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Wochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und Rottluff : 17.09.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Heimatverein Reichenbrand e. V.
- Digitalisat
- Heimatverein Reichenbrand e. V.
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1067800220-191009177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1067800220-19100917
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1067800220-19100917
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatvereins Reichenbrand e. V.
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, ...
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-09
- Tag 1910-09-17
-
Monat
1910-09
-
Jahr
1910
- Titel
- Wochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und Rottluff : 17.09.1910
- Autor
- No.
- [1] - -
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Wochenblatt Fernsprecher: Amt Siegmar Nr. 244. für Reichenvmnd, Siegmar, Neustadt, Radenstein und Rottluff. 3?. Sonnabend, den 17. September 1V1V. Erscheint jeden Sonnabend nachmittags. Anzeigen werden in der Expedition (Reichenbrand, Nevoigtstraße 11), sowie von den Herren Friseur Weber in Reichenbrand, Kaufmann Emil Winter in Rabenstein und Friseur Thiem in Rottluff entgegen- venommen und pro Ispaltige Petitzeile mit 10 Pfg. berechnet. Für Inserate größeren Umfangs und bei öfteren Wiederholungen wird entsprechender Rabatt, jedoch nur nach vorheriger Vereinbarung, bewilligt. Anzeiger-Annahme in der Expeditton bis spätestens Freitags nachmittags 2 Uhr, bei den Annahmestellen bis nachmittags 2 Uhr. Vereinsinscrate müssen bis Freitags nachmittags 2 Uhr eingegangen sein und können «icht durch Telephon aufgegeben werden. Meldungen im Fundamt Rabenstein. Verloren: 1 Halskette, 1 Kettenarmband. Gefunden: 1 Damen-Bluse, Vs Dtzd. Ränder. Der Gemeindevorstand zu Rabenstein, den 16. September 1910. Plakatwesen. Die hiesigen Anschlagstafeln sind in letzter Zeit wiederholt benutzt worden, ohne daß dem unter- Mneten Gemeindevorstande, wie dies in 8 2 des Regulatives über das Anschlägen von öffentlichen Mündigungen in der Gemeinde Rottluff vorgeschrieben ist, vorher Anzeige unter Vorlegung eines Exemp- M der Bekanntmachungen erstattet worden ist. Es werden nun künftig in Zuwiderhandlungsfällen nicht vorgelegten Bekanntmachungen von den Anschlagtafeln ohne weiteres entfernt und die zuwider- '»Ndelnden Personen streng bestraft werden. .. Gleichzeitig wird in Erinnerung gebracht, daß nach 8 1 des obengenannten Regulatives Ankün- Mngen irgend welcher Art nur an den Anschlagtafeln — also nicht an Häusern, Planken, Toren, Mgraphenstangen u. s. w. — angebracht werden dürfen. Zuwiderhandelnde (auch Grundstücksbesitzer, welche die Anbringung gestattet haben) werden bestraft. Rottluff, am 13. September 1910. Der Gemeindevorstand. AMegW dec GemMe-Kasjen-RechmWn. Nachdem die Rechnungen über Verwaltung der Gemeinde-, Armen-, Feuerlöschgerate-, Lokalparochial- und Friedhofs-Kassen auf das Fahr 1909 geprüft worden sind, liegen dieselben ge mäß 8 69 der Rev. Landgemeindeordnung vom 12. September bis mit 10. Oktober vr. zur Einsicht nahme aller Gemeindemitglieder im Gemeindeamte — Kassenzimmer — aus. Rottluff, am 10. September 1910. Der Gemeindevorstand. Handels- und Gewerbekammer-Beiträge. Mit Genehmigung des König!. Finanzministeriums wird zur Deckung des Aufwandes'der Handels kammer und der Gewerbekammer in Chemnitz von den beteiligten Handels- bezw. Gewerbetreibenden mit dem zweiten diesjährigen Staats-Einkommensteuer-Termine, und zwar am 30. September vr. ein Beitrag von zwei Pfennige auf jede Mark des im diesjährigen Einkommensteuerkataster unter Spalte ä eingestellten Einkommens erhoben. Die Beitragspflichtigen werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntnis gesetzt, daß die Beiträge vom 3. Oktober cr. ab durch den Schutzmann eingeholt werden. Rottluff, am 14. September 1910. Der Gemeindevorstand. Nachdruck verboten. Roman von Ludwig Blümcke. (Fortsetzung) Edgar hatte von alledem, dessen man ihn verdächtigte, "uch nicht die leiseste Ahnung. Er wandelte schlecht und recht auf dem dornigen Psade Oer Pflicht und kümmerte sich nicht um das was seitwärts d»r sich ging. Heute war Müller Grundhof bei ihm gewesen und hatte M gebeten, doch, wenn es ihm paßte, einmal nach der Mühle kommen, um nach der Müllerin zu sehen. Dieselbe hätte Wieder einen Anfall gehabt, und der Arzt weigerte sich zu Minen, bevor man ihm die letzte Rechnung bezahlt. Nun "sß die Kranke den Herrn Oberförster, der ihr doch schon kinmal so gut geholfen, um Rat und Hilfe bitten. Edgar hatte sich viel mit medizinischen Studien beschäftigt auch auf diesem Gebiet gute Kenntnisse erworben — Muni schlug er dem Müller seine Bitte nicht ab, ging zur Stühle und erteilte seine Ratschläge. Gerade, als er jene verließ, sah Ilse ihn vom Jagd- Wtten aus, auf dem sie mit ihrem Vater und Schwager "ei dem herrlichen Dezemberwetter eine Waldpartie gemacht. Ihr Herz schlug höher, und gar zu gern hätte sie gesehen, wenn der Geliebte zu ihnen herangekommen wäre. Doch sein Weg führte ihn nach der entgegengesetzten Achtung. Eine Stunde später begab sich Hulda Grundhof zur >berförsterei, um ein Rezept abzuholen, das Edgar zu ver treiben versprochen, nachdem er sich zuvor in seinen Büchern erst noch über den Fall etwas orientiert. Gerade, da fuhr der Schlitten durch die dichten Tannen M Fuße des Hirschberges vorüber. Der Graf rief, als er die Müllerstochter erkannte: „He, Jungfer, wohin?" Verlegen und verschüchtert erwiderte das junge Mädchen: „Ich wollte zum Herrn Oberförster!" Zornig rief da der Graf aus: „Scheren Sie sich zum Teufel, Dirne! Sie haben in Minern Revier nichts zu suchen. Werde ihren sauberen Galan »och heute zur Rede stellen, und zwar gebührend!" Sitzung des Gemeinderats zu Rabenstein am 13. September 1910. Anwesend: der Gemeindevorstand und 16 Mitglieder. . 1. wird die Unterbringung einer erkrankten Ehefrau in das Krankenhaus genehmigt und von dem Stand einiger Armensachen Kenntnis genommen; auch 2. die Entlassung eines Grundstücks aus dem Pfandverbande ^«gesprochen und von dem Eingänge eines Gesuches des Bezirks- Mbauvereins Siegmar, Ehrenpreis betreffend, sowie von dem Pro bat eines Verbands-Gaswerkes Kenntnis genommen. 3. wird in Abtretung eines Streifen Straßenareals unter gewissen Bedingungen gewilligt und die Entschädigung hierfür festgesetzt. 4. findet eine Ausleihung von Sparkassengeldern nach dem Vor lage des Sparkassenausschusses Zustimmung. , . 5. Zu einem Baudispensationsgesuch wird befürwortende Ent- Metzung gefaßt. 6. werden die Gemeinde- rc. Kassenrechnungen auf das Jahr 1909 M eingehender Prüfung und Berichterstattung richtig gesprochen. Aur die umfangreichen Prüfungsarbeiten wird dem Gemeindeältesten Mn Johannes E s ch e und dem Finanzausschuß ausdrücklich Dank "^gebracht. 7. Zur Ilmbezirkung von verkauftem Rittergutsareal wird Zu- onnmung erteilt. ,. 8. nimmt der Gemeinderat von dem' derzeitigen Stand der Wasser- Mungsangelegenheit Kenntnis und beschließt, in einer besonderen Mung sich mit der Sache eingehend zu befassen und entsprechende Mschlietzung herbeizuführen. 9. finden einige Reklamationen gegen die Höhe der Einschätzung den Gemeindeanlagen entsprechende Erledigung. Ilse wollte ein Wort dazwischen reden, doch ihre Zunge war wie gelähmt. Erst als der Schlitten wieder über die im Abendrot purpurn glänzende Schneefläche, worüber an den hohen, wie Weihnachtsbäume strahlenden Tannen dahiuglitt, fand sie die Kraft, den Vater um eine nähere Erklärung zu bitten. „Sie fände," sagte sie, „doch durchaus nichts Arges dabei, wenn ein Mädchen wie die ehrbare Hulda durch den Wald und zur Oberförsterei ginge. Sie hätte doch sicher etwas zu bestellen." Da lachte der alte Herr bitter auf und sagte: „Du bist ein harmloses Kind, Ilse! — Aber Zeit wird's, daß du die Welt kennen lernst, wie sie leider Gottes in Wirklichkeit ist. Ich weiß alles, alles, auch daß du in den Grünschnabel vernarrt bist." „Papa!" rief Ilse so entsetzt aus, daß selbst der Kammer herr, der zähneklappernd, soweit das bei ihm noch möglich, in seinem gewaltigen Bärenpelz saß, aus seiner Erstaunung erwachte. „Ja, ich will dich einmal durch den Guckkasten der Wahr heit ins falsche Weltgetümmel schauen lassen, mein Töchterchen. Es scheint mir dazu hohe Zeit. Und nun bekam Ilse eine Geschichte zu hören, wie sie noch keine vernommen in ihrem jungen, unschuldigen Leben. Der Mann, den sie so heiß liebte, den sie vergötterte, wurde ihr geradezu als Scheusal vor Augen gestellt. Edgar ein ehrloser Schurke! Alles, alles, was sie in seinen Augen gelesen zu haben glaubte, alles, was sie im Schlafen wie im Wachen geträumt, sollte Lug und Trug sein. Nein, das konnte das arme Herz nicht fassen, das war zuviel. Und als man wieder im Schlosse angelangt war, da rief sie mit fester Stimme aus: „Papa, ich glaube dennoch an Herrn v. Erlenhus Unschuld!" „Und ich verbiete dir, auch nur ein Wort mit einem solchen Menschen fortan zu reden!" rief der Graf wütend aus und stampfte auf die Diele, daß es dröhnte. Da zog sich Ilse weinend zurück, verschmähte Speise und Trank, mochte niemand bei sich sehen und schien ernstlich krank. Der alte Täubner war der Einzige, der dann und wann nach ihren Befehlen fragen durfte. Und dieser wunderliche Kauz, der mit großer Treue an dem „Fräuleinchen" hing, befand sich wieder einmal auf rechter Fährte, indem er Ilses Krankheit als puren Liebes kummer bezeichnete und sagte: „Liebes Kindchen, was Sie bedrückt, kann kein Balsam heilen, nur die Zeit. — Für so ganz unschuldig halte ich den Oberförster auch nicht, aber ich leiste den heiligsten Eid darauf, daß es in Waldengrund noch weit größere Spitz buben gibt. Doch wie ist das: Die kleinen Diebe henkt man und die großen läßt man entwischen. Unser Herrgott wird aber doch mal darein reden!" Das war der Trost des alten Mannes, dem das Leben auch so manches Schwere gebracht, das nur die Zeil ihn vergessen gelehrt. „Sagen Sie einmal, was wollte des Müllers Tochter bei Ihnen?" fragte der Graf den Oberförster barsch. Kurz und der Wahrheit entsprechend beantwortete dieser die ihm seltsam scheinende Frage. „Nun, hören Sie einmal, nachgerade kommt mir die Sache denn doch recht verdächtig vor. — Diese Freundschaft mit Grundhofs scheint ein wenig zuweit zu gehen." Edgar taumelte einen Schritt zurück. Das war zuviel für sein empfindliches Ehrgefühl. „Herr Graf," stieß er aus, ich stehe in Ihren Diensten und bin Ihnen darum Gehorsam und Achtung schuldig. Sie sind mein Herr! Doch meine Ehre lasse ich nicht mit Füßen treten. Ich bitte Sie um eine Erklärung, was Sie zu Ihrem Mißtrauen gegen mich berechtigt." Einen Augenblick schwieg Graf Ewald, und nur zu deut lich verriet sein erregtes Gesicht, daß diese Antwort Eindruck auf ihn gemacht, ihm imponierte. Doch nun sagte er mit eisiger Kälte und bitterem Hohn: „Ich bin nicht gewöhnt, mir von meinen Untergebenen Vorschriften machen zu lassen, am allerwenigsten von Leuten Ihrer Art." „So bitte ich um meine sofortige Entlassung!" „Sollen Sie haben! Aber!" — Da regte sich etwas von edlem Mitgefühl und Gerechtigkeits sinn in des alten Herrn vor Aufregung mächtig arbeiten der Brust. „Aber, Herr von Erlenhus, was wollten Sie denn be ginnen? Ich bin bereit, Sie bis zum 1. April zu behalten." „Ah, danke für Ihre Gnade! Herr Graf, wenn Ihnen das Wort eines deutschen Edelmannes weniger gilt, als das Geklatsch der Sie umschmeichelnden Schranzen, dann . . ." Fortsetzung folgt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Reichevbravd vom 10. bis 16. September 1910. Geburten: Dem Schlosser Max Arthur Frieden 1 Knabe; dem Guts besitzer Ernst Paul Junghänel 1 Mädchen; dem Schlosser Paul Oskar Himpel 1 Mädchen. Aufgebote: Der Schlosser Oswald Otto Lorenz, wohnhaft in Schönau, mit Anna Lina Schuster, wohnhaft in Reichenbrand. Sterbefälle: Der Invalidenrentenempfänger Friedrich Hermann Kante, 70 Fahre alt; die Straßenwärters-Ehefrau Sidonie Selma Groß geb. Reißig, 48 Fahre alt; dem Rundstuhlarbeiter Friedrich Rudolph eine Tochter, 5 Monate alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Siegmar vom 8. bis 14. September 1910. Geburten: Dem Fabrikarbeiter Ernst Paul Reinhardt 1 Knabe; dem Eisenhobler Arthur Otto Sieber 1 Mädchen. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zv Rabenstein vom 9. bis 17. September 1910. Geburten: Dem Holzbildhauer Max Louis Mönch, 1 Tochter; dem Geschirrführer Max Emil Kreher 1 Sohn; dem Handschuhfabrikanten Robert Louis Berger 1 Tochter. Eheaufgebote: Der Detacheur Franz Earl Brautlacht, wohnhaft in Schönau, mit Selma Ida Mittag, wohnhaft in Rabenstein; der Baugeschäftsinhaber Emil Paul Oehme mit Anna Frieda Ahnert, beide wohnhaft in Rabenstein; der Zimmermann Eli Robert Müller, wohnhaft in Rottluff, mit Paula Florentine Reichel, wohnhaft in Rabenstein. Sterbefälle: Der Oberrealschüler Carl William Drechsler, 17 Fahre alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rottluff vom 9. bis 15. September 1910. Geburten: Dem Zimmerer Karl Friedrich Löbel 1 Knabe. Aufgebote: Der Bierverleger Arno Bruno Franke in Chemnitz mit der Wirtschaftsgehilfin Hilma Rosa Rinner in Rottluff. Eheschließungen: Der Fabrikschlosser Richardt Emil Matthes mit der Strickerin Klara Anna Narr, geb. Illig, beide in Rottluff. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am 17. Sonntag p. Trin. den 18. September, Vorm. 1/28 Uhr Predigtgottesdienst (stuft, ttteol. Straube, Chemnitz). Parochie Rabenstein. Sonntag, den 18. September, 9 Uhr Vorm. Predigt gottesdienst (Pfarrer Weidauer). (Kollekte für Kirchbau in Cranzahl). Mittwoch, den 21. September, abends 8 Uhr Bibelstunde im Pfarrhause (Pfarrer Weidauer). Amtswoche vom 19.—25. Septbr. Pfarrer Weidauer.
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