zur Diskussion über kommunistische Erziehung Student ^wartet, daß er gefordert ^ird - Anspruch An Hochschul- lehrer Das Studium der Klassiker des Marxismus-Leninismus und die Entwicklung von Fähigkeiten zur schöpferischen Arbeit Von Doz. Dr. phil. Eleonore Wild, Lehrgruppenleiter Marxismus-Leninismus im Bereich Medizin Das Problem der Entwicklung von Fähigkeiten zur schöpferischen Arbeit oder kurz genannt von schöpferischen Fähigkeiten ist ge genwärtig Gegenstand vieler Dis kussionen zur kommunistischen Er ziehung, an denen Wissenschaftler der verschiedensten Disziplinen in der Sowjetunion, in den sozialisti schen Bruderländern und auch bei uns teilnehmen, wurde u. a. wäh rend internationaler Symposien 1973 in Leipzig und 1974 in Berlin festgestellt. Es widerspiegelt sich bei uns vor allem in den Forderun gen nach einer praxisverbundenen und forschungsbezogenen Lehre und nach Einbeziehung der Studen ten in die Lösung von Forschungs oder Praxisaufgaben. Wenn gegen wärtig in der im Erziehungsprozeß immer angestrebten Einheit von Wissensvermittlung, Ausbildung von Fertigkeiten und Entwicklung von Fähigkeiten dem schöpferischen Element dieser Fähigkeiten immer größere Beachtung geschenkt wird, so bestehen dafür mehrere Ursachen und Erfordernisse. Die wichtigsten scheinen zu sein: • Für jeden Spezialisten der sozia listischen Gesellschaft, der eben unter diesen gesellschaftlichen Be dingungen an der Entwicklung sei ner Wissenschaft teilhat, ist der Er werb von Kenntnissen über den Zustand der Gesellschaft nicht aus reichend. Er muß vielmehr über die Fähigkeit verfügen, sich die Ent wicklungsprozesse, ihre Dialektik und Gesetzmäßigkeiten aneignen zu können. Das versetzt ihn erst in die Lage, Beschlüsse der Partei in sei nem Lebens- und Wirkungsbereich schöpferisch umzusetzen. A. M. Kutezow, Stellvertreter des Ministers fün Hochschulwesen und mittlere Spezialausbildung der RSFSR, sagte dazu in Dresden: „Das Wissen eines modernen Spe zialisten bildet eine Synthese, eine Legierung von Theorie und Praxis, von Naturwissenschaft und Technik, von Politik und Philosophie.“ • Die rasche Entwicklung der Na tur- und Gesellschaftswissenschaf ten erhöht ständig den Umfang des Wissens. Für die Ausbildung der zukünftigen Spezialisten ergeben sich daraus nicht nur Probleme bei der Bestimmung eines optimalen Verhältnisses zwischen Stoffvermitt lung und Herausbildung von Fähig keiten zur Anwendung des Wissens. Es entsteht auch als dringendes Erfordernis, die Absolventen mit dem methodologischen Instrumenta rium auszurüsten,' das sie in die Lage versetzt, das Neue auf dem eigenen Wissengebiet und den Grenzgebieten zu verfolgen. Die Entwieklung solcher Fähigkeiten ist aber eng mit der Vertiefung eines wissenschaftlichen Bildes von der objektiven Welt und mit dem Ver mögen verbunden, die materiali stische Dialektik anzuwenden. • Der sozialistische Spezialist wird in. Kollektiven arbeiten oder Kol lektive leiten. Seine Erziehung heißt auch Herausbildung von Fähigkei ten zur Entfaltung von vielfältigen sozialen Beziehungen und zur Selbsterziehung. L. I. Breshnew nannte den sozialistischen Spezia listen von heute einen fähigen Organisator, der In der Lage ist. die Prinzipien der wissenschaft lichen Arbeitsorganisation in der Praxis anzuwenden. Er ist in der Lage, mit Menschen zu arbeiten, schätzt die kollektiven Erfahrungen, hat ein offenes Ohr für die Ansich ten der Kollegen, schätzt Erreichtes kritisch ein. Und natürlich ist der Spezialist von heute ein Mensch von hoher Kultur, umfassendem Wissen, er ist insgesamt ein echter Vertre ter der Intelligenz der neuen sozia listischen Gesellschaft“. Sicher könnte man noch viel mehr Ursachen für eine stärkere Beto nung der Einheit von Wissen und schöpferischen Fähigkeiten in der Ausbildung der Studenten anführen. Bei allen bliebe jedoch die Aus sage unwiderlegbar, daß hochquali fizierte wissenschaftliche Kader nur auf der Grundlage eines mate rialistischen Weltbildes und der marxistisch-leninistischen Metho dologie' schöpferisch tätig sein kön nen. Wenn Erich Honecker die Sicherung einer „festen klassen mäßigen Erziehung und gründliche wissenschaftliche Bildung der zu künftigen Spezialisten“ fördert, So sind darin vor allem diese Haupt elemente eingeschlossen. Es gibt gewiß viele Möglichkeiten, sich über Begriffe zu informieren, auch zur Dialektik und zur mate rialistischen Weltanschauung nach zuschlagen. In eine Wissenschaft dringt man jedoch erst ein, wenn man ihre Quellen studiert und ver arbeitet. Das gilt zuallererst und vor allem für den Marxismus-Le- ninismus. Nicht wenige Studenten stöhnen über das Studium der Klassiker. Es ist zu schwer, man kann nicht gleich alles verstehen u. a. Meinungen tauchen immer wieder auf. Tatsächlich lassen sich die Klassiker nicht auswendig Ur* nen, es gibt kaum ein erstens, zwei tens. drittens. Man muß sie ver arbeiten. Das Studium der Klassi ker ist jedoch wie kein anderes ge eignet, schöpferische Fähigkeiten bei den Studenten herauszubilden und auch zu erkennen. Darauf weisen die Ergebnisse hin, die von den Studenten in den Klassikersemina ren im MLG erreicht wurden. Im MLG wird das Klassikerstudium auch in Zukunft eine wichtige Seite der Ausbildung der Studen ten sein. An einer Reihe von Sektionen und Bereichen ist die Vermittlung des wissenschaftlichen Weltbildes und die Auseinandersetzung mit unwissenschaftlichen Auffassungen sowie die Lehre und Anwendung der materialistischen Dialektik noch immer allein die Domäne des MLG. Die Anzahl der Hochschullehrer, die in ihren Vorlesungen ■ ‘as philosophische, polit-ökon und politische Grundwissen der Studenten anknüpft, ist besonders im naturwissenschaftlichen Be reich, aber nicht nur dort, noch nicht sehr groß. Möglicherweise haben wir seinerzeit mit der so genannten marxistisch-leninistischen Durchdringung das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Aus den An forderungen der gesellschaftlichen und Wissenschaftsentwicklung läßt sich jedoch unschwer ableiten, daß die kommunistische Erziehung keine Ressorterziehung sein kann, bei der der eine für das wissenschaftliche Weltbild, der andere für das Berufs ethos und der nächste für das Verhal ten der Studenten verantwortlich ge macht werden kann. Andererseits gibt es natürlich Schwerpunkt aufgaben für die einzelnen Erzie hungsträger. Die Herstellung einer inhaltlichen Einheitlichkeit bei der Erfüllung des Auftrags der Partei über die politische und fachliche Qualifikation das Niveau der Er ziehung und Ausbildung entschei dend zu erhöhen, erfordert neue Überlegungen an allen Sektionen der KMU. Der auf dem Konzil der KMU vorgeschlagene Plan zür kommunistischen Erziehung kann dabei eine wertvolle Hilfe sein. Mit der Entwicklung von schöpfe rischen Fähigkeiten während des Studiums und der Aneignung sol cher Fähigkeiten durch die Studen ten auf der genannten Grundlage sind eine Reihe weiterer Probleme verbunden, über die es sich lohnt nachzudenken. Ein wichtiges Pro blem ist die Planung und Nutzung der Studien- und Selbststudienzeit. Weitere sind: das persönliche Inter esse der Studenten am Wissens gebiet und seinen Forschungsaufga ben, die Stimulierung schöpferischer Tätigkeit, die Schaffung von um fangreichen Möglichkeiten, Fähig keiten zur schöpferischen Arbeit unter Beweis zu stellen u. a. Die Einordnung dieser Probleme in den Prozeß der kommunistischen Er ziehung bedeutet auch ein erneutes Durchdenken der Aufgaben von Studentenzirkeln, Studentenkonfe renzen und -kolloquia sowie des Engagement der Hochschullehrer und wissenschaftlichen Mitarbeiter für diese Studienformen. „Der Einsatz hochqualifizierter wissenschaftlicher Kader in allen Bereichen der Volkswirtschaft und der ganzen Gesellschaft ist entscheidend für die Lösung aller vor uns stehenden Aufgaben." (Aus dem Bericht des Politbüros an die 13. Tagung des ZK der SED, Berichterstatter: E. Honecker) Die Rolle des Maoismus im Vietnamkrieg Eine viele Angehörige der KMU bewegende Frage ist die nach der Rolle des Maoismus im Vietnam krieg. Zunächst kann festgestellt wer den, daß die Großmachtgelüste Pekings in keinem anderen Raum der Welt so deutlich werden wie in Südostasien. Gerade hier lassen sich die globalen politischen Ziele der Pekinger Führer, um derent willen sie sich zu prinzipienlosen Kompromissen und Abmachungen mit dem Imperialismus bereit fin den, am deutlichsten verfolgen. Von Vornherein trugen sich die USA mit der Absicht, die Spal tungspolitik der Mao-Gruppe ge genüber dem sozialistischen Welt system für ihre Kriegspolitik aus zunutzen. Sie wollten den Einfluß der VR China in Südostasien zu rückdrängen, ohne dabei einen un mittelbaren militärischen Konflikt mit ihr zu riskieren. Amerikas herrschende Kreise begriffen sehr schnell, daß das Gerede der Mao isten von ihrer Bereitschaft, den amerikanischen Imperialismus in den lokalen Auseinandersetzun gen der „Volkskriege“ zu „zer schlagen“, das wahre Ziel ihrer Politik tarnte, nämlich einen Kon flikt zwischen den USA und der VR China nicht zuzulassen. Mehr noch: Die Obstruktionspolitik der Gruppe um Mao Tse-tung richtete sich direkt gegen die Beschlüsse der internationalen antwortet aufleser fragen kommunistischen und Arbeiter bewegung zur Unterstützung des Kampfes des vietnamesi schen Volkes und gegen das Zustandekommen umfassender Hilfsaktionen. Zeitweilig wurde sogar die Lieferung sowje tischer Waffen an das kämpfende Vietnam über chinesisches Terri torium behindert, was objektiv der Unterstützung des Aggressors gleichkam. Aus Peking gab es häu fig Versuche, die Führung der DRV auf den selbstmörderischenWeg der „Papiertiger“-Theorie zu drängen und auf die maoistische Variante des Volkskrieges festzulegen. Die Politik der Mao-Gruppe hat zu einem erheblichen Teil die Ent fesselung des Krieges gegen die DRV, vor allem aber seine stän dige Eskalation erst ermöglicht, weil der USA-Imperialismus in folge der auf die Untergrabung des sozialistischen Systems und der Organisation der kommunisti schen und Arbeiterparteien ab zielenden Aktionen Pekings eine koordinierte Abwehrreaktion der sozialistischen Staaten als unmög lich ansah. Der auf allen Ebenen organi sierte und mit politischen, diplo matischen und militärischen Mit teln in ihrer Einheit geführte antiimperialistische Befreiungs kampf des vietnamesischen Vol kes hat aber gezeigt, daß die kleinbürgerliöh-voluntaristische Theorie vom „Volkskrieg“, die von Mao Tse-tung, Lin Piao u. a. entwickelt wurde - deren Haupt merkmale die Verabsolutierung der Erfahrungen der chinesischen Revolution, des Partisanenkamp fes, die Gegenüberstellung von Mensch und Technik sowie von Ideologie und Technik sind — völ lig an den Realitäten des in Viet nam geführten Krieges vorbei ging. Volk. Armee und Regierung der DRV, die FLN und PRR konn ten die aus der USA-Aggression erwachsenden Aufgaben nur da durch bewältigen, daß sie sich fest auf die marxistisch-leninistische Theorie vom gerechten Krieg des ganzen Volkes gegen einen Ag gressor stützten, die Erfordernisse des modernen Krieges erkannten, sich eng mit den sozialistischen Bruderländern zusammenschlos sen und mit ihrer militärischen, wirtschaftlichen und politisch moralischen Hilfe die Schlagkraft ihrer bewaffneten Einheiten we sentlich erhöhten. Die Pekinger Führung bemüht sich nach dem Sieg des vietname sischen Volkes verstärkt darum, diesen Sieg als ein Ergebnis sei ner materiellen Unterstützung und seiner ideologischen General linie darzustellen. Es ist mit neuen Versuchen zu rechnen, die Theorie vom „Volkskrieg“ auch in anderen Teilen der Welt zu pro pagieren und neue antisowjeti sche Verleumdungen zu erfinden. Es besteht aller Anlaß, die näch sten Schritte der maoistischen Führung aufmerksam zu analysie ren Dr. Krause, ANW
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