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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 19.1975
- Erscheinungsdatum
- 1975
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197500004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19750000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19750000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 19.1975
-
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- Ausgabe Nr. 9, 14. März 1
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- Ausgabe Nr. 39, 28. November 1
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Band 19.1975
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Internationales und Nationales - eine Einheit Ein Beitrag zur kommunistischen Erziehung von H. Kuhrt Die Partei weist immer wieder auf die wachsende Bedeutung der inter nationalistischen und patriotischen Erziehung hin, besonders aber auf die Erlangung einer neuen Qualität. Diese neue Qualität ergibt sich aus den Erfordernissen der weiteren Gestaltung der entwickelten sozia listischen Gesellschaft bzw. des Aufbaus des Kommunismus in den bändern der sozialistischen Staatengemeinschaft. Besondere Anforderungen ergeben sich dabei vor allem aus der Notwendigkeit, die sozialistische ökonomische Integration zu beschleunigen und dem damit verbundenen, immer enger werdenden Zusammenwirken der sozialistischen Staaten auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens. Der Katalogsaal der Universitätsbibliothek in der Beethovenstraße Foto: HFBS/Balzer Es geht um Qualität und Effektivität Aufgaben der Hochschulbibliotheken / Von Prof. Dr. sc. Gregor Schirmer, Stellvertreter des Ministers für Hoch- und Fachschulwesen / Teil II erfolgen und subjektive Einflüsse aus geschaltet werden. Die Bibliothekslei tung sollte besser über die Entwick lungsperspektiven des wissenschaftlich- technischen Potentials an der Hoch schule und im Territorium informiert werden, damit sie rechtzeitig Schluß folgerungen für die Erwerbungskonzep- tion ziehen kann. daß der kostspielige Erwerb aus die sen Ländern strengen politischen und ökonomischen Kriterien unterliegen muß, daß hier eine gute Koordinie rung, Vermeidung von Doppelbestel lungen und ein gut funktionierender Leihverkehr erforderlich sind. Gleichzeitig' ergibt sich aus der zu nehmenden Internationalisierung des Klassenkampfes für alle Bürger der sozialistischen Staaten eine höhere nationale und internationale Ver antwortung. Für uns bedeutet das, diesen hohen Anforderungen bei der kommunisti schen Erziehung der studentischen Jugend gerecht zu werden. In den vergangen Jahren haben bei den verschiedensten Anlässen viele Studenten gezeigt, daß sie patriotisch Und internationalistisch zugleich empfinden und handeln. Nicht zu letzt haben die vielen ideenreichen Solidaritätsaktionen für die Unter stützung des chilenischen Volkes und anderer um ihre Freiheit kämpfen den Völker den Beweis dafür er bracht. Nach unseren Erfahrungen im marxistisch-leninistischen Grund lagenstudium ist diese Bereitschaft, durch Taten den revolutionären Pro zeß der Durchsetzung des gesell schaftlichen Fortschritts in der Welt aktiv zu unterstützen, heute bei vie len Studenten mit einer größeren theoretischen Einsicht verbunden. In Seminaren bei Studenten des 4. Stu dienjahres an den Sektionen Mathe matik und Physik wurden vor allem Wesentliche Fortschritte in zweier lei Hinsicht deutlich: 1 . Es gibt ein gutes theoretisches und politisches Verständnis der Rolle des sozialistischen Weltsystems in der internationalen Klassenausein andersetzung. Die Entwicklungs probleme und die besondere Ver antwortung der sozialistischen Staatengemeinschaft sowie die po litische und ökonomische Bedeu tung der sozialistischen ökonomi schen Integration werden tiefer erfaßt. Sicheres und anwendungs bereites Wissen zeigte sich beson ders bei der Begründung der Tat sache, daß die DDR ein untrenn barer Bestandteil der sozialisti schen Staatengemeinschaft ist und daß ein enger Zusammenhang zwischen unserer erfolgreichen Entwicklung in der DDR und der Freundschaft und Zusammenarbeit mit den sozialistischen Bruder ländern, besonders der Sowjet union. besteht. Die Freundschaft zur Sowjetunion ist für die über große Mehrheit unserer Studenten zu einer Selbstverständlichkeit, zu einem Teil ihres Lebens geworden. 2 Es gibt ein tieferes Eindringen in den Klassencharakter der natio nalen Frage und unserer eigenen nationalen Entwicklung. Die Poli tik unserer Partei zur Entwicklung der sozialistischen Nation in der DDR wird von den Studenten ver standen und anerkannt. Die im perialistische These von der „Ein heit der deutschen Nation“ stößt auf Unverständnis und Ablehnung. Immer mehr Studenten verstehen es. sich damit politisch und theore tisch auseinanderzusetzen. Unsere Vergleiche zeigen, daß ein enger Zusammenhang zwischen den Erkenntnisfortschritten zu diesen bei den Problembereichen besteht. Die Analyse der Hauptprüfung im MLG hat uns allerdings auch auf be stimmte Schwächen in der interna tionalistischen und patriotischen Er ziehung und Bildung der Studenten aufmerksam gemacht. In den Prü fungen zeigte sich, daß die Studenten Wesensmerkmale des proletarischen Internationalismus voneinander trennten, so z. B. die internationale Solidarität von der allseitigen Stär kung des Sozialismus in der sozia listischen Staatengemeinschaft und in der DDR. Ähnliches zeigt sich auch in bestimmten Verhaltenswei sen, nicht nur bei Studenten unserer Universität. Im Referat auf dem in ternationalen Symposium der Sek tion Marxismus-Leninismus der Humboldt-Universität unter dem Thema „Die Einheit von proletari schem Internationalismus und sozia listischem Patriotismus in der kom munistischen Erziehung der studen tischen Jugend“ wird folgendes ge sagt: „Es fällt einigen Studenten und auch manchmal sogar Hochschullehrern leichter, an einem Subbotnik zugun sten der Werktätigen Vietnams teil zunehmen oder die Geldspende zur Unterstützung der Patrioten Chiles zu erhöhen, als die alltägliche Ar beit, getragen von bewußter patrio- tischer Verantwortung stets in höchstmöglicher Qualität durchzu führen. Dabei zeigen Analysen, daß die Bereitschaft auch dieser Studen ten zur internationalistischen Soli darität meist nicht formal, sondern Ausdruck der Verbundenheit mit dem Kampf der Werktätigen in allen Ländern ist.“ Dieses internationalistische Engage ment ist durchaus positiv zu werten und zu fördern. Gleichzeitig weisen uns aber diese Erscheinungen darauf hin. daß noch manches zu tun übrig bleibt, um die Einheit von Interna tionalem und Nationalem stärker be wußt zu machen und die Erkenntnis zu festigen, daß das Hauptbewäh- rungsfeld für die internationalisti sche und patriotische Haltung der Studenten das Studium und die da mit verbundenen gesellschaftlichen Verpflichtungen — den konkreten Beitrag eines jeden Studenten zur Stärkung der Verteidigungskraft un- serer Republik einseschlossen — ist. Es geht um Qualität und Effektivität In der Forschung ist den Universitäten und Hochschulen, den wissenschaft lichen Akademien Und Instituten die Aufgabe gestellt, durch hohe Ergeb nisse und deren rasche Nutzung die sozialistische Volkswirtschaft und die ganze sozialistische Gesellschaft bei der Lösung der Hauptgufgabe voran- zubringen. An den Hochschulen stre ben wir nach einem ausgewogenen Verhältnis von Grundlagen- und an gewandter Forschung, nach niveau vollen und praktisch wirksamen natur wissenschaftlich-technischen Forschungs leistungen, die wichtige gesellschaft liche Bedürfnisse befriedigen, sowie nach einer Verstärkung der theoretisch ideologischen Arbeit der Gesellschafts wissenschaftler. Bekanntlich sehen wir uns heute einem ständig anwachsenden Berg wissen schaftlicher Bücher, Zeitschriften und anderer Informatiensträger gegenüber, den ein kleines Land wie die DDR nicht vollständig erwerben kann und den die Wissenschaftler ohne ein gut funktionierendes Bibliotheks- und In formationssystem auch nicht mehr ra tionell bewältigen können. Die Ver besserung der Information und Doku mentation wird immer mehr zu einer entscheidenden Bedingung, für hohe Qualität und Effektivität der For schung. Dadurch erhöht sich die Ver antwortung der Hochschul- und ande ren wissenschaftlichen Bibliotheken für die Forschung und Wissenschafts entwicklung beträchtlich. Sie werden sozusagen unmittelbar in den For schungsprozeß einbezogen. Darauf müssen wir uns mit aller Konsequenz einstellen. Die Bibliotheken sind in zunehmendem Maße dazu übergegangen, diejenige Literatur für den Bestandsaufbau aus zuwählen, die den festgelegten und langfristigen Richtungen der Wissen schaftsentwicklung und Forschung entspricht. Dieser Weg muß konsequent fortgesetzt werden. Durch gute Zusam menarbeit der Bibliotheken und ihrer Zweigstellen mit den Sektionsleitun gen und durch Einbeziehung der wis senschaftlichen Gremien und Bera tungsorgane muß gesichert werden, daß der Bestandsaufbau und die Er werbungen nach objektiven Kriterien Angesichts des erfolgreichen Fort schreitens der sozialistischen ökono mischen Integration und der Zusam menarbeit der sozialistischen Länder in Wissenschaft und Technik, Bildung und Kultur hat sich die Kooperation mit Bibliotheken der UdSSR und an derer sozialistischer Staaten gut ent wickelt. Die Bibliotheken leisten einen wertvollen Beitrag zur Verbreitung der wissenschaftlich-technischen, geistig - kulturellen Ergebnisse der Brudervöl ker und damit zur Festigung des so- zialistischen Internatignglismus, Dem Erwerb und der Verbreitung von Literatur aus der Sowjetunion gilt unsere Hauptaufmerksamkeit, weil wir uns auf das Bildungs- und Wissen schaftsniveau der Sowjetunion orien tieren. Die Bibliotheken sollten sich — neben dem Erwerb der Publikationen der zentralen sowjetischen Verlage - stärker für die Erschließung der viel fältigen und wertvollen Veröffentli chungen wissenschaftlicher Instutionen der einzelnen Unionsrepubliken inter essieren und die ausgezeichneten so wjetischen Informationsmittel, Referate- Zeitschriften, Bibliographien usw. . beschaffen und propagieren. Dafür sollten stärker der Schriftentausch, die Freundschaftsverträge und gemein samen Arbeitspläne der Hochschulen und die Begegnungen der Wissen schaftler genutzt werden. Im Erschlie ßen der wissenschaftlichen Literatur der anderen sozialistischen Bruderstaa ten liegt noch eine große Reserve für bibliothekarisches Wirken. Die enorm steigenden Preise für wis senschaftliche Literatur in den kapita listischen Ländern, also die schamlose Verwertung wissenschaftlicher Infor mationen für Monopolprofite, behin dern das Bekanntmachen unserer Wissenschaftler mit den wissenschaft lich-technischen Ergebnissen der kapi talistischen Welt erheblich. Es ist klar, Die Wissenschaftler und anderen Nutzer wissenschaftlicher Literatur müssen rasch mit den benötigten Informationen versorgt und sofort und zielgerichtet über Neuerwerbungen informiert werden. Die Fristen für die Einarbeitung neuerworbener Literatur und für die Ermittlung und Bereit stellung von Schriften, die Wartezei ten in Lesesälen und bei der Ausleihe sind oft noch zu hoch. Viele Wissen schaftler beklagen sich vor allem über unzumutbar lange Wartezeiten im Fernleihverkehr. Es müssen ideologi sche und technisch-organisatorische Voraussetzungen geschaffen werden, um diese Fristen radikal zu kürzen Die mit den Bibliotheken eng verbun dene Informations- und Dokumenta tionsarbeit würde eine ausführliche Behandlung verdienen, die im Rah men dieser Arbeit nicht möglich ist. Wir heben hier die Verantwortung der Leiter der Bibliotheken und ihrer Zweigstellen für die wissenschaftliche Information und Dokumentation her vor. Es gibt Anzeichen, daß an einigen Hochschulen die Leiter und auch ein zelne Wissenschaftler die Rolle von Information und Dokumentation unter schätzen und daß dieses Aufgaben gebiet auch in der Arbeit mancher Bibliothek und ihres Leiters nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die Universitäten und Hochschulen haben zur Information und Dokumen tation eine zweifache Beziehung: Sie müssen gewährleisten, daß die bereits vorhandenen Informationsmittel für die wissenschaftliche Arbeit voll ge nutzt werden. Sie müssen zum anderen als Produzenten und Bearbeiter von Informationen ihre Pflichten innerhalb der Fachnetze des Informations systems Wissenschaft und Technik und der gesellschaftswissenschaftlichen Information und Dokumentation exakt wahrnehmen. Die Bibliothek hat dabei mitzuwirken. (Fortsetzung folgt) (Aus Zentralblatt für Bibliothekswesen) Neu ¬ erscheinungen im Dietz Verlag Erfahrungen von Grund organisationen und Kreis leitungen der Partei bei der Leitung der politischen Agitation in Durchsetzung des Beschlusses des Politbüros des ZK der SED vom 7. November 1972 Schriftenreihe: Der Parteiarbeiter Dietz Verlag Berlin, 1975, 79 Sei ten, Broschur 0,80 Mark, Best.- Nr.: 736 443 4 Im Bericht des Politbüros auf der 13. Tagung des Zentralkomi tees der SED würdigte Genosse Honecker die Tätigkeit der Agi tatoren der Partei, die einen her vorragenden Anteil daran haben, wenn das Plenum feststellen konnte, daß die ideologische Reife der Bürger der DDR weiter gewachsen ist. In Auswertung des Beschlusses „Die Aufgaben der Agitation und Propaganda bei der weiteren Verwirklichung der Beschlüsse des VIII. Partei tages der SED“ vom 7. November 1972 wurde unsere politisch- ideologische Arbeit immer stär ker zum festen Bestandteil der Führungstätigkeit der gewählten Leitungen. Das wird auch sicht bar in der vorliegenden Bro schüre. Sekretäre für Agitation und Pro paganda aus Kreis- und Stadt leitungen sowie Parteisekretäre und Leitungsmitglieder von Grundorganisationen aus In dustrie und Landwirtschaft legen dar. wie der Beschluß in ihrem Verantwortungsbereich mit Le ben erfüllt wurde. Sie analysie ren, wie es ihnen gelingt, die Agitation inhaltlich zu ver tiefen, eine aktuelle und massen wirksame Argumentation zu ent wickeln und auf Fragen der Ar beiter und aller Werktätigen schnell und gründlich zu ant worten. Dabei zeigen sie, wie sie das tun, welcher Mittel und Me thoden sie sich dabei bedienen. Alle zwölf Beiträge spiegeln wider, daß eine kontinuierliche Anleitung der Agitatoren, die kollektive Erarbeitung der Argu mentation zu den auftretenden vielfältigen Problemen, lebendi ger Erfahrungsaustausch und eine gezielte Verallgemeinerung guter Erfahrungen unabdingbare Voraussetzungen sind, unsere Agitation so ideenreich, lebens nah und differenziert zu gestal- . ten, daß sie den Anforderungen des Beschlusses vom. 7. November 1972 entspricht, daß sie zu ihrem Teil dazu beiträgt, die Beschlüsse des VIII. Parteitages zu ver wirklichen. In diesem Sinne bietet die Bro schüre einem großen Leserkreis die Möglichkeit, sich mit den Er fahrungen der politisch-ideologi schen Arbeit aus den verschiede- sehen Arbeit aus den verschie densten Bereichen unseres gesell- , schaftlichen Lebens vertraut zu machen. Neuerscheinung zum 100. Jahres tag der Kritik des Gothaer Pro gramms: Revolutionäres Partei programm — Revolutionäre Arbeitereinheit Studien zum Kampf um die Vereinigung des Marxismus mit der Arbeiterbewegung Sammelband Herausgegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU und Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED Dietz Verlag Berlin, 1975, Etwa 640 Seiten, Leinen 16,50 Mark, Best.-Nr.: 736 382 9 Der Sammelband ist dem 100. Jahrestag der Kritik von Marx und Engels am Entwurf des Gothaer Parteiprogramms sowie des Gothaer Vereinigungs kongresses gewidmet. „Die .Kritik des Gothaer Pro gramms“ ist“, wie Genosse Erich Honecker auf der 13. Tagung des ZK der SED erklärte, „ein wich tiges theoretisches Dokument des Marxismus, das für den gegen wärtigen Kampf der kommuni stischen Weltbewegung, für die Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft und für die Auseinandersetzung mit den verschiedenen opportuni stischen Strömungen größte Ak tualität besitzt.“ Der Sammel band trägt wesentlich dazu bei, den Ideenreichum der Marx- sehen Programmkritik zu er schließen. In 14 interessanten Bei trägen untersuchen namhafte Ge- Seilschaftswissenschaftler der UdSSR und der DDR eine Reihe von Aspekten und Problemen des Ringens um die revolutionäre Einheit der Arbeiterbewegung im vorigen Jahrhundert sowie die Weiterentwicklung der in der Programmschrift enthaltenen Ideen durch Lenin. Das Buch Ist ein wertvoller Beitrag, die historischen Lehren aus dem Kampf um die Einheit der Ar beiterklasse im 19. Jahrhundert für den gegenwärtigen Kampf der internationalen Arbeiter bewegung nutzbar zu machen. union und die USA den größeren Praxis schon nicht mehr durch- in bewältigen gilt. Da nun, um auf Sisyphus zurückzukommen, die Verhandlungsteilnehmer weder der Unterwelt agieren, noch mit einem Götterfrevel belegt sind, handelt es sich jedoch nicht um eine Arbeit, die etwa auf Miß- Teil vermindern, während die an deren Staaten erst in einer zweiten Phase nachziehen, ein nicht un wesentliches Entgegenkommen dar. Auch das Angebot, zunächst eine Vereinbarung über die Be grenzung von Truppen und Rü stungen abzuschließen, wenn eine Reduzierung jetzt noch nicht er reichbar ist, ist mehr als eine symbolische Geste. Würde doch eine solche Begrenzungsverein barung nicht nur das europäische Vertrauensklima weiter verbes sern, sondern auch der Prozeß des Wettrüstens käme damit zumin dest in diesem Bereich zum Ste hen, Voraussetzung für nach folgende echte Abrüstungsschritte. Noch aber haben sich unsere konstruktiven Vorschläge nicht durchgesetzt. Die Haltung der NATO, am Verhandlungstisch das durchsetzen zu wollen, was in der erfolg programmiert ist. Im Ge genteil, der „Erfolgszwang“ wird für die NATO immer größer. listischen Staaten. Deshalb die hartnäckige Weigerung, die Bun deswehr in die Reduzierung ein zubeziehen. deshalb das Drängen auf zunächst ausschließlich so wjetisch-amerikanische Reduzie rung in dem bekannten Größen mißverhältnis. Konträre Positionen also, die schwerlich miteinander zu vereinbaren sind. Um aber die Verhandlungen vom toten Punkt wegzubekommen, unterbreiteten wir, insbesondere in der 4. und 5. Runde, neue Vor schläge, die nicht nur Bewegung in den Konferenzdialog hinein- bringen sollten, sondern auch echte Kompromißangebote sind, weil sie bestimmte Positionen der westlichen Seiten berücksichtigen. So stellt der Vorschlag, die ins Auge gefaßten drei Reduzierungs etappen in jeweils zwei Phasen aufzuspalten, wobei in der ersten Phase jeder Etappe die Sowjet- Schwere, aber erfolglose Arbeit hatte der griechische Sagenheld Sisyphus gemäß einer von den Göttern auferlegten Strafe in der Unterwelt zu verrichten. Einen schweren Felsbrocken mußte der Sünder einen steilen Felsen hinaufwälzen, aber jedesmal, kurz vor dem Gipfel, rollte der Stein wieder zurück. Blickt man in den Redoutensaal der Wiener Hofburg, wo am 13. Mai die 6. Runde der Verhandlungen über die Reduzierung von Rüstungen und Streitkräften in Mitteleuropa begann, dann könnte auf den ersten Blick der Eindruck entstehen, daß die 19 Teilnehmerstaaten gleichfalls eine Sisyphusarbeit zu bewältigen hätten: schwer, aber bislang erfolglos. I m Prinzip hat sich an der Aus gangssituation vom 30. Oktober 1973, am Beginn der 1. Runde, nichts Wesentliches geändert. Die sozialistischen Staaten unter breiteten gleich in einer der ersten Plenarsitzungen einen konstrukti ven, für alle Seiten annehmbaren Vorschlag demzofolge in drei Etappen, beginnend 1975, die Streitkräfte inklusive den dazu gehörigen Rüstungen der elf vor gesehenen Vertragsstaaten um rund 17 Prozent vermindert wer den sollten. Ausgangspunkt des Vorschlages war das bei den Vor gesprächen vereinbarte Prinzip der unverminderten Sicherheit für alle beteiligten Seiten, Ziel die Schaffung einer Zone mit ver dünnter Rüstung in Mitteleuropa bei Beibehaltung des bestehenden Kräfteverhältnisses. G enau dies hatten die west lichen Verhandlüngspartner aber nicht im Sinn. Ihr Ziel bestand — und besteht bis heute — darin, das militärische Kräfte verhältnis in Mitteleuropa am grünen Wiener Verhandlungstisch zugunsten der NATO zu verän dern. Das Konzept der „Ausgewo genheit“ sieht vor, daß die sozia listischen Staaten, sowohl anteil mäßig als auch absolut, beträcht lich mehr reduzieren sollen als die NATO-Staaten. Ihnen geht es Weniger um eine Zone verdünnter Rüstung als vielmehr um eine •■Lastenumverteilung“ innerhalb der NATO (von den USA auf Westeuropa) auf Kosten der sozia ¬ setzbar ist, erweist sich als echter Bremsklotz. N un heißt dies aber nicht, daß die Wiener Verhandlungen bisher überhaupt keinen Sinn gehabt hätten. Die rund 100 Ple narsitzungen haben zumindest zu dem Ergebnis geführt, daß heute die Positionen, Argumente und Ziele der Verhandlungsseiten bis ins Detail allen klar sind. Über den Berg ist der Stein aber da durch noch lange nicht. Genau dies ist aber die Aufgabe, die es zu Schon können sie, wie früher, nicht mehr Verhandlungen über haupt ausweichen, sondern müssen sich ihnen stellen. Denn, bei allen Einschränkungen, allein die Tat sache, daß verhandelt wird, ist natürlich ein nicht geringzuschät zendes Positivum. Wer bei einer solchen Materie mit „Blitzsiegen“ am Konferenztisch rechnet, hat offensichtlich Schwierigkeiten mit dem Verständnis des Charak ters solcher Verhandlungen. B is zur ersten SALT-Verein- barung zwischen der UdSR und den USA dauerte es sieben Jahre. Der Kernwaffensperrver trag wurde fünf Jahre vorberei tet. zwei weitere dauerte es von, der Unterzeichnung bis zu seiner Inkraftsetzung. Die Weltabrü stungskonferenz wird bereits vier Jahre diskutiert und noch steht der Einberufungstermin nicht fest. Die Beispiele ließen sich fort- setzen. So kompliziert und lang wierig die Dinge einersets sind, ist es doch andererseits entschei dend. daß mit all diesen Verhand lungen sich die Haupttendenz un serer Zeit, die Entspannung, im mer mehr durchsetzt, immer mehr zu einer unumkehrbaren Erschei nung wird. Trotz aller gegenteili ger Anstrengungen geraten die Nein-Sager Schritt für Schritt in die Defensive und dies berechtigt durchaus zu der prognostischen Schlußfolgerung, daß bei aller Kompliziertheit in der Sache, die Tage des Sisyphus in der Wiener Hofburg gezählt sind. Sisyphus in der Wiener Hofburg? Zur 6. Runde der Verhandlungen in Wien über die Reduzierung von Rüstungen und Streitkräften in Mitteleuropa — von Dr. Wolfgang Kleinwächter, Institut für internationale Studien
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