Suche löschen...
Wochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und Rottluff : 16.07.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Heimatverein Reichenbrand e. V.
- Digitalisat
- Heimatverein Reichenbrand e. V.
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1067800220-191007160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1067800220-19100716
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1067800220-19100716
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatvereins Reichenbrand e. V.
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, ...
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-07
- Tag 1910-07-16
-
Monat
1910-07
-
Jahr
1910
- Titel
- Wochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und Rottluff : 16.07.1910
- Autor
- No.
- [1] - -
- Links
-
Downloads
- Einzelseite herunterladen (PDF)
- Ganzes Werk herunterladen (PDF)
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Wochenblatt Fernsprecher: für Amt Siegmar Nr. 344. ReicheMand, Siegmar, Neustadt, Radenstein nnd Rottluff 28 1910 8S SS rz. III Nachdruck verboten (Fortsetzung». hrt. Sonnabend, den 16. Juli lastet schi-1 )ir !M und zur Zierde unserer in gedeihlicher Entwickelung begriffenen Gemeinde. Uhr. 'tei' 8 W mei angele» rbril on 'ch :d- Meldungen im Fundamt Rabenstein. Entlaufen: 1 Hund mit Steuermarke Nr. 1184/1910. Der Gemeindevorstand zu Rabenstein, am 15. Juli 1910. lebet^ -ttler raut Erscheint jeden Sonnabend nachmittags. Anzeigen werden in der Expedition Meichenbrand, Nevoigtstratzc 11), sowie von den Herren Friseur Weber in Reichenbrand, Kaufmann Emil Winter in Rabenstein und Friieur Thiem in Rottluff entgegen genommen und pro Ispaltige Petitzeile mit 10 Pfg. berechnet. Für Inserate größeren Umfangs und bei öfteren Wiederholungen wird entsprechender Rabatt, jedoch nur nach vorheriger Vereinbarung, bewilligt. Auzeigeu-Annahme i« der Expedition bis spätestens Freitags nachmittags S Uhr, bei den Annahmestellen bis nachmittags S Uhr. Vercinsinserate müssen bis Freitags nachmittags 2 Uhr eingegangen sein und können nicht durch Telephon aufgegeben werden. Schattenblume. Originalroman von Irene v. Hellmuth. Wer den fürchterlichen Verdacht zuerst ausgesprochen, wußte man nicht, Tatsache war aber, daß Egon Helldorff das Ehepaar gegen halb 12 Uhr hatte zusammen fortgehen sehen und daß sie die Richtung nach der Ruine zu einge schlagen hatten. Etwa um halb ein Uhr fanden Arbeiter den Fabrikbesitzer unterhalb des Felsens, auf dem der alte Turm stand. Der Tote hatte sich die Hirnschale zerschmettert, da er auf dem Felsen aufgeschlagen war. Sie dachten natür lich an einen Unglücksfall, ließen den Toten liegen und eilten so rasch sie konnten zur Villa, das ganze Haus mit der fürchterlichen Botschaft alarmierend. Egon Helldorff eilte sogleich mit mehreren Arbeitern und Leuten, die inzwischen ebenfalls von dem Unglück gehört hatten und sich teils aus Neugierde, teils aus Teilnahme dem Zuge anschlossen, zur Ruine. Unterwegs fragte Egon Helldorff mehrere Male nach der jungen Frau seines Vetters. Sie fei doch zusammen mit ihrem Manne weggegangen, er habe es mit eigenen Augen gesehen, behauptete er aufgeregt. Als der ganze Trupp an der Unglücksstelle anlangte, war aber von der jungen Frau nirgends etwas zu sehen. Man durchsuchte alles genau, keine Spur wollte sich finden. Da kam Egon Helldorff auf den Gedanken, die Gesuchte könnte zusammen mit ihrem Mann den Turm bestiegen haben. Als man hinauf kam, — es durften wegen der Baufälligkeit nur zwei hinaufsteigen, — kauerte die unglückliche junge Frau auf der Plattform, die ehemals zum Schutze von einem eisernen Gitter umgeben war, das aber teilweise zermürbt und vom Roste zerfressen, teilweise ganz abgebrochen war, so daß nur noch einzelne Stangen in die Höhe ragten. Die junge Frau saß am Boden, mit entsetzten, unnatürlich großen Augen vor sich hinstarrend, das Haar zerzaust vom Sturm. Sie machte den Eindruck, als wäre sie nicht bei Sinnen und gab auf alle Fragen, die man an sie richtete, ganz verkehrte Antworten. Manchmal bewegte sie die Lippen, als wollte sie mehr sagen, brachte aber keinen Ton heraus. Nur als Egon Helldorff sie liebevoll und ganz sanft fragte, wie denn das schreckliche Unglück habe geschehen können, da schüttelte sie mit verzweifeltem Blick den Kopf und sagte: „Ich weiß nicht, — ich weiß nicht, — ach Gott, der arme Viktor, ich wollte es nicht, daß er hier herauf ging, — gewiß, ich wollte es nicht! Er hat es nicht anders getan!" Nur mit Mühe konnte man sie überreden, herunter zu steigen. Sie war kaum imstande, sich auf den Füßen zu halten und saß dann später in ihrem Schlafzimmer, ohne sich zu rühren und ohne Speise und Trank anzunehmen. Egon Helldorff hatte nicht eine Minute lang den Kopf verloren. Beiträge für den Landeskulturrat. Mit dem diesjährigen 2. Termine Grundsteuer, und zwar am 1. August er. wird zur Deckung des Bedarfes des Landeslulturrates ein Zuschlag von V2 Pfennig auf jede beitragspflichtige Grund steuereinheit erhoben. Zur Entrichtung der Beiträge sind alle diejenigen land- und forstwirtschaftlichen Unternehmer verpflichtet, die in ihrem Betriebe Flächen bewirtschaften, auf denen nach Abzug der die Gebäude samt Hofraum und etwaigen forstfiskalischen Grundstücke treffenden Einheiten mindestens 120 Steuerein heiten haften. Die Zuschläge sind spätestens am 14. August er. an die Ortssteuereinnahmen abzuführen. Nach Ablauf dieser Frist erfolgt das geordnete Beitreibungsverfahren. Reichenbrand, Rabenstein, Neustadt und Rottluff, am 11. Zuli 1910. Die Gemeindevorstände. Er ordnete an, den Toten nicht zu berühren, bis das Gerich den Tatbestand festgestellt hatte. So geschah es auch. Aber bei der näheren Untersuchung des schrecklichen Falles wurden sonderbare Dinge zu Tage gefördert: In der festgeschloffenen Hand des Toten fand man ein feines, goldenes Kettchen, das, wie Egon Helldorff bestimmt aussagte, die junge Frau stets getragen hatte, auch an dem Unglückstage wollte er es an ihr bemerkt haben; viele Leute hatten dasselbe Kettchen sogar am Hochzeitstage am Halse der jungen Frau bemerkt. Das Gericht fand es höchst merkwürdig, daß nun der Tote das Kettchen in der Hand hielt, so, als hätte er sich im Sturze noch daran festgeklammert, um einen Halt zu finden. Man nahm an, daß dabei das schwache Schloß nachgegcben habe. Und die junge Frau wollte von alledem nichts wissen; sie leugnete sogar, dabei gewesen zu sein, als das Unglück geschah. Der Gerichtsbeamte wiegte bedenklich das Haupt und murmelte mehrere Male: „Sonderbar — höchst sonderbar," als er alles genau notierte. Unter den Bauern des Dorfes befand sich auch einer, der eine seltsame Geschichte zu erzählen wußte: Er sei auf dem Wege von der Station ein Stück weit mit einem jungen Menschen gegangen. Derselbe hat sich sogleich nach der Enkelin des Müllers Brendel erkundigt, und als er erfahren, daß dieselbe verheiratet sei, habe er laut gerufen: „Das ist nicht wahr, — Ihr lügt, — alle lügt Ihr! — Es kann ja nicht sein!" Und dabei habe er so verzweifelt ausgesehen, daß es dem Bauer ordentlich leid getan habe. Der Fremde konnte dann vor lauter Jammer nicht gleich weiter gehen. Und in der Wohnung der jungen Frau wurde ein sehr kom promittierender Brief gefunden. Aus diesem Schreiben, das sich ebenfalls bereits in den Händen des Gerichts befand, ging deutlich hervor, daß die junge Frau früher einen anderen Mann geliebt habe. Aus alledem reimte man sich zusammen, daß sie, von Verzweiflung getrieben, den ungeliebten Mann, der ahnungs los auf den Turm gestiegen, mit einem einzigen kraftvollen Stoß hinabgeschleudert habe in die Tiefe, um ihn los zu sein und dem Geliebten ihres Herzens folgen zu können. Man glaubte all diese Gerüchte um so lieber, als man auch mit Bestimmtheit erfuhr, daß Viktor Bolz tatsächlich schon vor der Hochzeit sein großes Vermögen ausschließlich einiger Legate, die für seine Verwandten bestimmt waren, seiner jungen Frau verschrieben hatte. Man besprach den ungeheuerlichen Vorfall nach allen Seiten und jeder wußte etwas hinzuzusetzeu. Währenddem lag die junge Frau in einem schweren Nerven fieber. Sie hatte keine Ahnung von den düsteren, unheimlichen Wolken, die sich über ihrem Haupte zusammenzogen. Am Morgen nach dem unheilvollen Tage hatte sie sich nach der Mühle begeben. „Laß mich bei dir bleiben," bat sie die alte Rosel, „ich halte es zu Hause nicht aus, mir ist, als müßte das Haus über mir zusammenbrechen, es liegt irgend etwas Furchtbares ttstF Bekanntmachung. Am 15. Juli dss. Js. waren das Wassergeld und der Wasserzins auf den 2. Termin 1910 lallig und sind unter Vorlegung des Quittungsbuches bez. Steuerzettels spätestens bis zum 31. Juli 1910 Vermeidung des Zwangsvollstreckungsverfahrens an die hiesige Ortssteuereinnahme zu bezahlen. Reichenbrand, am 16. Juli 1910. Der Gemeindevorstand. Vogel. Bekanntmachung. ) Es wird zur Kenntnis gebracht, daß die Gemeindeanlagenreste vom 1. Halbjahr 1910 am Juli 1910 dem Bollstreckungsbeamten zur Einziehung übergeben werden und daß die Be- Mung dieser Reste und der geordneten Gebühren nur an diesen zu erfolgen haben. z Der Vollstreckungsbeamte expediert jeden Wochentag von 8 bis 10 Uhr vormittags und 2 bis llhr nachmittags im Rathause. Der Gemeindevorstand zu Rabenstein, am 15. Zuli 1910. Bekanntmachung. Nach Beschluß der Genossenschaftsversammlung der land- und forstwirtschaftlichen Be- ^fsgenossenschaft für das Königreich Sachsen ist für das Jahr 1909 von jeder beitragspflichtigen Steuereinheit ein Beitrag von 5,90 Pfg. einzuheben. Der hierüber für die Gemeinde Reichenbrand ausgefertigte Auszug aus dem Unternehmerverzeichnis bebst Heberolle und Anlage liegt Bekanntmachung. Nach Beschluß der Genossenschaftsversammlung der land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenossen schaft für das Königreich Sachsen ist für das Jahr 1909 von jeder beitragspflichtigen Steuereinheit ein Beitrag von 5,90 Pfennigen einzuheben. Der hierüber für die Gemeinde Rabenstein mit den beiden Rittergütern ausgefertigte Auszug mit dem Unternehmer-Verzeichnis nebst Heberolle und Änderungsliste liegt 2 (zwei) Wochen und zwar vom 16.—30. Juli 1910 zur Einsichtnahme der Beteiligten öffentlich in der Expedition der Gemeindeverwaltung hier aus und sind etwaige Einsprüche der Unternehmer gegen die Höhe der Beiträge 2c. innerhalb einer weiteren Frist von 2 (zwei) Wochen direkt an die Geschäftsstelle „Dresden-A. Wienerplatz l,li" zu richten. Die Beiträge sind auch trotz erhobenen Einspruchs bis spätestens den 28. Juli 1910 an die hiesige Gemeindekasse abzuführen. Der Gemeindevorstand zu Rabenstein, den 15. Juli 1910. nöl'! rer, ./ traß-Z tschK sirr-»/ 1^5 h me>" lalle»' ume»; chuh^ lArte» Bericht dber die Sitzung des Gemeinderats zu Siegmar vom 12. Juli 1910. Vorsitzender: Herr Gemeindevorstand Klinger. Es wird Kenntnis genommen: , 1. von der Einladung des Bezirksobstbauvereins Chemnitz zu daselbst am 13. d. M. stattfindenden Mitgliederversammlung; - 2. von dem am 1. Juli cr. erfolgten Antritt des Sparkassen- ^trollxurs Busch aus Lausigk als Kassen- und Rechnungsrevisor Aden gegründeten Kassenrevisionsverband Neustadt, Röhrsdorf, ^önau und Siegmar, , 3. sowie davon, daß der Stadtrat Limbach seinen Beitritt zu Verbände nunmehr endgültig erklärt hat. 4. werden gegen die Auswirkung eines Feuerwehrehrenzeichens .ein Mitglied der hiesigen Freiw. Feuerwehr Bedenken nicht erhoben; . 5. erfolgt die Nachschätzung zugezogener Personen zu den Gemeinde- Klagen für laufendes Jahr. 6. wird von dem Jahresberichte des Magdalenen-Hilfsvereins Uemnitz Kenntnis genommen und beschlossen, das Gesuch dieses Greins um Gewährung eines Beitrags abzulehnen. .. 7. zu einem vorliegenden Schankkonzessionserweiterungsgesuche die Bedürfnisfrage verneint. b 8. soll ein Rekurs gegen die Heranziehung zur Wertzuwachssteuer Kgl. Amtshauptmannschaft einberichtet werden. ^9^erfolgt die Festsetzung der Wertzuwachssteuer für veräußerte „ lo. den Sparkassen-Ausschußbeschlüssen vom 11. Juli 1910 wird ^gestimmt. L 11. in 6 vorliegenden Neubau-Sachen sowie einem vorliegenden ?lchleusungs- und Fluchtlinienplan über einen Teil der Hoferstraße Jid zu den gestellten Bedingungen des Bauausschusses vom 11. Juli Zustimmung erteilt und 1 vorliegendes Dispensationsgesuch mit ^Wsicht auf die Einverständniserklärungen der Nachbarn, befürwortet, 12. wird von dem Betriebsberichte des Elektrizitätswerkes pro AWat Juni 1910 sowie von der stattgefundenen Dampfkesselrevision den Dampfkesselrevisionsverein Chemnitz, Kenntnis genommen. d,. 13- Nach verschiedenen Mitteilungen in Wasserwerkssachen wird ZUer Kenntnis genommen von dem am 5. d. M. erfolgten Eingänge für die Wasserwerkserweiterung bei der Landesversicherungsanstalt, ^nigreich Sachsen, Dresden angemeldeten Darlehns von 170000 Mark »W davon, daß die vorübergehend bei der Sparkasse Schönau und Zuschlag aufgenommenen Darlehne bereits zur Rückzahlung ge- worden sind. k. Rabenstein. Bei der hiesigen Gemeinde-Sparkasse wurden im zz W Juni d. Js. 157 Einzahlungen im Betrage von 20246 Mk. geleistet; dagegen erfolgten 69 Rückzahlungen im Betrage von Mk. 81 Pfg. Eröffnet wurden 11 neue Konten, geschlossen „Konten. Zinsbar angelegt wurden 7500,— Mk. Die Gesamtein- Mme betrug 28937 Mk. 15 Pfg., die Gesamtausgabe 22689 Mk. kg Mg-, und der bare Kassenbestand am Schluffe des Monats 7746 Mk. Der gesamte Geldumsatz im Monat Juni beziffert sich auf 124 Mk. 98 Pf. Die Sparkasse ist an jedem Wochentage von 8—12 Uhr Vorm. d> llhr nachm. geöffnet und expediert auch schriftlich. Alle Einlagen mit ZVeO/a verzinst und streng geheim behandelt. d Rottluff. Die diesjährige Prämiierung der Vorgärten wird in y? nächsten Tagen erfolgen. Hallen sich schon im vorigen Jahre, dli^St durch die erstmalige Prämiierung, Besitzer von Vorgärten sorgfältige Pflege und Instandhaltung ihres Besitztumes, sowie Mieter durch Balkon- und Fensterschmuck hervorgetan, so ist in Ei» ? Jahre erfreulicherweise auf dem Gebiete der Vorgärten- 2c. Pflege ^ bedeutender Fortschritt zu verzeichnen. Möge dies auch in den "Men Jahren so bleiben zur eigenen Freude der sich Bemühenden ! zwei Wochen lang zwar vom 15. Juli bis 30. Juli 1910 zur Einsichtnahme der Beteiligten öffentlich in der Expeditton lAr Gemeindeverwaltung hier aus und sind etwaige Einsprüche der Unternehmer gegen die Höhe der Beiträge 2c. innerhalb einer weiteren Frist von zwei Wochen direkt an die Geschäftsstelle der Genossen- »Mft, DresLen-A., Wienerplatz l i, zu richten. Die Beiträge sind auch trotz erhobenen Einspruchs bis spätestens den 1. August 1910 ck die hiesige Gemeindekasse abzuführen. Reichenbrand, am 15. Juli 1910. Der Gemeindevorstand. Bogel.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite