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so sparsam und solid, wie bisher, und werde ein tüchtiger Offizier. Grüße mir meinen Freund Fern wald und die Frau Baronin von Rembach. Viele herzliche Grüße von Deiner Mutter und mir an Dich und Irma. Auf baldiges Wiedersehen! Dein Dich liebender Großvater." VII. Nach langer Fahrt durch die niederbayerische Ebene nähert sich die Donau dem lieblichsten Punkte ihres Stromgebietes — Passau. Raschen Laufs und selten Atem schöpfend, ist sie an den dunklen Bergen des Bayerischen Waldes vorbeigerauscht und hält nun plötzlich inne, um in gemächlicher Ruhe die Pracht zu beschauen, mit der die Natur ihren Traualtar schmückte. Zur Rechten von der anmutigen, malerischen Stadt und links von grünleuchtenden Höhen begleitet, fließt sie bedächtig zur Spitze der Landzunge, um sich mit ihrem ebenbürtigen Bräutigam, dem Inn, zu vereinigen. Fast gleichzeitig mit diesem findet sich die aus den märchenhaften Schluchten und Gründen des Wald gebirges kommende Jlz am linken Ufer zur Trauung ein. Wie Tinte auf poröser ebener Fläche verbreiten sich ihre dunkelbraunen Wogen in mannigfaltigen Formen auf dem glatten grünen Wasserspiegel der Donau, bis der mächtig hervorbrausende Alpensohn vorübergehend die Alleinherrschaft übernimmt und den Strom mit seiner schwarzen Vasallin überflutet. Und die Stelle, „wo Donau, Inn und Jlz sich küssen", umschließt ein großartiges Rundbild. Von schroffer, mit Bäumen und Gesträuchen überwucherter Felsenhöhe blickt die alte Veste Oberhaus trotzig in die Lande und auf die Königin der Donaustädte herab, die, mitten auf der gewaltigen Wasserfläche ruhend, gleich einem Riesenschlepper zur Abfahrt bereitzu stehen scheint. Von allen Seiten lacht dem Beschauer das freund liche Grün der Buche entgegen; es zieht sich hinauf an den mit Villen geschmückten Hängen und Kronen der Berge und wechselt mit den blumenreichen Gefilden der Täler. Von der großen Künstlerin Natur ver schwenderisch hervorgezaubert, sind Wasser und Wald, Höhen und Tiefen, und was Menschenhand geschaffen, zu einem Bilde von seltener Schönheit vereinigt. Ueber das engere Rundgemälde Paffau's hinweg schweift das Auge über die abwechslungsreiche Berglandschaft Bayerns und Oesterreichs, bis die Felsenkolosse der Salzburger Alpen, der Watzmann und der Hohe Göll, die Schönfeldspitze und die Funtenseetauern den Aus blick begrenzen. Vom Goldhauch der untergehenden Sonne umwoben und die zahllosen blauschwarzen Gipfel des Waldgebirges überragend, leuchten im Norden der Lusen und Rachel, der Arber und Blöcken- stein und die mächtigen Umrisse der Dreisesselgruppe. Vom Balkon der hochgelegenen Villa Nonnengnt sah ein junges Mädchen mit Jnterresse dem regen Treiben auf Jlz und Donau zu. Es trug ein eng- angeschloffenes, blaßrotes Kleid. Die edeln Züge und der wunderbare Schmelz der großen blauen Augen, aus denen Unschuld und Lebensfreude strahlten, hatten im Verein mit den verführerischen Linien des Mundes und den Grübchen in den leichtgeröteten Wangen jenes eigenartige Gepräge, das jedes Männerauge beim ersten Anblick unwiderstehlich fesselt und zugleich in achtunggebietender Entfernung hält. Seitwärts von dem Mädchen lehnte ein Herr in elegantem Sommeranzuge. Er war groß uud schlank gewachsen und machte den Eindruck jugendlicher Frische, obwohl er das vierzigste Lebensjahr überschritten haben mochte. Sein schmales Gesicht mit der leichtgebogenen Nase und den lebhaften, dunkeln Augen war fympatisch und trug den Stempel gesetzter Männlichkeit. Aus der Art seines augenblicklichen Verhaltens hätte man indessen schließen mögen, daß er entweder im Umgang mit Damen nicht vollkommen sicher war, oder daß ihn die Reize des schönen Mädchens aus dem Gleich gewicht brachten; denn er drehte mit fast nervöser Hast die langen Enden seines braunen Schnurrbartes und war übereifrig bemüht, die Aufmerksamkeit seines Gegenübers mehr auf sich zu lenken. Eben gesellte sich den beiden eine vornehme, auf fallend schöne Dame zu, die dem Mädchen mit ge winnender Freundlichkeit die Hand reichte und dem Herrn lächelnd zunickte. Fortsetzung folgt. Nachrichten des K. Standesamtes zu Reichenbrand vom 21. bis 27. April 1806. Geburten: Dem Bleicher Richard Eugen Kluge in Reichen brand 1 Mädchen; dem Fleischer Karl Emil Sacher in Reichen brand 1 Knabe. Aufgebote: Der Eisendreher Paul Arthur Sieber in Siegmar mit Marie Hedwig Lindner in Reichenbrand; der Kaufmann Paul Eugen Sonntag in Siegmar mit Selma Toni Hofmann in Rcichenbrand. Eheschließungen: Der Schlosser Albin Arthur Laub in Chemnitz mit Ida Alma Köhler in Rcichenbrand. Sterbefälle: Dem Eisendreher Paul Otto Melzer in Reichcn- brand 1 Tochter, 3 Monate alt; dem Handarbeiter Bernhard Linus Thost in Rcichenbrand 1 Sohn, 5 Monate alt; dem Packer Ernst Albin Bretschneider in Siegmar 1 Sohn, 1 Jahr alt; dem Kaufmann Ernst Richard Matthäs in Siegmar 1 Knabe, 2 Monate alt; dem Tischler Paul Richard Müller in Siegmar 1 Sohn, 8 Monate alt; dem Tischlermeister Hermann Albin Ihle in Siegmar 1 Tochter, 9 Monate alt. Kirchliche Nachrichten. Parochie Rabenstein. Am Sonntag Misericord. Dom. d. 29. April n. c. vorm. Vz9 Uhr Beichte, 9 Uhr Predigtgottesdienst mit hl. Abendmahl. — Freitag den 4. Mai Vorm. 10 Uhr Wochenkommunion. Todesanzeige. Gestern abend ^10 Uhr nahm der liebe Gott unsere innigstgeliebte, teure Ilse, unseren einzigen Liebling, im zarten Alter von 12 Wochen wieder zu sich. Dies zeigen im tiefsten Schmerze nur hierdurch an Neustadt, am 28. April 1906. Gemeindevorstand Geißler und Frau. Zurückgekehrt vom Grabe unsres teuren, unvergeßlichen Entschlafenen, Dank. Für die so zahlreichen, wohltuenden Beweise der Liebe und Teilnahme bei dem plötzlichen Hinscheiden unseres unvergeßlichen Sohnes und Bruders, des Geschirrführers Paul Arno Pohlers aus Hermsdorf, sagen wir allen herzlichen Dank. Jusbesondere Dank seinem Arbeitgeber, Herrn Emil Müller in Rabenstein und seinem gesamten Personal. Hermsdorf, am 23. April 1906. Die Hinterbliebenen. MW Wilhelm Pmtz, sagen wir allen Freunden, Verwandten und Bekannten für die vielen Beweise der Liebe und Teilnahme unsern tiefgefühltsten Dank. Insbesondere Dank Herrn Pastor Sattler für die trostreichen Worte am Grabe sowie dem Arbeitspersonal der Firma E. Müller. Naöenstein, den 28. April 1906. Die trauernden Hinterlassenen. Durch meine WM gibt es kein Stopfen der Strümpfe mehr und ist ein Versuch damit äußerst lohnend und von großem Vorteil. Liefere selbige zu Fabrikpreisen von Mk. 2,75 pr. Dutzend. 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