Volltext Seite (XML)
„Eben läßt sich ein Offizier nach der Ilzstadt überführen", sagte die Baronin, indem sie dem Ritt meister ihr Fernglas reichte. „Kennen Sie den Herrn vielleicht, Robert?" „Es ist der Herr Major!" rief Fernwald nach ein paar Augenblicken erfreut. „Da muß ich gleich meinen Vater benachrichtigen", sagte die Baronin, sich in leichter Erregung erhebend. Auch Irma und der Rittmeister verließen den Balkon. Eine Viertelstunde später kündigte ein Diener den Besuch des Majors an. Im Empfangszimmer der Villa stand jener Mann, den wir im Walde beim Schlosse Bickenried als Unglücklichen verlassen haben. Sein Außeres hat sich in den zwölf Jahren, die seitdem vergangen sind, ziemlich verändert. Die schlanke, kräftige Statur er scheint in der schmucken knapp sitzenden Jägeruniform noch größer und stattlicher als damals. Der schwer mütige Ausdruck der Augen und die Weichen Linien des Mundes sind dem Gepräge trotziger Willensstärke gewichen. Sein Blick ist finster bewölkt und der von einem kräftigen Schnurrbart beschattete Mund fest geschlossen. Das dichte, dunkle Haar durchziehen einzelne Silberfäden, die an den Schläfen besonders deutlich in die Augen springen. „Seien Sie willkommen in unserem Hause, Herr Major!" begrüßte die eben eintretende Baronin den sich höflich Verbeugenden. „Bitte, wollen Sie nicht Platz nehmen? Mein Vater wird gleich erscheinen. Der Weg von der Ilzstadt zur Villa Nonnengut ist leider etwas beschwerlich, nicht wahr?" „Ich habe ihn nicht beschwerlich gefunden, gnädigste Frau Barouin", entgegnete der Major. „Das Auge wird von dem prächtigen Landschaftsbilde so stark gefesselt, daß ein Gedanke an Müdigkeit nicht ausge nommen werden kann." „Gefällt Ihnen Passau, Herr Major?" „Ich war sehr überrascht, als ich gestern die Stadt und Umgebung zum erstenmal sah. Wer hier seinen ständigen Wohnsitz hat, ist beneidenswert." „Das ist so der erste Eindruck, Herr Major. Was man täglich vor Augen sieht, und sei es noch so schön, verliert mit der Zeit naturgemäß an Wirkung. Passau fehlen eben, zumal im Winter, die mannigfaltigen Zerstreuungen und Genüsse der Großstadt." Fortsetzung folgt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes Rabenstein vom 4. bis 11. Mai 1906. Geburten: 1 Sohn dem Vernickler Emil Max Brinkmann, 1 Tochter dem Fraiser Emil Paul Arnold in Rabenstein; dem Holzbildhauer Hermann Bmno Richter in Rottluff. Eheaufgebote: Vakat. Eheschließungen: Der Steinmetz Arno Leopold Wolf in Rabenstein mit Anna Klara Tauscher in Neustadt; der Maurer Otto Reinhold Erth in Rabenstein mit Lina Fran ziska Müller in Rottluff; der Fleischergeselle Linus Paul Otto in Neustadt mit Ida Alma Bittner in Rabenstein. Sterbefälle: Der Färbereiarbeiter Karl Reinhold Irmscher, 54 Jahre alt; 1 Tochter dem Handschuhstricker Bruno Richard Därr, 11 Monate alt, in Rabenstein. Die Näherin Johanne Christiane gesch. Tützner geb. Crimmann, 81 Jahre alt, 1 Tochter dem Fabrikarbeiter Richard Reinhold Heitzig, 5 Wochen alt, in Rottluff. Hiezu 1 totgeborncr Knabe in Rabenstein. Nachrichten desK.Standesamtes zu Reichenbrand vom 5. bis 11. Mai 1906. Gebürte«: Dem Schlosser Karl Maria Richter in Siegmar 1 Knabe; dem Stationsgehilfen Richard Wilhelm in Reichen brand 1 Knabe; dem Bäckermeister Gustav Eduard Rupf in Reichenbrand 1 Mädchen. Aufgebote: Vakat. Ehcschließuuge«: Vakat. Sterbefällc: Die Wirtschafterin Bertha Theresie gesch. Würzner geb. Haubold in Reichenbrand, 39 Jahre alt; der Strumpf wirker Friedrich Anton Schäfer in Siegmar, 78 Jahre alt; die Privatmanns-Ehefrau Minna Thekla Otto geb. Müller in Reichenbrand, 52 Jahre alt. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am Sonntag Cantate den 13. Mai a. c. vorm. Vs9 Uhr Predigtgottesdienst. Vorm. 11 Uhr Unter redung mit den Jungfrauen. Parochie Rabenstein. Am Sonntag Cantate den 13. Mai a. c. Vorm- Vs9 Uhr Beichte. 9 Uhr Predigtgottesdienst mit hl. Abendmahl. — Freitag den 18. Mai vorm. 10 Uhr Wochenkommunion. MW für Sie AMckr Siegmar. «teuren bewabren. Tiegmsi», den 11. Nm 1906. Diell'iek L kieäel, ks^benei. Für die freundlichen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgange unseres guten Vaters, des Herrn Friedrich Anton Schäfer sagen wir nur hierdurch unsern innigsten Dank. Siegmar, den 12. Mai 1906. Lensk Knunee und k>su geb. Schäfer nebst übrigen Hinterlassenen. Ißsvki'uG! Vrn 9. d. N. verscbied naob landein Krankenlager Oerr Lari Reink. Irmscker au8 kskenslein. Oerselbe war über 11 ^sabre als Vorarbeiter in unserer Kaiberei tätig und bat sieb wäbrend dieser 2eit als ein Miebttreuer und Zuverlässiger Arbeiter erwiesen. VCr werden demselben jederzeit ein ebnendes Vn- Z „ „„ JiMM-SptM-GesW z Lkemnilr, üiciilsi^. Z, llsckiM. Großes Lager in in- und ausländischen Zigarren, Zigaretten und Tabaken in allen Preislagen. 444444444444444444444444444 Empfehle Wilh: I^rj!8vli«8«ei»ü8v, wie: Kopfsalat, Gurken, Spinat, Radieschen, Rotkraut, Blumenkohl, sowie ff. ^Ie»8i»,irxvr ff. geräuch. französische Äl8»rcki»«i», ff echte liux«, prima 8r»«»8«li'vvlxvr «Svmü8v- u feinsten »iüt«uii<»iiiA u.ff.M»t^«8- Lvriux«. Billigste Tagespreise! vernbsru Melrer, Siegmar, Limbacherstr., Ecke Rosmarinstr. Wasch-, Wring- und Nähmaschinen, Nadeln nnd Oel für letztere von Rickard Vlbreekt in Okemnitr verkauft k. ALMlM, Rabenstein, Talstraße 45. HM, Schafe M W werden gut geschoren, HlloNkskei'- koi»n, Reichenbrand Nr. 84. Auch ist daselbst ein kleiner, glatt haariger Hund zu verkaufen. Husten! M Wer diesen nicht heilt, versündigt > sich am eigenen Leibe! HI Kaisers HI MA«« ! kl > 1 feinschmeckendes Malz-Extrakt. ' Ärztlich erprobt und empfohlen M gxgm Husten, Heiserkeit, Katarrh, W » W IM Verschleimung und Rachenkatarrhe. I M I I O not. begl. Zeugnisse be- D I S weisen, daß sie halten, I was sie versprechen. I Pak. 25 Pfg. Dose 45 Pfg. bei I I Lmil Winter in Rabenstein, > Z Lrnst 8esimM in Siegmar. D Kin MIK «MM mit Gummireifen zu verkaufen Neustadt 13 C. Ein guterhaltener Kinderwagen ist billig zu verkaufen. Siegmar, Hoferstraße 1, II. Etage. sinaben-WM-AnjW, simbm-WM-MK AMn-WM-Hosen sowie elegante Jamn-MOline- unb Wam-Mn und Uliim-RiK billigst bei filAM lNllMM, Rabenstein. Eine Stube mit SchWube ist zu vermieten. Tkverioi' kitten, Siegmar^ Ein Kinderwagen mit Gummi billig zu verkaufen Reichenbrand Nr. 84^, Saatkartoffeln hat noch zu verkaufen Frau verw. I-ekemsnn, Siegmar-