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und Lori nickte: „Wie sollte ich sonst das Leben er tragen, wenn ich nichts mehr von Dir hörte?" „Also paß auf: Wir schicken die Briefe post lagernd unter Chiffre L. B. 18, das ist Dein Name und Alter, willst Du Dir das genau merken, Lori?" „Ja, ja, gewiß,—daran hätte ich allerdings nicht gedacht, Du bist so klug, so viel erfahrener, als ich dummes Mädchen!,, Wiederum folgte eine Pause. Die Station, wo Johannes aussteigen mußte, rückte schon näher, und doch gab es zwischen den beiden noch so viel zu sagen und auszumachen, aber —das Küssen war doch noch viel schöner als das Sprechen, und das nahm ihnen so viel Zeit weg, daß sie gar nicht fertig werden konnten. „Und was hast Du für die Zukunft zu tun be schlossen?" fragte Lori wieder. „Ach so, das ist ja eigentlich die Hauptsache, das hätte ich doch nun ganz vergessen. Nun höre: Mein Plan steht unwiderruflich fest. Ich werde, sobald ich eine paffende Gelegenheit habe, noch einmal ernstlich, und zwar zum letzten Mal, mit meinem Vater sprechen. Bleibt er unerbittlich, so werde ich zu Deinem Vater gehen und versuchen, ihn umzustimmen. Ist auch das umsonst, so habe ich das „Menschenmögliche" getan, und die Folgen ihrer Starrköpfigkeit müssen unsere Väter selbst tragen, denn ich bin nicht gesonnen, des dummen Streites wegen mein ganzes Lebensglück zu opfern. Ich halte es daher für keine Sünde, gegen den Willen meines Vaters zu handeln, um Dich, mein süßes Lieb, trotz allem und allem zu meinem Weibe zu machen. Wir müssen dann in Gottes Namen ver suchen, unseren Ehestand ohne den Segen der Väter zu gründen, und ich denke, es soll uns auch gelingen. Entweder wir müßten beide unglücklich werden—oder wir trotzen den eigensinnigen, unversöhnlichen Menschen, — etwas anderes giebt es nicht. Ich denke mir, ein Segen, der doch widerwillig und mit erbittertem Herzen gespendet wird, der wird uns auch nicht viel helfen. Willst Du mir Deine Zukunft anvertrauen, selbst wenn es gilt, das Aeußerste zu wagen, dem Willen Deines Vaters entgegen zu handeln? Wirst Du das können, mein geliebtes Mädchen? Wirst Du dazu stark genug sein?" „Ja, Johannes, ich werde es; meine Liebe zu Dir ist die Kraft, in der ich alles vermag," versicherte Lori fest und ernst. „Versagt mein Vater mir seinen Segen, nun, den Segen meines Mütterchens habe ich schon." (Fortsetzung folgt.) Nachrichten des K. Standesamtes zu Reichenbrand vom L7. bis mit S3. Januar ISO». Geburten: Dem Kaufmann Arno Felix Schönherr in Siegmar 1 K. Aufgebote: Vacat! Eheschließungen: Vacat! Sterbefälle: Die Hausbesitzers-Ehefrau Augustine Wilhel mine Weitz geb. Heinig in Siegmar, 79 Jahre alt; der Kaufmann Emil Otto Barthel in Siegmar, 28 Jahre alt; dem Buchhalter Emil Clemens Rabe in Siegmar 1 S., 1 Monat alt; dem Maurer Johann Ringl in Siegmar 1 T„ 7 Monate alt; die Handarbeiters-Ehefrau Minna Aurelie Friedemann geb. Müller in Reichenbrand, 54 Jahre alt; der Strumpfwirker August Friedrich Münch in Siegmar, 79 Jahre alt. Krpeditionszeit des Standesamtes. Wochentags: 8—12 Uhr Vorm, und 2—6 Uhr Nachm. Sonn- und Festtags geschlossen. Nachrichten des Kgl. Standesamt Rabenstein vom L6. bis s». Januar 1SO3. Geburten: Ein Sohn: Dem Schlosser Oskar Alfred Bert hold in Rabenstein; der led. Handschuhstrickcrin Anna Martha Uhlig in Rottluff; dem Handschuhstricker Hermann Münch in Rabenstein. Eine Tochter: Der Auguste Lina geschied. Scheibe geb. Neuhaus, Wirtschafterin in Rabenstein; dem Färbereiarbeiter Friedr. Emil Erth in Rabenstein. Eheaufgebote: Karl Hawlik, Tischler in Rottluff mit der Näherin Alma Maria Eckardt daselbst. Eheschließungen: Der Färbcreiarbeiter Richard Hermann Starke in Rabenstein mit der Handschuhstrickerin Hedwig Johanne Melzer daselbst. Sterbefälle: Die Handarbeiters-Ehefrau Ida Bertha Sonn tag geb. Dietrich in Rabenstein, 63 Jahre alt. Zusammen: 5 Geburten und zwar 3 männl, und 2 weibl. 1 Eheaufgebot. 1 Eheschließung. 1 Sterbefall und zwar 1 weibl- Geschäftszeit. Wochentags: 8—12 Uhr Vorm, und 2—6 Uhr Nachm. Sonntags: 11—12 Uhr Vorm. nur zur Entgegennahme von Todtgeburtsanzeigen. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am 3. Sonntag p. Epiph. d. 25. Jan. a. c. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Parochie Rabenstein. Am 3. Sonntag p. Epiph. d. 25. Jan. a. c. Vorm. i/29 Uhr Beichte. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Wir suchen für unsere Schreibfeder- Abteilung einige fleißige ^rdkilSMääeliM zum sofortigen Antritt. Kobn. ^evoigt, MIMiM. Einem Heden nach seinem Kedars kann ich in Schuhwaaren, sowie in Gummischuhen große Auswahl bieten. Schuhwaarenlaget, Verkaufs - Eröffnung. 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