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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 20.1976
- Erscheinungsdatum
- 1976
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197600006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19760000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19760000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 20.1976
-
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- Ausgabe Nr. 28, 16. Juli 1
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Band 20.1976
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Bildungspolitische Konzeption des IX. Parteitages Von Dr. Dietmar Keller Frage: Worin besteht die Bedeutung der Berliner Konferenz? Antwort: M it großer Aufmerksamkeit haben Wissenschaftler, Pädagogen, Stu denten und Schüler, alle Angehörigen und Vertreter der Volksbil dung, der Wissenschaft und des Hoch- und Fachschulwesens die vom IX. Parteitag beschlossene langfristige bildungspolitische Konzep tion zur weiteren Ausprägung der entwickelten sozialistischen Gesell schaft zur Kenntnis genommen, sich mit ihr identifiziert und begonnen, an ihrer konsequenten Realisierung schöpferisch und parteilich mitzu wirken. Diese bildungspolitische Konzeption basiert auf den Ergebnissen und Erfahrungen des erfolgreichen Kampfes um die Verwirklichung der wegweisenden Beschlüsse des VIII. Parteitages. Sie lassen sich in fol genden Punkten zusammenfassen: O Die Entwicklung des geistig-kulturellen Lebens, der Wissenschaft und des Bildungswesens wurde durch eine wohltuende und lei stungsstimulierende Konstruktivität, Stabilität und Dynamik geprägt. ©Mit dem Aufbau der zehnklassigen Oberschule wurden günstige Bedingungen für eine hohe Bildung der Arbeiterklasse und des ganzen werktätigen Volkes geschaffen. Sie finden ihren Niederschlag in der wachsenden politischen Reife der jungen Generation, der zuneh menden Fähigkeit und Bereitschaft zum selbständigen Denken und Handeln, dem gewachsenen Bedürfnis zum Lernen, zur schöpferischen Arbeit und in einer aufgeschlossenen Haltung zur Politik, Wissenschaft, Technik und Kultur. O Die weitere inhaltliche Ausgestaltung der zehnklassigen Ober schule als dem Kern des sozialistischen Bildungswesens hat zu positiven Ergebnissen geführt. Der bewährte Weg der polytechnischen Erziehung und Bildung wurde weiter konsequent beschritten. Die Wah rung der Einheit von Wissenschaftlichkeit und Parteilichkeit, von Bil dung und Erziehung, die Verbindung von Schule und Leben, von Un- . terricht und produktiver Arbeit hat überall in unserem Lande zur Er höhung des sozialistischen Bewußtseins, gestiegenem Wissen und Kön nen und zur Ausprägung sozialistischer Verhaltensweisen unter der Ju gend geführt. O Die Universitäten, Hoch- und Fachschulen haben den Auftrag des VIII. Parteitages, die Ausbildung und Erziehung auf hohem Ni veau zu gewährleisten, erfüllt. Für nahezu alle Fachrichtungen wurden Ausbildungsdokumente erarbeitet und eingeführt, die wesentliche Vor aussetzungen für eine theoretisch anspruchsvolle, praxisorientierte und lebensverbundene Lehre bieten. O Die Ausarbeitung langfristiger Forschungskonzeptionen hat sich prinzipiell bewährt und dazu geführt, daß in der überwiegenden Mehrzahl der Wissenschaftsdisziplinen die Leistungen angestiegen sind. Mit zahlreichen Forschungsergebnissen konnte internationales Niveau erreicht und bestehende Positionen gefestigt werden. Viele Wissen schaftler beeinflußten aktiv die Beschleunigung des wissenschaftlich- technischen Fortschritts. © Die vertrauensvollen Beziehungen zwischen Partei und Pädagogen und Wissenschaftlern sind noch enger geworden. Das erwies sich als Kraftquell für die geistig-schöpferische und pädagogische Arbeit und das wissenschaftliche Leben überhaupt. Die Angehörigen der päd agogischen und wissenschaftlichen Intelligenz verstehen sich immer bes ser als Beauftragte des Arbeiter-und-Bauern-Staates, wissend, daß sie durch ihre Arbeit das geistige, politische und moralische Antlitz der Jugend prägen und damit Gegenwart und Zukunft unseres Volkes maß geblich beeinflussen. O lm Ergebnis der klugen und vorausschauenden Bildungspolitik der Partei hat sich eine zuverlässige, reife, disziplinierte und verant wortungsbewußte junge Generation herausgebildet, die auf dem Boden des Sozialismus Steht und die bereit ist, ihn weiter zu gestalten, zu be reichern und zu schützen. Damit waren wesentliche Voraussetzungen und Bedingungen ge schaffen, um mit dem Blick auf die Gestaltung der entwickelten sozia listischen Gesellschaft und kommunistische Horizonte die weitere bil dungspolitische Konzeption und die Aufgaben der nächsten Jahre abzu stecken. Der IX. Parteitag ließ sich dabei von folgenden, im theoreti schen und praktischen Kampf der Partei bewährten Prämissen leiten: Erstens: Wissenschaft und Bildung stehen in einem untrennbaren Zu sammenhang und Wechselverhältnis. Ein hohes Bildungsniveau, die für das menschliche Schöpfertum unentbehrlichen Voraussetzungen an Kenntnissen und Erkenntnissen, sind ein Grundelement des sozialistischen Lebens. Wie wissenschaftliche Erkenntnisse ein stabiles Fundament für die Bildung und Erziehung der jungen Generation sind, so ist eine aus wissenschaftlicher Erkenntnis gewonnene breite Volksbildung ein soli des Fundament für die Wissenschaft, Zweitens: Wissenschaft und Bildung sind als Bestandteile der Macht frage planmäßig und langfristig zu entwickeln, damit, die Vorzüge des Sozialismus allseitig nutzend, ihr fortschrittsfördernder und humanisti scher Charakter voll zur Wirkung gelangen kann. Thema: Das geistig- kulturelle Leben und die Erfordernisse der nächsten Jahre Teil I Schwerpunkte: • Die vom VIII. Parteitag be schlossenen Aufgaben zur Ent wicklung von Volksbildung, Wis senschaft im Hoch- und Fach schulwesen sind erfüllt. Damit waren wesentliche Voraussetzun gen und Bedingungen geschaf fen, um mit dem Blick auf die Gestaltung der entwickelten so zialistischen Gesellschaft und kommunistische Horizonte die weitere bildungspolitische Kon zeption und die Aufgaben der nächsten Jahre abzustecken. • Die bildungspolitische Ziel stellung des IX. Parteitages -Wissenschaft und Bildung ste hen in einem untrennbaren Zu sammenhang und Wechselver hältnis. -Wissenschaft und Bildung sind als Bestandteile der Machtfrage planmäßig und langfristig zu entwickeln. - Wissenschaft und Bildung bil den einen nicht zu unterschät zenden Beitrag zur Herausbil dung sozialistischer Persönlich keiten. Literatur: Rechenschaftsbericht, Programm der SED, Diskussionsbeiträge: Margot Ho necker, Hermann Axen Hinweise: Teil II zum Thema „Das gei stig-kulturelle Leben und die Erfordernisse der nächsten Jahre" von Prof. Dr. Erhard John er scheint in der UZ vom 16. 7. Drittens: Wissenschaft und Bildung haben einen nicht zu unterschät zenden Beitrag zur Herausbildung sozialistischer Persönlichkeiten, die sich durch Wissen und Können, weltanschauliche Überzeugung und weite geistige Horizonte auszeichnen, zu leisten. W eil wir heute in der Schule, der Hochschule und Universität die Generation ausbilden, die um die Jahrtausendwende die kommu nistische Gesellschaft errichtet und gestaltet, ist die kommuni stische Erziehung der Jugend eine Aufgabe von aktueller und weit reichender Bedeutung und bildet den Kern unserer langfristigen bil dungspolitischen Konzeption. Kommunistische Erziehung heute be deutet — Vermittlung einer soliden marxistisch-leninistischen Bildung, — Befähigung, alle Fragen unserer Zeit vom Standpunkt der Arbeiter klasse aus richtig zu beurteilen und sich aktiv und bewußt für den ge sellschaftlichen Fortschritt einzusetzen, — Anerziehung eines tiefen sozialistischen Geschichtsbewußtseins, das die Kenntnis des revolutionären Erbes und der humanistischen und so- zialistischen Traditionen der Arbeiterbewegung einschließt, — Entwicklung der Bereitschaft und Fähigkeit, die Errungenschaften des Sozialismus zu verteidigen, — Herausbildung einer kommunistischen Sittlichkeit, deren Kern die Einstellung zur Arbeit und zum gesellschaftlichen Eigentum ist und die geprägt wird durch solche Eigenschaften wie Disziplin, Organisiertheit, Kollektivität, Verantwortungs- und Pflichtbewußtsein, Gewissenhaftig keit, gesellschaftliche Aktivität, Parteilichkeit und Schöpfertum, — Ausprägung einer ästhetischen Haltung, die das Bedürfnis weckt, sich die Schätze der Kultur und Kunst anzueignen und auf ästhetisch kulturellem Gebiet aktiv und schöpferisch tätig zu sein. Hauptinhalt unserer bildungspolitischen Konzeption — so beschloß der IX. Parteitag — ist die weitere Vervollkommnung und Ausgestal tung des einheitlichen sozialistischen Bildungssystems durch den konse quenten Kampf um die Erhöhung 1 des Niveaus in allen Bildungsstufen und die Intensivierung der Erziehung, Aus- und Weiterbildung sowie der Forschung in allen Institutionen der Volksbildung, des Hoch- und Fachschulwesens und der Wissenschaft. Das heißt vor allem: Weitere Ausprägung des polytechnischen Charakters der Schule mit dem Ziel, durch eine solide naturwissenschaftliche, gesell schaftswissenschaftliche und polytechnische Bildung die Jugend auf den wissenschaftlich-technischen Fortschritt vorzubereiten. Die gesamte Schulbildung soll die Liebe zur Wissenschaft, das Interesse an der Technik und Produktion wecken und vertiefen. © Erhöhung des Niveaus der Oberschulbildung durch intensivere pädagogische Arbeit, ein höheres Niveau des fachlichen und päd agogischen Wissens und Könnens aller Lehrer und die Entwicklung von Fleiß, Beharrlichkeit, Willensstärke, Ordnung und Disziplin der Schüler. ODie Universitäten, Hoch- und Fachschulen sowie Institutionen der Wissenschaft leisten mit der Erziehung, Ausbildung und Qualifizie rung von Kadern eine Aufgabe von gesamtgesellschaftlichem Rag. Durch die Bearbeitung fundamentaler wissenschaftlicher Probleme, die Entwicklung der Grumndlagenforschung nnd angewandten Forschung ist noch besser den gesellschaftlichen Erfordernissen unserer Entwicklung zu entsprechen und der wissenschaftlich-technische Fortschritt zu be schleunigen. O Die Kaderentwicklung wird zu einem neuralgischen Punkt der Entwicklung des Hoch- und Fachschulwesens und der Wissen- schaftsentwicklung. Das schließt die Erhöhung der Verantwortung der Hochschullehrer, die konsequente Bestenförderung und die Entwick lung des wissenschaftlichen Nachwuchses entsprechend der langfristi gen Aufgaben ein. © Entscheidende Bedeutung kommt der weiteren Vertiefung der Zu sammenarbeit mit den Hochschulen der sozialistischen Länder, insbesondere mit den Hochschulen der Sowjetunion zu. Die Wissen schaftskooperation zwischen dem Hochschulwesen und den wissen schaftlichen Akademien und der Industrie ist weiter zu verbessern. Die Leitung und Planung ist konsequent auf die ständige Verbesserung der Effektivität der Arbeit zu richten. Fassen wir zusammen: • Die vom VIII. Parteitag unserer Partei ausgearbeitete .bildungspoli tische Konzeption der entwickelten sozialistischen Gesellschaft wurde durch den IX. Parteitag weiterentwickelt und präzisiert. Ihr Wesen und ihr Inhalt ist letztendlich auf die Herausbildung allseitig gebilde ter sozialistischer Persönlichkeiten gerichtet, die mit solidem Wissen und Können ausgerüstet, zu schöpferischem Denken und selbständigem Handeln befähigt sind, deren marxistisch-leninistisch fundiertes Welt bild die persönlichen Überzeugungen und Verhaltensweisen durch dringt, die als Patrioten ihres sozialistischen Vaterlandes und proleta rische Internationalisten fühlen, denken und handeln. Standpunkte • Tips ■ Erfahrungen ■ Standpunkte ■ Tips ■ Erfahrungen Der dem Neokantianismus ver haftete Geschichtsphilosoph E. Cas sirer behauptete, daß in der Ge schichte nur das primäre Sammeln des Materials wissenschaftlich sei, alles übrige sei Sache einer auf In tuition gegründeten Kunst. R. G. Collingwood sah als Grundlage des Geschichtswissens die „apriorische Einbildungskraft“ an, wodurch er die Geschichte der Kunst annäherte. Selbst B. Russel war der Meinung, daß die Geschichte keine Wissen schaft, sondern eine Kunst sei. Le bendigkeit uhd Unterhaltsamkeit der Geschichtserzählung seien weit wichtiger als ihre Genauigkeit und Objektivität. Es ist hier nicht der Ort, diese Auffassung zu analy sieren und zu widerlegen, das hat ohnehin vor mehr als zehn Jahren der sowjetische Wissenschaftler I. S. Kon in dem ausgezeichneten zwei bändigen Werk „Die Geschichtsphi losophie des ^20. Jahrhundert. Kri tischer Abriß“ getan. Richtig ist allerdings, daß zwi schen der Geschichte und der Kul tur, der Geschichte und der Kunst und Literatur vielfältige Beziehun gen bestehen. So ist die Kulturge schichte eine selbständige Teildiszi plin der marxistisch-leninistischen Geschichtswissenschaft. Die Biogra ¬ phie als historiographisches Genre muß sowohl ein wissenschaftliches als auch ein künstlerisches Werk ein. Historische Erkenntnisse wer den dann ivirkungsvoll vermittelt, wenn es auf lebendige und unter haltsame Weise — ein vernünftiger Gedanke des B. Russel — geschieht. Unser Geschichtsbild wird nicht nur durch wissenschaftliche histo rische Darstellungen, sondern auch durch die Kunst und Literatur ge prägt. Verschiedene Aspekte, die das Thema nicht erschöpfen, aber zumindest eins aussagen: Der Hi storiker, wenn er sich auch vorran gig mit der politischen Geschichte befaßt, kommt ohne die Kunst und Literatur nicht aus. Dieser spezifi sche Aspekt ist einem anderen un tergeordnet: „Lebendige Beziehun gen zu den reichen Kulturtraditio- nen unseres Volkes und der revolu tionären Arbeiterbewegung, zu den humanistischen und progressiven Leistungen des internationalen Kul turerbes sind ein reicher Quell so zialistischer Persönlichkeitsentwick lung ...“ (E. Honecker). Zwei felsohne können wir das so zialistische Geschichtsbewu ßtsein vertiefen und erweitern, wenn wir aus diesem einen Satz die erforder lichen Konsequenzen für Vorlesun- Zur Seminardiskussion melden sich Mitglieder des UZ-Redaktions- kollegiums. Heute: Dr. Günter Katsch gen und Seminare, für ^unsere Pu blikation und die Geschichtspropa ganda ziehen. Das Klima dafür ist in der DDR — und das hat der IX. Parteitag erneut bestätigt — äußerst günstig. Wer in einer ruhigen Stunde einen Blick in den Bücherschrank wirft und sich ansieht, was in den letzten fünf Jahren so hinzugekommen ist, wird bestätigen, daß auch die ma teriellen Voraussetzungen günstig sind. Ich persönlich zähle unter an derem zu meinen wichtigsten Neu erwerbungen die hervorragend ge stalteten illustrierten Geschichten der Oktoberrevolution und der Re volution von 1S48/49, den Band „John~Heartfield. Leben und Werk“ und die „Geschichte der Arbeiter- lllustrierten-Zeitung.“ Blättert man •in den beiden letztgenannten Bü chern, so erhält man einen Ein druck, wie ausgezeichnet unter schwierigen Bedingungen die Ge nossen der KPD während der Zeit der Weimarer Republik die Kunst als Waffe im Klassenkampf ein setzten. Die von John Heartfield für den Malik-Verlag entworfenen Buchumschläge veranlaßten Kurt Tucholsky zu dem Ausspruch: „Wenn ich nicht Tucholsky wäre, möchte ich Buchumschlag im Ma ¬ lik-Verlag sein.“ Mit Erschütterung lesen wir die Bildgeschichte von Erich Weinert „Kinder-Augen se hen dich an“ oder „Eine deutsche Mutter“ aus der AIZ. Als der so wjetische Geigenvirtuose Soermus in Magdeburg am 1. Mai 1923 gastier te, wurde er nach dem Konzert von der preußischen Polizei verhaftet. Eine Handlung — die zu zahlrei chen Protestkundgebungen führte. Die von der KPD gesammelten Er fahrungen sind auch für uns wert voll. Wenn Erich Honecker auf dem IX. Parteitag erklärte: „Kultur und Kunst vermögen sehr viel beizutra gen, sozialistische Überzeugungen zu festigen und in den Herzen der Menschen das reine Feuer kommu nistischer Ideale zu entzünden“, so bedeutet das für den Historiker er stens darzustellen, wie die Revolu tionäre der Vergangenheit Kultur und Kunst für ihre Ziele zu nutzen verstanden, zweitens die heute be- wußtseinbildenden Potenzen der künstlerischen Werke der Vergan genheit zielgerichtet einzusetzen und drittens in den Kultur- und Kunstschaffenden unserer Tage, die sich ja vielfach der Vergangenheit zuwenden, einen Verbündeten im Bildungs- und Erziehungsprozeß zu sehen. Das von 29 kommunisti schen und Arbeiterparteien Europas kollektiv ausgearbei tete Dokument ist ein anti imperialistisches Dokument, in dem die Hauptaufgaben des Kampfes um Frieden, Sicher heit, Zusammenarbeit und so zialen Fortschritt formuliert wurden. Es ist eine gemeinsame Re solution, in der die Aufgaben umrissen sind, die die Kom munisten Europas in diesem Kampf gemeinsam zu lösen haben, wobei sie sich mit an deren demokratischen Kräf ten, mit allen Menschen guten Willens verbünden. Das sind Fragen von großem Gewicht, ja es sind Lebensfragen un serer Völker, aber entspre chend der antiimperialisti schen Zielstellung sind natür lich nicht alle die Kommuni sten Europas bewegenden Fra gen berücksichtigt, deshalb betonen wir ausdrücklich, daß dieses Dokument nur auf einen begrenzten Kreis von Fragen eine Antwort gib. Besonders deshalb besteht unsere wichtigste Aufgabe in der massenpolitischen Arbeit darin, allen zu erklären, daß unsere Grundlinie und unsere Haltung als Mitglieder der SED zu den Grundfragen un serer Zeit auf dem IX. Partei tag der SED beschlossen wurde, diese Grundlinie wurde durch das Dokument der Ber liner Beratung in keiner Weise verändert. Antwort auf Grundfragen unserer Zeit gab der XXV. Parteitag der KPdSU und deshalb stehen das Studium der Materialien des IX. Parteitages der SED und des XXV. Parteitages der KPdSU weiterhin im Vorder grund. Woraus ergibt sich die hi storische Bedeutung der Ber liner Konferenz? Es war die in der bisherigen Geschichte der kommunistischen und Arbei terparteien unseres Kontinents repräsentativste Konferenz; in Berlin berieten die führenden Repräsentanten von 29 Bru derparteien. In Karlovy Vary im Jahre 1967 waren es 24 Parteien. Damals fehlten die Vertreter der Rumänischen Kommunistischen Partei, des Bundes der Kommunisten Ju goslawiens, der KP der Türkei, der KP Norwegens und der Kommunistischen Partei der Niederlande. Die Beratung in Berlin wurde geschichtlich auf die Tagesordnung gesetzt, weil sich seit Karlovy Vary die Lage wesentlich verändert hat und die damaligen Ziel stellungen des gemeinsamen Kampfes im wesentlichen er füllt wurden; sie beinhalteten u. a.: — Anerkennung der Un antastbarkeit der bestehenden Grenzen in Europa, — Anerkennung der Exi stenz zweier souveräner und gleichberechtigter deutscher Staaten, — Verhinderung des Zutritts der BRD zu Kernwaffen, — Anerkennung, daß das Münchner Diktat vom Augen blick seinens Abschlusses un gültig ist. — der Abschluß eines Ver trages zwischen allen Staaten Europas über den Verzicht auf die Anwendung oder Andro hung von Gewalt, — Normalisierung der Be ziehungen zwischen allen Staa ten und der DDR, zwischen beiden deutschen Staaten und zwischen Westberlin und der DDR. — den Abschluß eines Ver trages über die Nichtweiter verbreitung von Kernwaffen Hinzu kommt, daß unsere Zeit neue Fragen aufwirft und bei aller Differenzierung der jeweiligen Bedingungen die gegenseitige Abhängigkeit der Entwicklungsprozesse in den verschiedenen Ländern zu nimmt. sich damit der Kla senkampf internationalisiert und höhere Anforderungen an die internationalistische Zu- . sammenarbeit der kommuni stischen Parteien stellt. Abteilung Prop./Agit.. SED-KL (Fortsetzung in UZ/29)
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