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es gut! — Ich habe ihn ganz und gar durchschaut. Es ist ein Prachtkerl!" Es wurde dem Grafen mehr und mehr klar, daß Ilse wirklich in den Oberförster verliebt war. Er hätte, trotzdem er mit seinem Töchterchen sehr hoch hinaus wollte, vielleicht nichts dagegen gehabt, wenn er über Erlenhus noch derselben Meinung gewesen wäre, wie an jenem Abend, als derselbe zum erstenmal sein Gast war. Jetzt aber, wo er ihm nicht mehr so recht traute und in dem Baron einen Schwiegersohn gefunden zu haben glaubte, der ganz nach seinem Herzen war, da mußte der törichten Liebschaft uuter allen Umständen ein Ende gemacht werden. Als er sich über das Wie und Womit heute weidlich den Kopf zerbrochen, kam ihm schließlich ein Gedanke, der ihm sehr klug schien: Der Oberförster sollte einfach sobald wie möglich mit einem für ihn passenden Mädchen verheiratet werden. Deren gab es ja nach des Grafen Meinung genug in der Gegend. Vor allen Dingen sollte die Frau seines Oberförsters auch etwas vermögend sein, denn dann würde die Versuchung für denselben, sich auf unehrliche Weise Geld zu schaffen, eben nicht so groß sein. Aurora Schneider schien ihm eine passende Partie Als der Rentmeister dann heute aufs Schloß kam, sagte der Graf offen heraus: „Hören Sie mal, mein lieber Herr Schneider, wie gefällt Ihnen denn eigentlich unser Oberförster?" „Ein schöner Mann, gnädigster Herr Graf, ein stattlicher Mann," erwiderte der Mann mit dem ewig lächelnden Gesicht. „Hm, na das meine ich auch! Finden Sie nicht, daß er ganz gut für Ihre Tochter passen würde? Müßte doch ein stolzes Paar abgeben, die Aurora ist jetzt in den Jahren, wo es gilt, den letzten Zug nicht zu verpassen." „Herr Graf belieben zu scherzen, hi, hi, hi," lachte Schneider, seine dicken Hände reibend. „Nein, so ist mein Kind denn doch nicht hinter den Männern her, daß es den ersten besten hergelaufenen nähme." „Aber — ich bitte Sie! — hergelaufen? Ein Offizier der schleswig-holsteinischen Armee?" „Gewiß, Herr Graf, alle Ehre den edlen Streitern für Freiheit und Recht. Nehme gern alles zurück, was ich sagte. Es war nicht so böse gemeint. Doch, wenn ich mich gegen meinen Herrn und Gebieter einmal offen aussprechen dürfte." „Aber, ich bitte darum, nichts liebe ich mehr als Offenheit." „Nun, ich traue dem neuen Herrn ganz und gar nicht. Meine Kollegen, der Herr Oberinspektor, der Hegemeister in Karlitz, Revierförster Otto, wenn der für voll zählen darf, und alle anderen sind mit mir darin einer Meinung, daß man diesen Herren von Adel mit Vorsicht genießen muß. Fortsetzung folgt. „Schutz gegen säumige Zahler". Unter diesem Titel ist ein Werk von vr. für. Leonhard Holz, Rechtsanwalt am Kgl. Kammergericht, erschienen, welches bereits in drei Monaten die 5. Auslage erreichte und damit bewiesen hat, wie wertvoll sein Inhalt für das Publikum und die Geschäftswelt ist. Das Buch hat wegen seiner gemeinverständlichen Schreibweise und seiner sicheren Erfolg versprechenden Anleitung in juristischen und Laienkreisen großes Aufsehen erregt und überall eine ausgezeichnete Beurteilung gefunden. Besonders dem Geschäftsmann dürften die in dem Buch gegebenen Fingerzeige, welche an Hand von lehrreichen Beispielen erläutert werden, gute Dienste leisten und ihn in den Stand setzen, so manchem faulen Schuldner, der sich von seinen Ver pflichtungen zu drücken sucht, mit Erfolg auf den Leib zu rücken, selbst dann noch, wenn derselbe bereits fruchtlos gepfändet ist oder den Offenbarungseid geleistet hat. In keinem Geschäft sollte daher das gut ausgestattete Buch „Schutz gegen säumige Zahler" fehlen. Dasselbe ist zum Preise von 2,50 Mk. (Nachnahme 2,75 Mk.) vom Verleger Fr. Ludw. O. Meyer, Berlin-Weihensee, Uckermark-Straße 175, zu beziehen. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Reicheubraud vom 27. August bis 2. September 1910. Geburten: Dem Schlosser Hermann Eduard Naumann 1 Knabe; dem Bauarbeiter Paul Hermann Kretzschmar 1 Knabe; dem Mauer polier Gustav Hermann Höhne 1 Knabe. Aufgebote: Der Bäcker Oscar Rudolf Lämmel wohnhaft in Neu kirchen mit Lina Marie Groß wohnhaft in Reichenbrand; der Monteur Eurt Arthur Götze wohnhaft in Siegmar mit Elia Olga Großer wohnhaft in Reichenbrand. Eheschliehungen: Der Bäcker Reinhold Max Heinrich mit Louise Alma Freyer, beide wohnhaft in Reichenbrand. Sterbefalle: Die Hilfsweichenwärters-Ehefrau Alma Hedwig Uhlig geb. Dreßler, 37 Fahre alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zn Siegmar vom 25. bis 3l. August 1910. SterbefLlle: Dem Zimmermann Karl Gottlob Lorenz 1 Sohn, 27 Tage alt; der Briketthändler Robert Leonhard Aurich, 69 Fahl! alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rabeustei« vom 26. August bis 2. September 1910. Eheaufgebote: Der Handarbeiter Friedrich Max Müller, wohnhaft in Siegmar, mit Flora Linda Felber, wohnhaft in Rabenstein. Sterbesülle: Die Invalidenrentnerin Henriette verw. Lindner Weise, 79 Fahre alt; dem Bildhauer Max Richard Wolf 1 Soh» 7 Tage alt; die Strumpfwirkersehefrau Christiane Wilhelmi»! Köckert, verw. gew. Lindner, geb. Steinbach, 63 Fahre alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rottluff vom 19. August bis 1. September 1910. Geburten: Dem Fabrikarbeiter Georg Roßmann 1 Knabe; dk» Werkführer August Kurt Schreiter 1 Knabe; dem RevolvervE Kurt Richard Schaarschmidt 1 Knabe. Aufgebote: Der Ziegeleiarbeiter Karl Albert Schulz in Chem«? mit der Ziegeleiarbeiterin Anna Vesely in Rottluff. Sterbefälle: Hildegard Martha Hartwig, 1 Monat alt. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am 15. Sonntag p. Trin. den 4. September Vorm. i/zdlO Predigtgottesdienst. Pastor Dinter, Grüna.^ Parochie Rabenstein. Am 15. Sonntag p. Trinit. den 4. September 1910 voB 9 Uhr Predigtgottesdienst. Mittwoch, den 7. September abends 8 Uhr ev. JE frauenverein im Pfarrhause. Amtswoche vom 5. bis 11. September Pf. Weidauer. Am Sonntag nachmittag feiert der Verband der niedts erzgebirgischen Frauenvereine sein diesjähriges HerbstwanderA in Chemnitz-Gablenz. In der Andreaskirche werden sie ihr Fest einem Gottesdienst beginnen, in dem Herr Pfarrer Mär Kel (u» Mittweida) die Festpredigt halten wird. Um 4 Ahr schließt sich Versammlung mit musikalischen und theatralischen Darbietung!" im Gasthof „zum Hirsch" (Oststraße 180) an. Die elektrische Bah" geht bis zur Kirche. Wer vor dem Gottesdienste die neue Kinderbewahranstalt (Bernhardstraße 61) besuchen will, steigt an der Haltestelle „Hammerstraße" aus. Von da bis zur Kirche" es nur wenige Minuten zu gehen. >k Für die überaus zahlreichen Beweise der Liebe und Teilnahme bei dem Heimgange unseres Entschlafenen, sowie für die überzeugenden Worte am Grahe seitens unserer Freunde sagen wir allen unseren verbindlichsten Dank. Siegmar, den 1. September 1910. Hulda Aurich und Kinder. Dank. Oer Zeeftrten OinvovnerscÜLit von fLeicbenbrunZ ick tur Zie etirenZe FcdmücftunA unci Le6a§§un§ anlässlich, Zes vorigen Zonnta^ Zen 28. ^u^ust statt- AeiunZenen Lerirlcskestes vom 4. Lerirlc Zes ^.rbeiter- kuZfuftrerbunZes »LoliZarität« vierZurck innigsten Oanlc. Nit »Oriscv auf! I Lmil iScduster. /Ä/- a/rZLnZLr/! ^e/vT/äZr/z//^ eZa/'- FeSnrc^Ze/r MtZ LH/A/rFM ^ZezcZtt^ aZZe/r ll/rse/7r Oa/rä. /?eZc/?e/7Ü/'2/7c/, rZe/r 2S. 7970- Ä 1u Lilien kr6l8l»A6ll, einxtieUt im kinrelvenkauf llsutgeke Lognsebkennkkei Ne W«. IkinLsißvi'I l.imbaeliki'Ai'asskS. Empfehle mein reichhaltiges Lager in Damen- u Herren-Schnür-, Knopf- u Schnallen stiefeln in eleganten und modernen Paßformen, Turn-, Haus-, Spangen-, Lack- und Ballschuhe, Kinderschuhe und -Stiefel in allen erdenklichen Arten, Rekruten-Hausschuhe und Stiefel, Reit- und Schaftstiefel, doppelsohlig. sehr dauerhaft, Ziegeltrügerschuhe, Holzschuhe mit und ohne Futter, Gurt-, Filz- und Lederpantoffeln. 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