DIE DRESDNER PHILHARMONIE SPIELT FÜR DIE WERKTÄTIGEN DESVEB LANDESDRUCKEREI SACHSEN Leitung-. Nationalpreisträger Generalmusikdirektor Prof. Heinz Bongartz Solist: Manfred Reichelt, Dresden PROGRAMM W.A. MOZART ( 1756 — 1791) Sinfonie g-Moll, KV 550 Molto Allegro ■ Andante Al en netto ■ Allegro assai |. HAYDN (1732 — 1809) Konzert für Cello und Orchester D-Dur Allegro moderato • Adagio • Allegro Pause |. BRAHMS ( 1833 - 1897 ) Sinfonie Nr. 4 e-Moll, op. 98 Allegro non troppo • Andante moderato Allegro giocoso ■ Allegro energico e passionato Wolfgang Amadeus Mozart (1756 —1791) schrieb im Jahre 1788 in knapp andert halb Monaten drei Sinfonien, die in Es-Dur, in g-Moll und C-Dur, die zu seinen bedeutendsten Werken gehören. Man nennt sie zusammen Mozarts „Sinfonische Trilogie" und will damit aussagen, welchen Wert diese drei Werke in sich tragen. Die Sinfonie in g-Moll ist am 25. Juli 1788 beendet worden. In ihr tritt ein weh mütiges, der Trauer und der Klage zugewandtes Element zutage, das man bei Mozart, den man gern als den „Heiteren" oder den „Göttlichen" abstempeln möchte, zunächst gar nicht vermutet. Aber schon im ersten Thema des ersten Satzes sind die Seufzereiner mit Leid erfüllten Seele nicht zu überhören. Auch der lang same Satz enthält etwas Schmachtendes und Leidendes und zeigt uns, daß Mozart auch in tiefere Schichten seiner Seele hinabsteigt und sie ans Licht holt. Das Menuett läßt volkstümliche Töne aufklingen, vor allem hat das Trio Volkslied verwandtschaft. Der Schlußsatz ist in einem trotzigen Ungestüm geschrieben, in ihm herrscht Lhtruhe und Anstrengung eines ringenden Menschen. Dieser Schlußsatz hat das Schwergewicht erhalten, das bisher nur die ersten Sätze seiner Sinfonien in sich trugen. Er ist geistig selbständig geworden und gibt dadurch dem gesamten Werk ein ganz anderes Ansehen. Von nun an ist die Sinfonie im all gemeinen ein Werk geworden, aus dem das künstlerische Glaubensbekenntnis seines Schöpfers herauszuhören ist. Beethoven hat gerade von dieser Mozartschen Trilogie Entscheidendes gelernt. Mozart schrieb nach diesen letzten Sinfonien keine mehr, deshalb gelten sie in der musikalischen Welt als sein Vermächtnis auf diesem Gebiet. Die g-Moll-Sinfonie(KV550)hat darin ihren bevorzugten Platz. Joseph Haydn (1732 — 1809) hat in seinem reichen Schaffen auch mehrere Kon zerte für Violoncello geschrieben, von denen das Konzert in D-Dur am bekann testen ist. Haydn hatte die Möglichkeit, seine Werke immer sofort selbst mit dem von ihm geleiteten fürstlich Esterhazyschen Orchesterdurchzuspielen. Er beherrschte selbst fast alle wichtigen Instrumente und konnte infolgedessen ein Werk schaffen, das allen Ansprüchen gerecht wird. Das Werk ist im Auftrage geschaffen und ver rät höchste handwerkliche Vollkommenheit, die für jenen Hörer, der dies zu ver stehen weiß, den Genuß an diesem Werke ungemein vertieft. Es ist in der für