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Aber für Egon hatten die wenigen Stunden, die Gerda in der Villa verlebte, hingereicht, dem jungen, ahnungslosen Mädchen von seiner Liebe zu sprechen. Gerda befand sich seitdem wie in einem bangen Traum. Sie wagte es nicht, ihrer alten Vertrauten von dem zu sprechen, was in ihrem Herzen vorging und so verschloß sie es als tiefstes Geheimnis in der Brust. Manchmal begriff sie sich selbst nicht. Eine Angst befiel sie dann vor der Zukunft, mit bangem Zagen dachte sie daran, was werden sollte, wenn der Großvater erfuhr, daß sie ein Liebesverhältnis mit Egon Helldorff unter hielt, mit dem Sohne dessen, den der Großvater noch immer mit unverminderter Glut haßte. Sprach sie aber Egon gegen über einmal ihre Bedenken aus, so wußte er alle Angst und Sorge zu verscheuchen. Der Großvater brauchte doch vor läufig nichts zu erfahren, — überhaupt sollte niemand das Geheimnis kennen, das doch so unendlich süß sei. Egon hatte ihr erzählt, daß sein Vetter Viktor Bolz sich demnächst mit Ada verloben werde und dann sei der Zeitpunkt gekom men, wo auch sie ihr Glück vor aller Welt verkündigen durften. Der Vetter dringe freilich darauf, daß Egon ein reiches Mäd chen heirate. Aber wenn er selbst auf dem Gipfel des Glückes stehen werde, dann hoffte Egon auch die Einwilligung zur Verlobung mit Gerda von ihm zu erhalten. Das alles wußte Egon so glaubwürdig vorzubringen, daß Gerda nicht den leisesten Zweifel hegte. Viktor Bolz wunderte sich im Stillen über Gerdas ver ändertes Wesen. Sie war ihm sonst vertrauensvoll begegnet wie einem alten Freunde. Nun erschien sie seltsam scheu und zurückhaltend, ja sie wich ihm förmlich aus. Er ahnte ja nicht, daß sie in ihm nur den zukünftigen Gatten Adas sah, daß sie seine Blicke, die bei jeder Begegnung die kaum noch zurückgehaltene Leidenschaft verrieten, als eine Beleidi gung empfand. Er konnte sich ihr Verhalten nicht erklären. Wenn sie unter der Linde saß und ihn von weitem sah, lief sie scheunigst ins Haus, um ihm auszuweicheu. Und wenn sie der Einladung Adas folgend, in die Villa kam, — immer zu einer Zeit, wo sie wußte, daß Viktor abwesend war, — und es traf sich, daß er unvermutet eintrat, so konnte er sicher sein, daß sie sich unter irgend einem Vorwand entfernte. Es erfüllte Viktor mit banger Sorge, daß Gerda in der Villa verkehrte; denn so sehr Egon sich den Anschein gab, als kümmere er sich nicht im Geringsten um das junge Mädchen, er traute ihm nicht, denn er kannte ihn zu genau. Daß Ada sich alle erdenkliche Mühe gab, ihn — Viktor — in ihre Netze zu locken, durchschaute er sehr bald. Die Sache war auch gar zu plump angelegt. Ada überhäufte ihn mit Aufmerksamkeiten aller Art, sie sang ihm die schönsten Liebeslieder vor, — so süß und bestrickend, — es half nichts. Viktor schien imnier zerstreut und achtete kaum auf ihren Gesang. Ihr Treiben ekelte ihn schließlich förmlich an, des halb mied er ihre Nähe wo er konnte. Fortsetzung folgt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Reicheubraud vom s. bis 15. April 1910. Geburten: Dem Expedient Max Willi Klemm 1 Mädchen. Eheschließungen: Der Handarbeiter Ernst Kurt Voigt mit Alma Louise Ahlig, beide wohnhaft in Reichenbrand; der Handschuh zuschneider Theodor Willy Nebel in Schönau b. Lhtz. mit Klara Kamilla Wüller in Reichenbrand. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Siegmar vom 7. bis mit 13. April 1910. Geburten: Dem Reisenden Emil Bruno Nitzsche 1 Knabe. Sterbefälle: Die Eisenbahnassistents-Ehefrau Emma Rosa NischÄ geb. Friedel, 40 Fahre alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rabeustei> vom 8. bis 15. April 1910. Geburten: Dem Tischler Ernst Louis Kretzschmann 1 Tochter; de- Handschuhstricker Emil Johann Rölke 1 Tochter; dem Oberschwei- Karl Wilhelm Fischer 1 Sohn; dem Schneidermeister Wilhelm Os Paul Müller 1 Sohn; hierüber 1 unehelich geborener Knabe. Eheaufgebote: Der Fabrikarbeiter Paul Alfred Loose wohnhaft' Ehemnitz mit Lina Anna verw. Führer geb. Eichner, wohnh" in Rabenstein. Eheschließungen: Der Lehrer Paul Wax Richard Winkler 1" Ferscha Hedwig Hofmann, beide wohnhaft in Rabenstein; bl Landmesser Hermann Ferdinand Loith, wohnhaft in Zwickau v" Olga Johanne Rau in Rabenstein. Sterbefälls: Der Handschuh wirker Theodor Paul Großer 46 Fab' alt; die Handschuhstrickerin Helene Klara Lasch, 16 Fahre alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rottluff vom 8. bis 14. April 1910. Geburten: Dem Maschinenformer Walter Richard Gerke 1 Knab' dem Fleischer Emil Hermann Llaus 1 Mädchen. Eheschließungen: Der Eisenbahnassistent Emil Wax Enghardt' Borna bei Ehemnitz mit Elsa Martha Günther in Rottluff. Sterbefälle: Richard Helmut Heitzig, 1 Monat alt. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am Sonntag Jubilate, den 17. April vorm. ^9 Predigtgottesdienst. Vorm. 11 Uhr Unterredung mit konfirmierten Jugend. Für die liebevollen Beweise aufrichtiger Teilnahme bei dem Begräbnisse unseres teuren Entschlafenen Theodor Paul Großer sagen wir allen hierdurch unseren innigsten Dank. Die tieftrauernden Hinterbliebenen Ida Großer nebst Kindern. Rabenstein, den 15. April 1910. Heute morgen VzlO Okr versekieci nach kurzem schweren keiften mein innißxeliebter Qatte, unser guter Vater, 8ckwieger- vater unci Krufter Herr Privatmann Karl Mssäoc krikükmsnu im -Vier von 07 fahren. Im tisisten Lchmerre unft um stilles keileift bittenft Zeigen fties an 8ie§mar, am 15. ^.pril 10l0. HuZuste krieftemsnn, geb. Sckulre. IValter Krieftemsnn unft prau, geb. kartkel. Otto Krieftemann. Oie keerftigung unseres teuren Kntscblasenen stuftet iVlontag nachmittag 2 Okr von fter Behausung aus statt. ttausanftackt 1^2 Okr. 1ll allen krvlsIaKvn, empkieiiit im kinrkivei'kauf lleutseke Oognaebrennerei vormals Gruner L Vomp. 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