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MU zu Nr. 48 des WMM für Ntichtiibraiiü, Atginar, MsiBt ick Nabtustei«. Sonnabend den 1. Dezember 1906. November - Betrachtungen des Rentiers Frohlieb Schmerzensreich. Vorbei ist der November nun, — auf hoher See mit Sturm, Taifun, — zu Lande mit starkem Orkan, — nahm er gleich anfangs seine Bahn. — Erweckte diese Unglückszeit — auch überall das größte Leid, — so konnte des Windmonds Beginn — doch trüben nicht den frohen Sinn, — der mit seinem Lauf jeden Tag — daheim im trauten Stübchen lag. — Hier strahlte schön ein holdes Glück — aus einem jeden Kinderblick, — was des Christfestes Nah'n gebot, — die Bäckchen vor Erregung rot, — hörten sie an des Tisches Rund' — der Mutter zu mit offnem Mund, — vom Ruprecht mit dem Nußsack schwer — und von des Christkinds Wundermär. — So breitete in jedem Haus — sich schon die Weihnachtsfreude aus — hell in der Liebe Lichtgewand, — doch in dem deutschen Vaterland — zog durch die inn're Politik — nicht ein so Heller Schein von Glück. — Nach billigerem Fleisch und Brot — rief laut das Volk in seiner Not, — doch v. Podbielsky blieb kalt, — drum tobte ringsum mit Gewalt — im ganzen Land ein großer Streit, — „'s ist eine hahnebüchne Zeit" — hat Kaiser Wilhelm selbst gesagt; — doch endlich würd' „Pod'chen" verzagt, — weshalb er wegen Krankheit ging; — einen Brillantorden empfing — zum Lohn er für die edle Tat, — fein Nachfolger im deutschen Staat — muß nun Herr Bernd v. Arnim sein, — mag seinem Amt er sich so weihn, — daß er das Ding faßt so am Schopf, — daß bill'ger wird das Fleisch im Topf! — Zum Reichstag sah man nach Berlin — die Volksvertreter wieder ziehn; — Fürst Bülow sprach hier mit Geschick — von der auswärt'gen Politik, — gefallen hat die Rede gleich, — im Aus land mehr als wie im Reich. — Spaß machte auch die Abrechnung — von Nürnbergs Landesausstellung — den Garautiefondszeichnern nicht, — füufundvierz'g Prozent hat die Pflicht — zu zahlen dem Vertrau« zum Lohn — jeder, denn eine Million — betrug das Riesendefizit. — In Deutsch-Südwestafrika stritt — Jung-Deutschland fort mit Heldenmut, — der tapfre Hauptmann Volkmann tut — drüb'n leider nicht mehr feine Pflicht, — weil er heiraten durfte nicht. — In Polens Schulunterrichtsstreit — war der Kaiser zu nichts bereit, — wies die Gesuche von der Hand, — das dankt ihm 's ganze Vaterland. — Dem Kaiser klang Begeisterung — zur Museums Grundsteinlegung — auch noch in München hell und klar, — und mit Dänemarks Königspaar — war er am Monatsschluß zu schau'n — vereint in Freundschaft und Vertrau'». — In Oestreich siegte in Budweis — nach einem Wahlkampf wild und heiß — zum ersten Mal der Bruder Tschech' — und nun erhebt das Haupt er frech — im sonst gut deutschen Stadthaussaal; — Minister Baron Aehrenthal — war an viel Höfen zum Besuch — und des Fürst Bülows Rede trug — viel bei zu den Friedensschalmei'n, — die aus Frank reich klaug'n übern Rhein! — Hierzu sprach seine Sympathie — von Rom auch aus Giolitti, — nur John Bull blickte finster drein, — denn der Matrosen Meuterein — in Portsmouth lagen noch sehr stark — wie lähmend ihm in Bein und Mark. — In Rußland bräunt' fort lichterloh — der Aufruhr und vor Marokko — wollt' Frankreichs Flotte demonstrier'», — ein Admiral sollte sie führ'»; — doch weigerte er sich zu fahr'n, — weil alle Kriegsschiffkessel war'» — in einem ganz schlechten Zustand, — in einem ähnlichen befand — sich auch noch Serbiens Königssohn; — stellt sich auch Peter auf dem Thron, — als sei er nicht besorgt darum, — bleibts doch bei dem Delirium. — Gut, daß der Monat ist nun aus, — ziehts Weihnachts glück doch nun ins Haus, — denn Muttern fängt zu puppeln an — und Pferdeställe baut der Mann, — bald grüßt Lichtglanz vom Tannenzweig — euch und den Frohlieb Schmerzensreich. Merkliches. Rabenstein. Die am Totensonntag vom Dramat. Verein „Thalia" hier gegebene Theateraufführung „Schutt und Trümmer" zum Besten der Krankenpflege erfreute sich wieder eines recht guten Besuches, sodaß trotz des großen Kostenaufwands 54 Mk. 25 Pfg. Ueberschuß für den Diako nissenfonds verabfolgt werden konnte. Die Aufführung selbst kann als wohlgelungen bezeichnet werden, da sich die Rollen durchweg in guten Händen befanden und eine solch schöne Garderobe hier noch nicht benutzt worden ist. Besonders meisterhaft waren die beiden Hauptdamenrollen (Olga und Dina) gegeben und ist die Regie zur Gewinnung des Fräulein Pöge nur zu beglück wünschen. Der reiche Beifall bezeugte, daß das Publikum von der Vorstellung befriedigt war und auch ferner den streb samen Verein unterstützen wolle. L. (Eingesandt). Weihnachten 1906. Das liebe Wethnachtsfest steht vor der Tür und mit ihm kommt wohl bei jedem Menschen das Bedürfnis, seine Lieben durch ein nützliches Geschenk zu erfreuen, damit kommt aber auch die Frage, wo kaufe ich meinen Bedarf am besten ein? In den meisten Fällen wird man nun diejenigen Warenhäuser und Bazare aufsuchen, welche mit seitenlangen Annoncen und marktschreierischen Anpreisungen, sowie ost schwindelhaften Ausverkäufen ihre Waren an den Mann zu bringen suchen, und das Publikum fällt in den meisten Fällen auf solche Manöver hinein und bedenkt dabei nicht, daß es indirekt doch selbst die Spesen solchen oft unlauteren Wettbewerbs tragen mutz. Die Warenhäuser und Bazare machen ihr Profitchen dabei, ganz gleich auf welche Art, das zeigt ganz deutlich, wie die Warenhäuser wie die Pilze aus der Erde wachsen. Be trachtet man nun den kleinen Handwerksmeister und Ge schäftsmann, welcher das ganze Fahr seine Kundschaft reell und gut bedient, ohne aber in der Lage zu sein, die Kosten für große Reklamen und seitenlange Annoncen zu tragen und zusehen mutz, wie das kaufende Publikum oft den Haupt bedarf für das liebe Weihnachtsfest in den Warenhäusern und Bazaren deckt, so ist es wohl an der Zeit darauf hinzuweisen, daß auch der kleine Handwerksmeister und Geschäftsmann etwas mehr Berücksichtigung verdient, denn gerade er mutz in der heutigen Zeit unter allen Volksklassen am schwersten um seine Existenz Kämpfen. Der unterzeichnete Handwerker verein richtet deshalb die Bitte an das kaufende Publikum von Siegmar und Umgebung, seinen Weihnachtsbedarf nach Möglichkeit im Orte selbst zu decken und dadurch dazu bei tragen zu helfen, datz auch dem kleinen Handwerker und Geschäftsmann ein frohes und zufriedenes Weihnachten und eine gesichertere Existenz geboten wird. Der Handwerkerverein zu Siegmar. siml ananliannt 6l-8tk>L88ig8, in allen l-änllei-n bs8teingefübi-te fabk-lkate! TIsgÄnl H Dsuei'ksst X Luvei'Iüssig, leiekt laufend. Zperlal-abtellungLN: Zckreibksöern, Sslükassetten. Ssbr. ÜLvolgl, »KNsngslsiiscklikt, ksickenbranll. o Latülo^e unä Prospekte Aern 241 Diensten, o MdtMmi, Md- M kMMMM öiMv ärüM, biMsr, hält sich zum Einbinden aller Arten Bücher, Einrahmen von Bildern in modernen Rahmen, Anfertigung von Galanterie arbeiten, sowie Drucksachen jeder Art fürs Weihnachtsfest bestens empfohlen. Prompte Bedienung. Billige Preise. »sl« Puppenwagen Puppenwagen Puppenstühle von den einfachsten bis zu den feinsten, in allen Preislagen, sowie Papierkörbe, Näh- törbe mit und ohne Deckel, Zeitungshalter, Messer- und Tassenkörbe, sowie diverse Handkörbe u. dergl. m. empfiehlt VN» Silbermann, Siegmar, Wiesenstr. 2. Elektrische Taschenlampen, Batterien, Glühbirnen, sowie elektr. leuchtende Broschen, Krawattennadeln, Nasen re. 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