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mehreren Darlehnsgesuchen die erforderliche Zustimmung erteilt und zu einem Gesuche um Entlassung von Areal aus dem Pfandverbande der Beitritt erklärt. Von dem Betriebsbericht des Elektrizitätswerkes für Monat Oktober wird Kenntnis genommen und die angemeldeten Leitungsanschlüsse an das Elektrizitätswerk genehmigt, ebenso werden die zur Verlegung der Freileitung vom Elektrizitätswerk nach der Hoferstraße erforderlichen Mittel bewilligt. Mit der Einstellung eines Schreibscholaren bei Elektrizitäts- und Wasserwerk erklärt man sich einverstanden. Der Grundriß zur Errichtung eines Kesselhauses wird mit dem Vorbehalte genehmigt, daß derselbe zugleich mit dem Gesamtprojekt über die Erweiterung des Elektrizitätswerkes nochmals zur Vorlage gebracht wird. Zur Versteigerung der auf dem Flur stücke Nr. 130a befindlichen hölzernen Scheune wird bedingungsweise Genehmigung erteilt, ebenso wird ein vorzunehmender Arealaustausch wegen Regulierung der Rosmarinstratze gutgeheitzen. Vün den Planungen über die Errichtung eines Feuerlösch-Geräte-Gebäudes wird Kenntnis genommen und die Besichtigung der in Frage kom menden Bauplätze beschlossen. 2n der Wasserwerksangelegenheit werden die vom Vorsitzenden ergriffenen Maßnahmen gutgeheitzen und zu den weiteren Vorschlägen entsprechende Zustimmung erteilt. 2 Punkte eignen sich nicht zur Veröffentlichung. r »skvninnvn, für leichte »IST»«?»«»! Handarbeiten werden zu höchsten Löhnen angenommen. r kmil Zekirmsr L Lo., r Trikotagenfabrik, Siegmar. § r****0*»*0LL0**»****»*»L»Lch»**ch*»»*r Das Heimatlied. Original-Roman von Irene v. Hellmuth. (Nachdruck verboten.) „Aber wir würden uns dann wohl niemals begegnet sein, und ich denke, unsere Freundschaft ist doch auch etwas wert, uicht wahr, Alexander?" „Ja, ja, Du hast recht, wir wollen das nicht gering auschlagen." „Fürs erste," fuhr Santoff gedankenvoll fort, „habe ich einen Plan ersonnen, der vielleicht der Ueberlegung wert ist, und Du sollst selbst entscheiden, ob er ausgeführt werden kann." Siegfried blickte gespannt an der hohen, imposanten Gestalt des Freundes empor, der ihn beinahe um Kopfeslänge überragte. Der Fürst schien noch zu überlegen, dann sagte er schnell: „Ich dachte nämlich daran, mit der jungen Dame selbst zu sprechen, ihr alles mitzuteilen, — vielleicht, — wenn sie freiwillig Deiner Werbung ein „Nein" entgegensetzte." — Wieder entstand eine kleine Pause, ehe Santoff fortfuhr: „Was will Dein Vater denn machen, wenn die Komtesse Dich doch nicht mag? Wenn wir sie nur für uns zu ge winnen vermöchten, — Weiber sind so erfinderisch, — freilich möchte ich erst wissen, wie Du mit der Komtesse stehst, — denn davon hängt das Gelingen des Planes ab. Hast Du ihr schon einmal eine Liebeserklärung gemacht, seid ihr sehr vertraut zusammen?" Siegfried lächelte ein wenig. „Beatrice und ich, wir sind mit einander groß geworden, ich kenne das sanfte, blonde Mädchen schon so lange ich denken kann. Sie war als Kind oft unser Gaff und er schien mir immer wie eine Schwester. Der Gedanke, Beatrice einst als mein Weib heimführen zu sollen, hatte für mich nichts Unangenehmes, aber hätte sie einen anderen geliebt, so Wäre mir das gleichgültig gewesen. Ich würde mich freuen, wenn sie glücklich wäre, denn sie verdient es." „Sie weiß aber ebenso gut, wie Du, daß ihr beide für einander bestimmt seid?" fragte der Fürst. „Ja, jedenfalls, doch ist zwischen ihr und mir nie die Rede davon gewesen." „Ihr lebtet also nie auf längere Zeit von einander ge trennt?" „Nur selten. Die Reisen wurden stets gemeinschaftlich von unseren Eltern unternommen, sogar die Lehrer, die ich erhielt, und die Gouvernanten und Erzieherinnen, die für Beatrice engagiert werden sollten, wurden gemeinsam ge prüft, meine Eltern unternahmen fast nichts, wovon nicht erst die Familie Rhonsdorff in Kenntnis gesetzt wurde." „Unter diesen Verhältnissen standet ihr wohl stets auf „Du und Du?" „Freilich, wir dachten auch, als wir erwachsen waren, niemals daran, die trauliche Anrede aus unserer Kinderzeit zu ändern, und das ist beim dem steten Verkehr doch kaum verwunderlich. Ich sagte Dir ja schon, wir betrachten uns gegenseitig wie nahe Verwandte, obwohl nicht die Spur irgend einer Blutsverwandtschaft nachzuweisen ist." Fürst Santoff atmete tief auf. „Dann ist mein Plan auch ausführbar! Du legst der Komtesse die ganze Sache vor, unter den geschilderten Um ständen geht das sehr wohl an. Sie wird Dich verstehen, ein bindendes Wort ist ja glücklicherweise noch nicht zwischen Euch gesprochen." Siegfried nickte dem Freunde lebhaft zu und ergriff dessen beide Hände, die er dankbar drückte, „Der Plan ist gut, Alex, vielleicht entschließt sich Beatrice, meinen Vetter Lothar zu heiraten." „Und tut sie es nicht, so opfere ich mich, und heirate sie vom Fleck weg, um Dir freie Bahn zu schaffen," versuchte Santoff zu scherzen. Unter diesen Gesprächen hatten die jungen Männer das Ende des Parkes erreicht und standen vor einem kleinen See, in dessen klaren Fluten sich der tiefblaue Himmel spiegelte. Glänzende Libellen flogen wie spielend darüber hin, ein paar Schwäne kamen stolz einher gezogen; drüben, am jen- feitigen Ufer, wo der Wald begann, bemerkte man ein ganzes Rudel Rehe, die eilends dem schützenden Dickicht zustrebten. Mitten aus dem See ragte eine kleine Insel hervor, die ein zierliches, aus Tropfsteinen gebildetes Häuschen trug, auf dem ein weißes, sich träge und schläfrig hin und her be wegendes Fähnchen befestigt war. „Wie schön ist es hier," unterbrach Siegfried die ein getretene Pause, „wie still und friedlich, man sollte meinen, es gäbe gar keinen Kampf in der Welt. Siehst Du, hier habe ich mich immer am wohlsten gefühlt! Ich kannte die Sehnsucht nicht und nicht den Schmerz, ich war ein zufriedener und darum ein glücklicher Mensch! Ich hatte keinen anderen Wunsch, als immer so fortleben zu dürfen, ich träumte oft mit offenen Augen, wenn ich dort auf der Bank saß und wenn nichts die Ruhe ringsumher störte." „Ja, schön ist es hier," bestätigte der Fürst sinnend, „ich begreife nun erst Deine schwärmerische Liebe für dieses Fleckchen Erde." „Schön ist es auch, wenn der Sturm durch die Kronen der alten Bäume fährt, wenn es rauscht und braust ringsum und zu erzählen scheint von längst vergangenen Zeiten, jenen Zeiten, da unsere Urahnen hier wandelten und Freude uud Leid durchlebten gleich uns. Dann lausche ich diesem Rauschen, und bringe es in Zusammenhang mit dem, was unsere Familienchronik berichtet. Siehst du, so konnte ich oft stundenlang hier sitzen und vor mich Hinträumen." Siegfried bog jetzt mit seinem Begleiter in eine schmale Allee ein. Ueber den Häuptern der langsam dahin Wandelnden bildeten die verschlungnen Zweige der alten Bäume ein grünes Dach, durch das kein Sonnenstrahl zu dringen vermochte. Hier schuf das Licht eine leichte Dämmerung, die im Gegensatz zu der blendenden Helle am See sehr wohltuend wirkte. Die Freunde hatten ungefähr die Mitte der Allee erreicht, als am Eingang derselben eine weibliche Gestalt auftauchte, die, als sie die beiden wahrnahm, rasch näherkam und schon von weitem Siegfried beide Hände entgegenstreckte. Es war nicht zu verkennen, die junge Dame befand sich in freudiger Erregung, denn sie nahm zunächst von Siegfried Begleiter nicht die mindeste Notiz und rief mit wohlklingender, inniger Stimme: „Nun, Du Weltumsegler, da wärest Du ja wieder glücklich m der Heimat angelangt! Ich erfuhr von Onkel und Tante gleich bei meiner Ankunft das große Ereignis, und ging, Dich aufzusuchen!" Jetzt erst schien sie sich zu besinnen, daß noch eine dritte Person gegenwärtig war. Ein leichtes Rot huschte über ihr zartes, von hellblonden Flechten umrahmtes Gesicht, als sie die artige Verbeugung Santoffs erwiderte. Siegfried hatte herzlich die beiden Hände der jungen Dame ergriffen und sagte, sich an den Freund wendend: „Hier, Alex, das ist meine Jugendgespielin, Komtesse Beatrice Rhonsdorff, von der ich Dir gegenüber schon so oft sprach." „So?" lachte Beatrice halb schalkhaft auf, „tatest Du das wirklich, Sigi?" Sie verfiel unwillkürlich in den sorglosen, heiteren Ton der Kinderjahre zurück, es stand ihr allerliebst, wenn sie lachend die zwei Reihen blitzender Zähne zeigte, wobei in ihren Wangen ein paar reizende Grübchen erschienen. „Es war wohl wenig Gutes, was er Ihnen von mir erzählte?" wandte sie sich mit leichter Schelmerei an den Fürsten. „O doch — doch, gnädiges Fräulein", war die rasche Antwort. „Herzensgüte und Anmut steht so deutlich auf Ihrem Gesicht geschrieben, daß jemand, der Sie näher kennt, doch nur Gutes von Ihnen berichten kann." Die Komtesse senkte errötend den Blick. Doch gleich darauf lachte sie wieder lustig auf: „Es ist doch zu schön, daß Du wieder da bist, Sigi, denn wenn Onkel und Tante bei meinen gelegentlichen Besuchen auch alles aufboten, sich nichts merken zu lassen, ich wußte es doch, Sie sehnten sich sehr nach Dir. Es war rührend, wie sie sich bemühten, sich gegenseitig ein wenig aufzuheitern und —" fügte sie mit leichtem Seufzer hinzu — „es war manchmal recht still und einsam hier, ich kann es nicht leugnen, wir — haben Dich alle recht vermißt, besonders Deine Mutter. Sie bat mich immer so dringend, doch ja recht ost zu kommen, damit wieder etwas Leben werde in dem stillen Schlosse, denn sie hatten gerade in der Zeit Deiner Abwesenheit so wenig Be such, wie sonst nie. Und ich kam immer wieder, manchmal begleitete mich der Vater, aber oft kam ich allein." „Du siehst etwas blaß und angegriffen aus," begann Beatrice nach einer kleinen Pause von neuem, und schaute forschend in Siegfrieds Gesicht, „Du hast Dich gewiß auch gesehnt nach dem heimischen Neste, weil Du so unvermutet hier eintrafst? Ja, ja, die Heimat hat auch ihre Schön heiten. Deine Mutter ist ganz glückselig, daß Du wieder da bist, ihr gutes Gesicht strahlt förmlich, ich merkte sofort bei meiner Ankunft, daß etwas ganz besonders das Herz der lieben Tante bewegen mußte. Lange brauchte ich ja auch nicht auf die Erklärung zu warten. Sie nahm sich kaum Zeit, mich zu begrüßen, als sie schon lachend rief: „Rate einmal, Bea, wer gestern gekommen ist." Wie soll ich das raten können, Tantchen? erwiderte ich ahnungslos. Ich dachte natürlich an irgend einen Besuch, sie freut sich ja immer, wenn jemand kommt. Da nahm sie meinen Kopf zwischen ihre beiden Hände und sagte: „Unser Sigi ist an gekommen! Denke Dir nur, ganz unangemeldet!" — Ich wollte es kaum glauben, aber ihr glückliches Gesicht belehrte mich über die Wahrheit ihrer Worte. Sie hat mir auch gleich das Lied gezeigt, das Du komponiertest, ich probierte es in der Eile ein paarmal durch — Du — das mußt Du mir nachher Vorspielen, ja? — willst Du? Ich möchte es zu gerne von Dir hören, und singen wirst Du es auch, nicht wahr?" „Wenn Du es durchaus willst, warum nicht?" Etwas wie ein finsterer Schatten glitt über das heitere Gesicht Beatrices. Fortsetzung folgt. Wlimt WllU AU. Zu unserem Freitag, den 29. November stattfindenden laden wir hierdurch freundlichst ein. Illis» fielUen und k>su. Stube, Küche und Schlafstube ist an kinderlose Leute per 1. Januar zu vermieten. Neustadt 63. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Reichenbraud vom 15. bis SS. November 1807. Geburten: Dem Handschuhstricker Michael Heinrich Lucas l Knabe- Eheschließungen: Der Handschuhstricker Max Weiland in Rabenstein mit Anna Marie Buschmann in Reichenbraud; der Hausbesitzer und Handarbeiter Maximilian Hylla mit Karoline Pauline verw- Aulicky geb. Tischendorf, beide in Reichenbraud; der Bahnarbeiter Friedrich Oswald Weise mit Ida Louise Hoyer, beide in Reichenbraud. Sterbefälle: Der Juvalidenrentenempfänger Karl August Tippmann, 65 Jahre alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Siegmar vom 16. bis 21. November 1807. Geburten: Dem Bohrer Hermann Emil Jänig 1 Mädchen; dem Schuhmacher Josef Pittner, dem Schlosser Karl Hermann Kirsten und dem Fabrikant William Lindner, je 1 Sohn; 1 unehelicher Mädchen. Nachrichten des König!. Standesamtes zu Neustadt vom 16. bis 22. November 1807. Geburten: Dem Maler Max Rudolf Grimmer 1 Tochter; deV Schlosser Hugo Erust Uhlig 2 Söhne; dem Former Ernst Oswald Meyer 1 Sohn. Sterbefälle: Dem Handarbeiter Ernst Bruno Geithner 1 Tochter, 1 Monat 27 Tage alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zn Rabenstein vom 15. bis 22. November 1807. Geburten: l Sohn dem Steinbildhaucr Max Richard Wolf in Rabenstein. Eheaufgebote: Der Eisengießer Paul Emil Matthes in Rottluff mit Elsa Gertrud Junghanns in Rabenstein. Der Expedient Fried rich Richard Lindner in Nicderhermersdorf mit Lina Emilie Bonitz in Rottluff. Eheschließungen: Der Wagenführer Ernst Bruno Steidten in Chemnitz mit Frieda Selma Vogel in Rabenstein. Sterbefälle: Die Spulerin und Altcrsrentnerin Christiana Carolin« verw. Tetzner geb. Schwarzer, 85 Jahre alt; und ein Sohn dew Bäcker Carl August Melzer, 6 Monate alt, beide in Rabenstein. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbraud. Am 26. Sonntag p. Irin, den 24. November a. c. Totenfest. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst mit Feier des hl. Abendmahls. Beichte Uhr. Nachm. 5 Uhr Abend kommunion. — Nach beiden Gottesdiensten Kollekte für den Kirchenbau in Brunndöbra bei Klingenthal. Parochie Rabenstein. Am 26. Sonntag p. Irin, den 24. November Toten fest. Uhr Beichte. 9 Uhr Predigtgottesdienst und Kommunion. Chorgesang: „Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh? (Nach Henry Bishop.) 6 Uhr Abend mahlsgottesdienst. Kollekte für den Kirchenbau in Brunndöbra. Mittwoch den 27. November abends 8 Uhr Abendunter haltung für die Jungfrauen im Pfarrhaussaale. ^.ulässlioll unseres 25M!Mg6N LllkjublIäuM8 sind wir äureU sinnige und wertvolle Gesellende sowolll als auell durell llerrllclle Llnrnenspenden und Gratulationen in üllerrascllender ^Veise ellrt worden. "Wir gestatten uns, kür diese liellens- würdi^e ^.uirnerllsainlleit llierdurcll lleröliellst rar danllen. ttermann Kunre unü fr-au. ksiobönbranll, 14. November 1907. 2 kür llis uns anlähllck unserer Zilbsrkoctirelt ruteil ge- woräsnen Cllrungen unä Selckenks lagen wir kisräurck allen unsern ksrrlldllten Dank. Crnlt ttssring und krau kabenstem, cken 19. November 1907. Helle WMSme mit Transmissionsanlage und 8 ?. 8. Elektromotor, sowie schöne Wohnung in Reichenbrand 45b sofort sehr billig zu vermieten. Näheres bei Herrn 61. Rasokke daselbst. 3 bis 4 WWW LlMemn finden gutes Unterkommen. Reichenbrand, Hoferstraße 33^ Hochfeine sind eingetroffen und enipfiehlt billig Kmi! tterrmann, Siegmar, Hoferstr. 13. WM Wckchn. (Braun getiegert, weiße Brust.) Abzuholen Kutscherstube, Neustadt.