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4® Ilebecca. Ich deine Freundin? Dir mich ergeben? In deinem Glauben Fernerhin leben? Gott meiner Väter! erbarme dich mein! Meineid’ger Priester! Ehrloser Ritter! Lieber des Todes, als Buhlerin sein! Guilbert. Ha, dieser Eifer, Dieses Erglühen, Lieblich verklärt cs dein Engelgsicht. Hebecca. Höre, Jehova!' Höre mein Flehen! Vater, erhöre mein Hilfegeschrei! Guilbert. Sperre dich, Täubchen, Tobe und wüthe ! Und herrlich und in Freuden soll dich dann, Beneidet von so manchen Edelfrauen. Die Welt als Freundin Bois Guilberk’s schauen. Zuckt die Keule und das Schwert! — Muth! Muth! Schwelgt in Feindes Blut, Und scheut nicht die drohende Ge fahr. Der Sachsen-Held Ist stark im Feld, Wie Hengist und Horsa es war! Gttilbert. Ja, heldenmüth’es Mädchen, du, Nur du bist meiner werth. Nicht mit Gewalt, mit Bitten nur Will ich um Liebe werben; Dein Stolz rührt wunderbar mein Herz, Du musst die Meine werden! Der Groll, den ich dir eingeflösst, Wird schwihden mit der Zeit, Du wirst mein, liebend Herz erkennen, Geliebtes Mädehen, dich die Meine nennen. Rebecca. Dank dir, du meiner Väter Gott! Du hast mein Fleh’n erhört; Wer dir vertraut, dem droht umsonst Der Starke mit Verderben. Gott Israels! nur du bist Herr Im Himmal und auf Erden! Drum sei dir Preis, Lob, Ehr’ und Ruhm In alle Ewigkeit! Du hast durch deiner Gnade Walten, Du starker Gott! mich wunderbar erhallen. Gh^r. Keck dringen Feinde auf uns ein. Um die Gefangnen zu befrei’n; Dass uns der stolze Feind erliege. Sei der Führer uns Zum Siege. Guilbert. Ja, ich will euer Führer sein. Es galt den Kampf um sie 1. Und stürmten Heere auf mich ein, Dich, Mädchen, lass’ ich nie. Herans, heraus, mein gutes Schwert! rj Die Schönheit ist des Kampfes werth; Umstrahlet von des Sieges Glanz, Fleh’ ich dann um der Liebe, Kranz. Der Schönheit Kron’ Ist wiird’ger Lohn . . 7 y Der Tapferkeit.., .- 3 j Ihr wird geweiht Mit süssem Blick 1.... ,« .. Der Liebe Glück: -i- 3M Das ist des Siegers Dank! Doch meinem Kusse entziehst dudichnieht. Rebeccas Zurück, Verräther! Ha! ich trotze dir! Gelobt sei Gott! er zeigt den Ausweg mir? Ein Sprung und ich bin frei! Guilbert. Halt ein! welch rasendes Beginnen! Rebecca. Zurück! nah’st du nur einen Schritt, Stürz’ ich hinab von dieses Thurmes Zin nen ! Zerschmettert soll mein Leib an jenen Felsen liegen. Eh’ ich mich deiner freveln Lust will fügen. Guilbert. Gott! wenn dein Fuss entglitt’! — Bei meiner Ritterehre schwör’ ich dir, Bei meiner Ahnen Schild und Wappenzier! Nicht fürder mehr die kleinste Ungebühr Dir anzumuthen, edelste der Frauen. Rebecca. So bleibe fern von mir, soll ich dir trauen. Chor. Wer Kraft nnd Muth in freier Brust, Der zaget nicht vor Eisen und vor Stahl, Er zieht hinaus mit Kampfeslust, Ihn schrecket nieht der Feinde starke Zahl. Wie der Blitz herunterfährt,