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am Schluffe des Monats 893 Mk. 38 Pf. Der gesamte Geld umsatz im Monat April beziffert sich auf 73314 Mk. 62 Pf. Die Sparkasse ist an jedem Wochentage von 8—12 Uhr Vorm, und 2—6 Uhr nach«, geöffnet und expediert auch schrift lich, Alle Einlagen werden mit 3Vs"/» verzinst und streng geheim behandelt. Neustadt. Bei hiesiger Sparkasse erfolgten ini Monat April 67 Einzahlungen im Betrage von 13940 M. — Pf., dagegen erfolgten 5 Rückzahlungen im Betrage von 268 M. — Pf. Eröffnet wurden 33 neue Konten. Das Einleger guthaben beträgt nunmehr seit den: Eröffnen — 15. Januar d. 2. — 68294 M. 48 Pf. auf 137 Stück ausgestellte Ein lagebücher. Der Erbe von Aiedheim. Roman nach einer Idee von K- Felden von Irene v. Hellmuth. (Fortsetzung) Nachdruck verboten. „Aber das reizt mich nun einmal. Ich werde den ganzen Tag den Gedanken nicht los. Dort oben möchte ich stehen, den stolzen Gipfel möchte ich bezwingen!" — „Fräulein, schlagen Sie sich den Gedanken aus dem Sinn! Das wäre mehr als Tollkühnheit!" Das Mädchen schürzte verächtlich die Lippen. „Freilich, Mut gehört wohl dazu — und den be sitzen Sie ja nicht." Marianne sah, wie Saldern erbleichte. Sie wollte ihn beleidigen, um ihn los zu werden, denn seine Augen verrieten die heiße Leidenschaft, die in ihm tobte; sie fürchtete sich fast vor ihm. Dazu begann es unter den Bäumen langsam zu dämmern, und sie befand sich ganz allein mit dem leidenschaftlichen Manne, weit und breit war kein Mensch zu sehen. Ihr Hieb saß auch, Saldern trat einen Schritt zurück und sagte, mühsam seine Fassung bewahrend: Mein Fräulein, ein anderer dürfte mir dergleichen nicht ungestraft sagen. Ich bin Soldat und ob ich Mut habe, können Sie nicht beurteilen. Aber um einer bloßen Laune willen darf man sein Leben nicht hinwerfen, — Sie dürfen das erst recht nicht, — denn Ihr Leben gehört mir, — mir allein!" Er stand schon wieder dicht neben ihr und versuchte, den Arm um die schlanke Gestalt zu legen. Doch das Mädchen entzog sich ihm mit einer raschen Be wegung. „Rühren Sie mich nicht an, Herr von Saldern!" klang es zornig von den bebenden Lippen. „Marianne", bat er leidenschaftlich, „nicht die kleinste Gunst wollen Sie mir gewähren, lassen Sie es genug sein des grausamen Spiels, — Marianne", — sein Atem ging rasch, seine Augen funkelten, — „wehre Dich nicht länger, — mein mußt Du ja doch werden, denn ohne Dich gibt es für mich kein Leben!" Er wollte sie an sich reißen, doch sie stieß ihn zurück und floh quer durch den Park dem Schlosse zu. Mit einem Fluche gab er die weitere Verfolgung auf. — IV. Oberförster Hellborn war der jungen Baronesse schon öfters an derselben Stelle wie das erste Mal im Walde begegnet. Dies geschah, ohne daß die beiden irgend welche Verabredung getroffen hätten, also rein zufällig. Marianne liebte ihr stilles Plätzchen so ungemein, daß sie fast keinen Tag vorübergehen ließ, ohne es aufzusuchen, ausgenommen wenn es regnete. Daß die schönen Augen der Baronesse sehnsüchtig aus dem grünen Versteck herauslugten auf den Weg, den der Oberförster zu gehen pflegte, ahnte dieser nicht, daß sich, sobald er aus dem Wald heraustrat, die kleine, schmale Hand des Mädchens auf die heftig atmende Brust drückte, wie um sich selbst zur Ruhe zu zwingen. Die junge Dame mußte sich sehr in der Gewalt haben, denn wenn sie mit Hellborn sprach, geschah es unbefangen und mit ruhigem Ernst. Nur manchmal, wenn ihre Blicke sich begegneten, flog eine verräterische Glut über das zarte Gesicht. Dann bückte sie sich wohl rasch, um irgend eine Blume, einen Grashalm zu pflücken und ihm so die Röte auf ihren Wangen zu verbergen. Oft auch war sie von übersprudelnder Heiterkeit, ein toller Einfall jagte den andern, und steckte mit ihrer harmlosen Lustigkeit auch den Mann an, der von Tag zu Tag ernster und schweigsamer erschien. Nur wenn er mit der Baroneffe zusammen war, lachte und scherzte er mit ihr, freute sich des köstlichen, warmen Sonnenscheins und fand das Leben so schön und herrlich, daß er nichts anderes wünschte, als daß es immer so bleiben möchte. War er dann wieder allein mit seinen Gedanken und Grübeleien, dann nahm er sich fest vor, Marianne zu meiden, ihr nicht mehr zu begegnen, einen andern Weg zu wählen; denn er fühlte, daß die junge Dame mehr und mehr Besitz von seinem ganzen Wesen ergriff, und je öfter er sie sah, desto mehr mußte er an sie denken. Sein kluger Verstand riet ihm, sich diesen Banden zu ent ziehen, die ihn immer fester umstrickten. — Der kluge Verstand! — Wo hätte der wohl den Sieg errungen, wenn das Herz mit im Spiele war! Hatte der Oberförster es wirklich über sich vermocht, einen Tag das zu tun, was sein Verstand ihm riet, so zählte er am andern Morgen die Stunden, rechnete die Minuten aus, bis er wieder in die blauen, strahlenden Augen sehen, wieder das silberne, herzer frischende Lachen hören dürft, und mit unwiderstehlicher Gewalt zog es ihn zu dem stillen Plätzchen hin, wo er sicher sein durste, das reizende Mädchen zu treffen. Ost wünschte er, Marianne möchte nicht da sein, er fühlte, daß es so nicht weiter gehen durfte, daß er diesen heimlichen Zusammenkünften ein Ende machen müsse um jeden Preis. Denn was konnte er, der schlichte, bürgerliche Oberförster Hellborn der Baronesse von Riedheim bieten? Er durfte sie nicht lieben, ob auch sein Herz sich unaussprechlich nach ihr sehnte. — Schon seit drei Tagen hatte er sie nicht wieder gesehen. Er ging herum wie ein Träumender, ließ die besten Speisen unberührt, still und schweigsam tat er seine Pflicht. Nicht einmal die Hunde liebkoste er, wie es sonst seine Art war. Die Tiere sahen ihren Herrn mit klugen Augen an, als erwarteten sie, daß er ihnen das zottige Fell streicheln werde, er bemerkte es nicht. Die Mutter beobachtete ihn verstohlen mit banger Sorge. Sie wußte, was in seinem Herzen vorging, denn er hatte ihr öfters von den Zusammen künften mit der Baronesse erzählt, und sie hatte aus seinen Reden vernommen, wie es um ihn stand. Fortsetzung folgt. Nachrichten des K. Standesamtes zu Reichenbraud vom 26. April bis 3. Mai LSO7. Geburten: Dem Schneidergeschäftsinhaber Ernst Paul Richard Gärtner in Siegmar 1 Mädchen, dem Schutzmann Ernst Otto Rudolph in Reichenbrand 1 Mädchen. Aufgebote: Der Eisendreher Earl Hugo Weiß in Schönau mit Marie Minna Lindner in Reichenbrand. Eheschließungen: Der Schlosser Franz Krivka mit Ernestine Lina Bach, beide wohnhaft in Siegmar; der Tischler Ernst Paul Gruner mit Toni Elsa Martin, beide wohnhaft in Reichenbrand. Sterbefälle: Die Streckenarbeiters-Ehefrau Christiane Wil helmine Bräunlich geb. Ebersbach in Reichenbrand, 58 Fahre alt; die Näherin Wilhelmine Auguste verw. Felber geb. Kühn in Reichenbrand, 70 Fahre alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes Rabenstein vom 27. April bis 4. Mai 1907. Geburten: 2n Rabenstein 1 Sohn dem Schlosser Max Ar thur Reichel; in Rottluff 1 Sohn dem Geschirrführer Paul Richard Hünig und 1 Tochter dem Wegewärter Hermann Max Gerstenberger. Eheaufgebote: Der Holzbildhauer Emil Paul Riemer in Massanei b. Waldheim.mit Elfrieda Erna Franziska Fiedler in Rabenstein; der Kaufmann Ernst Gustav Haase mit Emma Hedwig Weber, beide in Rabenstein; der Schlosser Oswald Emil Augustin mit Lina Elsa Schmeling, beide in Rottluff. Eheschließungen: Der Oberkellner Georg Richard Winter in Limbach mit Anna Selma Fohanna Barthel in Raben stein; der Warenbeschauer Fohann Melzer in Chemnitz- Hilbersdorf mit Anna Selma Reimann in Rabenstein. Sterbefälle: Nicht. Nachrichten des König!. Standesamtes Neustadt vom 27. April bis 3. Mai 1907. Geburten: Dem Monteur Albert Georg Struntz 1 Sohn. Aufgebote: Keine. Eheschließungen: Keine. Sterbefälle: Keine. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am Sonntag Rogate d. 5 Mai u. c. Kirchen visitation. Vorm. 1/28 Uhr Predigtgottesdienst. Nach der Predigt Ansprache von Superintendent Fischer. Vorm. 11 Uhr Hausväterbesprechung. Nachm. 2 führ Katechismusunterredung mit der konfirmierten Jugend. Am Himmelfahrtsfest Donnerstag d. 9. Mai Vorm. ^9 Uhr Predigtgottesdienst mit Feier des hl. Abend mahls. Beichte 8 Uhr. Parochie Rabenstein. Am Sonntag Rogate d. 5. Mai Vorm. 9 Uhr Lesegottesdienst. Montag d. 6. Mai abends 8 Uhr: christl. Unter haltungsabend für Jungfrauen im Pfarrhaussaale. Donnerstag d. 9. Mai Himmelfahrtsfest. Vz9 Uhr Beichte, 9 Uhr Predigtgottesdienst und Kommunion. Abends 8 Uhr: parochialer Familienabend für Raben stein und Rottluff in Gasthof zum grünen Tal in Rottluff, (s. Einladung im Inseratenteil des Blattes.) Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß Donnerstag früh 8 Ahr meine liebe Mutter, unsere Schwieger-, Groß- und Argrotzmutter und Schwester Fm Auguste Wilhelmine Felber geb. Kühn plötzlich und unerwartet an Herzschlag verschieden ist. Dies zeigen im tiefsten Schmerze an und Frau geb. Felber nebst übrigen Angehörigen. Reichenbrand, den 3. Mai 1907. Die Beerdigung der teuren Entschlafenen erfolgt Sonntag den 5. Mai nachmittags 4 Ahr von der Halle des Neustädter Friedhofes aus. Wer diesen nicht beachtet, versündigt sich am eigenen Leibe! r Kaisers r zVrH-KmmMr feiuschmeckendes Malz-Extrakt. Aerztlich erprobt und empfohlen gegen * Husten, Heiserkeit, Katarrh, Ver- schleimung und Rachenkatarrhe. not. begl. Zeugnisse beweisen, v vtLV daß sie halten, was sie ver- sprechen. Paket 25, Dose 5V Pfg. 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