Volltext Seite (XML)
Universitätszeitung Organ der Kreisleitung der SED 76 1 Einzelpreis ID Pfennig ... Ruf Leipzig 719 2215 20. Jahrgang KAR L-MIARNeLJ IM IVER SITÄT 23. Januar 1976 Nationalpreisträger der Karl-Marx-Universität meinen: Dokumente geben klare Richtschnur des Handelns Prof. Dr. sc. phil. Lothar Rathmann, Rektor M it großer Freude und Genug tuung haben die Wissenschaft ler und Studenten, Arbeiter und Angestellten der Karl-Marx- Universität Leipzig den Entwurf des Programmes der SED aufge nommen. Die grundsätzliche mar xistisch-leninistische Analyse der Entwicklung des revolutionären Weltprozesses seit der Großen So zialistischen Oktoberrevolution, die daraus abgeleitete Bestimmung des Charakters unserer Epoche und die Schlußfolgerungen für die wei tere Entwicklung der DDR, gegrün det auf die ' unverbrüchliche Freundschaft mit der Sowjetunion und den anderen sozialistischen Bruderländern, geben allen Ange hörigen der KMU eine klare Richt schnur des Handelns zur weiteren Gestaltung der entwickelten sozia listischen Gesellschaft und zur Schaffung der grundlegenden Vor aussetzungen für den allmählichen Übergang zum Kommunismus. Für alle Bürger der DDR weist der Programmentwurf eine klare, ge sicherte Perspektive unter Füh rung der Partei der Arbeiterklasse aus, er markiert eindrucksvoll die Hauptaufgaben für die Verwirkli chung dieser gemeinsamen, zutiefst humanistischen Zielsetzung. Von besonderem Gewicht für alle Angehörigen der KMU sind die Punkte des Programmentwur fes, die die Förderung der Wissen schaft und die kommunistische Er ziehung der Jugend zum Inhalt ha ben. Wir sind uns dessen bewußt, daß die Forderung der Partei nach Intensivierung der Wissenschafts prozesse von uns allen zielgerich tete Überlegungen und Aktivitäten in neuen geistigen Dimensionen verlangt, Überlegungen und Ak tivitäten, die unbedingt in die Er- erbeitung des Fünfjahrplanes der KMU 1976 bis 80 einfließen müs sen. Als eines der wichtigsten Ket tenglieder betrachten wir dabei die im Programmentwurf gestellte Aufgabe, das Wechselverhältnis von Ausbildung, Erziehung und Forschung wirksam zu gestalten. Gerade dazu ist in der jüngsten Zeit an unserer Universität auf Empfehlung der SED-Kreisleitung eine fruchtbare Diskussion zwi ¬ schen der staatlichen Leitung, der FDJ und der Gewerkschaft ange laufen. Ihr Ziel besteht darin, alle Potenzen und Reserven der wissen schaftlich-schöpferischen Tätig keit der Studenten zu aktivieren und damit die Ausbildung von hochqualifizierten, mit der Sache der Partei und unserer DDR fest verbundenen Absolventen für die sozialistische Praxis und die wei tere stürmische Entwicklung der Wissenschaft zu gewährleisten. Die systematische, dem ereichten Aus bildungsgrad entsprechende gradu elle Einbeziehung der Studenten in wichtige Forschungsprojekte und Forschungskollektive wird dazu beitragen, die im Programm ausge- gewiesenen Schwerpunktaufgaben der naturwissenschaftlichen, medi zinischen und gesellschaftswissen- schaftlichen Forschung kontinuier lich zu realisieren. An allen Sektionen, Bereichen und Instituten der KMU hat die intensive Diskussion zum Pro grammentwurf der Partei begon nen, die mit konkreten Schlußfol gerungen für unsere eigene Ar beit. verbunden wird. Die Karl- Marx-Universität Leipzig wird un ter Führung der Kreisparteiorgani- Sation alle Anstrengungen unterneh men, um den hohen Zielstellungen des Programmentwurfs zum Nut zen aller Bürger unserer Deutschen Demokratischen Republik gerecht zu werden. Prof. Dr. sc. phil. Ernst Werner, Sektion Geschichte D er vorliegende Programment wurf stellt nicht allein eine tiefschürfende Analyse der ge sellschaftlichen Entwicklung der Welt von heute dar und umreißt die Ziele, die sich unsere Parte’ bis zum Aufbau des Kommunis mus in der DDR vornimmt, son dern er ist vordergründig in sei nen Aufgabenstellungen eine An leitung zum Handeln. So wird ausgehend von der gro ßen Bedeutung der Einheit von Lehre, Erziehung und Forschung die Zielrichtung von Wissenschaft und Volksbildung abgesteckt. Al' Historiker möchte ich die Verant wortung der Gesellschaftswissen schattier für die Vertiefung des sozialistischen Bewußtseins der Werktätigen unterstreichen. Daraus ergeben sich nicht nur für die Aus bildung unserer Studenten neue Anregungen und Denkanstöße, son dern im gleichen Maße neue An forderungen für unsere populär wissenschaftliche Arbeit, die wir fester als bisher in unseren Plänen verankern müssen. Was die Betonung des Zusam menwirkens aller Wissenschafts disziplinen und der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit angeht, so entspricht sie der objektiven Ge ¬ setzmäßigkeit. Um die notwendige Beschleunigung des wissenschaft lich-technischen Fortschritts zu er reichen. müssen alle Möglichkeiten und Reserven für die Forschungs intensivierung ergriffen bzw. ge nutzt werden. Der Programment- wurf gibt auch hierfür wichtige Hinweise und zeigt Wege auf, wie die anstehenden Probleme unter dem Blickpunkt der sich weiter-' entwickelten sozialistischen Ge sellschaft zu lösen sind. DOKUMENTE. DIE R ALLE ANGEHEN! aqwa”* neuen Programms der SED Entwurf der Direktive des IX. Parteitages der SED zur Entwicklung der Volkswirtschaft der DDR 1976-1980 Entwurf des Statuts der SSO UNSERE R WORTMELDUNG Dr. agr. Gerhard Wehowsky, Sektion TV D ie Entwürfe des neuen Pro gramms der SED und der Di rektive des IX. Parteitages zur Entwicklung der Volkswirtschaft der DDR 1976 bis 1980 bringen klar zum Ausdruck: Unsere sozialisti sche Landwirtschaft hat sich gut entwickelt, und es bestätigt sich vielfältig die Richtigkeit des auf dem VIII. Parteitag beschlossenen Grundsatzes, daß es volkswirt schaftlich vorteilhafter ist, die so zialistische Landwirtschaft durch mehr und bessere Produktionsmit tel zu fördern, statt Nahrungsgüter einzuführen, die selbst erzeugt werden können. In der Fachgruppe Maschinen und Anlagen der Tierproduktion der Sektion TV der KMU werden seit mehr als zehn Jahren in der Forschung Fragen der Mechanisie rung und Automatisierung der Milchgewinnung gemeinsam mit sieben bis zehn ständig an der Fachgruppe stationierten Wissen schaftlern und Technikern des VEB Kombinat Impulsa Elsterwerda be arbeitet. Über das Kombinat Im pulsa -sind unsere Forschungsar beiten auch eng mit sowjetischen Partnereinrichtungen verflochten. Diese Forschungsarbeiten sind mit Grundlage für die Errichtung in dustriemäßig produzierender Milch viehanlagen. Die in den Entwürfen des neuen Programms der SED und der Direk tive des IX. Parteitages zur Ent wicklung der Volkswirtschaft der DDR 1976 bis 1980 vorgeschlagene weitere schrittweise Einführung industriemäßiger Produktionsme- thoden in der Landwirtschaft ist für uns Angehörige der Fach gruppe Maschinen , und Anlagen der Tierproduktion eine Verpflich tung, Lehre und Forschung auch im neuen Fünfjahrplanabschnitt bewußt und zielstrebig auf diese Entwicklung auszurichten. Im Ent wurf der Direktive wird vorge schlagen, bis 1980 mindestens 220 000 Kuhplätze durch den Auf ¬ bau industriemäßig produzieren der Milchviehanlagen neu zu schaf fen, und die Errichtung industrie mäßig produzierender Milchvieh anlagen wird mit als ein Schwer punkt bei der weiteren Einfüh rung industriemäßiger Produk tionsmethoden in der Landwirt schaft herausgestellt. Es ist keine Frage, daß diese schnelle Entwick lung beim Aufbau industriemäßig produzierender Milchviehanlagen für uns Anlaß ist, insbesondere in der Forschung nach Wegen zur Er höhung der Effektivität der Arbeit zu suchen. In der rationelleren Nutzung des Zeitfonds für For schung sehen wir u. a. eine bedeu tende Reserve für ein effektiveres Forschen. Zur Zeit liegen die Zeit anteile für schöpferische For schungsarbeit noch sehr zersplit tert zwischen vielfältigen Lehr-, Erziehungs- und Dienstaufgaben. Diesen Zustand zu verändern und ohne Abstriche an Erziehung und Ausbildung größere zusammenhän gende Abschnitte für schöpferische Forschungsarbeiten zu schaffen, sollte möglichst bald eine Tagesauf gabe aller Leitungsebenen der Karl- Marx-Universität werden. Doz. Dr. sc. med. Herbert Theile, Bereich Medizin A ls parteiloser Mitarbeiter unse rer Universität habe ich mit großem Interesse den vom Zen tralkomitee in Vorbereitung des IX. Parteitages veröffentlichten Entwurf des neuen Programms der SED studiert. Als Arzt und Wis senschaftler habe ich mit Genug tuung festgestellt, daß zu Fragen, die meine Tätigkeit berühren, kon krete Vorschläge im Programm enthalten sind, wie z. B. zum Aus bau des Hoch- und Fachschulwe sens und zur medizinischen Be treuung und Forschung. Besonders bemerkenswert er scheint mir, daß eine gezielte För derung bestimmter Forschungsge biete gefordert wird, die in den letzten Jahren zunehmend an Be deutung gewonnen haben und für die medizinische Praxis weiter an Bedeutung gewinnen werden, wie z. B. die zu meinen -eigenen Ar beitsgebieten zählende Humange netik. Eine Beschränkung meiner Aufmerksamkeit auf diese Fragen würde jedoch bedeuten, einzelne Probleme aus einer Gesamtkon zeption herauszunehmen, die einer isolierten Beurteilung nicht zu gängig sind. Probleme der Ent wicklung und Förderung sowohl des Gesundheitswesens als auch des Hoch- und Fachschulwesens sind fest nicht nur in das innenpo litische, sondern auch in das außenpolitischePi-ogramm integriert. Nur im Frieden ist eine gezielte Entwicklung von Wissenschaft und Technik mit dem Ziel der allge meinen Verbesserung des Lebens niveaus des Volkes möglich. Damit stellen Fragen der Sicherung des Friedens durch Stärkung der sozia listischen Staatengemeinschaft und die gleichzeitige Festigung der in ternationalen Sicherheit durch das Prinzip der friedlichen Koexistenz wichtige Faktoren dar, zu denen im Programm konkrete und kon struktive Vorschläge gemacht wer den. Von gleich großer Bedeutung erscheinen mir die Vorstellungen zur Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der DDR, die die materiell-technischen Voraussetzungen für die planmä ßige und stetige Erhöhung des ma teriellen und kulturellen Lebens niveaus des Volkes schaffen. Ge rade in einer Zeit, da in der ka pitalistischen Welt die soziale Un sicherheit durch Wirtschafts- und Währungskrisen mit Inflation und Arbeitslosigkeit ständig zunimmt, gibt die ökonomische Politik der SED der Bevölkerung unseres Staa tes die soziale Sicherheit der Ga rantie des Arbeitsplatzes, der so zialen Versorgung im Krankheits fall und im Alter sowie die Gewiß heit der Hebung des Lebensniveaus durch stabile sozialistische Plan wirtschaft. Dazu sind im vorliegen den Programm Angaben zu allen maßgebenden Bereichen. Bedeutende Vorhaben im Be zirk Leipzig betreffen auch unmittelbar unsere Universität; der Neubau des Bettenhauses unse res Klinikums wird wesentlich zur Verbesserung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung und auch der Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter des Bereiches Medizin beitragen. Das vorliegende Programm zeigt klar die konsequente Weiterfüh rung des seit dem VIII.. Parteitages eingeschlagenen Weges mit dem Ziel der Entwicklung von der so zialistischen zur kommunistischen Gesellschaft. Zweifellos ist der Weg da hin lang. Er setzt nicht.nur einen stabilen Frieden und eine planmä ßige Entwicklung der sozialisti schen Wirtschaft mit ständiger Er höhung der Produktivität,' sondern und vor allem auch eine ständige Entwicklung des Bewußtseins vor aus. Das Programm der SED läßt klar ihre führende Kraft für die Weiterentwicklung von Staat und Gesellschaft in der DDR auf die sem Wege erkennen. Prof. Dr. sc. paed. Gottfried Uhlig, Sektion Pädagogik F ür den Gesellschaftswissen schaftler und speziell für den Päd agogen erwachsen aus der be glückenden Zukunftsorientierung des Entwurfs des Parteiprogramms weitreichende Aufgaben in unge wöhnlichen Maßstäben. Sie werden in allen Teilen des Entwurfs sicht bar. Da wird die Schaffung der Voraussetzungen für die allseitige Entfaltung der Persönlichkeit als Bestandteil der Hauptaufgabe bei der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft aus drücklich hervorgehoben; da heißt es in Einklang mit den Lehren der Klassiker des Marxismus-Leninis.- mus, daß die Entwicklung kommu nistischer gesellschaftlicher Bezie hungen und die Erziehung eines neuen Menschen zu den drei un trennbar miteinander verbundenen Aufgaben beim Aufbau des Kom munismus gehören. Aus der Fülle von Einzelfragen sei nur eine her ausgegriffen: Die Orientierung auf die Erziehung zum schöpferischen Denken und Handeln scheint mir für die Bildungs- und Erziehungs arbeit. auf allen Stufen des ‘Bil- dungswesens wichtige Akzente zu setzen — auch an der Universität. Es wird noch vieler Beratungen bedürfen, um das volle Ausmaß der neuen politisch-ideologischen und pädagogischen Aufgaben zu er fassen. und erst recht vieler An strengungen. um sie zu verwirkli chen. Wir werden sie nicht scheuen, denn wir sind stolz, an der Verwirklichung dieses Pro gramms mitarbeiten zu dürfen. Lehrveranstaltungen vpn hohem Niveau und eine effektive For schung sind unsere ersten Beiträge.