Suche löschen...
Wochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und Rottluff : 07.05.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Heimatverein Reichenbrand e. V.
- Digitalisat
- Heimatverein Reichenbrand e. V.
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1067800220-191005076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1067800220-19100507
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1067800220-19100507
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatvereins Reichenbrand e. V.
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, ...
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-05
- Tag 1910-05-07
-
Monat
1910-05
-
Jahr
1910
- Titel
- Wochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und Rottluff : 07.05.1910
- Autor
- No.
- [1] - -
- Links
-
Downloads
- Einzelseite herunterladen (PDF)
- Ganzes Werk herunterladen (PDF)
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
m eii ochenblatt Fernsprecher: für Amt Siegmar Nr. 244. Reichenliiand, Siegmur, Neustadt, Rabenstein und Rottluff. 18. Sonnabend, den 7. Mai 191V. v Erscheint jeden Sonnabend nachmittags. AAv Anzeigen werden in der Expedition lReichenbrand, Nevoigtstraße 11), sowie von den Herren Friseur Weber in Reichenbrand, Kaufmann Emil Winter in Rabenstein und Friseur Thiem in Rottluff cntgegen- kk L»! wurmen und pro Ispaltige Petitzeile mit 10 Pfg. berechnet. Für Inserate größeren Umfangs und bei öfteren Wiederholungen wird entsprechender Rabatt, jedoch nur nach vorheriger Vereinbarung, bewilligt. isM Anzeigerr-Aunahme i« der Expedition bis spätestens Freitags nachmittags S Uhr, bei den Annahmestellen bis nachmittags L Uhr. j Vereinöinserate müssen bis Freitags nachmittags 2 Uhr eingegangen sein und können nicht dnrch Telephon aufgegeben werden. - be ^7. Schätzung Zugezogener. esondi ^Ehmjgt; 1.) ein Gesuch um Ausschank von Kaffee und alkoholfreien Ge ¬ er ise i-t mark t) ntesi^ tief«' ° 1. Es wird Kenntnis genommen: ») von dem Beschlusse der ^niglschen Amtshauptmannschaft, Bewilligung einer Slaatsbeihilfe Fußwegbau an der Hohensteinerftraße (Staatsstraße), b) von Schreibender Landesversicherungsanstalt Dresden,Rückerstattung A Fnvalidenversicherungsbeiträgen betreffend; c) von einer Petition ^Nettesten der Kaufmannschaft in Berlin gegen den Entwurf zur Hebung einer Rcichswertzuwachssteuer. d. 2. Eine Reklamation gegen die Gemeindeabgaben findet Berück- "^kgung. » 3. In Bausachen wird Kenntnis genommen:») von der ministeriellen Aehmigung der Ortgesetze über die planmäßige Verbreiterung und Schleusung der Arzig- und Turnstraße; b) von der amtshauptmann- ^stlichen Genehmigung des Fußweges an der Turnstraße; c) werden m^ttrer Baumche ausgesretlren Gemetnüebedingungen gutgeheitzen; werden die Mittel zur Renovation des Kriegerdenkmals bewilligt. 4. Ein Wassergelderlatzgesuch wird abgelehnt. >. 5. Auf Vorschlag des Verfassungsausschusses wird beschlossen, dem ^Temeindebeamte zu gründenden Landespensionsverband beizutreten, r 6. Als Fleischbeschauer wird Herr Karl Ahlmann aus Krumm- ^Nersdorf gewählt. Meldungen im Fundamt Rabenstein. Gefunden: 1 Geldstück, 1 Portemonaie, 1 Hausschlüssel. Der Gemeindevorstand zu Rabenstein, am 6. Mai 1910. eibck U- i Atzung des Gemeinderates zu Rabenstein vom 3. Mai 1910. Anwesend der Gemeindevorstand und 20 Mitglieder. . Bericht ''der die Sitzung des Gemeinderats zu Siegmar am 2. Mai 1910. Vorsitzender: Herr Gemeindevorstand Klinger. Sitzung des Gemeinderates zu Reichenbrand vom 4. Mai 1910. Es wird: 1.) Kenntnis genommen von verschiedenen Eingängen; v, 2.) Die Erhöhung einer Unterstützung für ein in Pflege befindliches bewilligt; ,3.) ein Gesuch um Erlaß der Hundesteuer aus Bedürftigkeitsgründen da der Hund kurz nach der Konsignation getötet worden ist, empst iNl ße. Bekanntmachung. Der unterzeichnete Gemeindevorstand bringt hiermit zur öffent- 'Hen Kenntnis, daß 1 .) der bisherige Registrator Moritz Alfred Nösel als Ge meinde- und Sparkassenkassierer und 2 .) der Versicherungsbeamte Georg Bernhard Rögner als Sparkassenkontrolleur die Gemeinde Reichenbrand von der Königlichen Amtshaupt- ^Nnschast Chemnitz in Pflicht genommen worden sind. Reichenbrand, am 4. Mai 1910. Der Gcmeindevorstand. Vogel. .5.) werden die vom Wasserleitungsausschusse gemachten Vorschläge geheißen; ebenso finden die Vorschläge des Bauausschusses: s) Wege- : Lsterungen, b) Beschaffung von Drahtgittern an die Kellerfenster des «. ..l Alhauses, c) Erweiterung der elektt. Beleuchtung, ch Errichtung von III ^Ummauern rc. zustimmende Genehmigung; 4l" .7.) werden Reklamationen gegen die Höhe der Wertzuwachssteuer ^der Gemeindeanlagen auf 1910, sowie einige Erlaßgesuche erledigt. raß«' be :stt^ . 4. Ein im Entwürfe vorliegendes und vom Herrn Vorsitzenden ^getragenes Abkommen mit der Staatseisenbahnverwaltung, wo- dieselbe die Einlegung einer 0,40 m im Lichten weiten Schleuse Bahnland bei Station 875 und 32 D. W. im Zuge der ver- .1. findet eine Reklamation gegen die Heranziehung zu den ^Neindeanlagen Berücksichtigung. 2. berichtet der Herr Vorsitzende in der Angelegenheit wegen Überwachung des Verkaufs auf der Freibank durch einen Fleisch- Schauer und wird hierauf entsprechender Beschluß gefaßt. 3. In Sparkassensachen wird zu einem vorliegenden Pfand- ^assungsgesuche Zustimmung erteilt. 8. In der Kläranlagen-Angelegenheit wird von einem Schreiben Gemeinderats zu Neustadt vom 25. vorigen Monats Kenntnis und die Wahl einer Kommission vorgenommen, die sich d ? der Frage für die Erwerbung von Areal zu einer Kläranlage "chäftigen soll. «. 9. In Elektrizitätswerkssachen wird auf ein eingegangenes Auch emes hiesigen Konsumenten Entschließung ausgesetzt und der i?utrizitätswerksausschutz mit der Unterbreitung von Vorschlägen uuftragt. s. 10. soll zu der am nächsten Sonntag als den 8. Mai cr. durch Gemeinderat stattftndenden Besichtigung des neuen Hochbehälters der erweiterten Quellfassungsanlagen auch der Gemeinderat von ^°Nau eingeladen werden. i-u «aynlano bei Statton 8tv und 32 D. W. rm Zuge oer ver- s^^erten Hermannstratze gestattet, findet Zustimmung und wird der ° ft,: Vorsitzende mit der Vollziehung dieses Abkommens beauftragt, für 5. In zwei vorliegenden Bausachen wird zu den gestellten Be ugungen des Bauausschusses vom 30. April ci. Zustimmung erteilt. . 6. Zwei vorliegende Bau-Dispensationsgesuche finden Befür- "ttung. ^. 7. erklärt sich das Kollegium mit der vom Bauausschutz vor- Mlagenen Besserung der Straßen und Fußwege wie in der seit- ^Sen Weise einverstanden. 11. erklärt sich das Kollegium mit der ev. Aufnahme des Stadtrats zu Limbach in den Kassenrevisionsverband der Gemeinden Röhrsdorf, Schönau, Neustadt und Siegmar einverstanden. 12. wird Kenntnis genommen von dem am 9. Mai cr. von der König!. Amtshauptmannschaft Chemnitz anberaumten Lokaltermin wegen des Pinkerüschen Kirchsteges. Oertliches. Rekchenbrand. Nach den Statistiken des hiesigen Einwohner meldeamts betrug die überschriebene Einwohnerzahl am 1. April 1910: 3874. Im April wurden 121 -Zuzüge mit einer Personenzahl von 169 und 26 Fortzüge mit einer Personenzahl von 33 gemeldet, sodaß die derzeitige Einwohnerzahl unter Zurechnung von 7 Geburts- und Abrechnung von 1 Sterbefall 4016 beträgt. Umzüge wurden 31 gemeldet. Rabenstein. Nach den Statistiken des hiesigen Einwohnermelde amtes betrug die überschriebene Einwohnerzahl am 1. April 1910 4881. Im April wurden 93 Zuzüge mit einer Personenzahl von 114 und 51 Fortzüge mit einer Personenzahl von 93 gemeldet, sodaß die derzeitige Einwohnerzahl unter Zurechnung von 20 Geburts- und Abrechnung von 5Sterbefällen 4917 beträgt. Umzüge wurden 29 gemeldet. Rabenstein. Bei der hiesigen Gemeinde-Sparkasse wurden im Monat April d. Js. 207 Einzahlungen im Betrage von 26911 Mk. 57 Pf. geleistet; dagegen erfolgten 65 Rückzahlungen im Betrage von 21735 Mk. 49 Pfg. Eröffnet wurden 29 neue Konten, geschlossen — Konten. Zinsbar angelegt wurden 28527,50 Mk. Die Gesamtein nahme betrug 37418 Mk- 56 Pfg., die Gesamtausgabe 21735 Mk. 49 Pfg., und der bare Kassenbcstand am Schluffe des Monats 3649 Mk. 18 Pfg. Der gesamte Geldumsatz im Monat April beziffert sich auf 104455 Mk. 22 Pf. Die Sparkasse ist au jedem Wochentage von 8—12 Uhr Vorm. 2—6 Uhr nachm. geöffnet und expediert auch schriftlich. Alle Einlagen werden mit 31/2 °/o verzinst und streng geheim behandelt. Rottluff. Die geehrten Bewohner von Rottluff, welche sich für Stenographie interessieren, werden besonders auf die im Anzeigenteile enthaltene Bekanntmachung des Stenographen-Vereins „Gabelsberger" zu Rabenstein aufmerksam gemacht. Dieser Verein hat es sich zur Aufgabe gestellt, der Gabelsberger'schen Stenographie Eingang in Rottluff zu verschaffen. Er glaubt, seine Bemühungen umsomehr von Erfolg gekrönt zu sehen, als der höchst erfreulich aufstrebende Ort wohl der einzige unter den Vororten von Chemnitz ist, in dem die „Gabelsberger'sche" Kunst noch keine größere Verbreitung gefunden hat. Schattenblume. Originalroman von Irene v. Hellmuth. Nachdruck verboten (Fortsetzung). „Hat die Rosel wieder das Hoftor zu schließen vergessen," murmelte sie. „Aber daran ist eben der Kummer schuld, sie denkt an nichts anderes mehr " Gerda brach ihr Selbst ¬ gespräch ab, denn sie erkannte den Näherkommenden; — es war Egon Helldorff. — Nasch versuchte sie sich zurückzu ziehen, sie wollte jetzt nicht von ihm gesehen werden, aber er hatte sie schon bemerkt und winkte ihr eifrig zu. Er sah bleich und übernächtig aus, seine Wäsche war zerdrückt und das Haar hing ihm unordentlich in die Stirn. Er lüftete den Hut und fuhr sich rasch durch das dichte Haar. Er schien sich mit Gewalt zusammenzuraffen. Gerda beugte sich ein wenig vor, er rief ihr mit halbunterdrückter Stimme zu: „Guten Morgen, schöne Müllerin, bist du schon auf? War das nicht ein famoser Einfall von mir, im Vorbeigehen hier vorzusprechen?" Sie winkte ihm, leise zu reden, und sagte: „Welche Un vorsichtigkeit, hierherzukommen! Wenn uns jemand sähe! Der Großvater hat schwere Sorgen, er schläft nicht, du mußt sogleich wieder fort! Die Rosel steht auch immer sehr frühe auf, ich bitte dich — gehe, — was foll sie denken, wenn sie dich hier sieht!" — „Ach was liegt daran," lachte er, „erst muß ich einen Kuß von dir haben, mein süßes Täubchen, eher gehe ich nicht!" „Neiu, — nein, nicht jetzt!" wehrte Gerda angstvoll, „wo kommst du denn eigentlich her? So früh pflegst du doch sonst nicht aufzusteben? Sie ließ ihre Augen forschend über den jungen Mann hingleiten, den sie noch nie so nachlässig gesehen hatte. Ihr wollte es fast scheinen, als ob er sich nur mit Mühe aufrecht hielte. Doch das mußte wohl Täuschung sein. Er schien ein wenig verlegen bei der Frage des Mädchens und blieb die Antwort schuldig. „Bitte, süße Kleine, gib mir einen Kuß," begann er wieder. Er stand ganz dicht vor dem niedrigen Fenster. Gerda beugte sich unvorsichtig ein wenig hinaus, da schlang er rasch den Arm um ihren Hals und küßte sie. „Aber nun gehst du!" bat Gerda, „jetzt ist es nicht Zeit für uns, glücklich zu sein! Ich habe solche Angst. Groß vater ist die ganze Nacht umhergewandert, ich darf ihm nicht neuen Kummer bereiten!" Wieder umschlang Egon das Mädchen. „Warum schickst du mich immer fort? Laß mich doch hier bleiben, ich habe dich so lieb." „Wirklich?" fragte Gerda lächelnd. „Ja, — ja, — sehr lieb," beteuerte er mit schwerer Zunge. In diesem Augenblick wurde die Haustüre, die in den Hof führte, geöffnet. Rosel, im Begriff, herauszutreten, stand wie erstarrt beim Anblick der beiden, die erschrocken aus einander fuhren. Der blecherne Eimer, den sie in der Hand hielt, fiel klirrend zu Boden und rollte ein Stück weit fort. Sie schien es nicht zu bemerken; sie bückte sich nicht, um ihn aufzuheben; unbeweglich schaute sie nach dem jungen Paare hin. Gerda faßte sich zuerst, sie bat dringend und angstvoll, sich an Egon wendend: „Ich bitte dich, — geh jetzt, ich werde mit Rosel sprechen." Er ging endlich, ohne sich umzusehen. Jetzt kam Leben in die erstarrte Gestalt der Alten. „Um Gotteswillen — Gerda, — Kind, — war das denn nicht der junge Helldorff?" rief sie jammernd. Gerda nickte. „Ja, Rosel, — ich kann es nicht leugnen, erfahren mußt du es ja nun doch: Er hat mich sehr lieb, — er kann nicht leben ohne mich, er hat es mir schon oft gesagt" „Ach — Kind, das gibt ein Unglück, glaube es nur! Mein Gott, — warum mußtest du das zulassen! Armes, verblendetes Mädchen!" Gerda warf trotzig den Kopf zurück. „Weshalb soll es denn ein Unglück geben? Egon liebt mich, ich hoffe an seiner Seite sehr glücklich zu werden!" Die Alte griff sich an die Stirn. „Lieber Gott," jammerte sie, „gerade wie die Trudel! So stand die auch vor mir, wenn ich sie warnen wollte. Mir ist, als wäre jene Zeit wieder lebendig geworden! Kind laß dir raten, ehe es zu spät ist! Ich meine es doch so gut!,, Gerda lächelte. „Du bist abergläubisch, Rosel, das ist alles. Ich halte Egon für einen ehrenhaften Menschen. Er wird sein mir gegebenes Wort einlösen, verlaß dich darauf." „Oder er wird dich unglücklich machen! Du bist ein unerfahrenes Kind, du kennst die Menschen nicht. Was weißt du, wie schlecht die Männer sind! Lieber Gott, laß es nicht zu, daß wir noch einmal solch einen Jammer erleben müssen!" Es klang eine leise Ungeduld aus Gerdas Stimme, als sie erwiderte: „Ach was, alle sind nicht schlecht. Seit vierzig Jahren sitzest du hier auf der Mühle, kaum daß du alle Jahre ein paar mal in die Stadt kommst. Du weißt ebenso wenig von der Welt und den Menschen, wie ich. Ihr verkehrt ja fast mit niemand." „Aber denke doch an die Trudel!" Gerda wurde noch ungeduldiger. „Ich bitte dich, Rosel, weil die Trudel durch einen Mann unglücklich wurde, der, ich gebe es zu, nicht ehrenhaft handelte, und weil ich nun zufällig den Sohn dieses Mannes liebe, deshalb muß ich unbedingt auch unglücklich werden? Das ist durchaus falsch. Wer sagt dir denn, daß der Sohn ist wie sein Vater war?" „Ach Gott, — Kind, das ist es ja eben, was mich ängstigt. Die Leute sagen es, alle die ihn kennen! In einem kleinen Ort bleibt so etwas nicht verborgen. Du bist noch nicht lange genug hier, um es zu wissen, aber ich weiß es- Dieser Egon Helldorff ist ein Tagedieb, wenn nicht noch schlimmeres, man sagt ihm wenig Gutes nach." Gerda erinnerte sich, daß auch Viktor Bolz ihr einmal etwas ähnliches erzählt hatte. Es war gleich nach ihrer Ankunft gewesen; aber sie wollte es nicht glauben; sie verschloß sich eigensinnig der besseren Einsicht. Sie redete sich ein, daß alles Lüge und Klatsch sei, sie hörte nicht auf die innere Stimme, die ihr zuflüsterte, daß die Rosel vielleicht recht hatte. „Ich bitte dich," flehte Gerda, „schau nicht so finster drein und rede ein gutes Wort bei dem Großvater für uns." „Nein", entgegnetete Rofel fest, „das tue ich nicht! Sieh zu, wie du allein fertig wirst!" So mürrisch hatte die gutmütige Alte noch nie ausgesehen. Vlll. Als Egon Helldorff die Villa betrat, war es Heller Tag geworden. Die Sonne überstrahlte alles mit goldenem Schein. Millionen Tautropfen funkelten wie Diamanten an Gräsern und Blnmen. Egon wählte den Weg durch den Garten, betrat von hinten das Haus, immer vorsichtig nach allen Seiten ausspähend. Offenbar wollte er von niemand ge sehen werden. Er ging auf den Fußspitzen die teppichbelegte Treppe hinauf, öffnete leise die Türe seines Zimmers, fuhr aber mit einem halblauten Fluch zurück. Ada saß, den Kopf in die Hand gestützt, auf dem kleinen niederen Diwan. Sie schien auf ihn gewartet zu haben, denn sie erhob sich bei seinem Eintritt und sagte mit bitterem Vorwurf: „Kommst du endlich, — und wie siehst du aus! Ach Egon, du bist doch wirklich unverbesserlich!" —
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite