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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 20.1976
- Erscheinungsdatum
- 1976
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197600006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19760000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19760000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 20.1976
-
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- Ausgabe Nr. 11, 19. März 1
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- Ausgabe Nr. 35, 15. Oktober 1
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Band
Band 20.1976
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UZ/38 5. November 1976 Agitation/Propaganda 5 For- bloß formaler, administrativer zu dem Urkunden überreicht Wir haben von der Parteiführung und vom Minister bestätigte zen- Kulturtheo- der Repu- arbeit wirken, die sich beit im leninistischen hen. Für die Zukunft Schaftsgebiete hängt als Kulturar- Sinn verste- der Wissen alles davon anvertraut. Die gemeinsame antwortung in der Ausbildung ser Lehrer verbindet übrigens an den Sektionen vertretenen lektive miteinander. An der kein Akt ten forschen. Ich hebe mit Nach druck hervor, daß weitere Ergeb nisse über gegenwärtige Prozesse in Kultur, Kunst, Literatur und Sprache und neue Erkenntnisse für das Wirk samwerden des Erbes in der sozia listischen Nationalkultur vorgelegt werden müssen. Ich denke dabei an Bücher, Broschüren, Artikel, Vor träge, die zünden, die überzeugen, beweiskräftig, polemisch und in einer guten Sprache gehalten sind; Ergebnisse, die eine offensive Rolle spielen im verschärften ideologi schen Kampf unserer Tage. Auch daran werden die Sektionen gemes sen. Nachwuchsreservoir für rie und Kulturpolitik in blik darstellt. Rede des stv. Ministers für Hoch- und Fachschulwesen der DDR, Prof. Dr. Gregor Schirmer, anläßlich der Gründung der Sektionen Germanistik und Literaturwissenschaft und Kultur- und Kunstwissenschaften trale Forschungspläne, in denen die neuen Sektionen mit bedeutsamen Aufgaben bedacht sind. Ich nenne so bedeutende Projekte wie — Einführung in die multinationale Sowjetliteratur, — Zum Beitrag der Kultur und Kunst bei der Herausbildung der soziali stischen Lebensweise, - Revolutionär-demokratische Tra ditionen deutscher Literatur von der frühbürgerlichen Revolution bis zur Gegenwart, - Geschichte der deutschen Kunst, — Lexikologie und Stilistik der Ge genwartssprache. Ver- die- alle Kol- poli- Drittens erwarten wir, daß hier die Kollektive von Gesellschaftswis senschaftlern des Lehrkörpers sich selber ständig auf der Höhe der Forderungen unserer Wissenschafts- und Kulturpolitik halten, also die Erziehung der Erzieher betreiben. Wir brauchen Professoren, Dozen ten, wissenschaftliche Mitarbeiter, Aspiranten und Forschungsstuden ten, die in erster Linie als hochqua lifizierte Theoretiker und Propagan disten am ideologischen und kul turpolitischen Abschnitt der Partei ¬ tisch-fachlichen Qualität der Absol venten, der eigenen und der aus anderen Fachrichtungen, an deren Ausbildung sie beteiligt sind, wer den die Sektionen gemessen. aber für die Wissenschafts- und Kulturpolitik von Partei und Regie rung nicht weniger bedeutsam sind. Ich meine die Anglistik/Amerikani- stik, die Romanistik, Bulgaristik, Niederlondistik, Neogräzistik, die klassiche Philologie und das Insti tut für Verlagswesen und Buchhan del. Die Bilanz ihrer Arbeit ist gut. Sie berechtigt zu der Erwartung, daß die höheren Ziele, die der IX. Parteitag gestellt hat, von den neuen Sektionen auf hohem Niveau erfüllt werden. Die Aufgaben der Gesellschaftswissenschaftler sind im Parteiprogramm klar vorgezeichnet. Mit den Studienplänen für alle in den beiden Sektionen vertretenen Wissenschaftsgebiete haben wir gute Grundlagen für die Ausbil dung. Notwendig ist jetzt vor allem, die Ausarbeitung der erforderlichen Lehrprogramme zu forcieren. Ich bitte Sie, den Beirat für Kultur-, Kunst- und Sprachwissenschaften und seine Arbeitsgruppen bei der qualitäts- und termingerechten Fer tigstellung der Lehrprogramme mit aller Kraft zu unterstützen. Zweitens erwarten wir D ie Gründung der Sektion Ger manistik und Literaturwissen schaft und der Sektion Kultur- und Kunstwissenschaften, die ich heute im Auftrag des Ministers für Hoch- und Fachschulwesen vorneh men darf, ist in meinen Augen schungsergebnisse, die das kultur- und kunsttheoretische Denken in unserer Republik bereichern, Ge setzmäßigkeiten in Kultur-, Kunst- und Sprachentwicklung erhellen, international Beachtung finden und nützlich sind für das geistig- kulturelle Leben in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft sowie im Kampf gegen die Ideologie des Imperialismus. Natürlich müssen die Sektionen - ausgehend von den verschiedenen Disziplinen, die in ihnen vertreten sind - auf unterschiedlichen Gebie- und schöne Worte dargeboten wer den. Sie ist nicht nur ein Ereignis, mit dem wir neue, zweckmäßigere Leitungsstrukturen schaffen. Diese Gründung ist vor allem Ausdruck höherer Ziele und höherer Erwar tungen nach dem IX. Parteitag der SED. Ich sehe in ihr die natürliche Folge der guten Leistungen der Leipziger Kultur-, Kunst- und Sprachwissenschaftler und ihrer in Qualität und Quantität gewachse nen Kollektive. In ihren Reihen wirken solche anerkannten Wissenschaftler wie die Professoren Beitz, Brock, Brü ning, Dahlke, Fleischer, Große, John, Meyer-Dennewitz, Riehme, Schnelle, Träger und Ullmann. Zur guten Bilanz gehören die Bücher und andere Publikationen zur Geschichte und Gegenwart der W enn wir heute die Gründung der zwei Sektionen vorneh men, so möchte ich das nicht als eine Trennung verstanden wis sen. Die zur Tradition gewordene Zusammenarbeit der Kultur-, Kunst- und I iteraturwissenschaftler muß unbedingt beibehalten und weiter entwickelt werden. Die Wissen schaftler der bisherigen Sektion ha ben in den vergangenen Jahren wichtige und fruchtbare Praxisbe ziehungen — zum Kombinatbetrieb in Böhlen und zu den Künstler-Ver bänden - angeknüpft und diese er folgreich für die Ausbildung der Stu denten genutzt. Diese Beziehungen und die vielseitige Wirksamkeit in der Öffentlichkeit können ausge baut und noch effektiver gestaltet werden. Von besonderer Bedeutung ist der Ausbau der Beziehungen zur Sowjetunion und den sozialistischen Bruderländern. Ich bin überzeugt, daß die Sektionen diese internatio nalistische Verpflichtung verantwor tungsbewußt wahrnehmen und da bei ihren Beitrag leisten zur weite ren Entwicklung der marxistisch-le ninistischen Kultur-, Kunst- und Sprachwissenschaften innerhalb der sozialistischen Staatengemeinschaft F ür die Sektionen liegen Arbeits konzeptionen vor, die man billi gen kann. Jetzt kommt es dar auf an, daß die Arbeit in Lehre und Forschung mit höchstem theoreti schen Niveau, mit größter poli tisch-ideologischer und kulturprak tischer Wirksamkeit geleistet wird. Das ist die Hauptfrage. Welche Ansprüche stellen wir nach dem IX. Parteitag an die Ar beit in den beiden Sektionen? Erstens erwarten wir, daß hier Germanisten, Kultur- und Kunstwis senschaftler ausgebildet werden, die über Geschichte und Gegen wart von Kultur und Kunst gut Be scheid wissen und unsere Kulturpo litik ideenreich durchsetzen helfen. Das sind überzeugte Propagandi sten der Kunst und Theorie des so zialistischen Realismus sowie des humanistischen und revolutionären Kulturerbes. Das sind keine Bes serwisser und Kritikaster, sondern verständnisvolle und prinzipienfeste Partner unserer Schriftsteller und Künstler, die andere überzeugen können, weil sie selbst überzeugt sind. Unser Ideal ist der selbstän dige, aktive Student, der schon im Studium Verantwortung für sich und andere übernimmt und mit Hilfe des sozialistischen Jugendverbandes seine Rechte und Pflichten wahr nimmt. Der Lehrkörper soll ihn da bei unterstützen, aber nicht gän geln, er soll ihm Vorbild, aber nicht Vormund sein. Das gilt gleichermaßen für die Lehrerausbildung in Deutsch, Kunst- und Musikerziehung. Ich erinnere an die hohe Wertschätzung, die der IX. Parteitag dem Beruf des Leh rers entgegenbrachte. Dem Lehrer ist die kommunistische Erziehung unserer heranwachsenden Jugend ab, daß wir im Lehrkörper solche Wissenschaftler haben und daß ein entsprechender Nachwuchs zielstre big entwickelt wird. Wichtiger Maß stab für die neuen Sektionen ist, mit welchem Erfolg sie Kaderentwick lung betreiben. Wir gehen bei der Neugründung der beiden Sektionen davon aus, daß sich in ihnen ein weiterer Lei stungsanstieg in den größeren Wis senschaftsgebieten ergibt, ein Kon zentrationsprozeß, andererseits auch noch differenzierter die „kleinen“ „ausgewählten" Disziplinen geför dert werden. Unser Standpunkt: Alle Gebiete spielen ihre Rolle. Wir brauchen eine praxisorientierte, schöpferische Atmosphäre, jenes wissenschaftlich und geistig-kulturelle Leben, ohne daß ein Student — wie wir Soziali sten ihn uns vorstellen — nicht her anwachsen kann — und ohne daß Forschungsergebnisse, die uns wei terführen, nicht entstehen können. Die Karl-Marx-Universität gehört zu den traditionsreichsten Universi täten der Deutschen Demokrati schen Republik. Namen wie Leib nitz, Thomasius, Gottsched, Gellert, Lessing, Goethe, Robert Schumann, Richard Wagner, aber auch Vertre ter der proletarisch-revolutionären und sozialistischen Wissenschaft wie Karl Liebknecht, Franz Mehring und Hermann Duncker sind unlösbar mit der Geschichte Ihrer Universi tät verbunden. Die sozialistische Universität Leipzig repräsentiert heute den kämpferischen Humanismus der Ar beiterklasse, der den, progressiven Traditionen in der Entwicklung der Wissenschaft und Kultur verpflichtet ist. Es ist nicht zuletzt eine notwen dige und schöne Aufgabe der neuen Sektionen, dieses Erbe den Bedürf nissen der entwickelten sozialisti schen Gesellschaft entsprechend, in Lehre und Forschung zu nutzen und weiter zu erschließen. Literatur, Kunst und Musik, zur Ästhetik, Kulturtheorie, zur Sprach theorie und zur Auseinandersetzung mit dem Gegner. Ich nenne hier solche wichtige Projekte wie die „Kulturbedürfnisse der Arbeiter klasse“, die „Geschichte der russi schen Sowjetliteratur", „Anspruch auf Wirklichkeit, zweihundert Jahre Kampf um Demokratie in den USA", die „Stilistik der deutschen Sprache", die erfolgreiche Mitwirkung an den zentralen Projekten „Geschichte der deutschen Literatur". „Theorie des sozialistischen Realismus“ und den interdisziplinär erarbeiteten Band zur DDR-Literatur „Literatur- und Geschichtsbewußtsein". Diese und eine Vielzahl weiterer Publikationen trugen dazu bei, daß die Leipziger Kulturtheoretiker, Ästhetiker, Kunst- und Musikwissen schaftler, die Literaturwissenschaft ler aller Philologien,, nicht zuletzt die germanistischen Linguisten so wohl in der DDR als auch im Aus land einen guten Ruf haben. I n der bisherigen Sektion wurden unter Leitung der Direktoren Prof. Träger und Prof. Beitz zielstrebig die Anstrengungen verschiedener gesellschaftswissenschaftlicher Dis ziplinen zusammengeführt. Das „über den Zaun sehen“ ins benach barte, eng verwandte Gebiet er scheint mir als einer der wichtig sten Erfolge der Sektion. So kamen — neben den Forschungspublikatio nen — so bedeutende wissenschaft liche Veranstaltungen zustande wie — die Dürer-Konferenz (1971), — das 2. Leipziger-Scholochow- Symposium — einschließlich .der dazu durchgeführten zentralen Stu dentenkonferenz (1976), - die Beiträge zum Bauernkriegs jubiläum, und - zur Bach-Konferenz (1975). Die Leipziger Kultur-, Kunst- und Sprachwissenschaft hat hervorra genden Anteil an der Erschließung und Vermittlung des Kulturerbes so wie an der Propagierung sozialisti scher realistischer Kunst und Litera tur in unserer Republik. Ich habe mit Freude erfahren, daß nicht we nige Wissenschaftler unter Ihnen sind, die heute von Schriftstellern, bildenden Künstlern, Musikern und von Funktionären unserer Kulturpo litik als echte und konstruktive Partner geschätzt sind. Vieles könnte man dem hinzufü gen, z. B.: daß sich die KMU durch große Anstrengungen zu einem international geachteten Zentrum der Ausbildung ausländischer Ger manisten entwickelt hat, daß hier an der Sektion seit 1971 wieder in einer eigenständigen Studienrich tung Germanisten ausgebildet wer den, daß die Fachrichtung Kultur wissenschaft der KMU durch die ständig gewachsene Studentenzahl heute das größte wissenschaftliche A ber es ist hier nicht meine Auf gabe, die Leistungen der bis herigen Sektion umfassend zu würdigen, wohl aber ist es meine angenehme Pflicht, allen Genossen und Kollegen Dank und Anerken nung auszusprechen. Das bezieht sich auf die ganze Sektion, auch auf solche Bereiche, die auf Grund ihrer geringeren Zahl an Wissen schaftlern und Studenten meist nicht so in den Vordergrund treten, Differenzierung - Basis für höhere Ziele und Erwartungen Ein historisches Mosaik den Le- G. Katsch ein gutes Schwert“. Während Trotzki sich in Steren Prognose erging, daß der nur dü- der Clara Zetkin hervorragend ninismus verteidigt. Im Sommer 1926 vereinigten sich die Trotzkisten und die sogenannte „neue Opposition“, die von Sinow jew und Kamenew geführt wurde, zu einem antileninistischen, gegen die KPdSU (B) gerichteten Block. Die UdSSR hatte zu diesem Zeit punkt mit großen inneren und äuße ren Schwierigkeiten bei der Ver wirklichung der sozialistischen Re konstruktion zu kämpfen. Diese Schwierigkeiten und der erbitterte Widerstand der kapitalistischen Ele mente riefen bei einigen Parteimit gliedern Zweifel hervor, daß die So wjetunion den Sozialismus aus ei gener Kraft aufbauen könnte. Der Sieg des Sozialismus ind der UdSSR wurde vom Voranschreiten der Weltrevolution abhängig gemacht. Der oppositionelle Block versuchte deshalb, der KPdSU (B) und der Kommunistischen Internationale die Politik des „Anpeitschens“ der Welt revolution aufzuzwingen und be hauptete, daß die Diktatur des Proletariats in der UdSSR bürger- lich-thermidorianisch entartet sei. (Im Thermidor, dem 11. Monat des Revolutionskalenders, also im Juli/ August 1794, wurde die Jakobiner diktatur unter M. Robespierre durch eine Verschwörung des reaktionären Flügels der Bourgeoisie gestürzt und damit die aufsteigende Phase der Französichen Revolution beendet.) Warum sah sich Clara Zetkin ver anlaßt, G. J. Sinowjew, den lang jährigen Vorsitzenden des EKK, derartig zu attackieren? Frage in der internationalen Arbei terbewegung ist die Stellung zur Diktatur des Proletariats in der So wjetunion. Hier scheiden sich die Geister . . . Der Kampf gegen den Imperialismus ist gleichbedeutend mit dem Kampf für die proletari sche Diktatur in der Sowjetunion, weil sich alle Anstrengungen des Imperialismus auf den Sturz der proletarischen Diktatur richten." Ernst Thälmann wertete den weite ren Aufbau des Sozialismus in der UdSSR als Stärkung der Positionen des Proletariats der kapitalistischen Länder und dessen Erfolge im Klas senkampf als Hilfe für die Sowjet union. In diesem Sinne nannte Clara Zetkin den sozialistischen Aufbau in Polemik gegen Trotzki und dessen Gesinnungsfreunde „eine der stärk sten vorwärtstreibenden Kräfte der Weltrevolution“., Wenn Trotzki die im Interesse der Sicherung des er folgreichen Aufbaus des Sozialismus auf die Erhaltung des Friedens ge richtete Außenpolitik der UdSSR als „Renegatentum“ und „national beschränkt“ zu verleumden suchte, so wiesen die Delegierten diese Be schuldigung entschieden zurück. Die Einheitlichkeit, mit der sowohl die KPdSU (B) als auch die KI die An griffe auf den Leninismus abwehr ten, beeindruckten Clara Zetkin stark, so daß sie ihren Diskus sionsbeitrag mit den in die Zukunft weisenden Worten beendete, „daß bald auch das Proletariat der gan zen Welt dem Kapitalismus den Fuß auf den Nacken setzen (wird) wie Siegfried dem Drachen der alten nordischen Sage, und ausrufen kann: Ich habe es vollbracht. Wir halten . UZ historisch Sieg der Revolution im Weltmaßstab die proletarische Macht in der So wjetunion vor „Entartung und Fäul nis“ retten könne und die soziali stische Wirtschaft unter dem ökono mischen und politischen Druck des Imperialismus unvermeidlich zu sammenbrechen werde, erklärte Ernst Thälmann: „Die entscheidende Nachdem Trotzki und Sinowjew auf der XV. Parteikonferenz der KPdSU (B) eine Abfuhr erhalten hatten, versuchten sie, in der Kom munistischen Internationale Wider hall zu finden. Daß auch das ihnen nicht gelang, zeugt von der Reife der kommunistischen Parteien der ka pitalistischen Länder. Neben ande ren Führern der damaligen interna tionalen kommunistischen Bewe gung haben Ernst Thälmann und A uf der VII. Erweiterten Tagung des Exekutivkomitees der Kom munistischen Internationale (EKK), die vor einem halben Jahr hundert (22. 11.-16. 12. 1926) statt fand, erklärte Clara Zetkin: „Die Rede Sinowjews war nicht die Rede eines Revolutionärs, sondern sie hat mich an den Vortrag eines Bibel forschers oder Gelehrten aus dem Mittelalter erinnert, die, um festzu stellen, wieviel Zähne ein Pferd hat, nicht die Zähne des Pferdes zählten, sondern im Aristoteles suchten. Auf der Tagesordnung steht die Aufgabe, den Sozialismus zu verwirklichen ... Wer, statt an der praktischen Wirk lichkeit des Sozialismus zu arbeiten, heute noch theoretisch seine Unmög lichkeit beweist, der ist kein Revo lutionär." „Die entscheidende Frage ist die Stellung zur Diktatur des Proletariats... Parlamentarismus in der BRD Jürgen Schuster Rolle und Funktionen des Bun destages bei der politischen Machtausübung des Imperia lismus Herausgeber: Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft der DDR Dietz Verlag Berlin, 1976; 192 Seiten; Broschur; 3,20 Mark; Best.-Nr. 736 624 5 Auf dem IX. Parteitag der SED wurde festgestellt, daß die wach sende politische Instabilität der Mo nopolherrschaft und ihrer Regierun gen einhergeht mit dem zunehmen den Niedergang der bürgerlichen Demokratie und dabei gerade jene Kräfte, die den sozialistischen Staa ten Lehren über Demokratie ertei len wollen, in ihren eigenen Ländern als Vorreiter des Abbaus der Demo kratie auftreten. Am Beispiel des Bonner Bundes tages, dieser spezifischen Institution des staatsmonopolistischen Herr schaftssystems in der BRD, zeigt der Autor der vorliegenden Broschüre, wie dieser Abbau vor sich geht. Kronzeugen der Beweisführung sind dabei sowohl führende Politiker der BRD als auch Bundestagsabgeord nete, Wissenschaftler und Publizi sten, die diese Tendenz — ungeach tet ihrer antikommunistischen Posi tion — bestätigen. Der Leser er fährt, wie es um das „freie“ Abge ordnetenmandat bestellt ist, wozu die Monopolbourgeoisie die „staats erhaltende Opposition“ braucht, warum angeblich nur „Experten“ die parlamentarischen Belange wahrnehmen können, weshalb die Bundestagssitzungen meist in einem recht leeren Plenarsaal stattfinden und vieles andere. Die Arbeit umfaßt vier Kapitel. Kapitel I verfolgt die Traditions linie des Bundestages der BRD bis ins wilhelminische Kaiserreich; Ka pitel II zeigt die Entwicklungsetap pen des Bonner Parlamentarismus; Kapitel II“ deckt auf, wie die Be schlüsse des Bundestages im Verein mit den Massenmedien zur geistigen Manipulation« der Bevölkerung die nen. Am Ende dieser Untersuchung steht die mit vielen Beispielen und Ar gumenten erhärtete Erkenntnis: Der einzige, der im System des bürger lichen Parlamentarismus in der BRD keine Rolle spielt, ist der Wäh ler, daß heißt, das Volk, von dem laut Verfassung angeblich „alle Macht“ ausgehen soll. TGZOnSIOn die rück. Die Aktualität ist auch Wesentliche Vorteil des gerade der er- tische Unterstützung durch imperia listische Staaten und Konzerne das Ende der Rassistenregimes längst ge kommen wäre. Die. Terrorregierun- gen von Südrhodesien (Simbabwe), Namibias (das entgegen zahlreicher UNO-Resolutionen weiterhin von Südafrika besetzt ist) und der Repu blik Südafrika könnten sich keinen Tag länger halten. Diese Tatsache wird auf Seite 23 belegt: Das im perialistische Engagement betrug Ende 1974 allein für Südafrika 11,5 Millionen Dollar. Das bedeutet, daß sich binnen fünf Jahren der Kapital einsatz der kapitalistischen Unter nehmen verdoppelt hat. Interessant ist auch die nationale Zusammenset zung der Firmen, nämlich 630 briti sche, 494 USA, 132 BRD, 85 französi sche. Die durchschnittliche Nettoren dite liegt dabei mit 10 Prozent der Ka pitaleinlage doppelt so hoch wie in den Heimatländern der Investoren. Mit dieser wirtschaftlichen Macht wird ein politisches Regime ge stützt, daß sich schwerster Mißach tungen der grundlegenden Menschen rechte schuldig macht. Die imperia listischen Staaten tragen somit eine große Mitverantwortung für dieses Verbrechen. Aber die Menschen in Südafrika und die demokratische Weltöffent lichkeit nehmen den Apartheid-Ter ror nicht hin. Es wird der mutige Kampf der südafrikanischen Kom munisten geschildert (S. 23 ff.) und eine breite Untersuchung der Mög lichkeiten und Grenzen der UNO durchgeführt (S. 27 ff.). Dabei wer den vor allem die Aktivitäten der UNO im Rahmen der Dekade des Kampfes gegen Rassismus und Ras sendiskriminierung, die im Novem ber 1973 von der Vollversammlung ausgerufen wurde und bis zum Jahre 1983 läuft, untersucht. Die Autorin macht deutlich, daß die Sanktionsbe schlüsse der UNO gegen die Repu blik Südafrika (S. 44), gegen Südrho desien (S. 47) und gegen die illegale Annexion Nambias (S. 51) im Kampf gegen den Rassismus eine besondere Rolle spielen, zeigt sich doch in den Debatten, wer die Freunde und Feinde der Afrikaner sind. Im perialistische Staaten wandten sich mehr oder weniger gegen Sanktions beschlüsse und brüskierten damit die Mehrheitsentscheidungen der UNO (S. 67 f.). Die USA drohten so gar mit Repressalien (S. 69 f.). Dem gegenüber unterstützten die soziali stischen Staaten alle Schritte, die der Profilierung einer antiimperia listischen Aktionseinheit dienten, um so die rassistischen Regimes zu iso lieren (S. 71 f.). Insgesamt wurde von Gerda Wein berger eine Vielzahl von Fakten zu sammengetragen, die deutlich mach ten, daß der Rassismus als eine hi storische Schöpfung des Imperialis mus als eine der größten Gefahren für den Frieden angesehen werden muß und nur durch das gemeinsame Handeln aller demokratischen Kräfte überwunden werden kann. Hans-Joachim Heintze Rassismus am Pranger Die Schriftenreihe „Blickpunkt Weltpolitik“ hat sich ja schon längst Weit über die Fachkreise hinaus einen guten Namen und viele An hänger gemacht. Ein wesentlicher Vorzug dieser Broschüre ist die zu sammenhängende Auseinanderset zung mit hochaktuellen Problemen. Deshalb greifen Referenten, Agita toren, Studenten und Wissensdur ¬ stige immer wieder gerne auf Hefte mit dem weißen Punkt zu- Schienenen Bandes „Gegen Rassis- mus und Rassendiskriminierung“, denn gegenwärtig wird die Welt Zeuge eines starken Anwachsens der antiimperialistischen und antiras sistischen Befreiungsbewegung im Süden Afrikas. Dem steht der ver zweifelte Versuch des Imperialis mus gegenüber, nicht völlig vom Fortschritt überrollt zu werden. Die Autorin geht bei der Behand lung der Probleme von den histori schen Quellen des Rassismus aus. Sie schildert interessant die Heraus bildung der Rassismusideologie im Vorkapitalismus und die Zielstellung all dieser Theorien: Es geht um die Unterdrückung bestimmter Men schengruppen, um diese noch hem mungsloser und brutaler ausbeuten zu können und damit eine Profit steigerung zu erreichen (S. 9 f.). Es kann daher nicht verwundern, daß die Entstehung des Rassismus auf das engste mit dem Kolonialismus und dem Imperialismus verbunden ist. Zur moralischen Rechtfertigung Wurden gerne und oft die Naturwis senschaften mißbraucht. Mit faden scheinigen Tests wurde der „Wert“ oder „Unwert“ von Rassen nachge wiesen. Im nächsten Kapitel wird die Be deutung des Kampfes gegen die Apartheid im revolutionären Welt- Prozeß untersucht (S. 19 ff.) Detail liert werden die Verhältnisse im Sü den Afrikas dargestellt und Schluß folgerungen daraus gezogen. Diese bestehen vor allem in der Erkennt nis, daß ohne die massive wirt schaftliche, militärische und- poli-
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