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KARL-MARX-UNIVERSITAT 26. November 1976 „Tage der Wissenschaft" KMU-GISAG erfolereich beendet Rektor Prof. Dr. sc. Lothar Rathmann und der Direktor des VEB GISAG, Lothar Poppe, unterzeichneten am Freitag ver gangener Woche eine Vereinbarung zwischen der Sektion ANW und dem Ingenieurbetrieb des Kombinates, der um fangreiche Verpflichtungen in Algerien hat. Foto:HFBS/Molsberger Kooperation zwischen GISAG und KMU wurde Bedürfnis Mit einem Rundtischgespräch der Leitungen des Kombinates GISAG und der Karl-Marx- Universität gingen am Freitag vergangener Woche die dritten „Tage der Wissenschaft“ beider Ein richtungen zu Ende. Die Veranstaltungsreihe war am Mittwoch in Anwesenheit des Sekretärs der SED-BL Dr. W. Martin eröffnet worden. Institute und Einrich tungen der Karl-Marx-Universität hatten in den drei Tagen an 43 Vorträgen, Seminaren, Diskussionen und Erfahrungsaustauschen teilgenommen und ihr Inter esse an einer noch engeren Zusammenarbeit zwischen beiden Einrichtungen demonstriert. Erstmalig tausch ten in diesem Rahmen auch die Parteifunktionäre bei der Einrichtungen ihre Erfahrungen in der politisch- ideologischen Führungstätigkeit aus und beschlossen, diese Form des Meinungsaustausches fortzusetzen. gen der Wissenschaft“ erneut eine sehenswerte Bilanz ziehen zu kön nen. Hauptrichtung der weiteren Entwicklung der Kooperation GI- SAG-KMU sei dabei die Intensivie rung der gemeinsamen Arbeit, wie z. B. durch die Bildung ständiger Arbitskreise. Ferner soll auch das Spektrum gemeinsamer Arbeit auf den verschiedensten Gebieten künf tig noch erweitert werden. Dazu ge hört u. a. auch die Verwirklichung der am gleichen Tage unterzeich neten Vereinbarung zwischen der Sektion Afrika-Nahostwissenschaf ten und dem Ingenieurbetrieb des Kombinates GISAG. Die hohen Teilnehmerzahlen und die überaus - rege Mitarbeit in den Veranstaltungen, so konstatierten Rektor Prof. Dr. sc., Lothar Rath mann und Kombi natsdirektor Lo thar Poppe in ihrer ersten Einschät zung über den Verlauf der nun schon traditionellen „Tage der Wissen schaft“, zeigen deutlich, daß die enge Verbindung zwischen Wissen schaft und Produktion zu einem Be dürfnis an beiden Einrichtungen ge worden sei. Sie betonten, daß die „Tage der Wissenschaft“ einen Höhe punkt in der Zusammenarbeit im Jahre 1976 darstellten, auf denen eindrucksvoll Bilanz über die bisher gemeinsam erzielten Erfolge gezogen werden korne Dazu gehört . a. die Tatsache, daß in einer Ausstel lung eine Vielzahl von Beleg- und Diplomarbeiten, vorwiegend auf dem Gebiet der Wirtschaftswissen schaften, ausgestellt werden konn ten, die von der zunehmenden Ein beziehung der Studenten in die pra xisnahe Forschung zeugen. Nun komme es in der weiteren Zusammenarbeit darauf an, so un terstrichen die beiden Redner, mit dem gleichen Elan wie bisher an die Lösung der gemeinsamen Aufgaben zu gehen, um zu den nächsten „Ta- © Rund 200 Agitatoren und Propagandisten der Messestadt diskutierten am vergangenen Dienstag mit Dr. Jürgen Kübler, Sektion Ge schichte, auf einem gemeinsamen Agitatorenforum der SED-Stadt leitung und der SED-Kreislei tung KMU aktuelle Probleme des Kampfes der Arbeiterklasse in den imperialistischen Staaten. Dr. Kübler beantwortete u. a. Fragen zur Rolle der Gewerk schaften in den USA, zur Situa tion nach den Wahlen in Italien und zum Kampf der Arbeiter klasse in Frankreich. Gemeinsames Forum Lektoren in die UdSSR (PI.) Sechs führende Gesell schaftswissenschaftler der Karl-Marx-Universität gehö ren einer Delegation an, die im Auftrag des Ministeriums für Hoch- und Fachschulwe sen der DDR zu einem 14tägi- gen Lektoreneinsatz in die So wjetunion reist. Die Angehö rigen der Leipziger Universi tät, unter ihnen der Prorek tor für Gesellschaftswissen schaften Prof. Dr. sc. Hans Piazza, werden an Universi täten und Hochschulen in Moskau, Kiew und Leningrad Vorträge halten, die sich mit Grundfragen des IX. Partei tages der SED beschäftigen. Die Wissenschaftler, die den Sektionen Marxismus-Leninis mus, Philosophie/Wissenschaft- licher Kommunismus, Ge schichte sowie Kultur- und Eunst issenschaften der Karl- Marx-Universität angehören, werden dabei zugleich spezi fische Probleme ihrer Fachge biete behandeln. Zur gleichen Zeit besuchen sowjetische Wissenschaftler, unter ihnen der Rektor des Taschkenter Pädagogischen In stituts. Prof. Dr. Ch. T. Tur- sunow, sowie hervorragende Moskauer Gesellschaftswis senschaftler, die Karl-Marx- Universität. Zum Thema „Die Militärpolitik der SED nach dem IX. Parteitag" sprach am Mittwoch vergangener Woche der Chef des Militärbezirkes Leipzig, » Generalleutnant Handke, auf einem militärpolitischen Forum vor über 600 Hörern im Großen Hörsaal des Carl-Ludwig-Instituts für Physiologie. Unter den Gesten befanden sich auch der Sekretär der SED-Kreisleitung, Norbert Gust- mann, Rektor Prof. Dr. Rathmann sowie Vertreter des Wehrkreiskommandos. IEenea-Anmaaa Meisterkollektiv der KMU mit sehenswerter Bilanz Dem 15jährigen Bestehen des Meisteraktivs an der Karl-Marx- Universität und der Neuwahl des Aktivs war ein „zentraler Tag des Meisters“ gewidmet, der am Dienstag im Senatssaal der Uni versität stattfand. In seiner Begrüßung würdigte der Stellvertreter des Direktors für Ökonomie und Planung Manfred Brüntrup die Leistungen der Meister und Obermeister der Sektionen, des Bereiches Medizin, der Institute und Abteilungen der Universität bei der Verbesserung der Dienst leistungen. eine Erweiterung des Lagers ange strebt. In seinem Rechenschaftsbericht konnte der Vorsitzende des Meister aktivs auch auf eine gute Bilanz in der Zusammenarbeit mit dem Neuereraktiv verweisen. In der kommenden Zeit, so unterstrich er, komme es darauf an, die neue Arbeitsordnung des Meisterkollektivs mit Leben zu erfüllen, in der sich die Meister eine Vielzahl neuer großer Aufgaben stellen. Dazu ge hört u. a. die Organisierung und Durchführung von innerbetrieblichen Erfahrungsaustauschen auf politisch- ideologischem und fachlichem Ge biet. Im Rahmen der Veranstaltung wurden die Kollegen Max Teubner, Karin Darnstädt, Helmut Erhardt, Klaus Alster, Peter Welke und Heinz Eberlein für ihre Arbeit ge ehrt. Als Vorsitzender des zentralen Meisteraktivs erhielt Heinz Eberlein erneut das Vertrauen seiner Kolle gen. Er betonte, daß ihre Arbeit in großem Maße dazu beitrage, die in Forschung, Lehre und medizinischer Betreuung zu erbringenden Leistun gen zu realisieren. Große Aufgaben, so hob der Redner hervor, ergeben .sich- für das Meisteraktiv bei der Durchsetzung der sozialpolitischen Maßnahmen. Den Bericht über die von den drei Bereichskollektiven ■„Betriebstechnik“, „Forschung und Lehre“ sowie „Wirtschaft“ in den letzten Jahren vollbrachten Arbeits ergebnisse 'gab der Vorsitzende des zentralen Meisteraktivs Heinz Eber lein. Dabei konnte er auf Beispiele verweisen,, die. nicht nur auf Uni- ‘versitätsebene, sondern auch im 'Republikmaßstab verdiente An erkennung fanden. Dazu gehört u. a. In seinen Ausführungen wies Generalleutnant Handke darauf hin, daß die die Einführung des einheitlichen vollständige Realisierung der friedlichen Koexistenz nur auf Grund der militä- Gefäßsystems. Bisher, so informierte rischen Überlegenheit des sozialistischen Lagers möglich sei. Dabei informierte der Redner; konnten über 500 Ge er über interessante Fakten in der Aufrüstungspolitik der NATO-Staaten und rhäuse, Einschübe usw. an alle Be wertete die jüngsten NATO-Manöver als offen aggressive Militärpolitik. An Hand reiche der Universität, die wissen- dieser Tendenzen ging der Redner auf Fragen der sozialistischen Wehrerziehung schaffliehen Gerätebau betreiben, ein. Fotos: UZ/Rosan ausgegeben werden. Jetzt werde „Tage der Wissenschaft" KMU-GISAG Veranstaltungs- vorschau für Dezember Koexistenz und internationaler Klassenkampf Herzstück des Wirkens bleibt ideologische Arbeit Von Norbert Gustmann, Sekretär der SED-Kreisleitung „Die ideologische Arbeit ist und bleibt das Herzstück der Parteiarbeit. Parteitarbeit bedeutet nicht Verwaltung von Sachen, sondern Überzeugung und Mobilisierung von Menschen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Le bens." Diese programmatische Fest stellung unseres Generalsekretärs des ZK der SED auf dem IX. Parteitag fand breiteste Zustimmung auch in unserer Kreisorganisation und ich habe diesen Satz in den letzten Wochen nicht sel ten gehört Die Frage, die wir uns ins besondere nach der 2. Tagung des ZK der SED stellen müssen, lautet jedoch: Ist diese Formulierung bereits wirklich Programm unseres Tuns und Handelns in den GO, in den APO oder den Par teigruppen? E s gibt große Anstrengungen in al len Bereichen unserer Universität durch die Parteiorganisationen die notwendigen Entwicklungsprozesse auf allen Gebieten politisch zu leiten. Das Bemühen unserer Leitungen, Mitglieder und Kandidaten, das tiefgründigere Studium der Dokumente des IX. Partei tages gleichsam ganz eng mit der Ver wirklichung seiner Beschlüsse zu ver binden, werten wir als eine wirklich schöpferische Leistung. Die letzten Wo chen brachte,, dabei Fortschritte, neue Erfahrungen aber auch die Erkenntnis, daß höheres Anforderungen an die poli tisch-ideologische Arbeit nach dem IX. Parteitag noch zu oft am quantitati ven Maßstab gemessen und orientiert werden. Es gibt keinen Zweifel, daß in einzelnen Bereichen auch hier noch Reserven liegen, aber der IX. Parteitag forderte eine Erhöhung der Qualität, das heißt des Niveaus und der Effek tivität unserer politisch-ideologischen Arbeit. Hier liegen die größeren Re serven, denen wir uns in dem weiteren Bemühen, die Beschlüsse des IX. Partei tages schöpferisch zu verwirklichen, bewußter und zielstrebiger stellen soll ten. E rhöhung des Niveaus der politisch- ideologischen Arbeit ist zu aller erst ein Anspruch an die Tiefe ihres Inhalts. Die erste deutliche Markierung, die die 2. Tagung des ZK dergestalt für die weitere Auswertung der Beschlüsse des IX. Parteitages setzte, erfordert vor allem von der Kreisleitung, den Partei leitungen der GO und APO, uns bei der konkreten Verwirklichung der Be schlüsse des IX. Parteitages selbst noch tiefgründiger mit den dabei zu bewäl tigenden ideologischen Prozessen zu beschäftigen. Dazu bedarf es der noch besseren Kenntnis des Denkens aller Angehörigen im Verantwortungsbereich unserer Grundorganisationen, der Kenntnis ihrer Meinungen, Interessen und Fragen. Immer mehr muß es zum Stil der Parteileitung werden, an den Anfang der Behandlung jedes beliebi gen Tagesordnungspunktes die Frage zu stellen: Wo liegt der ideologische Kern der Sache? Diejenigen Partei leitungen bewirkten am schnell sten eine klare Haltung zu den Vorgän gen um W. Biermann, die konsequent davon ausgehen, daß die verstärkte Diffamierungs- und Diskriminierungs versuche gegen die DDR keine zu fällige Erscheinung ist, sondern Aus druck der Verschärfung des ideologi schen Kampfes. Wir haben einerseits immer betont, daß die ideologische Auseinandersetzung sich mit dem Fort schreiten der Beziehungen der friedli chen Koexistenz nicht abschwächt, son dern gesetzmäßig zunimmt, anderer seits müssen wir erkennen, daß es sich verstärkt um Attacken derjenigen im perialistischen Kräfte handelt, die wie der zurück möchten, weil „die Entspan nung nicht den erhofften Nutzen“ brachte. Wer sich zum Werkzeug solch einer Anti-DDR-Kampagne macht, stellt sich auf die Seite der Reaktion, ist ein Feind des realen Sozialismus und ver wirkt selbst das Recht, in unserer Mitte zu leben. Nicht um Literatur schlecht hin geht es, sondern um literarische Schaffensfragen. Diese aber sind Klas senfragen. Ein solches auf den ideolo gischen Kern der Sache gerichtetes Herangehen hilft bei der Erkenntnis, daß solche Leute von der imperialisti schen Propaganda gemacht und von ihnen mit ihren Verstärkern nach Be lieben eingesetzt werden. Immer mehr Parteileitungen haben in den letzten Wochen verstanden, daß es täglicher Arbeit und immer neuer Anstöße bedarf, um nicht dort stehen zubleiben, wo einzelnen Meinungen, Fragen und Argumente lediglich anein andergereiht und weitergeleitet wer den, sondern es viel wichtige' ist - weil hier erst das Herzstück un serer Parteiarbeit lebendig wird — im Meinungsstreit und Problemdiskussio nen die treffsichersten Antworten auf anstehende Fragen zu finden, sowie zu analysieren und zu werten, welche Pro bleme zunehmend verstanden werden und zu welchen Fragen differenziert in weichen Bereichen unsere politisch- ideologische Wirksamkeit verstärkt wer den muß. Immer mehr - wenn auch zu langsam - setzt sich durch, daß es besser ist, konkret zu argumentieren als überall allgemein über die Bedeutung der ideologischen Arbeit zu sprechen. D ie zweite Markierung, die die 2. Tagung des ZK der SED setzte, er fordert von allen Leitungen und GO Politik, Ökonomie, Wissenschaft und Ideologie noch enger miteinander zu verknüpfen Es muß das Ziel unserer Mitgliederversammlungen, des Partei- lehrjahres und unserer gesamten Agi tation und Propaganda sein, das fun dierte Wissen über das strategische Ziel unserer gesellschaftlichen Entwick lung nach dem IX. Parteitag zu vertie fen, weil es die Quelle für die Stär kung des sozialistischen Bewußtseins und der Tatkraft aller Studenten und Mitarbeiter unserer Universität ist. Es ist damit ein gewaltiger Anspruch an unsere ideologische Arbeit gestellt, nämlich die Forderung, jedes konkrete Problem der weiteren Gestaltung des entwickelten Sozialismus stets mit dem Blick auf die kommunistische Zukunft anzupacken und zu lösen. Es heißt aber auch, uns mit denen auseinanderzu setzen, die unseren Blick trüben, statt zu schärfen, indem sie überall lediglich das Attribut sozialistisch gegen kom munistisch auszutauschen versuchen. D ie dritte Markierung, die die 2. Ta gung des ZK der SED setzte, erfor dert, die Werte, die Vorzüge und die Überlegenheit der sozialistischen Gesellschaftsordnung der Bruderländer immer überzeugender darzulegen und in offensiver und polemischer Aus einandersetzung mit der imperialisti schen Politik und Ideologie zu zeigen, daß soziale Sicherheit, Geborgenheit, Achtung der Menschenrechte, Freiheit und Demokratie nur im Sozialismus Wirklichkeit sind.' Es klingt sehr einfach, aber wir müs sen es dennoch immer wieder beson ders betonen 1 Dazu sind die Doku mente des IX Parteitages das wichtig ste Rüstzeug Von dieser Position aus müssen wir die Offensive führen und den Gegner mit seiner Politik und Ideo logie weiter in die historische Defen sive drängen Offensivere ideologische Arbeit ist eines der entscheidenden Merkmale für die neue Qualität. Offen siv sein heißt aber nicht, sich auf Ge genpropaganda zu beschränken. Des halb brauchen wir die klugen Überle gungen aller Parteileitungen, wie wir zielgerichtete' und systematischer im mer weiter ideologisch an Boden ge winnen. Anhand der tiefen Krise des Kapitalismus, seiner Gebrechen und Verbrechen sind die Perspektivlosigkeit und die Menschenfeindlichkeit des ka pitalistischen Systems noch stärker zu entlarven und die Auseinandersetzung mit der Politik und Ideologie des BRD- Imperialismus zu führen. D ie vierte Markierung, die die 2. Tagung für die ideologische Ar beit setzte, fordert von uns, jedes einzelne Mitglied immer besser für die ideologische Arbeit zu rüsten und zu befähigen. Erhöhung der Kampfkraft der Grundorganisationen erfordert im mer zuerst ideologische Stählung der Genossen. Dos . theoretische, methodi sche und analytische Rüstzeug der ideologischen Aibeit entscheidet maß geblich über den Erfolg, aber wir wis sen, letztlich entscheidet unser persön liches Engagement selbst über den Wirkungsgrad unserer Agitation und Propaganda. Immer mehr Propagandi- sten und Agitatoren zeichnen sich in un serer Kreisorganisation durch politi sche Umsicht, ideologische Standhaf tigkeit und klassenmäßige Wachsam keit aus. Auf allen Leitungsebenen wird immer erfolgreicher an eigenen Argumentationen, ausgehend von den Anregungen der Propagandakommis sion der Kreisleitung und mit Hilfe der Bildungsstätte der SED-Kreisleitung ge beitet. Fortsetzung auf Seite 2, 1. Spalte