Neunzehntes ABONNEMENT - CONCERT im Saale des Gewandhauses, Donnerstag, den 1Osen März 1856. Erster Theil, Symphonie, von Haydn. (Es dur.) Arie, aus Oberon, von Weber, gesungen von Dem. Weinhold. Reüa. Ozean! du Ungeheuer! Schlangen gleich Hältst du umschlungen rings die ganze Welt. Dem Auge bist ein Anblick voll Grösse du. Wenn friedlich in des Morgens Licht du schläfst, Doch wenn in Wuth du dich erhebst, o Meer, Und schlingst die Knoten um dein Opfer her. Malmend das mächtige Schiff, als wär’s ein Rohr, Dann, Ozean, stellst du ein Schreckbild vor. Noch seh’ ich die Wellen toben, Durch die Nacht ihr Schäumen schleudern, An der Brandung wild gehoben Jede Lebens - Hoffnung scheitern I — Doch still! seh’ ich nicht Licht dort schimmern Auf der fernen Tiefe Nacht, Wie des Morgens blasses Flimmern, Wenn er aus dem Schlaf erwacht? Heller schon empor es glühet In den Sturm, liess Nebelzug Wie zerrissne Wimpel fliehet, Wie flücht'gen Zelters Mähnenflug. Es strahlt die Sonne durch ! — Die Winde lispeln leis 1 Gestillter Zorn wogt nur im Wcllenkreis. Wolkenlos strahlt jetzt die Sonne Auf die Purpurwellen nieder. Wie ein Held nach Schlachtenwonne Im Triumph sein Zelt sucht wieder. Ach vielleicht erblicket nimmer