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Blick zu, und schien jetzt erst zu bemerken, wie blaß das Mädchen aussah, denn er erschrak sichtlich. „Ach, Eva — sind Sie krank? Was ist Ihnen?" Die Angeredete fühlte, daß sie sich mehr zusammen nehmen mußte, sollte nicht sofort Jedermann bemerken, daß eine Veränderung mit ihr vorgegangen war. Ein Lächeln erzwingend, sagte sie möglichst unbefangen: „Es ist nichts — einen neuen Patienten bekommen Sie an mir nicht, Herr Doktor! Ich habe eine starke Natur und bin ganz gesund. Nur schlecht geschlafen diese Nacht, — das ist Alles!" — Doktor Linde lächelte schon wieder, er war beruhigt durch ihren halb scherzhaft klingenden Ton, doch be trachtete er das Mädchen mit forschenden Blicken. „Dachten Sie nicht ein wenig an den gestrigen, schönen Abend und — an mich?" flüsterte er, um gleich darauf lauter hinzuzufügen: „Ich hatte eben falls wenig Zeit zum Schlafen. Man hat mich gegen zwei Uhr aus dem Bette geholt. Drüben im Hotel „Drei Könige" waren zwei vornehm gekleidete Fremde abgestiegen, die ziemlich hoch spielten. Darüber gerieten sie in Streit. Wie mir der Oberkellner erzählte, soll der Vater des Einen ein dunkler Ehrenmann gewesen sein und längere Zeit im Gefängnisse gesessen haben. Der andere Fremde wußte darum und spielte hierauf an, als er wahrzunehmen glaubte, daß ihn sein Kamerad übervorteile. Er machte nur die Bemerkung: „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm." Daraufhin fühlte er sich von zwei Fäusten gepackt, zu Boden geworfen und derart mißhandelt, daß er beinahe bewußt los liegen blieb. So fand ich den Aermsten. Er war in einem bedauernswerten Zustand. Der Misse täter aber schien nicht die geringste Reue zu empfinden. Er stand kaltblütig dabei und sah zu, wie ich sein Opfer verband. „Ich mußte ihn züchtigen," fagte er zu mir, „war um griff dieser Mensch die Ehre meines Vaters an! Ich dulde es nicht! Was mein Vater tat, geht ihn gar Nichts an!" (Fortsetzung folg«. Nachrichten des K.Standesamtes zu Reichenbrand vom 28. November bis 4. Dezember 1903. Geburten: Dem Federwinder Karl Ionisch in Siegmar 1 Knabe. Aufgebote: Der Schlaffer Oswald Theodor Rieß in Schönau mit Alma Marie Reichmann in Reichenbrand; der Schneider Otto Richard Wieland mit Olga Lina Müller, beide in Siegmar; der Hausbesitzer und Stricker Heinrich Otto Beyer mit Auguste Wilhelmine verw. Heinig geb. Dost, beide in Reichcnbrand. Eheschließungen: Der Kaufmann Hermann Paul Gerber in Niederplanitz mit Doris Flora Nestler in Reichenbrand. Stcrbefälle: Die Näherin Johanne Wilhelmine verw. Claus geb. Zickmann in Reichenbrand, 80 Jahre alt; der ledigen Dienstperson Ida Marie Auerbach in Siegmar 1 Tochter, 5 Monate alt. Krpeditionszeit des Standesamtes. Wochentags: 8—12 Uhr vorm. und 2—6 Uhr nachm. Sonntags: Vs12—12 Uhr Vorm. nur zur Entgegennahme von Totgeburtsanzeigen. Nachrichten des Kgl. Standesamtes Rabenstein vom 27. November bis 4. Dezember 1903. Geburten: 1 Sohn dem Gutspachtcr Max Gerhard Morgen stern in Rottluff; dem Lehrer Friedrich Alexander Merz in Rabenstein. 1 Tochter dem Eisenhobler Ernst Arthur Lämmel m Rabenstein; dem Materialwarenhändler Karl Gustav Müller in Rabenstein; dem Fabrikarbeiter Karl Her mann Illig in Rabenstein. Eheaufgebote: Der Kaufmann Rudolf Eugen Meier in Neustadt mit Frieda Albine Hommel in Rabenstein; der Schneider Friedrich Max Fleischer mit Marie Frieda Thomä, beide in Rabenstein- Eheschließungen: Der Kohlenhändler Karl Alfred Weber in Chemnitz mit Ida Lina Delling in Rottluff; der Hand schuhstricker Karl Ernst Lohse mit Helene Selma Fröhner, beide in Rabenstein; der Schlosser Wilhelm Bernhard Theodor- Ritter in Chemnitz mit Anna Maria Wiedemann in Rabenstein. Sterbefälle: 1 Sohn dem Monteur Ernst Max Tischendorf in Rabenstein, 5 Monate alt. Die Rentenempfängersehcfrau Bertha Wilhelmine Uhlig verw. gew. Irmscher geb., Otto in Rabenstein, 64 Jahre alt. 1 Tochter dem Eiscndreher Bruno Willy Meier in Rottluff, 2 Monate 2 Wochen alt. Zusammen: 5 Geburten und zwar 2 männl, und 3 weibl. 2 Eheausgebote. 3 Eheschließungen. 3 Sterbefälle und zwar 1 männl, und 2 weibl. Geschäftszeit. Wochentags: 8—12 Uhr vorm. und 2—6 Uhr nachm. Sonntags: 11—12 Uhr vorm. nur zur Entgegennahme von Totgcburtsanzcigcn. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am 2. Adventsonntag den 6. Dezember u. c. vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Parochie Rabenstein. Am 2. Adventsonnrag den 6. Dezember u. c. vorm. ^9 Uhr Beichte. 9 Uhr Prediglgottesdienst mit hl. Abendmahl. — Freitag den 11. Dezember vorm. 10 Uhr Wochenkommunion. Umim» Mm- Buchhandlung, Rabenstein, empfiehlt zum bevorstehenden Weih nachtsfeste als Geschenk in großer Auswahl: pbotograpkiealbum v.2,25 bis 3,75 Mk. kootksrtonalbum von 0,50 bis 4 Mk. 8ckreibmappvn 50 Pfg. pbotograpbierskmon von 50 Pfg. an. loilsttonspwgo! von 0,75 bis 2 Mk. 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