Volltext Seite (XML)
Beilage zu Nr. 51 des Wochenblattes für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt und Rabenstein. Sonnabend, den 21. Dezember 1907. Ehre sei Gott in der Höhe! Nachdruck verboten. Nun hat der Kinderjubel seinen Höhepunkt erreicht, denn Weihnachten ist da, das Fest der Liebe und des Friedens, und wenn nach Verstummen der Christnachtglocken die Hellen Lichter an dem geschmückten Tannenbaume aufflammen und die Kinder dann staunend vor dieser Pracht und allen den schönen Gaben, die der heilige Christ gebracht hat, stehen, da zieht es bei allem diesen jauchzenden Glück auch linde in die Herzen der Eltern ein, sie fühlen das Große des Weihnachtsfestes mit und wie zum Danke für diese Freude klingt leise die Engelbotschaft durch ihre Seele: „Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!" — Diese herrlichen Worte, welche vom Himmel den Hirten verkündet wurden, als der kleine Gottes sohn in Bethlehem in der Krippe lag, ist so recht geeignet, das Herz am strahlenden Tannenbaume weich zu stimmen. Dem Herrgott in der Höhe die Ehre zu geben, das ist ein christlicher Wahlspruch, der den Dank der gesamten Mensch heit ausdrückeu soll für die Güte und Gnade Gottes, daß er seinen Sohn auf die Welt schickte, um diese vm ihren Sünden zu erlösen. Deshalb müssen wir dem Vater im Himmel dankbar diese Ehrung entgegenbringen, indem wir das Glück in unserem trauten Heim am Christabend durch einen starken Christenglauben verschönern. — Dann zieht auch der Frieden in das Haus, wie die Himmelsbotschaft weiter verheißt, und die Worte „Frieden auf Erden" haben etwas köstliches in sich. Gibt es wohl etwas schöneres, als friedlich mit seiner Familie und mit seinen Mitmenschen zu leben, dann zieht ein wahrer, echter Gottessegen in jedes Haus. Wo Frieden ist, da läßt es sich gut sein und bleiben und namentlich derjenige zum Weihnachtsfest ist der schönste auf der ganzen Erde. So ist das Christkindlein durch seine Geburt ein Friedensbote Gottes geworden und bringt diese köstliche Gabe zu Reichen und Armen. Der Frieden zieht aber nicht nur ein bei den Glücklichen, er bringt auch dort seinen Segen hin, wo Kummer, Sorge und Krankheit herrscht. War auch das Leben schwer in den jüngst vergangenen Zeiten, war oft auch alle Hoffnung auf Besserung geschwunden, bei dem Läuten der Christglocken zog auch in die Herzen dieser Schwergeprüften ein holder Weihnachtsfrieden ein, und sie flüchten zu dem strahlenden Tannenbaunie, um hier neue Hoffnung für die Zukunft zu schöpfen. So zieht mit dem Frieden auch ein Wohlgefallen mit in die Welt; das sehen wir am besten an den Bedrückten und den Bedrängten, bei denen dieses Wort durch ihr Hoffen neuen Lebensmut bringt. Die Botschaft, „den Menschen zum Wohlgefallen" soll sich für dieselben im wahrsten Sinne des Wortes be wahrheiten, denn wohl gefallen soll es uns im Kreise unserer Lieben zur Christbescheerung, frei für Stunden von den Lasten und Sorgen des Alltagslebens. Wohlgefallen ziehe anch in die ärmste Hütte, wo sich kein Christbäumchen ent zünden Will, dort walte die Mildtätigkeit und die Nächsten liebe, und wer es Halbwegs kann, der soll seine Gaben dorthin bringen und doppelt schön wird dann sein Wohl gefallen an dem Christfest sein! — So ziehe denn ein, du herrlichstes der christlichen Feste mit seiner Gottesehre, seinem Frieden und seinem Wohlgefallen in die stille heilige Nacht, die so feierlich über der winterlichen Oede ruht. Wie traut ist es da doch bei dem Jubel der Kleinen und der Großen daheim in dem warmen Zimmer, ein würziger Tannenduft durchzieht dieses, in Liebe hält sich alles umfangen, das ist der Zauber der Christnacht. Still und ruhig liegen in Städten und Dörfern die Straßen und Gaffen und nur der strahlende Lichterschein selbst aus dem kleinsten Fenster sagt, daß hier ein holdes Weihnachtsglück herrscht. Wir stehen vor einem neuen Jahre, und da hat wohl jeder den Herzenswunsch, wenn er noch heute alle seine Lieben um fassen kann, daß es auch im nächsten Jahre wieder so sein möchte. In diesem Sinne wollen wir hoffnungsvoll der Zukunft entgegengehen, heute aber herrsche überall das gleiche Glück und die Freude zu dem lieblichen, fröhlichen Weih nachtsfest. Sitzung des Gemeinderates zu Neichenbrand vom 13. Dezember 1907. 1. Es wird Kenntnis genommen: s) von den seitens des Finanz- bez. Sparkassenausschusses vorgenommenen Revisionen der Gemeinde- und Sparkasse; die Revisionen haben keine Beanstandung ergeben; b) von einem von der König!. Amtshauptmannschaft eingegangenen Schankkonzessionsgesuche, zu welchem die Bedürfnisfrage bejaht wird; c) von einem Urteil des Kgl. Verwaltungsgerichts in einer Armen sache; 6) von einem Schreiben des hiesigen Kirchenvorstands, den Bedarf für die Parochialkasse im Jahre 1908 betr. 2. Beschlußfassung über Aufstellung des Haushaltplanes auf das Jahr 1908. Es erfordern Zuschüsse: 13347 Mk. 01 Pfg. die Gemeindekasse, 14887 „ 71 „ die Schulkasse, 2300 „ — „ die Armenkasse, 400 „ — „ die Feuerlöschkasse, 1200 „ — „ die Wasserwerkskasse, 3838 „ 28 „ die Parochialkasse, sodaß 38 673 Mk. — Pfg- durch Anlagen aufzubringen sind. 3. Neuwahlen in den Schulvorstand: Es werden wiedergewählt die Herren Gem.-Vorstand Vogel, Gem.-Aeltester Enge, Barthold, Junghänel, Otto, Lindner, Resch, Schuster, Schüler und Werner. 4. Ergänzungswahlen für den Sparkassenausschuß. Es werden wiedergewählt aus der Mitte des Gemeinderats die Herren Gem.- Aeltester Enge und Junghänel, aus der Mitte der Gemeinde mitglieder die Herren Haberkorn und Helbig. 6. Ergänzungswahlen für den Schulsparkassenausschuß. Herr Gem.-Aeltester Enge wird aus der Mitte des Gemeinderats wieder gewählt. 6. Auf Vorschlag des Bauausschusses wird ein Gesuch um An bringung einer Stratzenlampe am Kirchsteig abgelehnt. 7. In Sparkassensachen wird ein Darlehnsgesuch bewilligt. 8. 2n Wasserleitungssachen wird beschlossen: a) dem Erbauer des Wasserwerks die am 20. 12. 1907 fällige Kautionssumme zurückzu zahlen; b) den Nachtrag zum Wassernutzungsvertrag unterschriftlich zu vollziehen. 9. Von den bemusterten Straßen- cknd Hausnummerschildern wird eine Auswahl getroffen. 10. Eine vorliegende Petition an den Landtag, die Uebernahme der Armenlasten auf den Staat betr., beschließt man dem Ver fassungsausschutz zu überweisen. 11. Zu dem mit dem Besitzer des Badeteiches abgeschlossenen Vertrage über die Verlängerung der Pachtzeit wird Zustimmung erteilt. Einige Punkte eignen sich nicht zur Veröffentlichung. Sitzung des Ortsarmenverbands und des Gemeinderats zu Rabenstein, am 17. Dezember 1907. 1. wird die Aufnahme einer schwer erkrankten Ehefrau in das Krankenhaus genehmigt; ferner werden die Kosten für ärztliche Be handlung zweier Kinder auf die Armenkasse übernommen und von einigen Mitteilungen Kenntnis genommen. 2. Der Petition um Uebernahme der Armenlasten auf den Staat soll beigetreten werden. 3. nimmt der Gemeinderat Kenntnis: von dem Ergebnis der unvermuteten Revisionen sämtlicher Gemeindekassen und der Spar kasse; von dem Bericht auf eine an das Königl. Ministerium des Innern gerichteten Beschwerde in der Wasserleitungssache; von einer Ministerialverordnung, die Gewährung von Steuervergünstigungen unter gewissen Voraussetzungen betr.; von der Verfügung der Kgl. Amtshauptmannschast, die Anzulässigkeit der Annahme von Sicht wechseln als Sicherheit für die Gemeinden; von einer Zuschrift der Staatseisenbaynverwaltung wegen Beseitigung einer Baubude an der Ladestelle bez. Staatsstraße; von einer Mitteilung des Elektrizi tätswerkes, betreffs Umgestaltung der Straßenbeleuchtung und Ein führung der Osramlampen und endlich von dem Jahresbericht der Königl. Amtshauptmannschast und des Königl. Ministeriums, die Wohnungsverhältnisse des Bezirkes ec. betr. 4. sind Bedenken gegen eine Grundstücksabtrennung nicht geltend zu machen. 8. werden die Gemeinde-- ec. Kassen, sowie die Sparkassen- Rechnung auf das Jahr 1906 nach den Berichten und Anträgen der Revisoren richtig gesprochen und die Rechnungsführer entlastet. 6. wird in die Herausgabe einer Bausicherheit nach Erledigung der Voraussetzung gewilligt. 7. findet die Berechnung der Anliegerleistungen für die Hardt straße nach erfolgter Prüfung Genehmigung und wird die Aus schreibung der Beiträge hiernach beschlossen. 8. Nach nochmaligem Vortrag des Sachverhalts und der ein schlagenden gesetzlichen Bestimmungen wird die Aebernahme der „Karlstraße" in gemeindliche Anterhaltung beschlossen und der Vor sitzende ermächtigt, in die Uebernahmeoerhandlung einzutreten. 9. wird eine Ruhestandsunterstützung bewilligt und zu 2 Bau gesuchen werden die aktenkundig gemachten Bedingungen gutgeheißen, auch ein Dispensationsgesuch in Bauangelegenheiten unter gewissen Bedingungen befürwortet, sowie endlich in Freigabe eines abzu trennenden Grundstücks wegen auflastende Hypothek gewilligt. 10. Zu dem Fluchtlinienplan der Ehemnitzerstratze finden die von den Sachverständigen gemachten Vorschläge Annahme und be schließt man, die entsprechende Abänderung der Planung. 11. Nachdem noch ein Grundstück zur Besitzwechselabgabe ein geschätzt und eine Wertzuwachssteuersache zur Erledigung gebracht worden ist, wird die Sitzung stzH Ahr abends geschlossen. Bericht über die Sitzungen des Gemeinderats zu Neustadt vom 13. und 16. Dezember 1907. Vorsitzender: Herr Gemeindevorstand Geißler. Sitzung vom 13. Dezember. 1. wird die Schätzung zu den Gemeindeanlagen fortgesetzt. 2. wird Kenntnis genommen: a) von der beantragten Einsetzung eines Wassermessers in einem Hausgrundstück, d) von dem ergangenen Arteil in einer Klagsache in Anterstützungswohnsitzsachen. 3. genehmigt man die Beleihung eines Hausgrundstückes durch die Sparkasse. Sitzung vom 16. Dezember. 1. erfolgt die Fortsetzung der Schätzung zu den Gemeindeanlagen. 2. werden die bei Äerteilung von Schuhwerk zur Berücksichtigung vorgeschlagenen Kinder bestimmt. 3. Nachdem genügende Aussprache wegen der Wahl des 2. Schutz mannes erfolgt ist, wird zur Wahl verschritten. Gewählt wird Arthur Richter in Lhemnitz. 4. werden mehrere Bewerber für die 1. Schutzmannsstelle zur engeren Wahl gestellt. MÄÄSllvIL ^andLett werden angenommen bei Lmil Zckimer H (»., Trikotagenfabrik/ Siegmar. Merkliches. Reichenbrand. Wie bereits seit vielen Jahren zu Weihnachten, so findet auch am heurigen 1. Weihnachtsfeiertage im Gasthaus Reichenbrand ein großes Konzert unter Mitwirkung des Männer gesangvereins Reichenbrand, des hiesigen Kirchenchores, sowie der Herren Theo und Horst Nestler statt. Es bedarf wohl kaum der Erwähnung, daß das für dieses Konzert gewählte Programm nur Gutes bietet, denn die Leistungen der Mitwirkenden sind genügend bekannt. — Der am vergangenen Montag im Gasthaus Reichenbrand stattgefundene Waschtag mit der Lattentrommel-Waschmaschine von Emil Klopfer aus Lichtenstein war gut besucht und fand die Leistung der Maschine allgemeine Anerkennung; auch wurden mehrere Verkäufe abgeschlossen. Siegmar. Das im Schweizerhaus seine Vorstellungen gebende Stopp'sche Theater erstellte sich während der ersten Vorstellungen eines recht zahlreichen Besuches und fanden die Darbietungen, wie zu erwarten war, großen Beifall. Das Theater repräsentiert sich in einem neuen, schmucken Gewände, wie auch die gesamten Dekorationen vollständig neu gemalt und die Kostüme stylgerecht angefertigt sind. Ein Besuch der Vorstellungen kann nur empfohlen werden. Rabenstein. Nach längerer Pause hält der Turnverein Raben stein wieder eine seiner beliebten Abendunterhaltungen ab, und zwar am 1. Weihnachtsfeiertage in Börners Gasthaus „Weißer Adler." Das reichhaltige, gediegene Programm dürste nicht verfehlen, recht viele zum Besuch dieser Abendunterhaltung zu veranlassen. Rabenstein. In der am 18. Dezember stattgefundenen Schul vorstandssitzung wurde Herr Lehrer Steinbrück aus Meißen als Direktor für die hiesige Volksschule gewählt. Herr Steinbrück tritt sein neues Amt Ostern 1908 an. Das Heimatlied. Original-Roman von Irene v. Hellmuth. Um ihretwillen wollte er seinen Stolz bekämpfen und den harten Mann um Verzeihung bitten. Vielleicht, daß sich auf diese Weise den Kindern eine glänzende Zukunft öffnete. Vorläufig hütete er sich wohl, zu ihnen davon zu sprechen, sie würden ihn auch gar nicht verstanden haben. Siegfried fühlte zuweilen eine solch namenlose Sehnsucht nach seiner Heimat, daß er sich kaum der Tränen erwehren konnte. Dann verfiel er in eine Melancholie, die oft tage- und wochenlang anhielt. Er verkehrte mit niemand. Fürst Santoff kam wohl jedes Jahr, den Freund zu besuchen, doch immer nur auf kurze Zeit. Es entging ihm dabei die traurige Veränderung nicht, die mit Siegfried vorging. Die beiden Freunde standen in lebhaftem Brief wechsel miteinander. Sie berichteten sich gegenseitig von ihren Verhältnissen, Santoff konnte sich gar nicht genug tun, von seinem geliebten, reizenden Jungen zu erzählen, der ihn mit so festen Banden an die Heimat fesselte, daß sich der glückliche Vater immer nur auf ein paar Wochen zu trennen vermochte. „Im nächsten Jahre", beteuerte er jedesmal, „da komme ich auf längere Zeit, Dich zu besuchen und Deine Kinder wiederzusehen." , Siegfrieds Briefe waren im letzten Jahre immer seltener geworden, und wenn je einmal einer kam, so sprach ein so kurioses Durcheinander daraus, daß Santoff bedenklich den Kopf schüttelte. Aber aus jedem Schreiben las der treue Freund die Sehnsucht nach der Heimat, die Siegfried zu verzehren schien. Und dann, — nach einer langen Pause, kam einmal ein Schreiben Alices, worin sie ihm mitteilte, daß M Gatte, der eine schwere Krankheit durchgemacht habe, zwar körperlich wiederhergestellt sei, doch daß sein Geist derart umnachtet geblieben sei, daß sie gezwungen war, ihren Gatten in einer Anstalt für Nervenkranke unterzubringen. Der Direktor der Anstalt hielt zwar eine Wiederherstellung nicht für ausgeschlossen, allein vorläufig sei gar nichts zu machen. Bis er genas, konnten Jahre vergehen. Lange saß der Fürst über diesen traurigen Brief gebeugt- In seinen Augen schimmerten Tränen. „Armer, armer Freund," murmelte er tief ergriffen. „Also das ist das Ende all Deiner Träume, all Deiner Hoffnung! In geistiger Umnachtung sollst Du Deine Tage hinbringen; wie schrecklich ist das alles!" Er schrieb sogleich einen langen Brief an Alice, worin er sie bat, ihre Kinder ihm anzuvertrauen; er werde dieselben, hüten und pflegen wie seine eigenen, sie sollte sich überhaupt getrost an ihn wende, wenn sie irgend etwas nötig habe. „Ich will kein Almosen", schrieb Alice zurück. „Dazu bin ich zu stolz. Was mein Gatte braucht, das bringe ich immer auf, niemand soll mir nachreden, ich hätte mich der Pflicht entzogen, für ihn zu sorgen. Die Kinder aber werde ich zu Graf Düren, ihrem Großvater, bringen. Er kanu und wird sich nicht weigern, die Enkel bei sich aufzunehmeu, ich kann das rechtmäßig fordern. Mein Gatte hegt so wie so den Plan, die Kinder einst seinem Vater zuzuführeu; daß es nun ein wenig früher geschieht, als er beabsichtigte, bleibt sich gleich. Ich gedenke Deutschland zu verlasse» und im Ausland mein Glück zu versuchen. Dort ist eher Gelegenheit, Geld zu verdienen. Die Kunst wird da besser bezahlt." Noch einmal bat Santoff herzlich, die Kinder ihm Z» überlassen, doch Alice blieb bei ihrem „Nein". „In dem Fall, daß der Graf sich weigert, meinen Wunsch zu erfüllen, können wir die Sache nochmals überlegen/ schrieb sie, „lange werde ich den stolzen Mann nicht bitten, ich setzte Ihnen das alles ja schon auseinander." Santoff fühlte sich tief verletzt durch ihre schroffe Ab weisung, er hatte es so gut gemeint, obwohl er auch iw Grunde seines Herzens Alice nicht so ganz unrecht geben konnte. Die junge Frau pochte auf ihr gutes Recht. Sic war eine selbständige Natur und handelte stets nach ihrew eigenen Willen, ohne auf die Ansichten anderer zu achten- VII. In dem alten Stammschlosse der Grafen von Düren- Ehrenbach hatte sich inzwischen manches geändert. Schwerst Leid war aufs neue eingezogen. Dem Grafen hatte ein Schlagfluß die linke Seite völlig gelähmt, er konnte siw nicht mehr wie früher frei bewegen, nur mit Hilfe eines Krückstockes oder im Rollwagen war es ihm möglich, das Zimmer zu verlassen. Er war ein ungeduldiger, mürrisch"' Kranker, mit dem niemand gern verkehrte. Nur seine Fra» und Beatrice duldete er um sich. In den schweren Tage» der Krankheit zeigte sich Gräfin Luise als ein wahrer Eng"