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hierher scheue ich nicht! Also, meine Herren, nehmen Sie mich freundlichst auf in Ihre Mitte! Man sah es der Stammgescllschaft an, daß sie sich geschmeichelt fühlte von Hellborns Rede. Man stieß an auf gute Freundschaft. „Sie sind also noch Junggeselle, wenn ich recht vermute?" fragte einer aus der Runde. „Jawohl, — und ich werde es auch voraussichtlich bleiben; denn ich bin in bezug auf diejenige, die ich zu meiner Frau erwählen würde, sehr anspruchsvoll, und es ist mir bis jetzt keine begegnet, die meinen Ansprüchen genügt hätte." „Na, na, wer weiß, was hier geschieht", — lachte der alte Kammerdiener, „wir haben sehr hübsche Mädchen hier, die sich sehen lassen können, nehmen Sie sich in acht, Herr Hellborn, ich bin ein alter Kerl, aber mir gefiel so manche im Ort." Der Oberförster strich nachdenklich seinen schönen Bart; das Thema schien ihm nicht recht zu behagen und es trat eine kleine Pause ein. Der Aprilregen schlug heftig gegen die Fensterscheiben, der Sturm sang draußen seine Melodie weiter. Umso gemütlicher saß es sich bei dem traulichen Schein der Lampe am runden Tisch. Die Gesellschaft plauderte bald wieder lebhaft von allerlei Vorkommnissen im Dorfe und zuletzt drehte sich die Unterhaltung um Schloß Riedheim und seine Bewohner. Die alten Geschichten waren zwar in dem kleinen Kreise schon oft erörtert worden, doch da man bemerkte, daß Oberförster Hellborn sich lebhaft dafür interessierte, so kramte man ihm zu liebe längst Vergangenes wieder aus. „Weißt Du noch", begann der alte Inspektor Grollmann, sich an den neben ihm sitzenden Kammer diener wendend, „es war just um diese Jahreszeit und ist nun schon über dreißig Jahre her, daß auf dem Schlosse Unglück auf Unglück folgte. Damals konnte es einem schon recht unheimlich werden, — es waren schreckliche Tage und Nächte, die ich all mein Lebtag nicht vergessen werde." „Ja, ja", nickte der andere still vor sich hin, „es war des Unheils säst zu viel. Schlag auf Schlag ging es da, man wagte kaum mehr zu hoffen, daß wieder bessere Tage kommen würden. Ich sehe meinen armen Herrn noch vor mir, als ob seit der schrecklichen Zeit erst ein paar Jahre vergangen wären. Er fürchtete damals immer, wahnsinnig zu werden und wunderte sich nachher oft, daß er es nicht geworden ist." „Ich habe den Freiherrn Egon von Riedheim schon einige Male als einen finsteren, menschenscheuen Sonderling schildern hören", warf Oberförster Hellborn ein, — er soll mit niemand verkehren und sich voll ständig von der Außenwelt abschließen. Offenbar hängt sein scheues Wesen mit den Schicksalsschlägen zusammen, die ihn betroffen haben?" Fortsetzung folgt. Bericht der Niedcrschlags-Metzstation Reichenbrand auf das Jahr 1906. Die größte Niederschlagsmenge, 60,7 mm, fiel in der Nacht vom 3. zum 4. August. Monat Zahl der Tage mit Niederschlag Niederschlags menge Januar 21 Schnee 14 59,3 mm Februar 20 14 33,0 „ März 19 „ 14 113,3 „ April 11 51,7 „ Mai 19 137,5 „ Juni 16 72,9 „ Juli 11 76,0 „ August 20 122,6 „ September 20 124,2 „ Oktober 6 31,0 „ November 18 51,5 „ Dezember 21 Schnee 15 62,8 „ 202 935,8 mm 1 mm — 1 Liter Wasser auf 1 qm Fläche. Rabenstein. Bei der hiesigen Gemeinde-Sparkasse wurden im Monate Dezember vor. Js. 157 Einzahlungen im Betrage von 13242 Mk. 50 Pf. geleistet; dagegen erfolgten 51 Rückzahlungen im Betrage von 23602 Mk. 54 Pf. Eröffnet wurden 9 neue Konten, geschlossen 4 Konten. Zinsbar angelegt wurden 6411,50 Mark. Die Gesamteinnahme betrug 26278 Mk. 62 Pf., die Gesamtausgabe 30053 Mk. 79 Pf. und der bare Kassenbestand am Schluffe des Monats 13819 Mk. 52 Pf. Der gesamte Geld umsatz im Monat Dezember «beziffert sich auf 56282 Mk. 41 Pf. Die Sparkasse ist an jedem Wochentage von 8—12 Uhr Vorm, und 2—6 Uhr uachm. geöffnet und expediert auch schrift lich. Alle Einlagen werden mit w/?"/» verzinst und streng geheim behandelt. Nachrichten des K.Standesamtes zu Reichenbraud vom 11. bis 18. Januar 1907. Geburten: Dem Monteur Emil Richard Hanl in Siegmar 1 Mädchen; dem Bäckermeister Emil Heinrich Theißig in Siegmar 1 Knabe; dem Stellmacher Ludwig Rudolf Wünsch in Reichenbrand 1 Knabe. Aufgebote: Der Schlosser Moritz Otto Fiedler in Neustadt bei Chemnitz mit Alma Clara Lenzner in Siegmar; der Fabrikarbeiter Ernst Otto Näser mit Clara Margarethe Haase beide in Reichenbrand; der herrschaftliche Kutscher Franz Arthur Schumann in Rabenstein mit Anna Rosa Uhlmann in Reichenbraud- Eheschließungen: Der Eisengießereiarbsiter Paul Otto Hohrein mit Emma Franziska Liebmann, beide in Siegmar. Sterbefälle: DieGeschirrführers-Ehcfrau Emilie Anna Stange geb. Ulbricht in Siegmar, 43 Jahre alt; dem Stanzer Otto Friedrich Schreiber in Reichenbrand 1 Tochter, 1 Monat alt; der Privatmann Johann Gottlob Lindner in Reichenbrand, 89 Jahre alt. Lrpeditionszeit des Standesamtes. Wochentags: 8—12 Uhr Vorm, und 2—6 Uhr nachm. Nachrichten des Kffl. Standesamtes Rabenstein vom 10. bis 18. Januar 1907. Geburten: In Rabenstein: 1 Sohn dem Tricotagennähge- schäfts-Jnhaber Otto Emil Uhlig, dem Handarbeiter Arthur Paul Marquardt, und dem Maurer Robert Linus Hofmann; 1 Tochter dem Kutscher Karl Friedrich Oskar Ihle. Eheaufgebote: Keine. Eheschließungen: Keine. Sterbefälle: Keine. Nachrichten des König!. Standesamtes Neustadt vom 12. bis 18. Januar 1907. Geburten: Dem Härter Robert Johannes Lässig 1 Sohn. Aufgebote: Keine. Eheschließungen: Keine. Sterbefälle: Keine. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am 2. Sonntag p. Opiptt. den 20. Januar u. c. vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst mit Feier des hl. Abendmahls. Beichte ^9 Uhr. Parochie Rabenstein. 1. Sonntag p. Opipli. den 20. Januar: Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. ein Inserate für das „Wochenblatt" werden bis spätestens Freitags nachmittag 5 Uhr erbeten. Achtungsvoll Littig und Tmmmn Rabenstein, j P Allen Mitgliedern der Männerriegen „Stramm" und „Schlapp" zur Kenntnis nahme, daß Montag den 21. d. M. Zusammen kunft in Gustav Müllers Restaurant stattfindet. Erscheinen aller ist infolge wichtiger Beschluß fassung bez. unseres Speiseballes sowohl als auch unseres Sommernachtsballes erforderlich. Gut Heil!Der Inspektor. 6k8pa!1enk8 ilolr L Um. 10,— Mk. krel Haus I-vonksi-ltt, IVlüblö ^Ivustsltt. LsI. 2135. M. l,50 pr. OlLscüe aller L Otter M. 1,30 pr. Olasclie oller ä Otter emMM im kinroi-Vonkauf Alle Kranz- und Bukett- Bindereien empfiehlt in geschmackvoller Ausführung Gärtnerei, Pelzmühlenstratze. Mer WM ferner empfehle alle Sorten Fisch- und Grünwaren. Rabenstein. ÜNm MR WULM zu kaufen gesucht. Off. mit Preis unter 1 an Emil Winter, Rabenstein. 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